Eigentlich eine gute, auch gut erzählte, zum Thema passende Geschichte, aber:
Im Mittelalter soll's keine unrasierten Frauen gegeben haben? Wer soll denn das glauben? Hier ist entweder schlecht recherchiert oder unverschämt gelogen worden.
Ich bin ja normalerweise keiner, der die Rasur-Debatte anheizt, aber darum geht es mir hier auch gar nicht. Ich kann, ungeachtet meiner persönlichen Ansichten, gut verstehen, wieso grade die - noch dazu für die Protagonistin ungewohnte - Haarlosigkeit zum erotischen Reiz beiträgt.
Trotzdem ist es ernüchternd, oder wie man auf Neudeutsch sagt, "abtörnend", wenn man sich gerade schön in eine Geschichte hineingelesen hat und sich plötzlich fragen muß, was denn da für ein Blödsinn steht.
Ihrer Tätigkeit und Inteligenz gemäß, und noch dazu bei wissenschaftlicher Beratung durch den studierten Historiker, häten die Charaktere hier nicht diesen Fehler machen müssen. Zumal man hier sicher auch einen anderen Anlass für Enthaarung hätte finden können als bloße Blödheit.
Ich weiß, einige werden sagen, ich solle mich nicht an einer solchen Nebensächlichkeit stören, aber eine wirklch gute Geschichte muß eben auch in den Details stimmig sein.
Dann kann man sich nämlic auch richtig auf das erotische Erlebnis konentrieren, statt sich von Unstimmigkeiten die Stimmung ruinieren zu lassen. Denn auch wenn man beschließt, es zu "überlesen", die Stimmung ist erstmal kaputt.