Schreib-Motivations-Thread

  • Ich hoffe, es passt hierein, aber ich wollte mal ein Thema aufmachen, in dem es um Erfolge/Misserfolge beim Schreiben geht.


    Die Grundidee basiert auf einem 'Spiel' auf fb, dass sich unter manchen Hobbyautoren entwickelt hat: man postet regelmäßig, woran man grade schreibt und wie es läuft bzw. wann man grade ein Kreatief hat, welche Problem es gibt usw.


    Es soll ne Mischung aus 'Status' und Reden werden.


    Um mal anzufangen:


    ich schreibe grade an zwei Stories, eine kurz, eine schon wieder viel zu lang und ich bin froh, mich endlich mal wieder ransetzen zu können. Stand sind rund 3500 Wörter :D

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Das ist einmal ein netter Thread!


    Ich werke seit Mai an einer Geschichte herum, aber der Sommer tut meinen literarischen Ambitionen scheinbar nicht so gut! X(


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich schreibe gerade an zwei Dingen:


    1. 
    Dem ersten Kapitel einer groß angelegten Fortsetzungsgeschichte, deren Grundkonstellation mit einem Motiv spielt, das man aus einem Werk der Weltliteratur, einem schlechten Softcore-Kultfilm mit überwiegend weiblicher Fangemeinde sowie einer erfolgreichen Fernsehserie kennt. :D


    Die Einführung in Schauplatz, Situation und Hauptfiguren ist fertig und wie ich finde auch sehr gut gelungen, in der ersten entscheidenden Kurve zum Beginn der inneren Handlung hänge ich jedoch völlig fest... :rolleyes:


    2. 
    Dem ersten Segment einer Reihe verbundener Episoden, die zusammengenommen von den zunächst eher vorsichtigen erotischen, später evtl. explizit sexuellen Erlebnissen und Erfahrungen der weiblichen Hauptfigur berichten.


    Dabei bin ich mir aber noch völlig unschlüssig, wie weit ich gehen will, wie viel zum Thema der Plattform passenden Stoff ich habe, und ob nach dem sicherlich sehr zahmen und unspektakulären ersten Segment überhaupt noch irgendwer würde weiterlesen wollen. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Wir lesen doch alles xD


    Das mit der Miniblockade legt sich noch :D Lass dich nich davon unterkriegen, dass alle Welt das Thema kennt - du bist besser :P


    @Baer: bei dem Wetter kann man aber gut tippen xD

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Es soll ja nicht einfach nur gelesen, sondern gerne gelesen werden. ;)


    Ich möchte den Leser die Erregung der Hauptfigur hautnah teilen lassen, bin mir aber wie gesagt alles andere als sicher, ob das von der thematischen Anlage her überhaupt zu bewältigen ist. Egal, wie gut die Geschichte sprachlich auch gelingt...


    Bei der anderen Sache habe ich da weniger Bedenken, finde meine Adaption eines bekannten Grundmotivs und die mir vorschwebende dramaturgische Entwicklung eigentlich sehr originell, und zweifle auch nicht daran, dass sie auf Interesse und Gefallen stoßen wird.


    Bloß hardere ich mit meinem Vermögen, da wirklich rausholen zu können, was alles potenziell drinsteckt, und fürchte, mich möglicherweise vielmehr in Oberflächlichkeiten und Einfallslosigkeiten zu verheddern... :rolleyes:

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Die Inspiration zu meinen Geschichten kommt bei mir immer aus dem Bereich des Fantasy der mich gerade am Meisten beschäftigt, sei es nun der Anspruch eine Fantasy-Geschichte mit so wenig Magie wie möglich zu schreiben oder die kurzzeitige Begeisterung für die Vielzahl der verschiedenen Wesen (wie bei meinen Vampier geschichten oder dem Fischer und der Meerjungfrau ) die sich da so tummeln. Das sich da eine Schreibblockade einstellen kann finde ich ganz normal, jedenfalls wenn man so schreibt wie ich und die Geschichte sich erst während des Schreibprozesses entwickelt.


    Bescheiden wird es dann aber wenn man mehrere Geschichten parallel schreibt und bei allen hängen bleibt (bei mir sind es mittlerweile schon vier). Normalerweise lösen sich diese Blockaden mit der Zeit wieder auf und die Geschichte kann fortgesetzt werden. Wenn sich dann aber noch der Zeitmangel und der fehlende Kuss der Muse hinzugesellen wird es ganz kriminell.


