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    Episode 1
    [Edit von Peter Carsten]




    Zu Episode 0:


    Handwerklich ist die Story sehr ordentlich gemacht; kleine Schwächen in Zeichensetzung und Satzbau würde ich an diesem Punkt als vernachlässigbar bezeichnen. Was ich der Autorin allerdings wünschen würde, dass sie noch etwas sprachlichen Mut aufbringt. Die Anlagen dazu sind klar erkennbar. Dennoch flüchtet sie noch zu oft in konventionelle Darstellungen, Attribuierungen etc.


    Die Story an sich klingt vertraut. Junge Frau entdeckt sich selbst etc. Doch das muss nichts Schlechtes bedeuten. Ganz bestimmt ist diese Episode 0 ein vielversprechender Anfang, der allerdings noch zu prologhaft daher kommt, um eine Einschätzung seiner erzählerischen Qualität zu erlauben.


    Auf jeden Fall bin ich neugierig auf den Fortgang!


    Nico S.

  • Ja, die Story ist ordentlich gemacht. Fast zu sehr „gemacht“, sprich aufs Endziel ausgerichtet. Ich jedenfalls nehme der Protagonistin nicht ab, dass dieses Bedürfnis, sich nackt zu zeigen, so plötzlich über sie hereingebrochen ist.


    Exhibitionismus - und davon ist hier aufgrund der Masturbationsszene auszugehen - ist etwas, was einem schon früh in der Kindheit begegnet bzw. sich herausbildet. Natürlich ist es reizvoll, eine Geschichte der Verwandlung vom hässlichen Entenlein zur Gazelle zu schreiben und auch zu lesen. Viele Menschen mögen sich nicht oder empfinden sich zu Unrecht als hässlich (siehe Schönheitsoperationen) - und träumen daher gerne von solchen Verwandlungen.


    Die Geschichte scheint mir ein Erstlingswerk zu sein. Weil da zu detailliert fast jeder Handgriff bzw. Beweggrund aufgeführt wird: Wozu ist es wichtig zu sagen, dass Eltern zum Einkauf gefahren waren? Es reicht doch, wenn gesagt wird, dass sie alleine zu Hause war. Oder die Angabe, dass der Spiegel von dem Vermieter und nicht von ihren Eltern angebracht worden ist? Oder die Angabe von Größe in Zentimetern? Solche Dinge stören nur den Lesefluss stören und lenken vom Wesentlichen ab.


    Dennoch ist diese Geschichte interessant. Weil es eine Steigerung in der Spannung gibt. Und weil Unvorhergesehenes passiert: Masturbation aus Vorfreude auf die bevorstehende Exhibition. Bin gespannt auf die Fortsetzung.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Nutscha,


    da es auch noch nicht sooo lange her ist, da ich meinen Erstling hier publlizierte, kann ich nachfühlen, wie das ist...
    Man verspürt Unisicherheit der Erwartungshaltung hier gerecht zu werden.
    Und man will natürlich gelobt werden, um daraus die Motivation zu generieren weiterzumachen.


    Bei dieser Geschichte stört mich ein wenig der Titel, getreu nach dem Motto: "Annika - das geile Luder", wird etwas reißerisch versucht Erotik schon im Titel zu erzeugen. Da muss nicht zwangsläufig schlechter Stil sein, meiner ist es jedenfalls nicht!


    Die richtige Handlung wird ja nur angedeutet und ist auf eine Fortsetzung verlagert worden, also ist dazu nichts zu sagen.


    Die Sprache ist beliebig bis gut, jedenfalls sehe ich keine groben grammatikalischen Schnitzer, die Ortographie ist hingegen, vorallem bei der wörtlichen Rede (Anführungszeichen?) nur rudimentär vorhanden.


    Fazit: Eine der besseren Geschichten mit dem Thema Selbstfindung, mehr aber (noch) nicht!


    Eine Fortsetzung müsste rein handlungstechnisch einen Gang zulegen und da gebe ich NicoS recht, mehr sprachlichen Mut erhalten.


    Gruß,
    klaas

  • Die Geschichte fängt gut an und kann sich sicher noch weiter entwickeln.
    Mir gefällt sehr, dass sich der Schreiber die Zeit nimmt, alles langsam aufzubauen. Endlich mal wieder eine Geschichte, in der nicht gleich nach 20 oder noch weniger Zeilen geblasen und gevögelt wird, bis die Wände wackeln.

