Beiträge von LaVie

    Danke für den Hinweis mit dem Dialekt - war sehr spannend :-)


    Wie gesagt: Es hat etwas komisches, und man kann diesen Aspekt sehen, man kann aber auch die Tragik sehen; schon das Spiel mit dem Wort aus 50 Shades hat etwas Komisches. Zum Rhythmus: Ich hätte Silben zählen und Striche machen müssen - war mir aber zu mühselig - ich war schon immer ein Gegner von 'Wir schreiben ein Gedicht nach Silbenanzahl' :-)

    Meines Erachtens sollten wir uns nicht an Kleinigkeiten an der Formulierung aufhalten, nicht hier, erst recht nicht, wenn sich der Inhalt nicht ändert, sondern es dem Autor überlassen, beim nächsten Mal besser zu werden.

    Lieber Mausbacher, bei den anderen Punkten bin ich zu Kompromissen bereit, aber *Kunstpause*


    Nein, det schaffst du aleene!


    Das ist eindeutig Dialekt - es ist umgangssprachlich, aber vor allem Berlinerisch. Im Sächsischen würde man vermutlich eine anderen Formulierung oder zumindest anderer Wörter benutzen :P

    Die Richtung ist klar :P Mal gucken - dichterisch bin ich noch nicht dort angekommen, wo ich in der Prosa bin -muss auch nicht. Bei der Prosa bin ich zum Kompromissen zugunsten des Lesers bereit, bei Gedichten weniger. Dennoch bin ich für jede Anregung dankbar und werde sie irgendwie einbauen :-)


    Ernst.. ich denke auch, dass man es ernst oder schwärmerisch vortragen kann. Mir war nach 'ernsthaft' - leider kann ich nicht gut schwärmerisch lesen, das wirkt gekünstelt. Für mich ist sowas keine Überwindung, sondern Kunst - ich mach das gerne. Meistens erschließen sich dann neue Sichtweisen. Hier war es aber schwierig, weil die Gedichte nicht nur von euch, sondern auch dem Mann, dem sie gewidmet sind, heftige - bei ihm auch sehr einseitige und nicht differenzierte - Kritik bekommen haben. Das tut weh :)

    Du 'mäkelst' an mir herum, statt an meiner Kritik. Ich finde deine Figur nicht sachlich, sondern unausgegoren. Sie spricht Dialekt - das gibt ihr etwas Ruppiges. Es kann ihr aber nicht nur ums Geld gehen, es gibt ja nur die Bemerkung mit dem Bafög. Für jemanden, der sachlich agiert, sind auch die poetischen Worte zuviel - wenn man sich nur hinlegt, weil man Geld dafür bekommt, würde man das nicht so bildlich sehen. *je öfter ich lese, desto mehr Tippfehler fallen mir auf*


    Übrigens: Ich mäkel nicht, ich analysiere. Im Irren bin ich auch ganz gut, aber irgendwas muss die Meute futtern.


    PS: Wo sind deine anderen Texte zu finden?

    Vor dem letzten Satz muss ein Absatz - so wirkt es intensiver - außerdem ist das mein Absatz *stolz bin*


    Ich hab nochmal reingelesen. Mir fehlt die Tiefe in der Geschichte und die Leidenschaft des Autors. Den Ansatz, betont sachlich zu schreiben, kann ich verstehen - es ist als Stilmittel geläufig. Allerdings wird die Figur nicht spürbar. Die Sprünge in der Handlung sind zu flott, es fehlen gedanken - auf mich wirkt die Figur gesichtslos. Wie soll ich mich mit ihr identifizieren, eine Beziehnung aufbauen, wenn sie so weit weg ist?


    Übrigens bist du nicht Kafka, und auch nicht Shakespeare. Weniger, weil Kafka gesellschaftskritisch und Shakespere Dramatiker war, sondern weil du DU bist - du wirst dich in diesem Genre finden, aber dich mit anderen zu vergleiche, ob positive oder negativ, ist nicht nötig. Wichtig ist, wie deine Texte beim Leser ankommen. Und hier hast du die Rückmeldungen :-)

    Danke, jetzt bin ich glücklich :-) Dein Einwand mit der Höflichkeit ist berechtigt, es wäre mir aber trotzdem lieber gewesen, wenn du einfach gesagt hättest: Ich bin XY und ... (Eingeschaften). Man guckt doch ohnehin auf den Steckbrief :)


