Beiträge von baer66

    Kunst im heutigen, am häufigsten gebrauchten Sinn wurde begrifflich vor allem von Winckelmann, Lessing, Herder, Goethe und Schiller geprägt. In ihren ästhetischen Schriften beschreiben sie die menschlichen Hervorbringungen zum Zwecke der Erbauung als Kunst, sei es im Theater, in der Literatur, in der Musik oder die Werke „bildender Künstler“, auf die sich der Begriff schließlich zunehmend verengt. So hat sich Kunst- auch als Präfix für Wortbildungen wie Kunstausstellung, Kunstwerk, Kunstauktion etc. herausgebildet.


    Die Begriffe Werk, Original und Genie als Ausdrucksformen der Individualität des Künstlers wurden durch Kant geprägt. Man unterschied zwischen inneren und äußeren Bildern. Innere Bilder waren zum Beispiel Sprache, Vorstellungen und die Ideen, äußere hingegen Einrichtungsgegenstände, Bauwerke oder handwerklich gefertigte Produkte.


    Blieben zuvor Konflikte um Kunst intern und waren beispielsweise patriotischer Natur (florentinisches Disegno contra venezianisches Colore) oder eine Frage des Geschmacks (Rubenisten contra Poussinisten, Streit der Anciens et Modernes etc.), so verweigern nun ganze Teile der Gesellschaft der Kunst ihrer Zeit die Akzeptanz. Es entwickelt sich eine Gegenmoderne, die ihre Ausdrucksformen in diversen der modernen Kunst entgegengesetzten Stilen sucht - z.B. durch neoklassizistische, andere historistische oder bewusst anachronistisch ausgerichtete Kunst. Dies kann als ein Protest gegen die Prinzipien moderner bzw. kontemporärer Kunst verstanden werden.


    zitiert aus:


    Erotische Kunst (Erotikon, pl. Erotika) umfasst literarische Texte, Bilder und andere Kunstformen (z.B. Filme) mit eindeutig erotischem Hintergrund.


    Was macht ein Kunstwerk aus?


    Ist ein Bild eines großen Meisters Kunst, weil es nach 500 Jahren noch immer im Museum hängt? Oder geht es um die erstmalige oder unnachahmliche Fähigkeit, eine (erotische) Spannung aufzubauen (wie zB bei Manets Frühstück im Grünen oder bei Tintorettos Susanna im Bade)?


    Was macht eine Novelle oder ein Theaterstück zu einem großen literarischen Werk? Der klassische Stoff (am besten antik, von Sophokles oder Ovid) oder die meisterhafte Bearbeitung einer aufregenden Situation (Schnitzler, Tolstoi, Shakespeare) oder einfach die Schönheit der Sprache?


    Wieso ist Beethoven erotisch oder Ravel oder Verdi?


    Kunst kommt von Können und es sollte die ungewöhnliche Genialität als Maßstab herangezogen werden, meine ich.
    Was meint Ihr?


    baer

    Hat eigentlich schon jemand daran gedacht, daß man das Rating als Summe aller Wertungen angeben könnte?


    Also 6 und 5 und 3 sind Rating 14 bei 3 Stimmen, statt Rating 4,67 bei 3 Stimmen.


    Damit bringt jede zusätzliche Beurteilung einfach eine Erhöhung des Ratings um zumindest 1. Mißgünstige Bewertungen gibt es nicht mehr, da man der Story mit einer 1 ja auch einen Zusatzpunkt verschafft. Die durchschnittliche Bewertung kann trotzdem jeder ausrechnen, der das möchte.


    Und eine Geschichte mit Rating 385 bei 50 Stimmen ist meiner Ansicht nach ohnehin besser bewertet als eine mit Rating 40 bei 5 Stimmen, obwohl die durchschnittliche Bewertung der erstgenannten 7,7 und der zweiten 8 ist.


    baer

    "Ich breche einen Fliederzweig vom Gebüsch und streichle ihren Körper mit den Blättern. Das entlockt ihr ein Stöhnen. "Ja, Herr, bitte lassen sie mich kommen!" , seufzt sie.


    Wie zur Strafe schlage ich mit dem Zweig leicht auf ihre Brüste und auf die gespreizten Oberschenkel. Sie stöhnt lauter."


    Zu meinem Glück habe ich geschrieben "Wie zur Strafe". Und sie bitten lassen.


    Wer meine Geschichten liest, wird merken, daß ich nichts von Zwang und Gewalt halte.


    Danke für die Unterstützung, geilmann!


    baer

    Danke für die Einladung in den Club!
    Es ist mir eine Ehre, wenn die Foren-Elite mich willkommenheißt!


    Um meine eigenen Wertungen geht es mir gar nicht.
    Darum habe ich sie auch nicht erwähnt. Auffällig ist nur, wenn an einem Tag plötzlich viele Geschichten, die alle irgendwie prominent gereiht sind, völlig unter jedem bisherigen Standard beurteilt werden.


    Man kann ja eine Geschichte oder einen Autor nicht mögen, aber das?


    Ich schreibe zu meinem Vergnügen, freue mich über viele Leser und Kommentare und nehme das Rating wie es ist.


    baer

    Ist Dir nicht aufgefallen, daß Deine Geschichte Görtlers Christkind, die lange Zeit mit über 9 Punkten die Wertung angeführt hat, systematisch mehrmals mit 1 bewertet wurde? Das ist auch anderen Geschichten passiert, zB Erlebnis am See.


