Theater - und Opernszenen, bei denen die Künstlerinnen nackt sein sollten

  • Verehrte Freunde der Darstellung weiblicher Nacktheit,


    in frühen Zeiten der Bundesrepublik agierten die Sängerinnen und Theaterschauspielerinnen noch sittsam gekleidet auf der Bühne. Dann ab gab es bei "Hair" ende der 60er Jahre einen der ersten Nacktauftritte auf deutschen Bühnen, gefolgt von wenigen einzelnen Nacktszenen, die man in den 70ern auf deutschen Theaterbühnen sehen konnte.

    Dann ging es seit den 80ern richtig los und fand seinen Höhepunkt in den Nullerjahren. Heute sind sind die Schauspielerinnen wieder züchtig bekleidet, sonst könnte man ja schnell in den Verdacht des Sexismus geraten. Nur beim Tanztheater und modernen Ausdruckstanz scheint Nacktheit recht normal geworden zu sein.


    Aber eine Zeit lang wurden die Schauspielerinnen nach Lust und Laune nackt auf die Bühne geschickt, egal ob es die jeweilige Handlung erforderte oder nicht.


    Ein Regie-Einfall eben, und die Schauspielerinnen hatten den Anweisungen der Regisseure zu folgen.


    Dabei gibt es eine ganze Reihe von Theater - und Opernszenen, bei denen sich die nackte Darstellung quasi von selbst ergibt - und genau um die soll es in diesem Thread gehen. Da gibt es einige:


    - Gretchens Bettszene aus dem Faust


    - oder beim gleichen Theaterstück die Walpurgisnacht


    - in der Oper "Rheingold" die Rheintöchter, heutzutage könnte man den Eindruck gewinnen das diese im Abendkleid im Rhein schwimmen


    - die Oper "Salome" von Richard Strauß - der Tanz der sieben Schleier


    Fallen Euch noch weitere solcher Szenen ein. Könnt ihr Euch an andere Nacktszenen in Theater und Oper erinnern? War Ihr selbst in Theater - oder Opernaufführungen gewesen, in denen es Nacktauftritte gab?


    Hier zwei zwei Nacktszenen aus dem Urfaust von Peter Stein:

    Gretchen Bettszene auf 2.48.20 ( ab 00.00) und Gretchen Vision bei der Walpurgisnacht auf 4.12.00 (ab 00.00 )


    Peter Steins Urfaust auf Youtube

  • Salome und der Tanz der sieben Schleier – eine Bühnenszene, die gerade dazu prädestiniert ist, einer Schauspielerin oder einer Opernsängerin die Regieanweisung zu geben, sich nackt und erotisch auf der Bühne zu präsentieren.

    Protestiert die Darstellerin, sie sei eine seriöse Künstlerin, kann jeder Zeit darauf verwiesen werden, das die Handlung es zwingend verlangt, wenn man den Inhalt überzeugend auf der Bühne erzählen will.


    In der Bibel fängt es ja ganz harmlos an, da steht nur sehr kurz:

    „ Als aber Herodes seinen Geburtstag beging, da tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen. Das gefiel dem Herodes gut.“


    In der Bibel wird der Name Salome nicht erwähnt und auch vom Tanz der sieben Schleier ist dort nichts zu lesen.


    Der Tanz der sieben Schleier ist eine erotische Fantasie des 19. Jahrhunderts.

    Der Frechdachs Oscar Wilde machte aus dem Bibelstoff ein Theaterstück, in das er eine Menge Sex und Erotik hineinschrieb. So sorgte er für einen großen Skandal – das Stück wurde erst mal verboten.


    Später machte Richard Strauß aus dem Theaterstück eine Oper, die heute sehr häufig aufgeführt wird. Die Szene mit dem Tanz der sieben Schleier gibt der Regie vielfältige Möglichkeiten, die Opernsängerin nackt vorzuführen – vorausgesetzt - er fürchtet nicht den Vorwurf des Sexismus.


    Hier einige Links mit Videos:


    Beispiel 1


    Beispiel 2


    Beispiel 3


    Beispiel 4 - der Tanz der sieben Schleier ist ab 1:14:30 ( ab 00:00 ) zu sehen

  • Dass eine Frau nackt auf der Bühne zur Schau gestellt wird, dass sie in diese Situation hinein geraten ist, obwohl sie es nicht wollte -

    dass sie es nun als schamvoll und erniedrigend empfindet, sich, so nackt wie sie ist, vor vielen hunderten Zuschauern auf einer Bühne zu präsentieren, obwohl sie doch eine anständige Frau und eine seriöse Künstlerin ist, das ist ein Thema, welches in den letzten Jahren viele Autorinnen und Autoren zu Geschichten inspirierten, von denen es im Genschichtenbereich von "schambereich.org" viele zu lesen gibt.

    Ich habe hier eine kleine Auswahl von Links zu diesen Geschichten zusammengetragen. Da es ja an diesem Sonntag eher regnerisch werden soll, ist heute eine gute Gelegenheit, sich gemütlich zu verkriechen und sich diese sehr reizvollen Geschichten zu Gemüte zu führen.


    Luftikus wünscht viel Spaß beim Lesen !


    Salome


    Nackt im Theater


    Urteil des Paris


    Nacktes Gretchen - Teil 1


    Nacktes Gretchen - Teil 2


    Die Traumnovelle


    Meine Rolle als nackte Statistin


    Nackt auf der Bühne


    Die Theater-AG

  • Die Dame heißt Franziska Walser, ist die Tochter des Schriftstellers Martin Walser und bis heute als Schauspielerin erfolgreich aktiv.

