Nastassja Kinski und Barbra Streisand

  • Kennt Ihr den Streisnd-Effekt?

    Beim Versuch, eine unliebsame Information zu unterdrücken, wird das Gegenteil erreicht, indem ungeschicktes Vorgehen eine öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt, die das Interesse an der Verbreitung der Information deutlich steigert.


    Da gibt es nun in einer mehr als 50 Jahre alten Tatortfolge für wenige Sekunden eine nackte Brust zu sehen, was in der heutigen Zeit von Xhamster, OnlyFans oder auch Games of Thrones keinen mehr so richtig vom Hocker hauen würde.


    Nun hat hat aber Nastassja Kinski über ihren Anwalt vom NDR gefordert, die "Nacktszenen" (Clickbat) von ihr nicht mehr zu zeigen.

    Wenn nun auch die Berichterstattung darüber in der Meanstreampresse dezent bis woke verlaufen ist, so werden die Suchmaschine in Internet wohl heiß gelaufen sein.

    Und da gibt es Einiges zu finden. So war Nastassja Kinski sogar schon zweimal vor der Tatort "Reifeprüfung" nackt in Kinofilmen zu sehen. Da war sie sogar noch jünger als fünfzehen.

    Und danach war Nastassja Kinski noch oft nackt in Kinofilmen zu sehen, bis zur nackten Sreadeagle Fesselung in "Katzenmenschen". Da war sie 22 Jahre alt. Ich meine , das war die erste vollnackte Sreadeagle Fesselszene in einem Mainstream Kinofilm. Korrigiert mich, falls ich falsch liege.


    Grundsätzlich hat Nastassja Kinski recht. Unbegleitet als 15 Jährige lag keine Einwilligung vor und sie hat ihre Persönlichkeitsrechte.

    Allerdings bin ich grundsätzlich gegen jede Zensurschnitte. Entweder wird diese Tatortfolge im Original gezeigt, oder gar nicht.

    Und wenn Nastassja Kinski ihre Rechte geltend macht, dann soll die Tatortfolge gar nicht mehr gezeigt werden.

    Nicht auszudenken, wenn der NDR diese Szenen wirklich herausschneiden würde. Es wäre Präsedenzfall und eine neue woke Modewelle würde aufkommen. Nacktszenen, politisch unkorrekte Wörter ( N Und Z usw.) Malegaze, sexischtische Inhalte.

    Die woke Zensurwut und das Zensurschnibbeln würden aufblühen und in der Presse gäbe es ein Arbeitbeschäfftigungsprogramm für billige woke Empörungsüberschriften. So manche 45 Minuten Sendung würde dann nur noch 38 Minuten dauern. Aber das wohl nur in der Blase öffentlich rechtlicher Mediatheken. Im Rest des Internets gäbe es dann Seiten mit Originalfassungen für Leute, die sich vor der woken Zensur gar nicht für diese Sendungen und Filme interessiert hätten.

  • Also ich sehe das ganze von zwei Seiten, natürlich hat sie das Recht über Ihre Bilder und Persönlichkeitsrechte zu bestimmen und Nacktaufnahmen von einer damals Minderjährigen werden heute zu Recht sehr kritisch und sensibel bewertet im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten. Darüberhinaus hat das öffentlich rechtliche Fernsehen da einen besonderen Beitrag der Aufklärung über daraus eventuell entstehenden Missbrauch leisten. Nur man sollte auch nicht alles zerstören. Das fängt beim Tatort an und hört bei Winnetou und dem ZIigeunerschnitzel auf. Für mich sind das Kulturgüter mit einer moralischen und ethischen Sichtweise ihrer Zeit. Die man kritisch betrachten und in den jeweiligen Kontext stellen sollte. Jedoch vielleicht sieht man das in weiteren 40 Jahren völlig anders und stellt die damalige und heutige Sichtweise genauso in Frage und geht einen dritten Weg. Dazu wundert mich dass das Frau Kinski erst jetzt auffällt und sie ihr sicherlich zustehende Maßnahmen ergreift, wo sich in den Medien niemand für sie mehr interessiert und nicht schon lange zuvor , denn erwachsen ist sie ja schon viele Jahrzehnte. Bis heute hat sie von dem Ruhm daraus sehr gut gelebt, denn sie war in der breiten Öffentlichkeit ihrer Generation nur für zwei Dinge bekannt. Tochter eines berühmten und polarisierenden Schauspielers zu sein, wobei sie auch in dem Bezug mit mancher Aussenwirkung kokettiert hatte und die Tatort Rolle. Wobei sie den Tatort mit einer wunderschönen naiven Leichtigkeit gespielt hatte und auch für mich als Frau, diese Rolle und Nastassia Kinski zu meinen Idolen gehörte. Wobei der Film im Ganzen, ohne Frage ein cineastisches Meisterwerk ist. Die Frage ist ob da vielleicht etwas anderes als Motiv hintersteckt als die notwendige kritische Betrachtung und gegebenenfalls Entfernung von grenzwertig oder verbotenen und missbräuchlichen teilweise oder völlig unbekleideten FIlm oder Fotoaufnahmen von Minderjährigen ,sowie die Wahrnehmung ihrer Persönlichkeitsrechte. Sollte da nur die Suche nach medialer Aufmerksamkeit dahinter stecken so hätte sie dem wichtigen Prozess, solche missbräuchliche Aufnahmen juristisch zu verfolgen und aufzuklären einen Bärendienst erwiesen. Und das mehr oder weniger Prominente sogar Tatbestände erfinden für mediale Aufmerksamkeit und Geltungssucht, hatten wir gerade erst in der jüngsten Vergangenheit und in diesem Fall einer anderen wichtigen Bewegung des Schutzes von Gruppen genauso einen Bärendienst erwiesen hat.