  • Ich danke zunächst allen für die differenzierten und begründeten Kritiken, es wird sich zeigen müssen, welche Stärken meines Erzählstils ich ausbauen, und welche Schwächen ich ausmerzen kann ;)


    Auf einen, von Erpan angesprochenen Punkt möchte ich jedoch etwas ausführlicher antworten, weil ich das Gefühl habe, hier wird die Figur der Sabrina missverstanden - was natürlich auch daran liegen kann, wie ich sie geschildert habe - und wenn dieses Missverständnis sich fortsetzt, rückt es die ganze Reihe in ein anderes Licht, als es eigentlich beabsichtigt ist:


    Ich denke nämlich nicht, dass Sabrina exhibitionistisch veranlagt ist, jedenfalls nicht im pathologischen Sinne einer "Störung der Sexualpräferenz." ;)


    Sie ist selbstbewusst, vielleicht sogar ein bisschen (oder ziemlich) narzisstisch. Das mag zum einen daher rühren, dass sie sich selbst für die ihr durch ihr schwaches bzw. fehlendes Körperbewusstsein entgangene Lebensfreude entschädigen will, und zum anderen aus einem Wunsch nach Rache an jenen, die sie durch ihre Nichtbeachtung und ihren Spott noch darin bestärkt haben.


    Ihren Wunsch, ihren Körper zu zeigen, verbindet und vergleicht Sabrina einerseits ja durchaus mit anderen Mädchen und jungen Frauen, die zum letztlich gleichen Zweck im Sommer am Badesee in knapp geschnittenen, "sexy" Bikinis herumstolzieren.


    Andererseits grenzt sie sich von diesen aber mit eher philosophischen Überlegungen über Sein und Körperlichkeit ab, und sucht Selbstbestätigung in einer Art "Hase-und-Igel-Situation": Früher wurde sie von psychologisch normal entwickelten Gleichaltrigen als unterlegen ignoriert oder sogar gehänselt. Jetzt fühlt sie sich in der Lage, sich ihnen als nach ihren Maßstäben überlegen zu beweisen.


    Ich war eigentlich davon ausgegangen, das in der Geschichte innerhalb eines noch akzeptablen Umfanges deutlich genug herausgearbeitet zu haben. Hätte ich es noch weiter ausgebreitet, hätte Sabrina leicht zehn Seiten lang monologisieren können, aber das wollte ich nun wirklich vermeiden. ;)


    Und noch eine kurze Bemerkung zu klaas' Kritik am Titel der Episode: Er hat Recht, der ist schon irgendwie dämlich. :D


    Die Geschichte war fertig, ich wollte sie hochladen, es fehlte nur noch ein Titel. Dabei wollte und will ich die einzelnen Sabrina-Segmente nun nicht einfach nur durchnummerieren, sondern ihnen jeweils auch individuelle Überschriften geben.


    Immer wenn ich eine Pause vom Schreiben der eigentlichen Geschichte brauchte, hatte ich schon überlegt, wie ich sie schließlich betiteln würde. Mir ist aber nichts Tolles eingefallen, also habe ich am Ende einfach diesen Titel genommen, um wenigstens überhaupt einen zu haben.


    Der klingt ein wenig nach Samstagnacht bei RTL II zu der Zeit, in der die Geschichte spielt, das war und ist mir klar, aber ich wollte eine fertige Geschichte nicht noch Tage lang in der virtuellen Schublade herumliegen lassen, darauf wartend, dass mir vielleicht, wahrscheinlich aber sowieso doch nicht, noch was Besseres einfällt. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • In Sprache und Ausdruck war es wie erwartet. Sehr gut!



    Ich bin ein Kerl.


    Daher kann ich schlecht beurteilen, ob "Frau" wirklich so denkt. Muss sie wohl, sonst würdest du es ja auch nicht so schreiben (Ja, ich weiß, man darf nicht "alle" über einen Kamm scheren).


    Ist es wirklich so, dass man als Frau jahrelang nicht so besonders auf die eigene Körperliche Entwicklung achtet? Das man nicht bei den Klassenkamerardinnen vergleicht, wer angelt sich wen, wer überschminkt sich, usw.? Ich hab vor meinem geistigen Auge die Vorstellung: Petra tuschelt sich zu Angelika, ihrer besten Freundin. "Hast du neulich Annika gesehen? Mit ihrem Ausschnitt?! Die hat doch garantiert gepusht, wegen Mark..." *tuschel tuschel, läster läster*.
    All die Jahre war Sabrina von solchen Gedanken und Gesprächen mit Freundinnen isoliert? naja, wie gesagt, ich bin nen Kerl, ich hab da keine Ahnung von.


