50 Shades of Grey

  • Anläßlich des in vielen Medien sehr stark beworbenen Erscheinens in deutscher Sprache möchte ich hier einen Thread eröffnen, um Eure Meinung zu der Trilogie von E.L.James zu erfahren.


    baer


    Hier erst einmal zwei Kritiken als Teaser:


    “Mach mit mir, was ich will” – (Fifty) Shades of Grey im STERN
    Veröffentlicht am 14. Mai 2012


    Der gigantische Erfolg von “Shades of Grey” hat den STERN in dieser Woche zu einer Titelgeschichte inspiriert: In “Mach mit mir, was ich will. Warum selbstbewusste Frauen von einer anderen Sexualität träumen” beschäftigt sich das Magazin mit “weiblichen Unterwerfungsritualen” moderner, selbstbewusster Frauen und der Frage, ob und wie solche Fantasien sich mit Feminismus und Emanzipation vereinbaren lassen. In den USA wird über dieses Thema bereits heftig und durchaus kontrovers diskutiert (z.B. in “The Daily Beast”).


    Der STERN zitiert dazu die (Fifty) Shades of Grey-Autorin E L James, die sich darüber freut, dass die erotische Trilogie bei ihren Leserinnen offene Diskussionen über sexuelle Wünsche auslöst:


    “Wenn man über so intime Details diskutiert – was törnt mich an? – rückt automatisch die Selbstbestimmung als Frau in den Mittelpunkt. Ich spreche über meine Wünsche, ich schaffe Klarheit: Was will ich, was nicht. Das finde ich ganz wunderbar.”


    Der vollständige Artikel findet sich im STERN Nr. 20 vom 10.05.2012. Hier stellt der Chefredakteur das Heft vor. Die deutsche Übersetzung von Band 1 – “Shades of Grey. Geheimes Verlangen” – erscheint am 09. Juli bei Goldmann.


    Veröffentlicht unter Die Presse über Shades of Grey


    Erfolg
    Shades of Grey: Der neue Sex-Bestseller
    10 Millionen Mal verkauft: Shades of (Grey ist der ­Potter der Erotik.
     
    Seit ihrer Kindheit träumte die Engländerin Erika Leonard vom Schreiben. Dann kamen Ehe, Kinder und Karriere als TV-Produzentin. Erst in ihren Vierzigern fand sie Zeit: Als „E. L. James“ schrieb sie eine erotische Story über die Studentin Anastasia Steele, die sich dem manipulativen Milliardär Christian Grey mit einem Knebelvertrag komplett ausliefert – und in Greys „rotem Raum der Schmerzen“ Partnerin seiner S&M-Fantasien wird. Titel: Fifty Shades of Grey.


    Erfolg wie ‚Potter‘


    Aus dem Buch wurde eine Trilogie (Fifty Shades Darker, Fifty Shades Freed) und die größte Buchsensation seit Harry Potter. Alle drei Bücher führen die US-Bestsellerlisten an. Vor allem Frauen trieben mit Mundpropaganda die Verkaufszahlen nach oben. Die biedere Mutti aus Westlondon ist nun „Queen der Erotik“: Zehn Millionen Exemplare wurden samt Rechten in 37 Ländern verkauft. Am 9. Juli erscheint bei Goldmann die deutsche Ausgabe des ersten Bandes. Lesen Sie hier eine Kostprobe:


    "Braves Mädchen“, lobt er. „Und jetzt steh auf.“ Unvermittelt packt er mich, legt mich übers Knie und dreht sich mit einer fließenden Bewegung so, dass mein Oberkörper auf dem Bett liegt, dann schwingt er sein rechtes Bein über meine Schenkel und drückt mit der linken Hand nach unten, so dass ich mich nicht bewegen kann. Ach du Sch…!
    „Leg beide Hände neben deinen Kopf“, befiehlt er. Ich gehorche. „Wieso tue ich das, Anastasia?“, fragt er. „Weil ich die Augen ­verdreht habe“, presse ich mühsam hervor.


