Das mit der Tragödie stimmt schon. Aber um diese Maßstäbe hier anzuwenden, fehlt der Geschichte zu viel.
Und bei einem Autor, der auf moralische Integrität pocht, der die Schilderung eines Traums einer Frau, in der sie vergewaltigt wird, kategorisch ablehnt und sich darüber aufregt, lege ich andere Maßstäbe an. Dieser Autor muss sich an seinen eigenen Aussagen messen lassen. Und ist diese geistige Vergewaltigung, die der Autor hier beschreibt, erlaubt, während die körperliche Vergewaltigung verboten ist? Hinterlässt diese Form der Vergewaltigung weniger Spuren in der Seele? Ist es vielleicht sogar so, dass diese Form der Vergewaltigung gesellschaftlich eher akzeptiert wird? Von den Männern dieser Gesellschaft eher akzeptiert wird? Vom Autor eher akzeptiert wird? Und das, weil die Frau dadurch für ihren Besitzer - den Ehemann- aufgewertet wird? Im Gegensatz zur körperlichen Vergewaltigung, bei der die Frau von jemand anderem beschmutzt wird und dem Ehemann nicht mehr zugemutet werden kann?
Ich weiss, diese Sätze sind jetzt völlig Off-Topic und gehören eigentlich nicht hierher. Auch sind sie sehr extrem formuliert und treffen auf die aktuelle moderne Gesellschaft nur noch bedingt zu. Und es ist doch nur eine Geschichte. Aber bei der Doppelzüngigkeit und aus meiner Sicht geheuchelten Moral des Autors schiebe ich einen ziemlich dicken Hals und muss mir hier einfach Luft machen.