    Auf jeden Fall ist die Geschichte hundertprozentig passend zur Plattform.
    Rein aus Interesse, hast du das im Hinterkopf gehabt, als du die Geschichte geplant hattest oder war es sowieso geplant eine CMNF-Story zu schreiben, vielleicht gerade weil es ein Thema ist, das dich besonders interessiert?


    Im ersten Teil hast du nun bereits einiges von der HP vorgestellt, auch ausführlich körperlich und aufgezeigt, wie die Episode weitergehen wird (Exhibitionismus).


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht :-)


    LG, Peter

  • Zitat

    Original von PeterCarsten
    Ist es wirklich so, dass man als Frau jahrelang nicht so besonders auf die eigene Körperliche Entwicklung achtet? Das man nicht bei den Klassenkamerardinnen vergleicht, wer angelt sich wen, wer überschminkt sich, usw.?


    [...]


    All die Jahre war Sabrina von solchen Gedanken und Gesprächen mit Freundinnen isoliert? naja, wie gesagt, ich bin nen Kerl, ich hab da keine Ahnung von.


    Normalerweise ist es wohl genau so, wie du es hier beispielhaft beschreibst. ;)


    Aber natürlich gibt es auch die Anderen, die Außenseiter und die Ausgegrenzten. Die, die aus verschiedenen Gründen unfreiwillig - Aussehen, Elternhaus bzw. Erziehung, soziale Herkunft usw. - oder freiwillig - andere charakterliche Veranlagung und Interessen - eben nicht dazugehören.


    So wie Sabrina zum Beispiel. Sie war als Kind eben etwas übergewichtig, wie in der Geschichte erwähnt, und möglicherweise kamen da auch noch andere körperliche "Makel" hinzu - wie etwa Hasenzähne, oder ein eher einfältiger Gesichtsausdruck. Wer weiß? ;)


    Jedenfalls war sie für Gleichaltrige keine Partnerin für Tuscheleien und Geläster, sondern vielmehr deren Gegenstand. Im Sinne von: "Guck mal, die da .... ha ha ha!"


    Und durch solche Erfahrungen hatte sie ganz einfach keinen Anreiz, ihrem Körper und seiner Entwicklung positive Beachtung zu schenken.


    Zitat

    Rein aus Interesse, hast du das im Hinterkopf gehabt, als du die Geschichte geplant hattest oder war es sowieso geplant eine CMNF-Story zu schreiben, vielleicht gerade weil es ein Thema ist, das dich besonders interessiert?


    Ich hatte bloß Sabrina im Sinn, und ihre erotischen bzw. sexuellen Erlebnisse und Erfahrungen. Da einige von diesen durchaus gut zum Thema dieser Plattform passen, kam mir die Idee, sie einmal zu verschriftlichen und hier zu veröffentlichen.


    Wenn du so willst, also bloßer Zufall, und keine Planung. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Die Geschichte ist wunderschön detailliert erzählt.
    Gute Wortwahl.
    Fast schon zu lang für eine Einführung (ich bin leicht etwas ungeduldig) - und klar, sie
    macht Lust auf mehr....


    LG
    Louanne


    Viel Spass beim Weiterschreiben ! ;)

    Die großen Augenblicke sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten.

  • Zitat

    Original von Scharlachrot
    Ich denke nämlich nicht, dass Sabrina exhibitionistisch veranlagt ist, jedenfalls nicht im pathologischen Sinne einer "Störung der Sexualpräferenz." ;)


    Sie ist selbstbewusst, vielleicht sogar ein bisschen (oder ziemlich) narzisstisch. Das mag zum einen daher rühren, dass sie sich selbst für die ihr durch ihr schwaches bzw. fehlendes Körperbewusstsein entgangene Lebensfreude entschädigen will, und zum anderen aus einem Wunsch nach Rache an jenen, die sie durch ihre Nichtbeachtung und ihren Spott noch darin bestärkt haben.


    Rache als Grund für Exhibitionismus oder Narzissmus scheidet aus, weil sich so was nicht per Verstand regeln lässt – Beispiel: Niemand wird aus Rache homosexuell oder masochistisch.



