Eine fesselnde Geschichte.
Die Einleitung (Flugzeugabsturz) knapp und erklärend. Ob hier technische Feinheiten realistisch sind, kann ich nicht nachvollziehen, ist mir allerdings auch egal.
Die eigentliche Erzählung auf der Insel ist sehr spannend und eindrucksvoll geschildert.
Beide Darsteller erliegen einer Art Spiel um Macht und Überleben. Ich finde das durchaus schlüssig, auch wenn manche es als übertrieben, konstruiert oder krankhaft empfinden (ähnlich auch bei "Herr der Fliegen" von William Golding).
Der männliche Part: "Adam". Durchtrainiert, handwerklich geschickt, einfallsreich, kämpferisch. Und dabei sehr sympathisch, geduldig, freundlich, fair und auch noch unschuldig, bzw. von seiner Unschuld überzeugt. Ein typischer Versorger. Ein Traummann?
Der weibliche Part: "Eva". Wunderschön, sexy, verführerisch, zerbrechlich, hilflos, herrlich weiß (Kleid)und damit offensichtlich unschuldig.
Beide, Adam und Eva, gestrandet im Paradies. Sie erleben ein romantisches Abenteuer und wenn sie nicht gestorben sind…. NEIN, so ist es nicht.
Unter bedrohlichen Umständen, aufgrund eines Trauma, gewinnt die Emanze in Eva überhand. Sie verliert rasch an Sympathiepunkten, entwickelt sich sogar zur Furie. Ihre Moral sinkt proportional zur Unschuld. Während der Held Adam sich immer wieder geduldig fragt: Warum tut sie das?
Ich, als Leser, fühlte mich gut durch das Hin und Her begleitet, schlage mich emotional auf die Seite des armen Mannes. Natürlich ist es seine Pflicht dieses Biest zu zähmen. Er ist der Gute, er muss gewinnen.
Die (Sieges) Liebes - Szene ist erotisch ansprechend. Sehr detailliert und emotional.
Für mich als Frau eine tolle erregende Fantasie. Das hat genau meinen Nerv getroffen.
Eine Mischung aus sinnlicher Zärtlichkeit, Unschuld und Ohnmacht, ohne Gewalt.
Es gibt den juristischen Sachverhalt einer Vergewaltigung, d.h. sexuelle Handlung ohne Einwilligung eines oder einer Beteiligten. Das heiße ich nicht für gut. Es ist eine Straftat und sollte so behandelt werden.
In der hier geschilderten Geschichte ist dies meiner Meinung nach nicht so. Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Autor hier eine Vergewaltigung schildern möchte oder etwas ähnliches beschönigen wollte. Deshalb sollte eher diskutiert werden: Meint eine Frau immer Nein, wenn sie Nein sagt.
Ich sehe hier das Einverständnis der Frau als gegeben, da sie dem Spiel der "Bestrafung" zustimmte und dann auch dem, was folgt. Sie bittet ihn regelrecht um Hilfe.
Zitat
… Ich weiß nicht wie.“ Ihr hübsches Gesicht war blass geworden. „Ich kann das doch nicht einfach so zulassen…“
Die Fessel ist für den Autor hier eher eine Art Brücke für die Frau, sich dem Mann nun doch hingeben zu können. Das verstehe ich jedenfalls so. Und ich empfinde es als nachvollziehbar.
Sehr interessant die Seite des Mannes zu lesen, wie er gegen seinen Instinkt zu kämpfen versucht.
Schließlich, am Ende verliert er seinen Kampf. Er ist eben doch nicht Adam, kein Traummann. Er ist ein Mensch, und er steht zu seinen Schwächen. Auch das durchaus realistisch, wie ich finde.
Während sie - ganz Frau *grins*- Recht behält. Sie hat ihn an der Nase herum geführt. Sie hat ihm klar gemacht:
Zitat
… „Warte… du musst das nicht tun!...
...aber du kannst nicht anders, weil du ein Mann bist.
Und das Spiel scheint ihr zu gefallen…
Guter sprachlicher Ausdruck. Tolles Kopfkino. Trotz viel Zärtlichkeit beim eigentlichen Akt grenzwertig gewagt, aber akzeptabel.
Von mir deshalb 10 imaginäre Points.
LG beware