    Der Alltag liefert bei so gut wie fast nie den Grundstein einer Geschichte, er gibt mir maximal Impulse die ich dann in meine Geschichten aus fremden Welten mit verarbeite.


    Den Anspruch eine gute Geschichte, sprachlich und rechtschreiblich korrekt, zu schreiben sollte eigentlich jeder Autor haben. Nur einmal schnell ein paar zusammenhanglose Sätze auf eine Seite zu kritzeln um diese dann als Geschichte auszugeben kann ich gar nicht leiden. Ein Inhalt sollte schon da sein.


    So viel von mir.


    Holzratte

    Nacktheit ist weder Sex noch Pornographie. Es ist die menschliche Form, visuell reduziert auf seine ursprünglichste Art: Unzensiert und unverdorben.

  • Guten Morgen, verehrtes Autorenkollektiv. ;)


    Ich habe die Heimlichkeit der letzten Nacht dazu genutzt, um die Blockade auf einer meiner beiden Baustellen mit der Abrissbirne zu bearbeiten, und herausgekommen ist - Tatsache - meine erste Veröffentlichung! :D


    Es handelt sich dabei um mein oben unter 2. beschriebenes Projekt, von dem ich zwar weit weniger Zugkraft beim Publikum erwarte, das mir aber dafür persönlich ungleich mehr am Herzen liegt. :]


    Ursprünglich sollte das, was ich jetzt veröffentlicht habe, mal die Episode 1 werden, und einen Umfang von ca. vier bis maximal fünf Seiten haben. (Ich schreibe in Verdana, Schriftgröße 12, einzeiliger Abstand.)


    Tatsächlich ist es dann aber nur die Einführung und Vorstellung der Hauptfigur geworden (in o. g. Formatierung fünfeinhalb Seiten lang), weshalb ich daraus einfach Episode 0 gemacht habe und sogar finde, diese Lösung hat was.


    Je nach Kommentaren (vorranging) und Rating (nachrangig) werde ich weitere Episoden folgen lassen.


    Es wird aber wenn, dann weniger eine Fortsetzungsgeschichte oder Serie werden, als vielmehr eine Reihe durch ihre Hauptfigur verbundener Episoden.


    Das Ende wäre, wenn die Leserschaft nicht schon vorher irgendwann kein Interesse mehr hat, dann erreicht, wenn alle Erfahrungen und Erlebnisse der Hauptfigur erzählt sind, die ich erzählen will.


    Wobei ich ich mir noch sehr unschlüssig bin, wie weit ich dabei zu gehen bereit bin, das werde ich wohl von Mal zu Mal bei der Planung einer Episode entscheiden, und dabei die Reaktionen auf frühere Episoden mitberücksichtigen.


    Was jetzt wiederum nicht heißt, dass Klagen über die Zahmheit einer Episode beim nächsten Mal mehr "Action" bringen werden. Ganz im Gegenteil, sollte ich das Gefühl bekommen, die Leserschaft giert nur nach exploitativen Sensationen, werde ich die Reihe einstellen. Für so was ist sie nämlich nicht gedacht. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Bei mir spielt der Zeitfaktor auch eine große Rolle.


    In der Bahn sitzen und schreiben, während andere laut plappern oder wenn der Radio oder der Fernseher nebenbei läuft - neee. Ich brauch da Ruhe...


    4 Geschichten nebeneinander ? Ist ja heftig.


    Geschichten, die zuviele Fremdwörter enthalten und kalt wirken langweiligen mich total.
    Deshalb darf die Erotik auch gerne romantisch und intensiv sein.

    Die großen Augenblicke sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten.

  • Eine gute Idee - dieser Thread.


    An Motivation mangelts mir überhaupt nicht, nur an Zeit. Ich müsste bzw. möchte x Dinge tun, und gleichzeitig drängeln sich in meinem Oberstübchen einige Stories und wollen ans Licht - jedenfalls das meines Computerschirms.


    Was aktuelle Projekte betrifft: Meinen 2. Roman habe ich als "Beta-Version" Text abgeschlossen; der muss aber noch 1x gründlich durchgearbeitet werden, bevor er an den Verlag geht. Das ist bei fast 160 Manuskriptseiten keine leichte Aufgabe. Dazu ist zur Zeit mein 1. Roman in Produktion. Das bedeutet Titelbildauswahl und dann über die fertige Basisdatei schauen, also wenig aufwändige Arbeiten.