    Zitat

    Original von Scharlachrot
    Ihren Wunsch, ihren Körper zu zeigen, verbindet und vergleicht Sabrina einerseits ja durchaus mit anderen Mädchen und jungen Frauen, die zum letztlich gleichen Zweck im Sommer am Badesee in knapp geschnittenen, "sexy" Bikinis herumstolzieren.


    Eben. Frauen liegt das Narzisstische näher als Männern, wahrscheinlich genetisch bedingt – siehe Tierwelt, wo dieses sich herausputzen und zeigen je nach Art den unterschiedlichen Geschlechtern zugeordnet wird: Entweder das Weibchen oder das Männchen ist das schönere Geschlecht, bei uns Menschen ist das meistens die Frau.


    Das sollte „Motivation“ genug sein für Sabrina, sich jetzt zu zeigen: Eigentlich wollte sie das schon immer, aber mangels Masse, d.h. eines vorzeigbaren Körpers, musste sie darauf nicht nur verzichten, sondern sogar Hänseleien in Kauf nehmen. Mehr braucht man als Autor nicht als Begründung für ihr Tun.


    Ich will dich damit nicht verunsichern. Generell sollte man den Kritikern mit Vorsicht begegnen, d.h. deren Aussagen nicht überbewerten. Ich schreibe das nur, weil Neulinge oft danach trachten, alles, was ihre Helden tun, detailliert zu beschreiben und zu begründen. Viel besser ist es jedoch, einfach niederzuschreiben, was geschieht. Wenn du das gut machst, wird der Leser schon dahinter kommen, wo die Beweggründe für jeweilige Handlungen liegen. Das lässt sich auf einen einfache Formel bringen: Show, don’t tell.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Was soll ich sagen... Man merkt schon, dass sich die Geschichte auf einem hohen, sprachlichen Niveau befindet, die Sätze sind sehr komplex - so komplex, dass man als Leser manche Sätze mehrmals lesen muss und zu einige Schusselfehlern führt.


    Ich hatte das Gefühl, auf einem Weg zu gehen, der dauernd Umwege nimmt, sodass ich am Ende wirklich Probleme hatte, herauszufinden, wo ich grade bin.


    Inhaltlich ist ihre Motivatioin für mich schon nachvollziehbar - sie entdeckt ihren Körper und möchte ihn zeigen, weil er für sie so neu ist und so, wie es ihr Ideal ihr sagt. Allerdings wirkt es am Anfang so, als ob sie sich kaum mit ihrem Körper beschäftigt und dann in den Spiegel sieht. Dann wäre es vermessen, ihn mit dem Ideal abzugleichen - jd., der sich nich für den eigenen Körper interssiert, interessiert sich doch auch nich für andere?


    Der Name 'Sabrina' lässt mich leider an Porno, Nutte, große Brüste und Big Brother denke, daher würde ich ihn überdenken.


    Außerdem wirkt es beobachtend, fast schon zu distanziert - bei humoristischen Büchern finde ich das gut, aber diese Story wirkt viel zu ernst, daher bin ich für mehr nähe :D


    Der cliffy ist natürlich genial, erzeugt lust, macht lust und ist einfach überraschend....


    Freuen wir uns also auf die Fortsetzung!

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Für mich ist diese "Geschichte" tatsächlich eher eine Einleitung. Dafür dann recht lang.
    Aber darauf wies die Autorin ja schon selbst hin.


    Schöne Wortwahl, es entstehen sehr detaillierte Bilder.


    Die gewählte Vergangenheitsform in der Erzählung führt bei mir zu leichter Irritation, beispielsweise..
    ... dass der Spiegel rechteckig war.
    Ist er heute also rund?


    oder zu ungeschickten Sätzen, wie..
    Da sie gewusst hatte, dass...
    anstatt einfach: Sie wusste, dass...


    Das ist nicht weiter schlimm, lenkt mich persönlich aber vom Lesen ab.


    Inhaltlich unabgestimmt:
    Zunächst werden ihre gebleichten Zähne erwähnt,
    dann später:
    Den einzigen Schönheitsfehler Haar hatte sie schnell ausgemerzt.
    Es wäre andersherum vielleicht logischer, die verfärbten Zähne als Schönheitsfehler auszumerzen und sich dann, wie allgemein üblich einen Friseurbesuch zu gönnen.
    Ist aber ebenfalls unerheblich, fiel nur auf.


    Eigentlich alles nicht der Rede wert, ich hatte ehrlich gesagt aufgrund der anderen Postings der Autorin vielleicht anderes erwartet.


