Nackt im Alltag

  • Das würde mir auch gefallen. Immer wenn es warm genug ist, einfach nichts anzuziehen. Egal ob zuhause, auf der Arbeit oder beim Einkaufen. So wie im Cap'd Agde traumhaft, aber nur ein Traum.

  • arth

    Nein, das glaube ich nicht. Die Lust am nackten Sein ist abhanden gekommen.

    Das liegt auch daran, dass wir zum Teil meist ein total verschobenes Bild davon haben, wie ein nackter Körper aussieht.

    Es sieht eben meist nicht so aus, wie uns die Werbung mit "gephotoshopten" oder gar chirogisch nachgeholfen Models weiß machen will.

    Er ist meist eben nicht perfekt und makellos.

  • ich finde die ästhetik nicht so wichtig.

    Ich muss immer mal daran denken, wie ich mich damals gewundert habe, das alte Menschen auch nackt baden. Also damals als junger Mann, als ich mit FKK angefangen habe. Ich hatte zu dieser Zeit zwar schon Aktbilder und griechische Statuen gesehen, aber alte nackte Leute, die eben "unästhetisch" aussahen, noch nie.

    Das alte Leute eine andere Ästhetik verursachen, wenn sie glücklich aussehen und sind, das habe ich allerdings sehr schnell gelernt. Genauso wie alte Autos mit Patina oder alte Gebäude ihren Reiz haben.

    Nur ist der Anspruch an Schönheit in der heutigen Gesellschaft so massiv, dass sich diese Erkenntnis nicht durchsetzen kann.


    Es ist wie ein Dogma:

    Nacktheit muss schön sein und wer nicht schön ist, darf nicht nackt sein.


    Das ist sehr schade, weil Nacktheit auch Freiheit bedeutet, ohne den Anspruch an Schönheit oder gar Jugend.


    Das Schönheit daneben auch noch nackt reizvoll ist, das kann ja auch so bleiben, das muss man nicht kritisieren. Daran würde sich übrigens auch nichts ändern, wenn Nacktheit im Alltag normal wäre.

  • Zitat

    Zumal keine Spezies sein Erscheinungsbild im Laufe seines Lebens so stark verändert, wie der Homo Sapiens.

    Statt das Leben zu verlängern, würde ich es als Zielstellung für die Wissenschaft für sinnvoller ansehen, den Körperlichen Verfall zu verlangsamen.

    Das tun wir doch teilweise schon "automatisch".

    Meine Oma war mit 50 oder 60 vom Gesicht her eine "alte Frau".

    Wenn ich das heute mit meiner Mutter vergleiche. Lege zwei Fotos wo beide gleich Alt waren nebeneinander und du denkst da sind 20 Jahre Altersunterschied.


    Selbiges gilt natürlich auch für die Männer. Ich kenne viele, denen man ihr Alter nicht ansieht.

  • arth  


    Nichts ist nachhaltiger wie eigenen Erfahrungen.

    Und da habe ich die Erfahrung gemacht . . .

    autobiographisch oder aus dem eigenen Umfeld, sollte man hier lieber nichts schreiben . . .


    Soweit ich das rekapitulieren kann, war ich hier seit eh und je Alleinunterhalter mit Episoden aus meinem Leben. Praktisch von meiner Schulzeit an, (da war ich 6 oder 7 Jahre alt), bis zur Gegenwart.

    Von: Es gibt Erlebnisse die so nachhaltig sind, dass sie das ganze weitere Leben beeinflussen.

    Übe meinen Sulky: Splitternackt Leute durch Berlin zu fahren.

    Meine Pilotenausbildung PPL (A)

    Mein Motorrad – Suzuki GSX-R 750 und der Erwerb der Fahrerlaubnis dazu.

    Und diverse Erlebnisse in Form von Episoden zu:

    In der Schule, auf Arbeit, Alltag in der Bank, Events, Disco . . . privat.

    Und natürlich über meine Mama. Womit ja alles begonnen hat.


    Heute leitet meine Mama die Niederlassung (splitternackt) in der sie nach der Wende angefangen hat. Und ich habe ihren einstigen Job inne - mit allen damit verbundenen Verpflichtungen. Was u. a. auch beinhaltet, dass ich immer splitternackt zu sein habe.


    12 Jahre aus meinem Leben, da kommt noch mehr dazu. Simone und Angelica, zwei ehemalige Klassenkameradinnen die jetzt auch in der NL arbeiten. Simone als Koordinator für Zuschaustellungen von meiner Mama und von mir. Und Angelica im Servicebereich.

    Es gäbe noch viel zu erwähnen worüber ich berichtet hatte. Was wie erwähnt aber alles nur Episoden sind. Ansonsten wäre es ein Buch mit mehreren Bänden.

    Und ich bin es leid mir blöde kommen zu lassen nur weil sich der Eine oder Andere etwas nicht vorstellen kann . . . .

