Zu hart? Freiheit der Fantasie gegen Sexual-Ethik.

  • In der Story "Paintball mit Sven", die ich kürzlich hier eingestellt habe


    https://schambereich.org/story/show/5933-paintball-mit-sven


    geht es unter anderem um Vergewaltigung: Die Protagonistin findet den Sex im Nachhinein zwar gar nicht schlecht, sie war aber dazu gezwungen worden.

    Dies wurde in Leserkommentaren scharf kritisiert.

    Zweifelsohne ist Vergewaltigung ein Verbrechen, in der Wirklichkeit für uns alle indiskutabel.

    Aber Stories sind Fiktion. Es ist doch so, dass in der Literatur und im Film andauernd Verbrechen vorkommen, und da ist keineswegs immer davon die Rede, dass der Kommissar das Böse bekämpft und den Täter ins Gefängnis bringt. Es wird gerne auch das Ganovenmillieu romantisch dargestellt, ohne erfolgreiche Strafverfolgung. Normalerweise haben wir damit überhaupt kein Problem.

    Aber wie ist es, wenn jemand von sexuellem Zwang und Vergewaltigung schreibt, und zwar ohne dass dies als schlimm und ein Fall für die Polizei dargestellt wird? Ist das Freiheit des Kopfkinos, oder ist es Sexismus, der mit unserer Ethik nicht vereinbar ist und den wir deswegen auch hier nicht wollen?

    Wie seht ihr dazu?

    Robert H.

  • Ich gebe dir in soweit Recht, dass Gewalt und Verbrechen im Film allgemein akzeptiert und die Spannung erhöhen (sollen).
    Hier geht es doch aber um Geschichten, die unsere Fantasie beflügeln sollen, uns anregen, anturnen, oder die wir einfach geil finden. Dafür sind Geschichten, die Vergewaltigung zum Inhalt haben, auch wenn die handelten Personen im Nachhinein Gefallen daran finden, für mich total abturnend. Ich bin hier schon auf solche Geschichten gestoßen und habe sie nicht zu Ende gelesen, was ich sonst, auch bei schlechten Geschichten, nicht tue. Da sie für mich, den erwarteten Sinn ins Gegenteil verkehren.

    Mich würde eure Meinung, besonders die der Mädels, dazu auch sehr interessieren.

    Auf allen Bildern, die ich poste, bin ich selbst zu sehen.

    Sollte das in Ausnahmen nicht so sein, erwähne ich das.

  • Mich hat die Geschichte "Du solltest öfter nackt sein" in dieses Forum geführt. Ja ja Männer lieben es sowieso. Ich weiß. Doch für mich war es vor diesem einen besonderen Mann immer ein Tabu. Hätte nie damit gerechnet das ich dem mal Nachgebe. In diesem Sinn war es ein Gefühl aus Zwang (ohne das bin ich weg) und Aufbruch in eine neue Welt. Es mag die Tennung zuvor und all der Wirrwarr in meinem Kopf auch ihren Teil dazu beigetragen haben, doch auch ein wenig "sein" Zwang. Seine Bestimmtheit.

    Vergewaltigung ist natürlich etwas ganz anders. Das ist jetzt sofort und mit körperlichem Zwang. Ohne Zeit, Reden und Gefühl. Das Ist zuviel . Dennoch was es für mich ein Gefühl von: "Ich muss mich fügen."

  • Klar regt alles mögliche das Kopfkino an, auch Dinge die manchmal im realen Leben grenzwertig sind oder auch verboten. Vergewaltigungen gehen aber gar nicht.

  • Ich hatte hier vor Jahrzehnten auch mal die Diskussion über eine Geschichte, wo eine Frau sich in einem Gefängnis missbrauchen lassen musste, um ihren Mann frei zu bekommen. Die Details waren recht heftig (seinerzeit) beschrieben und haben mich abgestoßen.


    Der Schreiber hat sich dann damit rausgeredet, dass die Sache nur inszeniert war, weil die Protagonistin solche Vergewaltigungsfantasien hatte und die eben mal ausleben wollte.


    Nun ja, man gewöhnt sich dran. Jetzt lese ich auf meinem Tolino die Geschichten von Amelie Wild und da sind Vergewaltigungen üblich.

    https://www.hugendubel.de/de/e…0180-produkt-details.html

  • Hier geht es um einen der letzten und unüberbrückbaren Unterschiede zwischen Mann und Frau:

    Männer lieben die heimliche Vorstellung, eine faszinierend aussehende Frau einfach nehmen zu dürfen. Idealerweise soll die, weil er so toll ist, dabei dahinschmelzen und die Aktion und ihn am Ende gut finden. Aber wir sprechen ungern darüber, schließlich wollen wir ja anständige Menschen sein.

    Bei den Frauen ist das anders. Auch wenn sie noch so tolerant sind, bleibt es für sie eine hässliche, widerliche Vorstellung. Das liegt daran, dass sie ganz einfach konträr zu jeder sexuellen Selbstverwirklichung ist. Wäre das anders, würden Frauen ja auch Geschichten schön finden, in der der Vater oder die Kirche vorschreibt, wann und mit wem sie Sex haben muss.

    Daher viele Männer hier die Story positiv bewertet. Frauen werden sie nicht akzeptieren.

  • unüberbrückbaren Unterschiede zwischen Mann und Frau

    Das was du beschreibst wird leider den Herren in der Pornowelt so vorgespielt. Ich halte es für Quatsch. Männer die denken, das sie nur Mänenr sind, wenn sie es ihr besorgen können. "Sie hat zu jubeln und ihn für einen ja so tollen Mann zu halten". Das ist einfach Blödsinn. Sie machen Ihre eigene Lust von der Lust der Frau anhängig. Sie begeben sich damit in eine Spirale, die am Ende leider so of dazu führt, dass in der Beziehung nichts mehr passiert. Denn es ist einfach so, dass mit der Zeit alles natürlich und routine wird. Was dann bedeutet. Sie hat weniger lust, somit er und somit sie u.s.w.

  • ... Das liegt daran, dass sie ganz einfach konträr zu jeder sexuellen Selbstverwirklichung ist. ...

    Was du schreibst, Johnny, klingt für mich plausibel.

    Ohne mir groß Gedanken gemacht zu haben, habe ich aus meiner persönlichen, also männlichen Gefühlslage heraus geschrieben, und zwar für Menschen mit ähnlicher Gefühlslage.

    Von Frauen kann ich nur Ablehnung erwarten, wenn ich meine Stories hier poste. Wird nicht wieder

    vorkommen.