    „Darf man so etwas tun, was meinst du?“ „Nein.“ „Wirst du es noch einmal tun?“ „Nein.“ „Künftig werde ich dich jedes Mal versohlen, wenn du es tust, verstanden?“


    Im Zeitlupentempo zieht er mir die Jogginghose herunter. Wie entwürdigend! Es ist entwürdigend, Angst einflößend und wahnsinnig erotisch zugleich. Mir schlägt das Herz bis zum Hals. Ich bekomme kaum noch Luft. Ob es wehtun wird? Er legt seine Handfläche auf mein nacktes Hinterteil, tätschelt und streichelt es zärtlich.


    Dann plötzlich ist seine Hand plötzlich verschwunden … und er schlägt zu. Und wie!


    Au! Meine Augen quellen beinahe aus den Höhlen vor Schmerz. Ich versuche aufzustehen, doch er legt seine Hand zwischen meine Schulterblätter und drückt mich noch weiter nach unten. Wieder liebkost er die Stelle, die er gerade geschlagen hat.


    Verdammte Sch…, tut das weh! Ich gebe keinen Laut von mir, doch mein Gesicht ist schmerzverzerrt. Ich versuche, mich ihm zu entwinden – angetrieben vom Adrenalin, das durch meine Venen pumpt.


    „Halt still“, knurrt er, „sonst muss ich noch länger weitermachen (…)!“


    Unvermittelt schiebt er zwei Finger in mich hinein. Ich fahre vor Schreck zusammen und schnappe nach Luft, als der neuerliche Übergriff mich aus meiner Betäubung reißt.


    „Spürst Du das? Siehst Du, wie gut das Deinem Körper gefällt, Anastasia? Du bist ganz feucht, kannst es kaum erwarten. Du kannst mich kaum erwarten.“


    Ein Anflug von Staunen liegt in seiner Stimme. Er beginnt, seine Finger in einem raschen Rhythmus vor- und zurückzuschieben. Ich stöhne. O nein! Und dann sind seine Finger plötzlich verschwunden … und ich bleibe voller Sehnsucht nach ihnen zurück. „Nächstes Mal werde ich dich richtig rannehmen. Du wirst jeden Schlag mitzählen. Wo ist das Kondom?“


    Er greift danach, hebt meine Hüften ein Stück an und presst mich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett. Ich höre, wie er den Reißverschluss seiner Jeans herunterzieht und das Kondompäckchen aufreißt. Dann zieht er mir die Jogginghose ganz herunter und schiebt meine Beine nach vorn, so dass ich kniend auf dem Bett kauere. Behutsam streichelt er mein Hinterteil, das vor Schmerz glüht.


    „Ich werde dich jetzt nehmen. Und du darfst kommen“, sagt er. Wie bitte? Als hätte ich ernsthaft eine Wahl. Sekunden später ist er in mir, füllt mich bis zum letzten Millimeter aus. Ich stöhne laut auf. Er beginnt sich zu bewegen, stößt in einem schnellen, heftigen Rhythmus gegen mein wundes Hinterteil. Das Gefühl ist unbeschreiblich, grob und entwürdigend und so intensiv, dass mir Hören und Sehen vergeht. Ich fühle mich völlig losgelöst, während all meine Sinne nur darauf gerichtet sind, was er mit meinem Körper anstellt; auf dieses vertraute Ziehen tief in meinem Unterleib, immer schneller, immer heftiger. NEIN … In diesem Augenblick wird mein Körper, dieser elende Verräter, von einem heftigen Orgasmus erschüttert …

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich werde es auch lesen, wenn ich es in die Finger bekomme. Aber mir sagt der Stil schon nach dieser Leseprobe nich zu - es wird zuviel gesagt, was aus dem Zusammenhang klar wird und es ist so herrlich naiv geschrieben. Die Details sind gut, die Weichheit des Stils, kombiniert mit der Härte der Fakte... das wird interessant...

