Der Autor hat sich kooperationsbereit gezeigt und ja, man sollte eine Geschichte nicht ablehnen, weil sie lang ist und ins Unendliche läuft. Ich habe mir die Geschichte in eine Textdatei kopiert und auf dem Tablett gelesen - das ist angenehmer und die ca. 30 Seiten kommen einem nicht soviel vor. Zumindest Teil 1
Ich kann meinen Vorrednern zustimmen: Die Geschichte wirkt niveauvoller, weil sie insgesamt langsam erzählt ist und es viele Zwischentöne in Form von Humor gibt. Die Figuren wirken dadurch menschlicher und ein bisschen plastischer.
Außerdem lässt sich die Geschichte tatsächlich gut lesen und die enge Bindung zwischen Tina und dem Erzähler wird deutlich. Nach dem Ende vermute ich sogar, dass ihre Beziehung auf ein freundschaftliches Niveau abgekühlt ist.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Geschichte vorhersehbar ist. Es geht ständig um Sex und selbst das "sie werden sicher beste Freundinnen" kann nicht abmildern, dass klar ist, worauf es hinausläuft.
Außerdem habe ich nach der zweiten Sexszene den Überblick verloren - ich war übersättigt. Die Szenen sind bildlich und logisch nachvollziehbar geschrieben und die Macht teilt sich relativ gleichmäßig auf, wenngleich Tina und Clara den meisten Raum einnehmen. Aber... Dominanz wird glücklicherweise selten spürbar.
Das Ende finde ich sehr interessant und ich bin gespannt, ob der Autor es hinbekommen hat, die Geschichte weit über Sex hinaus zu schreiben. Denn die Vorstellung, dass ne gute Beziehung nur in gutem Sex begründet liegt, ist etwas naiv. Ich hoffe, dass das Thema Menage a trois oder Polyamorie (?) gut ausgeführt wird.
Der Text war an manchen Stellen etwas flott und die fehlenden Kommata haben mich gestört. Der Autor hat sich für die unkorrigierte Version entschuldigt. Und für ne unkorrigierte Fassung ist der Text gut. Aber Kommata sind wichtig und ... beim Lesen interessiert mich das Vorwort nicht