gar nicht so leicht, ohne Verwendung von Negativbeispielen zu beschreiben, welche Art Geschichten ich mag und vor allem - warum.
Da sind Vorlieben für gewisse Kleidung, Äußerliches, aber auch für Situationen, Konstellationen... die dazu führen, dass man einige Geschichten überhaupt erst sucht und findet. Fetische? Gut möglich.
Darüberhinaus:
"Ich" oder 3. Person? Als erster Gedanke eine leichte Präferenz für "Ich" beiderlei Geschlechts.
Bei längerem Nachdenken finde ich absolut keinen Unterschied. Die Ich-Erzählung bewirkt z.B. kein Mehr an Identifikation oder Sich-Hineinfühlen in den/diejenige(n).
Eine Erzählung in der 3. Person macht den Leser
nicht zwangsläufig zum "Zuschauer von außen",
denn das Innenleben der Protagonisten kann auch ohne Erzähl-"Ich" sehr detailliert beschrieben werden
und Intimität erzeugen.
Tempi:
Übliche Vergangenheitsform des Präteritum, dazu gerne historisches Präsens, um besondere Handlungsabfolgen wirkungsvoll "wie in Echtzeit" zu beschreiben. Auch gut bei Ein-Szenen-Geschichten ohne Einleitung und Schlussabsatz.
Das Geschehen kann so unmittelbarer, "näher", zeitlich präsenter wirken, die Akteure und ggf. Erzähler/in wirken auf mich "jünger".
Größere Zeitabfolgen, Szenenwechsel, Charakterstudien etc. natürlich im Präteritum. Denkbare Passagen wie
"Mehrere Wochen vergehen. Schließlich ist wieder Montag. Ein Morgen, wie jeder andere auch..." - wirken eher oberflächlich und gekünstelt.
Ansprechende Motive:
Rivalität, Konkurrenz (eher Frau/Frau als Frau/Mann)
Überraschende oder unterschätzte Situationen
Alltagskleidung
"Erste Erlebnisse"
Nacktheit nicht synonym zu Komplettrasur
Durchschnittliche Körper, kleine "Macken" statt Perfektion
Eher Geschichten, die dem Eindruck nach "so passiert sein könnten" aber nicht müssen. Viele eindeutig fiktive oder vom Autor selbst als Fiktion beschriebene Geschichten sind aber so gut, dass dieser Aspekt keine Rolle spielt.
Dialoge in wörtlicher Rede sind kein Muss. ". ! ?" können sogar entbehrlich sein, um den Lesefluss zu stärken.
Dialoge wenn, dann eher in spontanem Slang und nicht geschwollen-konstruiert, sofern es sich nicht um ein Theaterstück handelt.
Stimmungen, Gedanken, Assoziationen,
ggf. mehrerer Personen innerhalb einer Szenerie,
sind sehr reizvoll.
Eine Geschichte kann sehr schön ausklingen, auch ohne krasse Kehrtwendungen,
obligatorische Höhepunkte oder ein "Happy End" als Selbstzweck.