Ich hatte diesen Thementhread und auch die Pressemitteilungen sehr aufmerksam verfolgt und war dann auch sehr hoffnungvoll ins Schwimmbad gegangen. Es war aber immer wie zuvor. Alle Oberteile waren angeblieben.
Bitte entschuldige die Frage, aber was hast du denn erwartet?
Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum eine normale, durchschnittliche Frau heutzutage in einem gemischtgeschlechtlichen, öffentlichen Schwimmbad oben ohne herumlaufen sollte?
Es gibt zumeist als Thermen, Spas o. ä. bezeichnete Einrichtungen, die das Angebot eines Schwimm- oder Spaßbads mit weiteren Wellnesseinrichtungen wie Sauna usw. verbinden.
Dort ist auch bei gemischtgeschlechtlicher Nutzung Textilfreiheit üblich oder sogar vorgeschrieben, also müssen Weiblein wie Männlein sich vor einem Besuch überlegen und entscheiden, ob sie dazu bereit sind oder nicht.
Aber in einem herkömmlichen, textilen Schwimmbad?
Ich persönlich liebe es über alles, nicht nur oben ohne, sondern sogar ganz nackt zu sein, aber doch nicht in einem normalen Schwimmbad, in dem neben mir Männer in Badehosen bzw. Badeshorts, und andere Frauen in Badeanzügen oder Bikinis mit Ober- und Unterteil herumlaufen!
Warum sollte ich das tun?
Die Leute, die sich diese angeblich wegweisende Stärkung der Frauenrechte ausgedacht haben, und sich dafür feiern, sind die gleichen Spinner, die glauben, das Geschlecht eines Menschen würde "gelesen" und "zugewiesen", man könne es jederzeit per Erklärung gegenüber einer Verwaltungsbehörde ändern, weshalb auch Männer Kinder gebären und Frauen Kinder zeugen könnten, und solchen Unfug.
Aber mal folgene Frage:
In einem Schwimmbad, in dem oben ohne für alle Geschlechter erlaubt ist findet auch ein Schulschwimmen statt. Eine der Schülerinnen will oben ohne am Schwimmunterricht teilnehmen. Darf sie das? Bezieht sich die Erlaubniss für oben ohne auf alle Altersstufen? Steht die Schulordnung über der Hausordnung des Bades?
Wäre eine Schulordnung, die oben ohne beim Schulschwimm für Mädchen verbietet nicht auch eine Diskriminierung?
Ich kann mich aus den frühen 80er Jahren daran erinnern, dass bei Klassenfahrten mit Strandbesuch viel Schülerinnen auch oben ohne waren.
Das war damals keine große Sache.
Auch das ist mit Verlaub eine Frage, die sich in der Lebenswirklichkeit nicht stellt:
Kein heranwachsendes Mädchen bzw. junge Frau in der Pubertät käme auf die Idee, sich im schulischen Schwimmunterricht vor ihren männlichen Mitschülern und der ggf. männlichen Lehrkraft oben ohne zeigen zu wollen.
So was mag es vielleicht in "Schulmädchenreport"-Filmen geben, aber eben auch nur dort.
Einen Widerspruch zu deinem geschilderten Erlebnis auf einer Klassenfahrt sehe ich dabei übrigens nicht.
Klassenfahrten sind etwas anderes als Alltag und Schulunterricht, nämlich sozusagen "Abenteuer".
Man ist die ganze Zeit unter Gleichaltrigen, die Eltern sind nicht dabei, es wird geflirtet und gebalzt, es fließt reichlich Alkohol usw.
Knapp 20 Jahre nach deinem Erlebnis, während meiner Abschlussfahrt zu Anfang der 13. Klasse, war oben ohne an Stränden & Co. zwar bereits längst ausgestorben, aber trotzdem haben wir Mädels uns freizügiger und sexier gekleidet als sonst - es war schließlich so was wie eine mehrtägige Dauerparty.
Aber um deine rechtliche Frage noch zu beantworten:
Die Schule hat einen Bildungs- und Erziehungsauftrag, und sie darf für Schülern diejenigen Regeln aufstellen, die dazu notwendig sind, diesen für alle sinnvoll zu erfüllen.
Jeder Biologielehrer kann bestätigen, dass es dummes Zeug ist zu behaupten, Brüste seien nur zum Füttern von Babys da, und würden erst gesellschaftlich "sechsualisiert" (sic!), was zudem irgendwie frauenfeindlich sei, oder so.
Natürlich haben Brüste von Natur aus auch eine sexuelle Funktion.
Ebenso wie übrigens Männer und Frauen in ihrer Anatomie, Psychologie, Sexualität usw. von Natur aus verschieden sind.
Für sowohl ein "Oben-ohne-Verbot" im Schwimmunterricht, als auch eine dies betreffende Ungleichbehandlung männlicher und weiblicher Schüler, gibt es absolut sachliche Rechtfertigungsgründe.
Was einige Leute in diesem Land derzeit an Theorien aufstellen und verbreiten, und jenen, die ihnen begründet widersprechen, mit strafrechtlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Vernichtung drohen, ist der schiere Wahnsinn.