    PS1: Schuhgröße und Notendurchschnitt fehlen *ironie*
    PS2: Nach Laufen ein Komma, 'schreibe' und 'Erotisches' :P
    PS3: Auf eine gute Hass-Freundschaft :P

    Ein neuer Mann, eine neue Story - hier ist sie:


    Honolulu


    Ich gebe zu, ich bin subjektiv, wenn ich sage: Ich bin enttäuscht. Der philosophische Germanist präsentiert uns eine Geschichte, die Bedeutungsschwere vortäuscht, aber im Strudel des Wollens versinkt - und germanistisch korrekt ist sie auch nicht.


    Das Thema ist bekannt: Eine Frau gerät in einen Swingerclub und betrachtet das ganze weniger geil als interssiert. Und hier ist das Problem: Es fehlen Gefühl und Leidenschaft, Länge und Tiefe. Während die nicht-sexuelle Einleitung fast 1/3 einnimmt und mit schlecht ausgeführten Stilmitteln aufwartet, wirken die sexuellen Teile bewusst - bewusst sprachlich gestaltet, ohne Lockerheit.


    Der Ausdruck ist nicht dilettantisch - sondern unsicher. Zwei Beispiele, die mir Probleme bereitet habe:


    'Könnte ich bewegen, würde ich wenigstens meine Schenkel schließen, so dass nicht jeder hier sehen kann, das Blut in der Vulva pocht.' - mich bewegen, dass Blut pocht...


    'Bis auf diesen einen Mann. Mit den tiefliegenden Augen, die ab und an im Schein der UBahn-Scheinwerfer aufblitzen. In seinen Fäustlingen' - der Autor schwankt vom Mann zu den Augen zum Mann zurück - das irritiert.


    Fazit: Aller Anfang ist schwer - mehr Loslassen, Treibenlassen, weniger denken :-)

    Hallo lieber Monco! Ich weiß nicht, was ich zu deinen Sätzen sagen soll, außer denen, die folgen: Auf sein Profil zu verweisen finde ich ein bisschen unhöflich. Das ist, als würdest du jemandem auf der Straße begegnen und sagen: Check mein FB-Profil, dort steht alles. Du stehst vor uns - also kannst du auch was sagen - schließlich studierst du Germanistik :P


    PS: Herzlich Willkommen und viel Spaß :)

    Nico hat interessante Fragen aufgeworfen, die ich als Autorin gerne beantworten will - als Tag sozusagen :-)


    Empfinde ich eigene Lust beim Schreiben?


    Ja, tue ich. Aber der Knackpunkt ist: Real kommt man binnen 30 min zur Sache (um mal von einer Sexszene auszugehen), das Schreiben dauert aber 3 Stunden oder länger - man ist stetig etwas horny und das erschöpft geistig und körperlich. Ich fühle nach, was meine Figuren durchleben, denn nur so bekommen sie Leben. Mir ist wichtig, dass die Reaktionen in der Realität passieren können, obwohl die Situation fiktiv ist. Allerdings stumpft man irgendwann ab - denn wenn man einen Szene oft genug geschrieben hat, weiß man, wie man sie schildern wird usw. - man kennt sich selbst genug. Außerdem ist Schreiben Arbeit - die Suche nach den richtigen Worten, die Angst sich zu wiederholen, das Wissen um das, was vorher passiert ist und noch kommt wird - das killt die Lust, weil es geistige Anstrengung erfordert. Aber wenn ich an den Punkt komme, an dem ich nix mehr empfinde, dann mache ich mir Gedanken - denn das wäre doof.


    Wie lange arbeite ich im Durchschnitt an einem Text?