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Grey ist eher das Twilight der Erotik.
    Um das mal festzuhalten, für alle, die es nicht mitbekommen haben, entstanden ist die Geschichte als FanFiction zu "Twilight" in der Bella Swan und Edward sich in dem tummeln, was Twilight Fans halt so für SM halten... zur kommerziellen Veröffentlichung wurden die Namen verändert und aus dem Vampir wurde ein Milliardär, aber das Grundszenario der schmachtenden jungen Frau, die ihre ganze Existenz nur aus dem strahlenden, "düsteren", starken Kerl zieht, ist wohl geblieben... Ebenso der literarische Stil der im Internet entstandenen Fan-Story. (Ohne die hier veröffentlichenden Autoren beleidigen zu wollen - immerhin habe ich ja auch 2 kleine Geschichten hier veröffentlicht) - in Buchform würde man die meisten solcher Stories erstmal nicht pressen, oder? ;)


    Nach allem was ich bislang zu dem Thema gelesen habe, sollen sich die Bücher auch genau so lesen.... Die Figuren so flach und oberflächlich wie die Hauptpersonen der Trilogie (Sollten Fans anwesend sein, mögen sie mir verzeihen), der Stil ungeschliffen wie der eines Fans, die jetzt mal was schreiben will, die ganze Erotik und das BDSM-Thema so, wie US-Muttis und ihre Teenie-Töchter sich die versauten Spielchen halt vorstellen...
    SM für Frauen, die denTeenie-stalkenden, glitzernden Vampir aus Twilight für romatisch halten, halt....


    Was wie gesagt nur die Meinung basierend auf Kritiken - andererseits steht ziemlich außer Frage, dass die ganze Geschichte aufgrund ihrer Entstehung kaum mehr ist als auf drei Bände verteilte Twilight FanFiction ist und ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich sie lesen werde.


    Und so sehr nun gerade ich es eigentlich begrüßen würde, dass sich BDSM Literatur mal zu einem Bestseller mausert und das Thema positiv in die Gesellschaft bringt, so wenig freut es mich doch dass das mit dem Klon einer so wenig sympathsichen und selbstbewussten "Heldin" wie Bella Swan geschieht... ich fürchte das vermittelte Bild ist nicht ganz das wünschenswerteste....

    Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur nichts an! (Josephine Baker)

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  • Ich lese grad den 3.Teil, 50 Shades Freed.


    Zum Teil muß ich mich Deiner Kritik anschließen, Minski, es ist ein wenig zu viel Fantasy und zu wenig Porno. Dennoch macht es mir Spaß, es zu lesen. Ich mag auch kommerziell erfolgreiche Buchprojekte von Frauen, die bisher keiner kennt. Insofern ist der Vergleich zu Twilight und Harry Potter auch berechtigt. L'histoire d'O ist natürlich ganz ein anderes Kaliber!


    Was die BDSM-light Stories von 50 Shades allerdings mit den Teeny-Vampirgeschichten zu tun haben sollen, versteh ich nicht ganz.


    baer

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  • Zitat

    Was die BDSM-light Stories von 50 Shades allerdings mit den Teeny-Vampirgeschichten zu tun haben sollen, versteh ich nicht ganz.
    baer


    Lies mal den von dir zitierten Artikel bzw. das hier:


    <<. . . Ein "Mommy Porn"


    Das Geheimnis des E-Buchwunders liegt im Genre: "Shades" ist ein Softporno für Frauen über 35. Oder wie es US-Medien nannten: "Mommy Porn". Die Erotik ist so konservativ (der Mann ist reich und dominant, die Frau jung und naiv) dass er sich selbst in den USA gut verkauft und so freizügig (es gibt leicht Andeutungen von Sado-Maso), dass Millionen Käuferinnen das Buch des Schamgefühls wegen in der Öffentlichkeit lieber auf einem diskreten E-Reader lesen, als in einem Buch mit einem durch das ganze U-Bahn-Abteil sichtbaren Titelaufdruck.