    Am Schreiben bin ich momentan an einer schönen, einfachen Erzählung, Arbeitstitel "Regentage", die gleichwohl erst zur knappen Hälfte fertig ist. Ferner habe ich noch eine weitere Story und ein eher experimentelles Projekt auf Kiel liegen, wobei ich wohl zuerst die "Regentage" fertig schreiben werde.


    Und dann sind da 3 bis 4 weitere wirren Ideen, die mir im Kopf herumspuken ...


    Nico S.

  • Für mich ist das (physische) Schreiben nicht das Problem, sondern das Ausdenken einer Story, die trotz künstlicher Konstruktion für den Leser logisch und natürlich erscheinen muss. Sobald ich eine Geschichte komplett im Kopf habe, muss ich nur noch beschreiben, was ich vor dem inneren Auge sehe. Aber zum Ausdenken brauche ich Zeit, weil dazu auch Recherchen gehören, einfach um nicht irgendeinen Unsinn zu erzählen. Und diese Zeit muss ausgedehnt und ungestört sein, was im alltäglichen Trott kaum zu haben ist. Ein Jammer.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Zitat

    Original von Erpan
    Für mich ist das (physische) Schreiben nicht das Problem, sondern das Ausdenken einer Story, die trotz künstlicher Konstruktion für den Leser logisch und natürlich erscheinen muss. Sobald ich eine Geschichte komplett im Kopf habe, muss ich nur noch beschreiben, was ich vor dem inneren Auge sehe. Aber zum Ausdenken brauche ich Zeit, weil dazu auch Recherchen gehören, einfach um nicht irgendeinen Unsinn zu erzählen. Und diese Zeit muss ausgedehnt und ungestört sein, was im alltäglichen Trott kaum zu haben ist. Ein Jammer.


    Ein einfacher Trick beim Ausdenken einer Story ist, es nicht zu kompliziert zu machen. Sehr viele gute Geschichten bleiben im Alltäglichen und verändern nur minimal die Bedingungen.


    Das mit dem Ungestörtsein kann ich allerdings nur voll bestätigen: Zum Schreiben am besten sind die Tage, an denen ich nichts tue bzw. tun muss außer aufstehen, frühstücken und loslegen. Schon die Aussicht, dass in 5 oder 6 Stunden ein Termin, eine Verabredung etc. droht, kann mir den ganzen Schwung nehmen.


    Nico S.

  • Nachdem die Reaktionen auf das Präludium zu meiner Sabrina-Reihe gezeigt haben, dass durchaus Interesse an der Figur und dem Thema der Reihe besteht - und die geäußerten kritischen Bemerkungen auch auf andere Aspekte abzielen, als ich befürchtet hatte ;) - habe ich heute Abend mit dem Schreiben von Episode 1 begonnen.


    Größtes Problem dabei ist, dass ich für spätere Episoden vorgesehene Ereignisse eigentlich viel interessanter finde, und viel lieber über diese schreiben würde, aber in der Erzählweise auch nicht allzu tarantino-esque werden will, mit zu vielen zu wilden Sprüngen innerhalb der erzählten Zeit.


    Ich hoffe also, ich bringe den zunächst zu erzählenden Stoff trotzdem ansprechend über die Rampe. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Dann lass doch Epi 1 erstmal weg und guck am Ende, was sich am besten in den Rest einfügt...

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Das hatte ich sogar schon überlegt, diese Lösung kollidierte dann aber doch mit meinem perfektionistischen Ehrgeiz, die Reihe so zu gestalten, wie ich es mir vorab überlegt bzw. festgelegt habe. :D

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Aber ich hatte das so verstanden, dass du alles festgelegt hast - nur eben schon jetzt mti dem tollen Stoff rausrücken willst, anstatt ihn, wie vorgesehen, in spätere episoden zu packen?


    Daher wäre es doch sinnvoll, schonmal mit den späteren, tollen episoden anzufangen ;D

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Ich meinte das so: Ich weiß schon, was Sabrina jeweils in Episode 1 bis 4 erleben wird. Und vor allem beschäftigen mich gerade die Ereignisse in Episode 3. :D


    Aber die folgen nun mal chronologisch auf Episode 0, 1 und 2, und darum will ich Sabrinas Geschichte auch in dieser Reihenfolge erzählen. ;)

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    (William Somerset Maugham)

  • Hier ein Misserfolg:


    Ich komm mir grad vor als wäre ein Hund gekommen und hätte gedacht es wäre ein Knochen und hätte meinen Text zur Hälfte gefressen......


    Ich könnt grad kotzen - echt !



    (Klingt zum Lachen - isses aber nicht)

    Die großen Augenblicke sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten.