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    Urlauber genießen Sonne und Wassersport am Strand Nr. 1 in Qingdao


    EINE der großen Freuden von Qingdao ist es, entlang der sichelförmigen Küste zu schlendern, über den blauen Horizont zu blicken und einfach an einem der vielen sauberen Strände abzuhängen.


    Schwimmen ist immer eine Option und Wassersport und Volleyball werden angeboten. Die meisten Strände sind kostenlos; Einrichtungen und Schließfächer sind an mehreren Stellen verfügbar; Schwimmer und anderes Spielzeug können gemietet werden.


    Die Stadt hat fünf berühmte Strände, einen nach dem anderen, angefangen von der markanten Trestle Bridge aus dem Jahr 1892 bis zum 17 Meter hohen Stone Man, einer natürlichen Felsformation, die wie eine menschliche Figur aussieht.


    Die fünf Strände, von Osten nach Westen, sind der Strand Nr. 6 westlich der Trestle Bridge, der Strand Nr. 1 in der Huiquan Bay, der Strand Nr. 2 östlich der Taiping Bay, der Strand Nr. 3 östlich der Fushan Bay und Stone Man Beach an der östlichsten Spitze der Stadt.


    Es ist einfach, von einem Strand zum anderen zu gelangen, da sie durch Buslinien verbunden sind, die entlang der Küstenstraße verlaufen. Mit Ausnahme von Stone Man Beach sind die anderen vier innerhalb einer halben Stunde zu Fuß voneinander entfernt.


    Schwimmer können vom Strand Nr. 6 zum Strand Nr. 3 spazieren, die mit einem Holzsteg verbunden sind.


    Die Strände von Qingdao sind berühmt für ihren weichen Sand und ihr leichtes Gefälle. Der Strand Nr. 1 ist der beliebteste, da er über einige der fortschrittlichsten Einrichtungen verfügt und jedes Jahr die meisten Besucher empfängt.


    Der Strand erstreckt sich über mehr als 580 Meter und hat einen Schwimmbereich, der mehr als 300 Meter breit ist. Es ist flach – die tiefste Stelle ist nicht mehr als drei Meter.


    In einem Sommer wurden mehr als 300.000 Besucher gezählt, die den Sprung wagten.


    Der Strand von Stone Man ist der größte und erstreckt sich 1.100 Meter entlang der Küste und bietet einen 200.000 Quadratmeter großen Schwimmbereich, der mehr als 100.000 Schwimmern Platz bietet.


    Der weiche Sand und das saubere Meerwasser sind ideal für alle Arten von Strand- und Wassersportarten. Verglichen mit Strand Nr. 1 ist er viel größer und näher an der Natur.


    Die anderen Strände sind kleiner, bieten aber eine schöne Landschaft.


    Der Strand Nr. 6 bietet Platz für rund 1.000 Personen. Es liegt in der Nähe eines Strandparks und die atemberaubende Skyline der Stadt ist sichtbar.


    Der Strand Nr. 2 befindet sich im Badaguan Scenic Spot mit alten europäischen Gebäuden, die von den deutschen Siedlern hinterlassen wurden. Schwimmbesucher können das berühmte Huashi-Gebäude sehen, eine der Ferienvillen von Chiang Kai-shek (1887-1975), dem Anführer der Kuomintang.


    Der Strand Nr. 3 ist der einzige Strand, der nach Osten mit dem Taiping-Dreieck und üppigen Bäumen im Süden ausgerichtet ist. In der Nähe des Strandes können Reihen von charmanten Villen gemietet werden.


    Der Eintritt zu den meisten Stränden ist kostenlos, aber für Schließfächer, Schwimmringe und andere Gegenstände werden Gebühren erhoben.

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    Dass Deutschland zu Kaisers Zeiten mal ein Art Hongkong besessen hat, also eine ganze Stadt in China, ist kaum noch bekannt. Bekannt aber ist der alte deutsche Name der früheren Kolonie am Gelben Meer: Tsingtao. So heißt bis heute das berühmte Bier, das hier seit 1903 gebraut wird, als die Deutschen in Fernost die Germania-Brauerei eröffneten.