    Die Protagonistin ist gut beschrieben, mir allerdings (noch?) nicht sympatisch, so dass ich bis hier her nicht sagen kann, ob das was da folgt meinen Geschmack trifft.


    Weitere Teile sind offenbar schon im Kopf der Autorin. Ich bin also auch gespannt, wie das Angedeutete nun umgesetzt wird.


    lg beware

  • O Mann, ihr (Hobby-)Psychologen und Literaten, was euch so alles auffällt und ihr kritisch auseinandernehmt. :D


    Ich bin mit dem Antworten leider nicht nachgekommen, da ich unter Hochdruck an Episode 1 gearbeitet habe. Da hatte mich auf einmal ein Schub erfasst, der die Worte fließen ließ, und das wollte ich unbedingt nutzen, ehe ich wieder gegen eine Blockade pralle. ;)


    Ich werde aber im Weiteren noch auf alle angesprochenen Gesichtspunkte eingehen.


    Für den Moment hätte ich nur eine Bitte an einen Moderator: Könnte man aus dem Titel von Episode 0 bitte das abgeschnittene "Epis" entfernen? Ich hatte angenommen, alles was in der Maske zum Hochladen der Geschichte in die Titelzeile passt, würde auch anschließend mit dargestellt, dem ist aber nicht so.


    Ich verzichte daher in Zukunft entsprechend auf die Nummerierung bereits im Titel, die muss der Leser dann eben der Überschrift über dem eigentlichen Text entnehmen.

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Gerne doch,


    ich freue mich immer, wenn ich helfen darf. Und so habe ich auch mitbekommen, das du die Episode 1 eingestellt hast. ---> Episode 1


    Ich werde mich auch gleich auf dich... ähm, auf die Geschichte stürzen, sobald ich im Chat fertig bin.


    :P


    Peter

  • Ha!


    Ich habe es schon immer geahnt, - Mädchenduschen sind also doch ein Sündenpfuhl weiblicher Erotik :P


    Eine typische Klischeehafte Jungen- und Männerphantasie, ich weiß. Aber ganz und gar nicht klischeehaft ist diese Gesch... Episode.


    Das ganze ist so authentisch, so natürlich und so nachvollziehbar geschrieben, dass ich glaubte mit in dieser Dusche zu sein, in Sabrinas Kopf zu stecken und mit ihren Augen zu sehen. Die Schilderungen, Gefühle, der Blick für Details und Sabrinas Gedankengänge sind so glaubhaft, dass es ein Hochgenuß ist mitzuduschen.


    Das Sahnehäubchen sind die eloquenten Formulierungen - eine Stelle zu zitieren würden den vielen anderen Stellen Unrecht tun. Aber das habe ich bei Scharlachrot auch erwartet, ich gebe es zu.


    Ich lese gerne erotische Geschichten, nicht pornographische. Diese Geschichte ist wahrhaft prickelnd, jedenfalls ab dem Zeitpunkt, als das blonde Mädel ins Spiel kommt.


    Du hast gesagt, das du Episode 1 am liebsten erst nach zeitlich später folgenden Episoden schreiben möchtest - ich muss sagen, ich bin froh, das du dich zu Episode 1 durchgerungen hat - von gequälter Schreiberei (was ich ehrlich gesagt befürchtet hatte, als ich das von dir in diesem Thread gelesen habe) ist absolut nichts zu merken.


    Eine einzige Stelle irritiert mich, die Erwähnung des Zwei-Mark Stücks in Zeiten des, zugegebenermaßen, kriselnden Euros.


    Von mir 10 Punkte, ohne Frage.


    Danke fürs einstellen dieser tollen Episode!


    LG, Peter

  • Zitat

    Original von PeterCarsten
    Eine einzige Stelle irritiert mich, die Erwähnung des Zwei-Mark Stücks in Zeiten des, zugegebenermaßen, kriselnden Euros.


    In Episode 0 fand, wenn du dich erinnerst, eine Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich Erwähnung. Und die fand bekanntlich 1998 statt, rund dreieinhalb Jahre vor Einführung des Euros als Bargeld. ;)

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    (William Somerset Maugham)

  • Ja, das Vergnügen geht weiter - zweifelsohne! Eine sehr lebendig und intensiv geschriebene Episode, die zu lesen jedenfalls insgesamt Freude macht. Punkt.


    Dennoch sind m.E. einige Anmerkungen angebracht, da doch unter der gelungenen Oberfläche noch einige Schwächen schlummern.


