Ich wollte den dritten Teilnicht lesen, aber da sich der Autor unserer Kritik angenommen hat, fand ich es nur fair, das Ergebnis zu betrachten.
Am Ende kommt, mit der Leseben-Nummer, ENDLICH ein bisschen Spannung auf und erinnert an ein Schwulen-Manga. Allerdings fehlt der Macht-Konflikt, aus dem die sexuelle Spannung resultiert. Nett finde ich auch, dass unserer Protagonistin Brust-Klemmen angelegt werden, was ich interessant finde.
Blass bleibt bei allem Malea. Sie hätte eine gute Rolle als Gegenspielerin abgegeben, als Frau, die die Erniedrigung Laras (?) genießt, aber das kommt nur selten zur Sprache. Außerdem betrachtet Maleo die Tradition nicht - sie hinterfragt nicht, sie pflichtet nicht bei, das ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Und das finde ich komisch - wenn man jemandem etwas beibringt, hinterfragt man doch?
Die Spitze der verkrampften, konstuierten Handlung war die GEburtstagspary. Nicht nur, dass genüsslich Alkohol konsumiert wird (wie alt sind die Figuren...), alle Mädchen finden es toll, dass Lara sich auszieht. Und keine aus diesem Kollektiv denkt anders. Keine findet Lara erregend. Keine findet das peinlich. Wozu?
Kleiner Einschub vor dem Höhepunkt: "Boah!" und "Wow!" schreibt man so, für "Public Vieweg" hätte sich Konrad Duden von einer Klippe gestürzt. Kann man den Gedanken der Hauptfigur zuschreiben, damit ihre Worte authentischer wirken. Man kann es aber, zum Wohle des Lesers, nicht tun. Klammertexte sind immer schwierg und besonders in Dialogen unangebracht. Man hätte auch eine Fußnote einfügen können, welche sagt "Anmerkung des Autors: Warum habe ich dieses Detail nicht vorher erklärt oder so eindringlich erklärt, dass ich dem Leser Hilfestellung leisten muss? Damn!"
Die Referenz zu SB finde ich sehr nett und es ist schön, dass dir soviele Gedanken gemacht hast. Außerdem bekommt die Geschichte am Ende sogar ein bisschen Tiefe, indem Lara von den Eindrücke im Gras berichtet. Aber die Referenz offenbart die größte Schwäche der Geschichte: Die Gleichsetzung von "Exibitionismus" und "Nackt Wohlfühlen" Bei den Bildern im Bildbereich habe ich das Gefühl, dass verschiedene Motive vorherrschen: politisches/gesellschaftliches Engagement (die nackten Radler?) oder die Anerkennung durch andere. Dass es jemand erregend findet, nackt zu sein, sehe ich in den Gesichtern kaum (ich finde es aber toll, wie sich die Hauptfigur damit beschäftigt).
Es gibt in der Geschichte fast niemanden, der die Nacktheit anstößig finden könnte. Was ich nicht verstehe: Laras Mutter (welche grausam hölzern redet...) möchte nicht, dass sich ihre Tochter in der Öffentlichkeit nackt zeigt - aber vor den Geschwistern ist das in Ordnung?
Das Bild der nackten Turnerin fand ich sehr reizvoll und ich denke, es würde gut in einen niveauvollen Erotikflim passen. Wenn die Figuren so einfühlsam wären, wie sie scheinen sollen.
An den Figuren kann man nichtsmehr ändern, aber.. ich finde es sehr, sehr langatmig.