Wie kamen wir hier doch gleich drauf? Ach ja richtig, ich hatte spät Nachts die Idee, 'ne Vorlesung zur Rechtsgeschichte zu halten.
Noch mal die Kernpunkte: Folter=schlecht, Urteile, die vom Zufall abhängen=schlecht, Einem davon abhelfen=gut.
Soll also heißen: Die Tatsachenermittlung in das Prozessrecht einzuführen, ist auch dann gut und damit eine Verbesserung und damit ein Fortschritt , wenn die Folter, die es schon lange vor dem Inquisitionsprozeß gab, nicht sofort mit abgeschafft wird.
Im übrigen zeigen die Zahlen, daß eben nicht um jeden Preis ein Geständnis her mußte, einen Automatismus kein Geständnis -> Folter, bis doch Geständnis gab es nicht. Der ganze Hexenwahn kam erst, als es den Inquisitionsprozeß schon lagen gab, der wurde nicht zu diesem Zweck erfunden.
Die Kirche hat in 2000 Jahren viel Mist gebaut, da findet man genug zum kritisieren. Trotzdem (oder vielleicht deswegen?) können viele einen kirchenfreundlichen Satz einfach nicht stehen lassen, selbst dann nicht, wenn man klarzustellen versucht, daß man damit keine Gesamtapologetik beabsichtigt.
Und bei aller Kritk an der Institution Kirche - das Christentum, also das, was in den Evangelien steht, hat wesentlich dazu beigetragen, das Konzept "Mitgefühl" in der westlichen Welt durchzusetzen - und das will garantiert keiner weghaben, oder?