    Heute ist Tsingtao die größte Brauerei der Volksrepublik China. Das beliebte Bier gibt es in der Hafenstadt, dem heutigen Qingdao, praktisch an jedem Kiosk, auch schon mal "to go" frisch vom Fass in Plastiktütchen, und es wird in 50 Länder weltweit exportiert, auch nach Deutschland.




    Das deutsche Reinheitsgebot wird mit Quellwasser vom Hausberg interpretiert, dem 1133 Meter hohen Laoshan. In der Brauerei gibt es Freibier, ein Bier-Museum und einen "Tipsy Room", in dem auf beweglichen schiefen Ebenen und mit Zerrspiegeln dem Hirn Trunkenheit vorgegaukelt wird, eine beliebte Belustigung besonders für die Asiaten.




    Nüchtern betrachtet waren die Preußen im ausgehenden 19. Jahrhundert auf der Suche nach einem Stützpunkt für den deutschen Chinahandel. Gewitzt nutzten sie einen Überfall auf deutsche Missionare, bei dem zwei fromme Männer getötet wurden, als Anlass und Argument für ein Ultimatum an China. Zur Bekräftigung ihrer Gebietsansprüche schickten sie gleich noch ein Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine.




    In japanischer Kriegsgefangenschaft



    China musste klein beigeben, am 6. März 1898 wurde ein Pachtvertrag unterzeichnet. Auf 99 Jahre. Wie für die Ewigkeit errichteten die neuen Herren Verwaltungssitze, Schulen, Kasernen, Krankenhäuser und Villenviertel im wilhelminischen Stil. Fünf Wochen Seefahrt entfernt schwärmte Kaiser Wilhelm vom "Schaufenster deutschen Könnens".




    Das wurde allerdings vorzeitig eingeschlagen, als gerade mal 17 von den 99 Vertragsjahren vergangen waren und die Japaner 1914 kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs Tsingtao einnahmen.




    Viele der 5000 Deutschen kamen in japanische Kriegsgefangenschaft und erst 1920 frei. Ende 1922 erfolgte die Rückgabe Tsingtaos an China. Der strategisch wichtige Ort war nach dem Zweiten Weltkrieg auch U-Boot-Stützpunkt der Volksbefreiungsarmee und zeitweise Flottenbasis der USA.



    Heute hat die Stadt gut acht Millionen Einwohner, und wären da nicht die leuchtend roten chinesischen Schriftzeichen, man könnte sich als Deutscher glatt in heimatlichen Gefilden wähnen. Die einstigen Kolonialherren forsteten das karge Bergland zu einer Art "Schwarzwald süßsauer" auf.




    Im Deutschen Viertel (German Concession) sieht sich der Besucher inmitten einer kopfsteingepflasterten Kulissenbilderbuchstadt: im Vordergrund beschauliche Fachwerkhäuser mit roten Ziegeldächern, Fensterläden und Geranien im Balkonkasten. Dahinter das (ver)störende Panorama von dicht an dicht zum Himmel strebenden Wolkenkratzern.




    Immer mehr deutsche Touristen



    Preußische Tugenden beherrschen die Chinesen aber selbst. Reisegruppen werden ebenso streng durchnummeriert wie die Strände: Nr. 1 ist der längste, Nr. 2 gilt als der schönste von den sechs Stränden. Damit ist die Stadt, abgesehen von der Insel Hainan, dem asiatischen Hawaii, einer der wenigen bedeutenden Badeorte im Reich der Mitte.




    Seit in der Fushan-Bucht vor den Toren der Stadt die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008 ausgerichtet wurden, rückt die Hafenstadt auch für den Rest der Welt wieder in den Fokus.




