Original von eti
Ich darf auf das eigentliche Thema dieses Threads kommen und schildere hier, in lockerer Zusammenstellung, was mir zu der Geschichte so einfiel.
1. Ihre Reaktion auf seinen Blick in ihren Ausschnitt finde ich unglaubhaft und hysterisch übertrieben. Schliesslich hat sie - als junges, hübsches Mädchen - den Ausschnitt ja gewählt, damit man (als Mann) bei günstiger Gelegenheit da hinein schaut, andernfalls hätte sie sicher genug andere Kleider gehabt. Sie hätte also logischerweise geschmeichelt sein müssen, über seine Aufmerksamkeit. Ihre jetzige Reaktion ist spiessig und altmodisch, eher die einer katholisch erzogenen Dame in reiferen Jahren, genauso wie der Ausdruck "Dekolleté ".
Wie in der Geschichte ausgeführt, kommt der Einblick nur dadurch zustande, dass sie sich vorbeugt um den Flyer vom Sitz zu nehmen. Auch im wahren Leben kommt es immer zu Einblicken die auch ungewollt sein können. Es sei denn, die Frau trägt einen Rollkragenpulli - Bezüglich der Reaktion, Menschen reagieren unterschiedlich, meistens schließt man von sich selbst auf andere und wundert sich (gerne auch im Real-Life), warum sich jemand verhält wie er sich verhält. "Verstehe gar nicht wie man so naiv sein kann, es ist doch sonnenklar, das es dem Typen nur um ihr Geld geht..." - Will sagen, auch wenn du sie altmotisch und erzkatholisch findest, ist es alles andere als unmöglich, das Carmen, ein psychisch angeknackstes Mädchen (wer weiß was sie erlebt und hinter sich hat) sich so verhält wie sie es tut.
2. Lieber PeterCarsten, Atemmasken fliegen nur von der Decke herab, wenn das Flugzeug in sauerstoffarme Zonen aufsteigt, nicht kurz vor dem Aufprall auf eine Wasserfläche.
Künstlerische Freiheit im Dienste der plastischen Erzählung. Die Atemmasken kommen im Normalfall nur von der Decke herab, wenn die Kabine Druckabfall hat - also das normale atmen in großer Flughöhe unmöglich ist. Daher müssen Piloten auch so schnell es geht unter eine gewisse Flughöhe kommen, falls es ein Leck in der Kabine gibt. Das sie beim Flieger bei Zza von der Decke kommen muss also eine Fehlfunktion des Fliegers sein, vermutlich verrückt spielende Elektrik.
3. Ich finde es total unglaubhaft, dass diese Carmen sich auch auf der Insel noch so spiessig-mürrisch-abweisend zeigt. Das ist unrealistisch oder krankhaft. Als denkender, junger Mensch muss sie eruieren, dass sie in dieser Situation aufeinander angewiesen sind und sich entsprechend verhalten.
Siehe Beantwortung von Punkt 1. - Und ja, Carmen ist psychisch krank.
4. Und: Da die Prämisse - Blick in Ausschnitt und ihre Reaktion - (mich) nicht überzeugt, unglaubhaft ist, - aber die ganze Story letztlich daran hängt, aufgehängt ist, überzeugt auch diese Story nicht. Ich würde mir da für den Anfang etwas Anderes ausdenken, warum sie so abweisend reagiert. Vielleicht eine Negativ-Erfahrung ihrerseits, dass alle Männer sie bisher enttäuscht und nur sexuell ausgenutzt haben, so dass sie glaubt, auch dieser wäre ein derartiges Individuum..
Wird im Laufe der Geschichte eindeutig angedeutet. Das du diesen Part lieber am Anfang und ausformuliert gehabt hättest ist deine persönliche Vorliebe. Ich habe es so bevorzugt wie es ist. Wer weiß schon, was Carmen da wirklich durchgemacht hat...
5. Es ist auch total unrealistisch (märchenhaft), dass nach dem Absturz eines riesigen Jumbo erstens nicht jede Menge Leichen da herumliegen und zweitens, dass keine Suchmannschaften etc. vor Ort auftauchen. Also könntest Du, statt der Kiste mit dem Absturz, vielleicht etwas Anderes erfinden, warum die beiden auf der Insel strandeten.
Die fehlenden Leichen wurden mit Absicht weg gelassen. Natürlich wäre es nachvollziehbarer und mir durchaus möglich gewesen abgerissen Gliedmasse aus denen noch die Knochen herausragen einzubringen, sowie auch blutspuckende sterbend zusammenbrechende andere Mitpassagiere oder an Land geschwemmte aufgedunsende Leichen mit milchigen geöffneten Augen, deren Anblick man nicht lange ertragen muss, da Vögel mit Genuss diese herauspicken, während allerlei Kriechgetier den Rest des Kreislauf der Natur erledigen... Hm...
Nö - ich wollte durchaus eine erotische Spannung aufbauen, in einer paradiesischen Umgebung. Das für eine Robinsonade typische: Was wäre wenn... ich ganz alleine auf einer paradiesischen Insel wäre, zusammen mit einem hübschen Mädel (oder aus weiblicher Sicht, zusammen mit einem gutgebauten Naturburschen). - Das keine Suchmannschaften auftauchen wurde ebenfalls in der Geschichte erklärt. Das Carmen meint sie ist nicht auf Mark angewiesen, da sicher bald Suchtrupps auftauchen war übrigens ebenfalls zu lesen. Ich könnte etwas anderes erfinden? Klar, will ich aber nicht. Aber du könntest.
6. Also dieser Knüppel in ihrer Hand hätte nur dann seine dramaturgische Berechtigung, wenn der Held der Story sie in der Vergangenheit tödlich beleidigt oder seinerseits tätlich angegriffen hätte. So - in der jetzigen Konstellation - ist das einfach nur albern und lediglich ausgedacht, hängt in der Luft, als blosse Konstruktion des Storyschreibers, um irgendwie mit Ach und Krach zu motivieren, dass er sie fesselt.
Albern? Hm ja, ich für meinen Teil finde deinen Punkt 6 albern. Ich finde auch, die beiden hätten mit dem Knüppel lieber auf ewig Tic Tac Toe im Sand spielen sollen. Hätte sicherlich mehr Erotik und ein besseres Ranking zur Folge gehabt, als wenn sich Carmen anders verhält, als du es dir vorstellen kannst/magst. Siehe auch meine Antwort zu Punkt 1.
7. Und überhaupt: Zwei moderne junge Menschen auf einer einsamen Insel benehmen sich derart kindisch und albern, statt zusammenzuhalten und alles dafür zu tun, in die Zivilisation zurückkehren zu können. Das glaubt doch kein, noch so geneigter, Leser.
Also ich finde weder Carmen noch Mark modern. Mit 21 z.B. noch Jungfrau... - Ansonsten sind wir wiedermal bei Punkt 1. Die Protagonisten verhalten sich anders als wie du es dir vorstellen kannst. Also glaubt es niemand sonst, auch kein noch so geneigter Leser...
8: Mir ist klar, dass Du Dir im Grunde nur eine (märchenhafte) Situation ausgedacht hast, um BDSM-Praktiken vorführen zu können. Geht das nicht auch glaubhafter?
Nein sorry, ich kenne mich mit BDSM nämlich nicht wirklich aus und wenn eine Fesselung gleich vorraussetzt, das ich die Intention hatte eine BDSM regelgerechte Geschichte zu schreiben muss ich dich enttäuschen. Ich habe die Fesselung nach persönlicher Vorliebe eingebaut. Wenn ich es toll fände, wenn man den Menschen den man liebt zu schlagen und auf allerlei Wegen meine Liebe per Schmerz zufügen zu beweisen, dann wäre sicherlich auch das vorgekommen. Ich toleriere und akzeptiere die sexuelle Neigungen anderer - aber sie kümmern mich nicht wirklich, wenn ich eine Geschichte schreibe. Dummerweise wird die gefesselte Carmen also bei Feuerschein in das Nachtlager gebettet und dann "bekuschelt" statt mit Wachs begossen. Ich mag es so, also hab ich es so geschrieben. Sorry an die BDSM-Kenner.
9. Schau, diese Sache mit der "Strafe", die in so vielen BDSM-Stories herumgeistert, die hat mich noch nie überzeugt. Ein normaler junger Mensch, kein Verbrecher, erfindet keine "Strafen" gegen einen anderen jungen Mensch, es sei denn in einem - beiderseits freiwilligen Rollenspiel - so aber, wie die "Strafe" hier motiviert wird, hängt sie psychologisch und dramaturgisch völlig in der Luft, ist einfach nur unglaubhaft und an den Haaren herbeigezogen.
Wie oben ausgeführt. Ich bin kein BDSM-Kenner und ich hatte nie vor eine korrekte Bondage-Sado-Maso (das ist doch die Bedeutung von BDSM?) Geschichte zu schreiben. Es ist keine BDSM-Geschichte.
10. Das Sexuelle ist gut und intensiv und ausführlich beschrieben. Als Teil in sich selbst, OK. Mach doch daraus - mit Rahmenhandlung - eine eigene Story.
Mehr Rahmenhandlung als Zza schon hat? Man braucht in der Regel über eine Stunde, wenn man sie am Stück liest. Du meinst wohl eher eine andere, in deinen Augen glaubwürdigere.
Danke, aber nein. Ich finds ermüdend ständig die Geschichten zu lesen die eigentlich keine Geschichten sind.
1.) Ich heiße ... und ich sehe so und so aus (gut gebaut, etc. etc.).
2.) Dann sah ich sie. Sie sah total sexy und umwerfend aus (es folgt eine Beschreibung diverser Körperteile).
3.) Sie schrieb eine Notiz/rief mich an/ machte mir Mut ihr auf die Toilette zu folgen (es folgt die Rammelei mit einer unglaublich willigen Frau).
Fazit: 0815 Geschichte - Nicht sehr spannend und für mich persönlich nicht sonderlich erotisch.