  • Frau Kinski sollte sich einmal ihren Lebensweg seit ihrer Rolle im "Tatort: Reifezeugnis" anschauen:


    Internationale Filmkarriere in Deutschland und den USA, nationale und internationale Filmpreise, zeitweise eines der gefragtesten Fotomodelle der Welt, Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences - und unterstellt Verdienst eines Millionenvermögens.


    Hätte sie all dies auch ohne besagte Rolle erreicht bzw. erreichen können, allein mit Talent und vielleicht noch dem Namen Kinski? Oder hätte ihre Darstellung einer Schülerin, die eine Affäre mit ihren verheirateten Lehrer hat, bereits rein aufgrund dieses Plots, ohne die Nacktszenen vergleichbares Aufsehen erregt?


    Man weiß es zugegeben nicht, aber: In diesem Leben und dieser Realität war diese Rolle mit diesen Szenen nun einmal nachweislich ihr Durchbruch als internationaler Filmstar.


    Es wäre objektiv ziemlich überheblich und selbstüberschätzend von Frau Kinski, sich hinzustellen und zu behaupten, das alles hätte sie ja auch auf anderem Wege erreichen können und erreicht.


    In kaum einer anderen Branche gilt so brutal wie im Showbusiness: "Viele sind berufen, wenige sind auserwählt." (Und nicht wenige, die es geschafft haben, müssen später um ihre Kinder trauern, die ihnen nacheifern wollten, es trotz des geerbten großen Namens aber nicht geschafft haben, und daran zuerst psychisch, und irgendwann auch physisch zugrunde gegangen sind.)


    Und zumindest für meinen Geschmack wäre es höchst unglaubwürdig, wenn Frau Kinski jetzt behaupten würde, das alles bedeute ihr doch nichts, sie würde sofort bereitwillig darauf verzichten, wenn sie es nur rückgängig machen könnte, damals diese Rolle mit diesen Szenen gespielt zu haben. Schließlich weiß sie ja selbst, dass der Tatbeweis für diese Behauptung unmöglich zu erbringen wäre ...


    Endlich sei Frau Kinski noch daran erinnert, dass sie mit 15 Jahren biologisch, psychologisch und auch juristisch eben kein Kind mehr war! Zwar auch noch keine Erwachsene, aber eben kein Kind mehr.


    15-Jährige durften 1977 und dürfen bis heute unter anderem wirksame Rechtsgeschäfte über Leistungen abschließen, die sie aus ihnen von ihrem Personensorgeberechtigten oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten zu diesem Zweck oder zur freien Verfügung zugewendeten Mitteln bezahlen, über ihre Religionszugehörigkeit und -ausübung selbst bestimmen, selbstständig Sozialleistungen beantragen und beziehen, eine Mofa-Prüfbescheinigung erwerben und mit einem motorisierten Fahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, in Begleitung eines Personensorgeberechtigten in der Öffentlichkeit Bier, Wein oder Sekt trinken, oder sexuell aktiv sein (entgegen verbreitetem Irrglauben übrigens auch mit über 18-Jährigen, nur mit unter 14-Jährigen nicht).


    Umgekehrt sind 15-Jährige für ihre Handlungen zivilrechtlich grundsätzlich voll-, und strafrechtlich zumindest nach besonderen Vorschriften verantwortlich, die Gesellschaft traut ihnen im Grunde also durchaus bereits zu, ihre Handlungen und deren Folgen für sich und andere abzuschätzen und zu bewerten.