    Die Zahl der deutschen Besucher steigt, oft werden Geschäftsreisen mit ein paar Tagen am Strand verlängert, bei manchen auch nach der eigenen Familiengeschichte im Brauereiarchiv geforscht.




    Deutsche Spuren finden sich überall: Man kann in der ehemaligen deutschen Gouverneursvilla wohnen oder im deutschen Restaurant "Zur Bierstube" zu Schnitzel und Würstel ein Tsingtao-Bier trinken, wahlweise auch einen Jägermeister; die berühmte Kneipe "Monnemer Eck" (Mannheimer Eck) wurde 2011 geschlossen. Die deutsche Schule steht noch, ebenso der Bahnhof, einst Endstation der von Deutschen gebauten Bahnlinie.




    Fotogen sind auch die barocke katholische Kirche und ein im byzantinischen Stil erbautes evangelisches Gotteshaus. Auch Teile eines ehemaligen deutschen Bunkersystems sind zu besichtigen. Der Pier Zhan Qiao, beliebter Aussichtspunkt, ist der Seebrücke im vorpommerschen Heringsdorf nachempfunden. Ein Oktoberfest gibt es auch, das allerdings im August stattfindet.

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    Anmerkung von Nicole: Wer das Original lesen will:


    https://www.welt.de/reise/stae…tig-deutsch-aussieht.html

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    Deutsche Matrosen, die Anfang des 20. Jahrhunderts an Chinas Ostküste Karten spielen und Flaschenbier trinken. Bier aus der Germania Brauerei. Die wurde 1903 von deutschen und britischen Kaufleuten in Qingdao gegründet. Die alten Schwarz-Weiß-Fotos hängen im Biermuseum in der Tsingtao-Brauerei in Qingdao.



    Die chinesische Stadt Qingdao am Gelben Meer war damals eine deutsche Kolonie. Und wo ein Stützpunkt war, sollte auch eine Brauerei sein, erzählt Li Jingyuan vom Biermuseum der Tsingtau-Brauerei:



    „1897 haben deutsche Truppen Qingdao besetzt. Und dann haben sie schon bald die Brauerei gegründet, vor allem für die deutschen Matrosen und Truppen. Die wollten nicht ohne Bier sein, deshalb wurde diese Brauerei 1903 eröffnet. 2000 Tonnen konnten sie damals im Jahr produzieren, das produzieren wir heute am Tag.“



    Eine ethnisch und ständisch gegliederte Siedlung



    Das Deutsche Kaiserreich hat das Gebiet um die Bucht von Kiaotschou im Jahr 1898 für 99 Jahre gepachtet. Man wollte einen Stützpunkt an der chinesischen Ostküste, sowohl für die eigene Flotte als auch für den Chinahandel. Es entstand eine ethnisch und ständisch gegliederte Siedlung. Im Süden die Europäer-Stadt, im Norden chinesische Geschäftsleute, noch weiter draußen die Arbeitersiedlungen. Das frische Quellwasser für die Brauerei kam damals aus dem benachbarten Berg Lao Shan, die anderen Rohstoffe mit dem Schiff aus Deutschland.



    Die Gebäude der Tsingtao-Brauerei erinnern an klassische deutsche Brauerei-Architektur: Rote Backsteinfassaden, eine Turmuhr, die für damals typische Unterteilung in Mälzerei, Sudhaus, Kühl- und Lagerhaus sowie Nebengebäude.



    China ist zum wichtigsten Handelspartner etlicher afrikanischer Staaten avanciert. Infrastruktur gegen Rohstoffe, so der Deal. Gleichzeitig firmiert China aber auch als großer Kreditgeber, Kritiker fürchten eine wachsende Abhängigkeit Afrikas von der Volksrepublik.