    Dabei wäre der Verlagsbranche das Buch der bisher hauptberuflich als Managerin in einem TV-Konzern tätigen Autorin E.L. James beinahe durch die Lappen gegangen. "Die Autorin hat online unter dem Psedunym Snowqueen's Icedragon eine frühere Version der Story mit anderen Figuren unter dem Titel 'Master of the Universe' als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht", heißt es am Anfang es Romans.


    In der Originalversion hatte die Hauptfigur noch nicht ihren Porno-Namen Anastasia Steele, sondern hieß Bella Swan, wie die Hauptfigur im Teenager-Vampir-Epos "Twilight". Die Art von Literatur ist gewöhnlich unter dem Label Fan-Fiction bekannt. So nennt man das, wenn schreibende Amateure ihren Lieblingsfiguren aus Fantasy- und Science-Fiction-Epen in eigenen Geschichten das hinzu dichten, woran ihnen bei "Star Wars" und dem "Herrn der Ringe" in der Regel mangelt: ein Sexleben.>> (stern.de, 30. Juni 2012) ;)

  • So, ich hab das Buch jetzt, ma guckn, wie es wird - nach 50 Seiten geht der Stil sogar, nur wirkt die Konstruktion etwas unausgereift und die Ich-Perspektive geht mir - wie bei Tweileid - schon jetzt auf die Eierstöcke!


    Mein Freund freute sich übrigens, dass ich nach dem Ende der Triologie zur devoten SM-Secretary werde.... :P

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  • Wie schoen fuer Deinen Freund!


    baer


    P.S.: Auch die Italienerinnen reissen sich um das Buch! ;)


    È vero che ha venduto tre milioni di copie solo nella prima settimana. È vero che non poche delle donne che conosco, ciascuna con diverse sfumature di femminismo all’attivo, ammettono di averlo cominciato. È vero che – come ha detto una di loro – in spiaggia, a 40 gradi percepiti, puoi concederti “una brezza di pornoromanticismo”. È vero che se parli male del “romanzo erotico che ha elettrizzato tutte le donne d’America” (NewYork Times) rischi di finire nell’angolo delle lettrici secchione che in questa estate 2012 inseguono solitarie il grande slam dei cinque finalisti dello Strega.



    L'erotico sentimentale piace, insomma. La James però preferisce non considerare FIFTY SHADES OF GREY propriamente un erotico e avverte: " E' un fantasy. E' solo una storia romantic fantasy divertente da leggere. Non la vedo come un erotico ma come un contemporary romance. Sì, è molto grafico, ma quando la gente si innamora fa sesso. Bè, pe dirla tutta, fa molto sesso, all'inizio. Ecco di cosa si tratta. E' un libro per donne normali a cui piace il sesso un po' piccante".


    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ich weiß, dass Italienisch eine wundervolle Sprache ist - aber... hättest du den groben INhalt nich übersetzen können xd


    Dieser ganze Trubel is mir trotzdem suspekt...

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    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

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  • Zitat

    Original von LaVie
    Dieser ganze Trubel is mir trotzdem suspekt...


    Am suspektesten ist mir persönlich ja, wer in Deutschland die Rolle des Chefeinpeitschers dafür übernommen hat, dass jetzt alle diesen Roman gefälligst zu lesen und geil zu finden haben: das Zentralorgan aller Proleten, die davon träumen, Spießbürger zu sein... :rolleyes:

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Hast du was anderes erwartet?


    Wo man Kohle mit Meinungen machen kann, is die Bild nich weit :D


    Obwohl es kein schlechtes Buch is - eig. is auch Tweileid weder so gut, wie es die Fans wollen, noch so schlecht, wie es die Kritiker sehen.