    "Der gebildete Mensch hat die Pflicht, intolerant zu sein." (Nicolás Gómez Dávila)


    Mein Avatar ist KI-generiert, und könnte mir ähnlich sehen oder nicht.


    Wenn ich reale Nacktfotos von mir ins Netz stellen wollte, würde ich das auf OnlyFans tun, um damit Geld zu verdienen - Anfragen hier sind dementsprechend zwecklos!

  • Mädels(!), dem ist nichts hinzuzufügen, höchstens, dass unsere Gesellschaft beginnen sollte, den immer früher reif werdenden Jugendlichen auch in ihren Gesetzen und Verordnungen gerecht zu werden. Da hinken wir um Jahrzehnte hinterher.

    Auf allen Bildern, die ich poste, bin ich selbst zu sehen.

    Sollte das in Ausnahmen nicht so sein, erwähne ich das.

  • Also zwischen einem Alter von zehn bis zwölf Jahren einer-, und 15 Jahren andererseits, liegt schon noch eine subjektiv ganz erhebliche, und für die psychologische Entwicklung wichtige Zeit.


    Das derzeit geltende sog, absolute Schutzalter von 14 Jahren ist dementsprechend meines Erachtens vernünftig gewählt.

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  • Gwenhwyfar


    Da muss ich Dir mal recht geben.


    Ich denke auch, das Schauspielerinnen wissen, das nicht sie das sind, die im Film zu sehen sind, sondern das dies ihre Rolle ist. Es ist ihr Job und die Verantwortung liegt bei der Regie oder dem Produzenten. Wenn eine Schauspielerin eine Mörderin spielt, dann ist das doch auch nicht ehrenrührig, aber wenn sie eine Sexszene nackt spielt dann doch? Quatsch.


    Der Kern des Probelms ist das Nacktheit zu einem Problem geworden ist.

    Warum auch immer.


    Man muss sich fragen, ob man selbst sexistisch ist und Frauen missbraucht, wenn man sie sich anguckt. Also nackte Frauen anguckt. Ich komme damit irgendwie nicht zurecht.

  • noch im gleichem Jahr...

    Kleine Korrektur:

    Reifeprüfung war 1977

    Dei Braut des Satans ( mit der vollnackten Szene) war soagr ein Jahr früher aus 1976.

    Noch ein Jahr früher 1975 gab es ebenfalls eine oben ohne Szene im Film Falsche Bewegung, da war sie erst 13.

    was ist da schlinmmes gelaufen?

    Es waren im Tatort "Reifeprüfung" so wenige Sekunden, dass man es gar richtig sehen konnte, Ganz kurze Schnitte.


    Der Kern des Probelms ist das Nacktheit zu einem Problem geworden ist.


    Warum auch immer.

    Das ist mir auch aufgefallen. Von interessierter Seite wird sehr stark daran gedreht, jede Nacktszene und jede Form von Nacktheit in einem Zusammenhang zum sexuellen Missbrauch zu bringen.

  • Nasttassjia Kinski hat sich noch mal dazu in einem Spiegelinterwiev geäussert:


    Zitat

    Sie habe sich bei solchen Szenen nicht wohlgefühlt, »obwohl ich den Regisseur mochte, das ganze Team«. Sie sei am Set ohne elterliche Begleitung gewesen, sagte Kinski. »Meine Mutter war nicht eingeladen, das war mit Absicht von der Produktion – so kann ich das nur verstehen.« Sie habe es zwar als ihren Job als Schauspielerin gesehen. »Aber dann ging ich ins Hotel, und dann habe ich geweint.«

    Zitat

    Ihre Mutter, die in den Siebzigerjahren in Scheidung lebte, sei finanziell in Not gewesen, sagte die Schauspielerin. Sie habe als Tochter mit der Gage zum Lebensunterhalt beigetragen. »So habe ich auch uns geholfen, meiner Mutter und mir. Das werde ich nie vergessen, das ist wie gestern. Wir waren in einer wirklich schlimmen Situation, und als die Angebote kamen, war das ein Glück für mich und meine Mama.«


    Ich war jung und brauchte das Geld......


    Wären diese Szenen damals nicht gedreht worden wenn die Mutter dabei gewesen wäre? In der damaligen Zeit wurden die Dinge anders betrachtet und bewertet.

    Hatte sie das Drehbuch vorher nicht gelesen? Oder standen die Nacktszenen damals nicht im Drehbuch?


    Link zum Spiegelinterview

  • soweit ich mich erinnern kann war sie in dem Tatort in einer kurzen Szene ganz nackt zu sehen. Bei den letzten Ausstrahlungen kam es mir vor als ob da schon rumgechnippelt wurde.