    Das Wichtigste ist das SCHREIBEN - überarbeiten tue ich selten. Leider bin ich sehr faul, aber wenn ich im Fluss bin, komme ich auf 1 bis 2 Seiten pro Stunde. Zwischendurch renne ich auch aufgebracht zu meinem Testleser und schreie ihn an 'Diese und jene Stelle sind total grottig, anderes finde ich gut - was denkst du?' - und dann verbessert er. Es ist gut, Unterstützung zu haben und über Dinge nachzudenken, die er bemängelt - aber wirklich ändern tue ich nix - nur ausbessern :P Wenn alles fertig ist, geht er in Gänze zum Testleser, Tippfehler werden - soweit möglich - korrigiert - und dann geht er raus :P


    Manchmal dauert dieser Prozess aber, denn wenn ich nich in Stimmung bin, dann schreibe ich schlecht. Manche setzen sich diszipliniert jeden Tag hin - das kann ich nicht. Dafür geht Schreiben aber vor, wenn ich einen guten Lauf habe. Ich glaube 'Ich musste noch die Szene beenden!' ist eine der charmantesten Entschuldigungen, wenn man zu spät kommt :P


    Übrigens höre ich oft Musik - und wenn ich den Song gefunden habe, läuft er die ganze Szene lang - gerne auch 3 Stunden lang :)


    Erstelle ich ein Konzept, bevor ich ein Buch schreiben?


    Im Kopf - ja. Die Grundsituation steht fest, und da ich KG schreibe, weiß ich, dass sie irgendwann enden müssen. Dieses Ziel steht wie ein Magnet am Ende - damit ich nicht zu sehr abdrifte. Ansonsten lasse ich es einfach laufen, gucke, wie sich Figuren entwickeln.


    Weiß ich, wie meine Bücher ausgehen?


    Ich weiß, dass sie Enden - und da ich oft mit Rückblicken arbeite, geht das ganz gut. Ansonsten ergibt sich alles beim Schreiben


    Ergänzung: Wie nah stehst du deinen Figuren?


    Die weiblichen Charaktere orientieren sich an mir, sie tragen meinen Humor und manchmal auch meine Klamotten (die in Strawberry Ice habe ich z.B. tatsächlich besessen - aber nie gleichzeitig), aber ich gebe ihnen eine Prise Über-Ich mit - sie tun Dinge, die ich mich nich trauen würde. Und das ist gut, denn oft kann ich sagen: Wenn du es fiktiv getan hast, dann geht das auch real. Ich finde es schwer, sie als Figuren zu betrachten, gleichzeitig denke ich aber nicht an mich, wenn ich von ihnen lese. Ich schlümpfe in sie hinein und durchlebe das Geschehen - sie sind besessen von mir :P


    Übrigens gebe ich jeder Figur ein paar Fakten mit, die defintiv von der Realität abweichen - z.B. die Enfernung beim Paragrafenhengst - er muss nich 50 km pendeln, sondern mehr :P


    Bei den Männern habe ich auch eine Person im Kopf, die aber wechseln kann und nichts mit der Realität zu tun hat. Beim Paragrafenhengsten hatte ich zwar einen Bekannten im Kopf, zur Sache ging es aber gedanklich mit einem Schauspieler. Ich glaube, mir ist der Charakter wichtig und wie ich zu den realen Personen stehe.


    Hast du alles probiert, was deine Charaktere tun? (hatte Nico angedeutet)


    Nein :-) Aber ich würde nie über etwas schreiben, was ich nich in Ansätzen getan habe oder tun würde. Ich hab nie einen Blowjob an einem Brunnen gegeben - aber ich weiß, wie man bläst, daher ging das. Würde ich aber über SM schreiben, ginge das schief - dass Schmerz angenehm sein kann, habe ich erfahren - aber solange man mich nicht auspeitscht, werde ich nicht darüber schreiben. Denn das würde man rauslesen - und sowas will ich nicht. Was ich schreibe, muss Schwanz und Vagina haben :P


    Habe ich manchmal Angst davor, dass eines meiner Bücher zum Ladenhüter werden könnte?


    Ich habe noch nichts veröffentlicht, aber ich würde den Druck nicht an mich heranlassen - daher ist es wichtig, neben dem Schreiben noch andere Interesse oder Berufe zu haben. Ich hab kein Problem damit, gute Werbung für mein Produkt zu machen. Aber ich will nicht zu einem dieser penetranten Autoren werden, die dreimal täglich kundtun müssen, wie toll sie ihr Buch finden, und wie sehr es wert ist gelesen zu werden!


    Bin ich auf andere Autoren neidisch, wenn sich deren Bücher besser verkaufen?


