Beiträge von notapolitician

    Dann schlage ich ohne jede Ernsthaftigkeit Muschimaus vor (das habe ich so exakt 1x im Leben gehört, in nem 70er-Jahre-Porno Samtags auf Sat1) ;)


    Fun Fact, oder für Lotte vermutlich Furchtbar Fakt: Scheide ist einfach nur die Übersetzung von lat. Vagina (die Römer hatten eine Vagina fürs Schwert und eine für den Penis, wer das verwechselt hat, ist vermutlich durch die Legions-Grundausbildung durchgefallen).

    "Mach deine Beine auseinander, dass ich deine Vulva sehen kann"


    Korrekt heißt das


    Mädchen, das ich meine,

    spreize Deine Beine,

    spreize Deine Schenkelchen,

    den Opa will ein Enkelchen"


    Wenn sich das für Euch wie Teenagergelaber aus den 90ern anhört, dann habt Ihr genau recht. Hab ich von [Name des Mädchens gestrichen, zum Schutze der Schuldigen] gelernt.


    Kann aber auch älter in der Herkunft sein, konnte man damals noch nicht googeln.


    Ich finde Scheide ist ein schöner Begriff, dann kann ich sagen, ich habe das Schwert dazu.


    Und Kitzler ist genial, ein Wort direkt mit Gebrauchsanleitung ;)

    Hallo, stolpere gerade über diesen Thread, und hier war von inaktiven und auch von Einhörnern die Rede...


    bin inkativ und fast ein Einhorn - siehe Bild - wollte also mal "hier" rufen.

    Liberal ist nicht dasselbe wie egal!


    Nur weil ich jedem das Recht zugestehe, sich zu tätowieren, heißt das noch lange nicht, das ich die Dinger nicht potthäßlich finden kann.


    Im Gegenteil haben nur Menschen, die Tattoos häßlich/bescheuert/sonstwas finden die Chance, sich als liberal zu erweisen. Denn gut finden und tolerieren schließen sich aus.


    In diesem Sinne: Es darf sich jede(r) verunstalten, wie er/sie möchte.

    Kann mich Erpan und ichwillsehen nur anschließen. Durch das Tagebuch im Stil einer normalen Geschichte wirkt die ganze Einleitung aufgesetzt, erzählerisch überflüssig, ein Stilmittel nicht zu einem Zweck, sondern um seiner selbst Willen.


    Wenn ein realistischer Tagebuchstil um der Verständlichkeit willen vermieden werden soll, empfehle ich als "Minimalmaßnahme" eine Kentlichmachung der Flashback-Szenen als das, was sich daddy nach der Tagebuchlektüre zurechtphantasiert - das geht natürlich auch kombiniert mit Erpans Vorschlag, also zuerst ein realistischer und minimistischer Tagebucheintrag, dann die Ausgeburt der Grundschullehrerphantasie, gerne auch mit Abweichungen voneinander.


    Als Finale - oder je nach Länge des Geamtepos auch schon vorher - werden die beiden Zeitebenen dann in der Vater-Tochter-Konfrontation wieder zusammengeführt.

    Das dieser uralte Stoff bei einer neuen Geschichte ganz besonders gut erzählt werden müsste, steht außer Frage - allerdings weiß ich, daß "seit drei Jahren nackt" sehr viel älter ist, als es das Einstelldatum bei SB vermuten ließe. Ich kannte sie jedennfalls schon lange vorher, und sie war eine der ersten Geschichten, die ich zu dem Thema auf Deutsch las. Ich glaube, es gibt sie seit dial-up-Zeiten, und daß ist, wie mir jetzt klar wird, der wesentliche Grund, warum ich ihr so viele Mängel verzeihe.

    Also...


    der Grad an Kontrolle, der über die Hauptperson ausgeübt wird, ist moralisch eigentlich nicht akzeptabel, und der Aufwand, der betrieben wird, um auch die letzten Schluplöcher zu verschließen, ließe sich real eigentlich nur durch eine Zwangsneurose erklären...


    ... aber ich mag die Geschichte. Sie ist gut geschrieben, und es geht zentral um die Nacktheit (war früher mal Standard im SB, aber ich will nicht abschweifen), was mir persönlich sehr zusagt. Durch diese Fokussierung wird in meiner subjektiven Empfindung auch der Kontrollwahn gemindert bzw. er wirkt nicht so abtörnend, da dieser gerade nicht zur Unterdrückung oder sexuellen Ausbeutung, sondern eben nur zur Verwirklichung der zugrundeliegenden Fantasie verwendet wird.


    Fazit: Trotz all der Dinge, ich ich persönlich ganz anders gelöst hätte, hab ich dies immer als eine sympatische kleine Geschichte angesehen.

    Also ich persönlich hab's als Satire genommen (z. B. die Urinabsauger *können* einfach nicht ernst gemeint sein ;) ) und mich total beömmelt vor Lachen.