    Bei Publikumsvoting kann man natürlich nicht immer mit konstanten oder nachvollziehbaren Wertungen rechnen. Hier wurden aber einige Stories offenbar gezielt hinuntergeprügelt.


    Ich dachte, das sollte überprüft werden, soferne das technisch möglich ist und wollte es einfach mal zur Diskussion stellen.


    baer

    Ich hab mal die SB-Bildergalerie nach Meisterwerken der Malerei durchforstet.


    Gefunden habe ich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):


    25268 Boticelli, Venus
    23321 Giorgione/Tizian: Ländliches Konzert
    3717 Guercino, Susanna im Bade
    527 Manet, Le Déjeuner sur l'herbe


    Das ist schon anregend.
    Aber noch viele Meisterwerke warten!


    baer

    Ein tolles Beispiel in der Tat!
    Dafür allein lohnt sich schon der Besuch des
    Musée d'Orsay.


    „Frauen badeten, Manet blickte gebannt auf das Fleisch derjenigen, die aus dem Wasser stiegen. „Es scheint“, sagte er zu mir, „dass ich einen Akt malen muss. Nun, ich werde ihnen einen Akt machen. Man wird mich verreißen. Soll man sagen, was man will!“
    Das Bild erklärt sich fast von selbst: Zwei Frauen veranstalten mit ihren Liebhabern ein Picknick. Der ursprünglich von Manet ersonnene Titel, „La Partie carrée“ (sinngemäß „Der flotte Vierer“) macht die Absicht, die das Werk ausdrückt, noch deutlicher.


    (Manet)


    Ähnliche Darstellungen:
    Marcantonio Raimondi: Urteil des Paris
    (womit wir bei einer meiner Geschichten wären)
    Giorgione/Tizian: Ländliches Konzert


    Danke für den anregenden Beitrag!


    baer

    Ich meine schon die genau zum Themenbereich des sb passende Nackheit in der Kunst.


    Also nicht einfach eine nackte Frau auf einem Gemälde oder eine nackte Statue, sondern die voyeuristische Betrachtung einer Nackten wie z.B. "Susanna im Bade".


    In der Musik spielt sich die Erotik zugegebenermaßen meist im Kopf des Hörers ab, aber es gibt ja auch Programmusik, die eine Handlung beschreibt. Im Zusammenhang mit Filmen ist etwa der Bolero von Ravel zum Inbegriff der Begleitmusik zu einem Striptease geworden. Und dann gibt es ja noch die Oper. Der Schleiertanz der Salome von Richard Strauss etwa.


    Die Literatur ist natürlich das ergiebigste Gebiet. Ich verweise nur auf meinen Beitrag im Thread "ausgefallene Nacktbücher".
    Nacktszenen bei Schnitzler und Altenberg sind bereits klassisch und oft auch explizit zu den Bereichen Exhibitionismus, Voyeurismus und Macht/Ohnmacht. Von der zeitgenössischen Literatur fällt mir spontan etwa Ballerina von Barylli ein. Gerade durch Szenen wie die der Intimrasur in diesem Buch lasse ich mich zu neuen Geschichten anregen.

    Ich habe in den letzten Wochen ein paar Geschichten zur Nacktheit in der Literatur, der Malerei und der Musik geschrieben.


    Gerne würde ich mit Kunstliebhabern diese Kombination diskutieren. Es gibt einen unerschöpflichen Schatz zur Thematik des sb zu heben, finde ich.


    baer

    ...wird manchem etwas bringen.


    Die Geschichte ist umfangreich und zeigt viele erniedrigende Szenen, manchmal recht drastisch. Andererseits ist sie lebendig und gut ausgeschmückt.


    Ob man alle diese Dinge in eine Story pressen muß, ist Geschmackssache.


    Was ich weniger mag, ist die Tatsache, daß sich Suse immer wieder klar wehrt und trotzdem gezwungen wird. Aber das ist meine persönliche Ansicht.


    baer

    Danke für die freundliche Aufnahme der Geschichte.


    In der Tat bietet die antike Mythologie einen schier unerschöpflichen Vorrat an Geschichten, die zum Thema des sb passen. Die Malerei aller Epochen zeigt uns dann weibliche Nackheit in großer Schönheit. Herz, was willst Du mehr?


    Die zeitliche Einordnung der Ilias ist schwierig. Aus Nicos "paar Jährchen" könnten auch ganz schnell Jahrhunderte werden. "Die Frage nach der Datierung der Ilias ist eine der schwierigsten und umstrittensten der Klassischen Philologie – auch in der Antike schwankten die Autoren schon stark, nämlich zwischen dem 13./12. und 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Seit den Homeriden – einer Gruppe Homer nacheifernder Dichter – wird die Ilias in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung datiert. Geläufig wird dies unter anderem wegen der steigenden archäologischen Funde dieser Zeit auch heute noch getan. Seit dem Ende des letzten Jahrhunderts argumentieren Philologen wie Walter Burkert und Martin West anhand von Werkstellen intensiver für eine spätere Datierung." cf.


    Ich habe die Serie gleichen Namens von Lady D. gelesen, dabei geht es jedoch um eine Theateraufführung. Ich denke, daß klassische Titel wie "Das Urteil des Paris", "Der Raub der Sabinerinnen", "Samson und Delilah", etc. durchaus mehrere Bearbeitungen im sb hergeben. Und Vergleichen ist doch immer schön!


    Ob die Frauen den Ärger wert sind? Diese philosophische Frage verdient noch einige weitere Geschichten als Antwort, oder?


    baer