    Neid ist immer da, klar. Ironischerweise habe ich aber Angst vor der Angst - ich lese ungern Bücher, bei denen ich denke, dass sie besser als meine Texte sind. Denn dann könnte ich Angst haben, dass es mein Schreiben behindert. Das ist absurd, aber... bis jetzt habe ich jeden Text früher oder später gelesen. Und im Nachhinein lerne ich ihn schätzen - wenn der Autor nicht arrogant ist.... Sowas hasse ich: Sich wichtig machen und dann mittelmäßige Bücher schreiben - in diesen suchen ich auch nach jedem kleinen Fehler :P *abgedriftet*


    Ich denke, man muss sich bewusst sein, dass man bestimmte Dinge besser kann als andere - und andere Autoren andere Stärken haben. Von Autorenkollegen weiß ich: Leser sind unberechenbar und denken manchmal einfach, nicht kunstvoll. Aber wenn man nur wenige Leser begeistern kann, dann ist das geil - denn sie sehen genau das in einem, was man selber fühlt.


    Kann ein Mann wie eine Frau schreiben und umgekehrt?

    Ich denke, man liest das raus. Frauen schreiben eine Spur empatischer. So ist meine Erfahrung. Zumindest, wenn es sich um einen Ich-Erzähler handelt. Da aber zu Sexgeschichten meisten zwei Figuren gehören, fällt das gar nicht ins Gewicht - denn die Charakter funktionieren als Gesamtheit, in jedem steckt ein Stück des Autors. Meistens hat man personale Perspektiven, sodass man den Gegenpol ohnehin durch die Augen des 'Sprechenden' sieht. Mir haben alle Frauenfiguren von Männer in den guten Geschichten hier gefallen, weil ich mich mit den Figuren identifizieren konnte. Trotzdem muss ich sagen: Bei der Ich-Perspektive - nein.


    Oh, schon zu Ende :-) Dann: Viel Spaß :P

    Hi, ich habe es überprüft: Die Reime sind unrein, aber sie passen lautlich. Auch die Rhythmik stimmt. Ich würde dir einen Tondatei aufnehmen, aber das geht nicht :)


    Und ganze ohne Metrum und Reime ... nee... das ist mir zu einfach. Bei manchen Autoren klingt es gut, aber... einen Text ohne Reim niederschreiben und ihn als Gedicht erklären, das kann jeder.


    Mir ist es wichtig, dass das Metrum zur Stimmung passt - daher der Haufenreim. Weil alles ineinander gleitet. Ernstes geht mit dem Kreuzreim besser, finde ich, weil man stetig Spannung aufbaut und löst.

    Nude, das ist nicht nett. Du kannst davon ausgehen, dass min. 10% der Schreiber ihr Tun ernst nehmen und die Kritik der Leser annehmen. Und diese achten auf sowas. Eine Geschichte muss gut lesbar sein, sonst kann man sie nicht konsumieren. Wenn es ums Aufgeilen geht, kann man sich auch einen Film gucken, dann muss man weniger nachdenken.


    Kritik ist hart und nicht immer nett - aber Autoren schreiben, um wahrgenommen zu werden - also kann der Leser auch mitteilen, wie er die Story wahrnimmt.

    @Klaas - Elfriede Jellinek wird oft für Vergleiche rangezogen - ist das positiv oder negativ?


    An welchen Stellen musstest du schmunzeln?


    Ich rette mich mal damit, dass die Gedichte spontan entstanden sind - aber durch mehr Zeit keine Prise besser wären - es sind Impressionen. Und es geht noch schlimmer :P

    @Bianca: Ich glaube, du hast die Intention der Geschichte missverstanden - es ist eine Parodie. Keine Wirtschaftsmeldung in der FAZ, sondern ein amüsanter Text, der die vorherrschenden Klischees in Erotik-Geschichten aufs Korn nimmt.

    Danke, beware! Ich habe es bewusst etwas brachial gehalten, das Metrum sollte zwar stimmig sein, aber ich wollte Brüche einbauen, um mich über das System aufzuregen - dass wir Begriffe brauchen, dass wir sie missbrauchen, umdeuten, dass... wir aus schönen Dingen etwas... Provokantes machen.


    Die Reime fliegen mir zu, wie sie kommen - aber ich mag sie :P


    Aber gut zu wissen, in welche Richtung ich gehen kann :-)

    So ein Mist - das hat mein Beta-Leser schön süffisant bemerkt - und ich habe es nicht geändert :-(


    Ich finde meine Gedichte nicht erregend, eher gefühlvoll - es geht um die Fahrt vorm Ort des Orgasmus nach Hause :P