    Und für ne Fanfic ist 50 Shades erstaunlcih gut - man merkt, dass jd. schreiben kann!

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • [quote]


    Original von baer66


    È vero che ha venduto tre milioni di copie solo nella prima settimana. È vero che non poche delle donne che conosco, ciascuna con diverse sfumature di femminismo all’attivo, ammettono di averlo cominciato. È vero che – come ha detto una di loro – in spiaggia, a 40 gradi percepiti, puoi concederti “una brezza di pornoromanticismo”. È vero che se parli male del “romanzo erotico che ha elettrizzato tutte le donne d’America” (NewYork Times) rischi di finire nell’angolo delle lettrici secchione che in questa estate 2012 inseguono solitarie il grande slam dei cinque finalisti dello Strega.


    [quote][i]


    Es ist wahr, dass man 3 Millionen Exeplare allein in der ersten Woche verkauft hat. Es ist wahr, dass nicht wenige der Frauen, die ich kenne, jede durch verschiedenen Schattierungen des Feminismus ausgewiesen, zugeben, es (zu lesen) begonnen zu haben. Es ist wahr, dass -wie eine von ihnen gesagt hat- am Strand, bei gefuehlten 40 Grad, Du Dir "eine Brise von Pornoromantik" zugestehen kannst. Es ist wahr, dass man, wenn man ueber den "erotischen Roman, der alle Frauen von Amerika elektrisiert hat" (New York Times) schlecht spricht, riskiert in der Ecke der streberischen Lektorinnen zu enden, die in diesem Sommer 2012 einsam den Grand Slam der 5 Finalisten der Hexe verfolgen.


    [quote][i]


    L'erotico sentimentale piace, insomma. La James però preferisce non considerare FIFTY SHADES OF GREY propriamente un erotico e avverte: " E' un fantasy. E' solo una storia romantic fantasy divertente da leggere. Non la vedo come un erotico ma come un contemporary romance. Sì, è molto grafico, ma quando la gente si innamora fa sesso. Bè, pe dirla tutta, fa molto sesso, all'inizio. Ecco di cosa si tratta. E' un libro per donne normali a cui piace il sesso un po' piccante".


    [quote][i]


    Die sentimentale Erotik gefaellt letztlich. Frau James zieht es jedoch vor, 50 shades of grey nicht fuer eine erotische Geschichte zu halten und sagt: Es ist eine Fantasie. Es ist nur eine romantische Story, unterhaltsam zu lesen. Ich sehe es nicht als Erotik an, sondern als eine zeitgenoessische Romanze. Ja, es ist sehr plastisch, aber wenn sich die Leute verlieben, gibt es Sex. Tja, um es richtig zu sagen, es gibt viel Sex, zu Beginn. Das ist die Sache, um die es geht. Es ist ein Buch fuer normale Frauen, denen der etwas pikantere Sex gefaellt.


    baer :]

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Freut mich, wenn ich mit meiner launigen kleinen Bemerkung euren Tag retten oder zumindest etwas versüßen konnte. ;)


    Zitat

    Original von LaVie
    Obwohl es kein schlechtes Buch is - eig. is auch Tweileid weder so gut, wie es die Fans wollen, noch so schlecht, wie es die Kritiker sehen.


    Bella aus Twilight sein Beileid auszusprechen, indem man sie in eine S/M-Geschichte steckt, spricht jedenfalls sehr für das interpretaorische Verständnis der Autorin und beweist ihren köstlichen Zynismus. :D


    Ansonsten gründet sich meine persönliche Geringschätzung der Twilight-Romanserie vor allem auch auf meine Erfahrung, dass es eine Scheißidee ist, versteckt in Belletristik über Philosophie predigen zu wollen. ;)


    Vielleicht gehörst du ja auch zu den vermutlich Dutzenden Millionen von Bewohnern der westlichen Welt, die in Reaktion auf die Finanzkrise auf einmal der Drang befallen hat, Ayn Rands Atlas shrugged (dt.: Atlas wirft die Welt ab (alt) bzw. Wer ist John Galt? (neu)) zu lesen?