    Zitat

    Original von mausbacher
    Solltest du weiter des Nächtens "rechtsgeschichtliche" Vorlesungen halten wollen, stehe ich dir gerne mit meiner dialektisch-differenzierten Widerspruchstheorie zur Verfügung. ;)


    Nö, ich schreibe nur noch tagsüber, dann entfällt mir hoffentlich nicht wieder, daß Diskussionen nie wertfrei sind und es folglich niemanden interessiert (bzw. interessieren braucht), wenn sich einer in Bezug auf seine Äußerung für neutral hält.



    Außerdem hab ich was Wichtiges gelernt: Eine bedeutende Änderung, ohne die wir nicht oder nur auf einem ganz anderen Weg zum heutigen Stand gelangt wären, ist noch lange kein Fortschritt. Das hätte mich nicht überraschen dürfen, den "Fortschritt" ist ein wertender Begriff (Änderung, die als positiv gesehen wird), und es ist völlig legitim, hier eine "rumdum positive" Sache zu verlangen stat einer "die auch positve Aspekte hat" (also unter Ausblendung der anderen Aspekte).


    In diesem Sinne ziehe ich mich auf die hoffentlich nicht bestrittene Aussage "Leute verbrennen ist schlecht" zurück und hör' jetzt auf, mich hier noch tiefer einzugraben.

    Wie kamen wir hier doch gleich drauf? Ach ja richtig, ich hatte spät Nachts die Idee, 'ne Vorlesung zur Rechtsgeschichte zu halten.


    Noch mal die Kernpunkte: Folter=schlecht, Urteile, die vom Zufall abhängen=schlecht, Einem davon abhelfen=gut.


    Soll also heißen: Die Tatsachenermittlung in das Prozessrecht einzuführen, ist auch dann gut und damit eine Verbesserung und damit ein Fortschritt , wenn die Folter, die es schon lange vor dem Inquisitionsprozeß gab, nicht sofort mit abgeschafft wird.


    Im übrigen zeigen die Zahlen, daß eben nicht um jeden Preis ein Geständnis her mußte, einen Automatismus kein Geständnis -> Folter, bis doch Geständnis gab es nicht. Der ganze Hexenwahn kam erst, als es den Inquisitionsprozeß schon lagen gab, der wurde nicht zu diesem Zweck erfunden.


    Die Kirche hat in 2000 Jahren viel Mist gebaut, da findet man genug zum kritisieren. Trotzdem (oder vielleicht deswegen?) können viele einen kirchenfreundlichen Satz einfach nicht stehen lassen, selbst dann nicht, wenn man klarzustellen versucht, daß man damit keine Gesamtapologetik beabsichtigt.


    Und bei aller Kritk an der Institution Kirche - das Christentum, also das, was in den Evangelien steht, hat wesentlich dazu beigetragen, das Konzept "Mitgefühl" in der westlichen Welt durchzusetzen - und das will garantiert keiner weghaben, oder?

    Hier mal ein interessanter Artikel aus Sicht der Wissenschaft:


    Einige wichtige Sätze:


    bei aller Grausamkeit - die Historiker sind sich einig, dass die Einführung der Inquisition dennoch ein Fortschritt in der Rechtsgeschichte des Mittelalters war.


    Es kommen aber weit weniger Menschen auf den Scheiterhaufen, als man weithin denkt. Einer der bekanntesten Inquisitoren des Mittelalters, Bernard Gui, verurteilt bei 930 Prozessen 42 Ketzer zum Tode auf dem Scheiterhaufen. 307 Angeklagte verurteilt er zu Kerkerhaft, 139 werden freigesprochen, und der Rest kommt mit leichteren Strafen wie dem Tragen von Bußkreuzen oder Pilgerfahrten davon.


    Natürlich will niemand die Inquisition zurückhaben - aus den bekannten Gründen Folter und Unterdrückung Andersdenkender. Der Fortschritt war ein rein prozessualer, und da es sich eben erst um den Anfang des modernen Amtsermittlungsgrundsatzes handelte, war eben selbst in dieser Hinsicht noch sehr, sehr vieles verbesserungsbedürftig.


    Die Kirche war früher nach heutigen Maßstäben ein schlimmer Verein, aber nach zeitgenössischen Maßstäben fiel sie nicht negativ auf. Lange Zeit war die Kirche wegen des vergleischweise hohen Bildungsstandes eher ein Träger des Fortschritts - Kirche als Verein der Ewiggestrigen ist eher eine neue Entwicklung (so höchstens 500 von 2000 Jahren).


    Zum Nazi-Vergleich (Goodwin was right!): So ein Inquisitionsrichter hatte vielleicht formell die gleichen Mittel zur Verfügung wie später ein Nazi-Scherge, verfügte aber, wie die Zahlen zeigen, offenbar über weitaus weniger Bösartigkeit.


    Zum "Das ist natürlich Fortschritt": Ja, war es! Vorher war es völlig schnurz, was der Angeklagte sagte! Nur weil etwas nicht gut ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht besser war als das vorher Gewesene.