    In Hinsicht auf Narration und Dramaturgie wäre z.B. anzumerken, dass nach einer so ausgiebigen Duschorgie ein gründliches Eincremen angesagt sein müsste. Ein solches Handlungselement - einschließlich der Hilfe beim Rückeneincremen durch die blonde Mitduscherin - hätte vielleicht mehr Unterhaltungseffekt beigefügt als die im Grunde überflüssige Vorab-Dusche im Elternbad.


    Ein ähnlicher, dramaturgischer Anfängerfehler liegt in der Beschreibung der Kassiererin. Die Schilderung an sich ist gelungen und trägt sicher zur Tiefenschärfe der Geschichte bei. Dennoch ist sie unnötig, da für die Handlung ohne Belang. An der Stelle wäre ... der Logik des übrigen Aufbaus folgend ... z.B. eine Beschreibung weiterer Badegäste passender gewesen, deren späteres Wiederauftreten (oder Nichtauftreten) insgesamt zu einer Verdichtung des Geschehens hätte beiträgen können: Sabrina sieht eine hübsche/hässliche/ungewöhnliche etc. Frau und hofft/fürchtet/grübelt, dass/ob sie diese dann später nackt in der Dusche wiedersehen werde etc. ... bis hin zu den Gedanken beim Ausbleiben/Erscheinen der Person. Reizvolle Effekte ließen sich dabei auch durch einen Gegensatz "angezogen hässlich" vs. "nackt schön" erzielen - oder ähnliche Extraportionen Schaulust.


    Handwerklich ist diese erste Episode mindestens so gut wie die nullte - nur beim "Portmonee" (statt Portemonnaie) musste ich kurz schlucken. Luft nach oben ist aber im Satzbau. Ich bin durchaus ein Freund längerer Sätze, aber verhakeln sollte man sich nicht darin. Das fast abschnittslange Monster gleich am Anfang kann einem schon etwas einschüchtern:


    "Tags zuvor hatte es Zeugnisse gegeben, und die Versetzung in die 11. Klasse war, wie Sabrina aber schon durch die Vorabbekanntgaben der Abschlussnoten in den einzelnen Fächern durch die jeweiligen Fachlehrer gewusst hatte, am Ende weit problemloser geschafft gewesen, als es im Laufe des letzten Schulhalbjahres zeitweise ausgesehen hatte."


    Hier wäre - wenn man denn nun schon diese für die Story eigentlich unerheblichen Randnotizen erfahren soll - ein Aufsplitten in 3 Sätze lesefreundlicher gewesen. Und ähnlich üppig verklausuliert geht es auch hier weiter:


    "Da als sie aufgestanden war ihre Eltern längst zur Arbeit gewesen waren, hatte sie sich gar nicht erst damit aufgehalten, sich nach dem Aufstehen auch nur irgendetwas anzuziehen, sondern war einfach splitternackt, wie sie zu schlafen pflegte, in die Küche getapst, hatte dort ein Nutellahörnchen und einen Milchkaffee gefrühstückt, und anschließend erst einmal ausgiebig geduscht."


    Hier wird ein Primäthema unserer SB-Welt - die Imagination einer nackten, jungen Frau, die sich ihren nackten Körper von der Vormittagssonne bescheinen lässt und genüsslich das versehentlich herabgekleckerte Nutella von einer beliebigen, reizenden Körperstelle streift - gnadenlos in einen gut versteckten Einschubsatz gepackt, während wir danach ausführlich über Hausordnung und Duschbedienung im Elternhaus aufgeklärt werden. Gegen solches Vergaloppieren hilft nur eine sorgfältige (Selbst-) Kontrolle: Wenn kein Helfer sonst zur Hand ist, muss man das Geschriebene nach Fertigstellung einige Zeit ruhen lassen, dann in Hinblick auf Narration und Logik erneut durcharbeiten - und wenn das beim ersten Mal scheinbar problemlos gelingt, erneut warten und einen zweiten Durchgang vornehmen.


    Die Ausführlichkeit, mit der ich diesen Punkt kommentiere, steht aber im direkten Verhältnis zu der Hoffnung, die ich bei dieser Autorin habe: Dass hier jemand mit wirklich guten sprachlichen und erzählerischen Anlagen schreibt, und dass auch komplexere Ansprüche verstanden werden und umsetzbar erscheinen.


    Also: Die Richtung stimmt - und nur Mut fürs nächste Mal!:D


    Nico S.