    Mal abgesehen davon, dass es leider alles andere als zeitlos ist, sondern seine gedanklichen Grundlinien ganz der wirtschaftlichen Ordnung zur Zeit seiner Entstehung (1950er Jahre) verhaftet sind und es darum zur Finanzkriseeigentlich nichts zu sagen hat, sind die darin erörterten Ideen durchaus interessant.


    Als aber erzählerisches Talent verteilt wurde, war Frau Rand gerade definitv mal eine rauchen. Insbesondere die Charakterzeichnung in Atlas shrugged ist kein berauschender "Edelkitsch", sondern primitivster Billigkitsch, genau wie inTwilight. (Das ich übrigens schon deshalb scheiße finde, weil es in dem Zweifrontenkrieg, den ich als libertäre Feministin gegen den linkskollektivistischen Feminismus einer- und den paganistisch-naturreligiösen Feminismus andererseits führe, in Teilen schon bedrohliche Formen eines Handschlags zwischen diesen beiden Irrlehren annimmt.)


    Wenn Frau Meyer die weibliche Jugend mit der frohen Botschaft beglücken will, dass der Mormonismus der Weg zu ihrer Befreiung sei, dann soll sie gefälligst ein philosophisches Argumentarium schreiben, und keine schlechte Belletristik.


    Der Feind (ihrer, nicht meiner!) kann das schließlich auch. ;)

    ""There is hardly anyone whose sexual life, if it were broadcast, would not fill the world at large with surprise and horror." 
    (William Somerset Maugham)

  • Zitat

    Original von Scharlachrot
    Am suspektesten ist mir persönlich ja, wer in Deutschland die Rolle des Chefeinpeitschers dafür übernommen hat, dass jetzt alle diesen Roman gefälligst zu lesen und geil zu finden haben: das Zentralorgan aller Proleten, die davon träumen, Spießbürger zu sein... :rolleyes:


    Wo BILD ist, ist Alice Schwarzer nicht weit. Allerdings mit entsprechendem Blickwinkel - Zitat: Doch in Wahrheit ist „Shades of Grey“ keine Geschichte über weiblichen Masochismus, sondern über männlichen Sadismus.


    Diese Erkenntnis hat sie zwar allein für sich, aber was soll sie auch machen angesichts der Millionen Frauen, die dieses Buch verschlingen? Sich dagegen stellen? Nein, so viel Realitätsinn hat sie doch noch: Bevor sie sich gegen Millionen stellt, definiert sie das Buch lieber um.


    Wenn das das Buch über männlichen Sadismus ist, dann frage ich mich, warum vor allem Frauen es sind, die es verschlingen. Sind sie wirklich für diese seltene Ausprägung der männlichen Sexualität interessiert? Wohl kaum.


    Alice Schwarzer war bisher immer gegen Pornografie, vor allem aber gegen SM – Zitat: Die Propagierung des weiblichen Masochismus durch Männer ist ein Angriff, durch Frauen ist es Kollaboration mit dem Feind.“