    Das Reinheitsgebot wird nicht mehr eingehalten



    Gebraut wurde 1903 zunächst ein helles Bier nach Pilsner Art und ein dunkles Bier nach Münchener Art – anfangs noch nach dem deutschen Reinheitsgebot. Davon hat man sich aber im Laufe der Zeit verabschiedet. Passt nicht zum Bier-Geschmack der Chinesen, sagt Tsingtao-Braumeisterin Zhang Pei:



    „Wir haben das Bier dem Bedarf unserer Verbraucher angepasst. Der einzige Unterschied zum deutschen Bier liegt darin, dass wir Reis dazu genommen haben, damit der Geschmack leichter und süffiger wird. Ansonsten ist der traditionelle deutsche Geschmack zum großen Teil erhalten. Nur was die Bitterkeit angeht, schmeckt das Tsingtao-Bier leichter und süßer, nicht so stark wie früher.“



    Das Tsingtao-Bier ist eine der bekanntesten und ältesten Biermarken in China. Und die Brauerei hat eine wechselvolle Geschichte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges haben die Japaner die Brauerei betrieben, fast 30 Jahre wurden neben dem Tsingtao-Bier auch die Marken Asai und Kirin produziert. 1945 haben die Chinesen die Brauerei wieder übernommen, sie wurde zum Staatsbetrieb. Li Jingyuan vom Tsingtao-Biermuseum zeigt auf die vielen Fotos an der Wand, alles Kader der Kommunistischen Partei.



    „Das sind die Direktoren der Tsingtao-Brauerei von 1949 bis 1993. Nach 1993 wurde es dann eine Aktiengesellschaft. Heute haben wir einen Vorstandsvorsitzenden.“



    Nicht Könige, nicht militärische Feldzüge haben das Zeitalter des Kolonialismus eröffnet. Nein, es waren Kaufleute, Siedler und Missionare, Forscher und Abenteurer, die Kolumbus und den anderen Entdeckern gefolgt sind. Es waren zumeist Privatleute, teilweise vernetzt, aber ohne staatlichen Auftrag, die die 500-jährige Expansion Europas in Gang gesetzt haben.



    Seit der Corona-Krise steigt der Bierkonsum



    Obwohl die Chinesen die deutsche Kolonialherren damals ablehnten, wurde das Bier schon relativ bald beliebt. Unter der Planwirtschaft von Staatsgründer Mao Zedong gab es Bier aber Jahrzehnte lang nur mit speziellen Lebensmittelmarken. Heute gibt es 70 Tsingtao-Brauereien in ganz China – und das Bier wird in über 100 Länder exportiert. 1993 war die Tsingtao-Brauerei das erste festlandchinesische Unternehmen an der Börse in Hongkong. Auf dem Börsenparkett gab es damals Freibier – wie heute in der Kneipe des Biermuseums. Kang Lu aus der Provinz Shanxi ist mit seinen Freunden auf einem Kurztrip in Qingdao. Auf dem Tisch stehen vor ihm stehen acht kleine Gläser mit verschiedenen Bieren.



    „Natürlich gehört dieses Museum in der Tsingtao-Brauerei zum Pflichtprogramm. Die Brauerei gehört zu den bekanntesten Gebäuden in Qingdao. Und die Geschichte hier kennt jeder Chinese. Wir kommen aber nicht nur, um uns die Gebäude anzuschauen, sondern auch um Bier zu probieren.“



    Qingdao ist heute eine der bekanntesten Küsten- und Hafenstädte in China, mit rund neun Millionen Einwohnern. Spuren der deutschen Kolonialgeschichte gibt es viele: das alte Gouverneurshaus, der Offiziersklub, die evangelische Christuskirche. Ganze Straßenzüge mit Architektur aus dem deutschen Kaiserreich. Dazu die alte Brauerei, die es zu Weltruhm gebracht hat. Deren Aktien steigen gerade wieder: Seit der Corona-Krise geht der Bierverkauf nach oben, auf dem heimischen Markt um 30 bis 40 Prozent.

    Anmerkung von Nicole: Wer das Original lesen will:


    https://www.deutschlandfunk.de…-architektur-und-100.html