    Dass das für einen Außenstehenden extrem erscheint - mag ja sein. Für uns und unser Umfeld ist das hingegen ganz normaler Alltag.


    Ein geplantes Treffen (im August 2019) mit einigen User von hier, ist ja nicht zustende gekommen. Was aber nicht an mir lag. Ich war jedes Mal mit meiner Cessna zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Ort. Nur die Person mit der ich mich dort treffen wollte, hat sich nicht zu erkennen gegeben.
    Vielleicht waren sie dort, ich habe sie ja noch nie gesehen - während ich für sie garantiert zu erkennen war - ich war ja splitternackt.

    Vielleicht war das auch der Grund, dass ihnen der Mut gefehlt hat . . .

    Denn dann hätten sie mit uns ja was unternehmen müssen.

    Ca. 2 Stunden habe ich da jedes Mal gewartet, haben uns auf dem Flugplatz umgesehen - dann eine Alternativroute geplant, meine Cessna aufgetankt und sind dann zurück- bzw. weitergeflogen.


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  • Poesie zu:

    Nackt

    Noch nie habe ich mich so nackt und so schön-nackt, so sicher-nackt, so richtig-nackt, so glitzer-nackt wie mit Dir gefühlt. Wenn ich in Deinen Armen liege, vor Dir knie,
    Dich anblicke oder mein Gesicht wegdrehe, noch nie war ich so glitzer wie mit Dir.
    Ich mach die Beine breit, vor Dir, ich will so nackt-nackt sein wie noch nie zuvor,
    wenn ich, auf dem Rücken vor Dir liegend, Dir meinen Schritt entgegen recken,
    wenn ich Dir, rücklings vor Dir kniend, meinen Hintern präsentiere, wenn ich Dir,
    die Hände über mir Dir meine Brüste anbiete, wenn ich Dir, zitternd-bebend mein Gesicht hinhalte.
    Dann bin ich nackt. Nackter. Noch nackter. Ich genieße Deine Blicke, so ruhig und bestimmt,
    so streng und liebevoll, so souverän, Du kitzelst meine Sanftheit, Du leckst an meiner Seele,
    Du massierst meine Gedanken, Du bestimmst meine Nacktheit vor Dir.
    Kein Raum für Scham, der Raum ist ausgefüllt mit Deiner bestimmten Zunge,
    mit Deinen fordernden Händen, Deinem gewissen Griff, Deinem Blick, Deinem fehlenden Lächeln.
    Wenn Dein Lächeln weg ist, Du die Augen leicht zusammenkneifst und herausfordernd öffnest,
    wenn Du flüsterst, wenn Deine Bewegungen langsam werden. Dann bin ich nackt. Vor Dir.
    Und nur vor Dir. Alles könntest Du haben. Alle meine Nacktheit kannst Du haben.

  • Gerade weil ich die Nacktheit liebe, bewahre ich mir ein grundsätzlich anderes Verhältnis zu ihr, nämlich als etwas Besonderem, Aufregendem, Intimem ...

    ….

    Wie gesagt, ich liebe die Nacktheit und schaffe mir bewusst Möglichkeiten, sie auszuleben und zu genießen - für mich allein, mit einer Intimpartnerin oder selten auch mal einem Intimpartner, manchmal auch ganz bewusst vor Fremden.


    Aber ich würde niemals nackt am Arbeitsplatz, durch die Stadt oder im Supermarkt um die Ecke oder so herumlaufen, und ich möchte, wenn ich nackt bin, das auch gerade nicht vergessen, sondern mich dem Gefühl ganz und gar hingeben! <3

    Nacktheit als etwas Besonderes "aufzuheben" oder für sich zu behalten. Ist ein interessanter Gedanke. Vielleicht vergleichbar damit, nur bei schönem Wetter mit dem Cabrio zu fahren.


    Aber nichts für mich. Ich bin gerne nackt und was ich gerne mache, das mache ich so oft wie möglich, egal ob es aufregend, intim, langweilig oder anstrengend wäre. Das meine Nacktheit trotzdem etwas Besonderes bleibt liegt allerdings an den gesellschaftlichen Konventionen und nicht daran, dass ich mir da was bewahren will.


    Aber einen schönen sinnlichen Bericht hast du trotzdem geschrieben. Danke

  • Nackt im Alltag ... Nacktheit als Normalität ... Vergessen, dass man nackt ist ...

    Ich für mich muss sagen, dass die Nacktheit immer mehr zur Normalität wird, je mehr sie in den Alltag übergeht. So wie es früher Normal war sich anzuziehen, ist es jetzt das Gegenteil wenn die Situation es überhaupt erlaubt. In der Öffentlichkeit oder gar an einem Arbeitsplatz fällt dabei unter: "überhaupt nicht möglich" Ausser vielleicht etwas mehr Haut als üblich. Doch ganz nackt? Nein