    Solche Aussagen jetzt zu entkräften geht nicht so leicht, also definiert Alice Schwarzer ein Buch über den weiblichen Masochismus in eines des männlichen Sadismus. Alle Achtung über so viel Chuzpe.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Logisch - Frau Schwarzer kann natürlich mal wieder nicht nur für alle deutschen Frauen sprechen, sondern weiß auch besser als die Autorin selbst wovon ihr Buch eigentlich handelt. Wenig überraschend, allein die Tatsache, dass sexuelle Selbstbestimmung von Frauen halt gelegentlich auch dazu führt, dass diese Frauen Dinge tun, die Frau Schwarzer nicht in den Kram passen, ist halt in ihrer Weltanschauung nicht vorgesehen.
    Schlussendlich halte ich es bei 50 shades wohl so wie bei Harry Potter und Konsorten. wenn es die Leute ans lesen bringt und ein bisschen die Augen und den Geist öffnet für Dinge außerhalb ihres Horizonts - oder Dinge, die sie sich bislang nicht einzugestehen traute, solls mir recht sein. Wenn es allerdings dabei bleibt und sie Leser/innen glauben, 50 shades wäre alles, was das Genre und die Szene zu bieten hat, wäre das ein wenig traurig....


    In diesem Sinne empfehle ich hier mal zwei der besten Werke des Genres (ebenfalls von Frauen verfasst, schon lange vor Frau James und sogar teilweise vor Frau Schwarzer ;) - beide nicht ganz so einfach zu bekommen, allerdings...
    Die Geschichte der O
    - bekommt man online zu kaufen.


    Anne Rice's Dornröschen Trilogie

    leider nur noch antiquarisch - oder den Text online gestellt.

    Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur nichts an! (Josephine Baker)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von minski ()

  • Heute zum Thema. Wir können das aber sehr wohl, oder etwa nicht? :evil:


    baer


    Warum schreibst du so etwas nicht?


    06.08.2012 | 18:28 | ULRIKE WEISER (Die Presse)


    Warum ich froh bin, keine Sex-Kolumne zu schreiben.


    „Warum schreibst du so etwas nicht und machst uns reich?“, fragt Freund J. und zeigt im Buchladen auf den seltsam lasziv dekorierten „Shades of Grey“-Stand. Und bevor Sie falsche Schlüsse ziehen: Dasselbe hat J. mich beim Vampir-Hit „Twilight“ und der erotisch unverdächtigen Harry-Potter-Saga gefragt. Und auch diesmal habe ich das Gleiche wie immer geantwortet: Weil ich es nicht kann.Und gleich darauf: Schreib es doch selbst.


    Wobei über Sex zu schreiben vermutlich das Kniffeligste überhaupt ist. Sonst gäbe es ja nicht so viele schlechte Bücher zum Thema. Tatsächlich sind die zahllosen Artikel über „Shades of Grey“ fast durchwegs interessanter als der SM-Roman selbst. All diese Interpretationen, von Kapitalismus-Allegorie bis Puritanismus-Propaganda – da haben sich viele Leute viel Mühe gegeben, um den Hype intellektuell zu unterfüttern. Vielleicht auch aus Dankbarkeit. Denn vor allem die „Sex, Liebe und so weiter“-Kolumnistinnen sind vermutlich froh, wenn Charlotte Roche & Co. Themen liefern. Denn echte Neuigkeiten sind – zumindest stellt man sich das so vor – eher rar.
     
    Insofern muss man den zwei, drei Kolleginnen, die es hierzulande so gibt (warum sind das eigentlich immer Frauen?), Respekt aussprechen. Allein dafür, dass ihnen jede Woche etwas einfällt. Ich an ihrer Stelle würde wahrscheinlich anfangen, irgendwann Dinge zu erfinden oder Erfindungen von anderen zu stehlen. Von Freund B. zum Beispiel das Wort „sommersexuell“.„Was soll das heißen?“, fragte Freundin S., als ich B.s Kreation im Gespräch anbrachte. „Das ist ein Wort für Menschen, die nur im Sommer Sex haben, weil sie im Winter zu faul sind, viele Sachen auszuziehen.“ „Aha“, sagte Freundin S. Und dann nichts mehr. Sie sehen: Für eine Sex-Kolumne reicht das eher nicht.
     
    E-Mails an: ulrike.weiser@diepresse.com


    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2012)

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    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Sado-Maso oder bzw. Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch + Bella und Edward = die größte Enttäuschung seit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes!!!