Ein neuer Mann, eine neue Story - hier ist sie:
Ich gebe zu, ich bin subjektiv, wenn ich sage: Ich bin enttäuscht. Der philosophische Germanist präsentiert uns eine Geschichte, die Bedeutungsschwere vortäuscht, aber im Strudel des Wollens versinkt - und germanistisch korrekt ist sie auch nicht.
Das Thema ist bekannt: Eine Frau gerät in einen Swingerclub und betrachtet das ganze weniger geil als interssiert. Und hier ist das Problem: Es fehlen Gefühl und Leidenschaft, Länge und Tiefe. Während die nicht-sexuelle Einleitung fast 1/3 einnimmt und mit schlecht ausgeführten Stilmitteln aufwartet, wirken die sexuellen Teile bewusst - bewusst sprachlich gestaltet, ohne Lockerheit.
Der Ausdruck ist nicht dilettantisch - sondern unsicher. Zwei Beispiele, die mir Probleme bereitet habe:
'Könnte ich bewegen, würde ich wenigstens meine Schenkel schließen, so dass nicht jeder hier sehen kann, das Blut in der Vulva pocht.' - mich bewegen, dass Blut pocht...
'Bis auf diesen einen Mann. Mit den tiefliegenden Augen, die ab und an im Schein der UBahn-Scheinwerfer aufblitzen. In seinen Fäustlingen' - der Autor schwankt vom Mann zu den Augen zum Mann zurück - das irritiert.
Fazit: Aller Anfang ist schwer - mehr Loslassen, Treibenlassen, weniger denken