    Vielen Dank für den Hinweis.

    Ich gebe es ja ganz offen zu - ich bin ein Kulturbanause, der nur auf die nackten Weiber sieht.

    Aber vielleicht lerne ich hier noch etwas dazu. ;)


  • Ein Theaterstück, das mitten zwischen den Zuschauern aufgeführt wird - und die Schauspielerin ist nackt. Es fehlt die Distanz, die gegeben wäre, würde sie auf einer Bühne stehen.


    Hier beweist die Darstellerin eine Menge Selbstbewusstsein!

  • Im Kinofilm Aria von 1987 inszenierten 10 bekannte Kinoregisseure 10 verschiedene Opernarien.

    Der australische Regisseur Bruce Beresford verfilmte hierfür die Arie "Glück, das mir verblieb" aus der Oper "Die tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold.

    Diese szenische Umsetzung dieser Opernarie war das Leinwanddebüt der großartigen Elizabeth Hurley.


    Die noch sehr junge Elizabeth Hurley war dort nackt zu bewundern. Sie bewegt zwar ihre Lippen, singt jedoch nicht. Den weiblichen Part der Arie sang Carol Neblett, den männlichen Part Renè Kollo.


    Hier könnt ihr die noch sehr junge Elizabeth Hurley als nackte Opernmuse bewundern.






  • Das Ende der Oper Tannhäuser wird auf Wikipedia folgendermaßen beschrieben:

    " Pilger bringen den wundersam erblühten Priesterstab aus Rom: „Den dürren Stab in Priesters Hand hat er geschmückt mit frischem Grün“ – ein Zeichen, dass Gott selbst Tannhäuser Erlösung gewährte. Nach dem Lob Gottes durch den Chor: „Hoch über aller Welt ist Gott, und sein Erbarmen ist kein Spott!“ "

    Nun - warum sollen die Pilger keine Pilgerinnen sein? - Und warum sollten diese Pilgerinnen dann nicht gleich nackt sein? So wie in dieser Aufführung aus Brüssel. Ob die nackten Tänzerinnen im Hintergrund einige Minuten vorher auch Pilgerinnen darstellen, weis ich nicht.


    Macht das ganze Sinn, oder war da nur ein überdrehter Regisseur tätig? In den Kommentaren unter diesem Youtube - Video ist hierzu diese Meinung zu lesen:

    "Die Musik und die Darsteller sind sehr gut, aber der Regisseur nimmt sich offensichtlich selbst zu wichtig. Gottseidank scheint er wohl schwul zu sein, sonst wäre ihm noch mehr eingefallen, um von der Musik abzulenken. So bleibt nur die dämliche Absicht dazu."


    Also ich lasse mich gerne von dem Anblick hübscher nackter Damen ablenken. Wäre der Regisseur schwul gewesen, hätte es wohl mehr nackte Männer auf der Bühne gegeben. Aber die will ich auch gar nicht sehen.


    Macht Euch selbst ein Bild:


    Nackte Darstellerinnen bei der Oper Tannhäuser


  • Wenn eine Schauspielerin die Regieanweisung bekommt, sich schamlos nackt auf der Bühne zu präsentieren, wie reagiert sie dann ? Ist sie entrüstet und geschockt, spielt sie ihre Rolle auf der Bühne professionell, aber ohne innere Beteiligung?

    Bei der Schauspielerin in diesem kleinen Mitschnitt könnte man meinen , dass sie es geradezu genießt - oder ist das alles nur gut geschauspielert ?


    Macht Euch selbst ein Bild

  • Wenn eine Schauspielerin die Regieanweisung bekommt, sich schamlos nackt auf der Bühne zu präsentieren, wie reagiert sie dann ? Ist sie entrüstet und geschockt, spielt sie ihre Rolle auf der Bühne professionell, aber ohne innere Beteiligung?

    Bei der Schauspielerin in diesem kleinen Mitschnitt könnte man meinen , dass sie es geradezu genießt - oder ist das alles nur gut geschauspielert ?


    Macht Euch selbst ein Bild

    Ich glaube auch das ihr die Rolle Spaß macht .


  • Eine Szene der Oper irrelohe der Aufführung der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2004. Die drei nackten Damen sind nicht Teil der eigentlichen Handlung, wohl eher eine Idee des Regisseurs.


    In einer Rezension wird diese Szene so beschrieben:

    "Während sich Pfarrer, Förster und Müller zu einem Dorfpalaver treffen, tauchen unvermuteter Weise drei splitternackte Grazien auf, die Kornähren herbeitragen, begleitet von einem großen Kruzifix. Die Mädchen sinken vor dem Kreuze übereinander und bilden eine Art von kunsthistorischem Tableau. Ein Symbol des Eros, eines zu Grabe getragenen Jugendstils, eine Assoziation, die vielleicht an Klimt gemahnt? Ich weiß es nicht"


    Bei mir löst das Foto einige Fantasien aus. Wie wurden die jungen Frauen ausgewählt? Gab es in der Zeitung eine Anzeige: "Wiener Volkstheater sucht Statistinnen, die bereit sind sich nackt auf der Bühne zu präsentieren." Und es fand ein regelrechtes Casting statt, bei dem viele junge Frauen nackt auf die Bühne gingen.

    Sind die Drei vielleicht Sängerinnen des Opernchors, und der Regisseur hat ihnen nichtsahnend plötzlich die Regieanweisung gegeben, sich so nackt auf der Bühne zu zeigen, und es war ihnen unangenehm?


    Wie fühlt es sich an, dann beim ersten mal so nackt vor dem Publikum zu sein?