Exhibitionismus – was ist dran an den Erzählungen von dauernder Nacktheit

  • Zitat

    Der Begriff des erstmals 1877 von Lasègue beschriebenen sexualpsychopathologischen Zustandsbildes[2] wird im medizinischen, juristischen und umgangssprachlichen Kontext mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet.

    • Bei Vorliegen entsprechender Bedingungen werden exhibitionistische Handlungen aus medizinischer Perspektive als krankhaft diagnostiziert und aus juristischer Sicht als strafbar beurteilt. Wenn Menschen exhibitionistische Aspekte ihrer Sexualität unter der Prämisse der Einvernehmlichkeit ohne einen (medizinisch relevanten) Leidensdruck oder eine (strafrechtlich relevante) Belästigung anderer ausleben, greift diese Kategorisierung jedoch nicht.
    • Beim exhibitionistischen Verhalten kann es sich um sexuelle Ersatzbefriedigung, ein Infantilverhalten oder eine neurotische Verhaltensstörung handeln,[3] das nicht nur bei Neurotikern und Psychopathen, sondern auch bei Oligophrenen auftreten kann.[4]
    • Zunehmend werden von Privatpersonen intime Bilder und Videos in sozialen Medien und auf verschiedenen Plattformen im Internet geteilt. Das Hochladen der Darstellungen von sexuellen Handlungen oder erotischer Nacktheit wird für den Sender als lustvoll erlebt. Laut dem Psychologen und Medienexperten Michael Thiel handele es sich um „eine Mischung aus Exhibitionismus und Voyeurismus, aus Stolz auf den eigenen Körper und einer sexuell anregenden Spielform“.[5] Erhalten Frauen unaufgefordert das Bild eines erigierten Penis, wird von Inge Bell (Vorstand von Terre des Femmes) empfohlen, Anzeige zu erstatten. Sie tat dies 2017 wegen sexueller Belästigung, Verurteilt wurde der Täter wegen „Verbreitung pornographischer Schriften“.[6]
    • Bei der Produktion von Pornografie gilt eine exhibitionistische Neigung als wünschenswerte Qualifikation eines Darstellers.
    • Aus entwicklungspsychologischer Sicht wird die im frühen Kindesalter zu beobachtende Zeigelust wertfrei beschrieben. Sie könne auf eine gewisse exhibitionistische Grundveranlagung des Menschen schließen lassen und wurde vom Sexualforscher Ernest Borneman als kindliche Form des Exhibitionismus bezeichnet.[7]

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Exhibitionismus


    Die hier kursierenden Erzählungen von Menschen, die zu Hause (oder auch anderswo) immer nackt sind, konnte ich nie so recht glauben.

    Mir erscheint das unrealistisch.


    Deshalb möchte ich hiermit anregen, dies ohne die hier sonst gerne gebrauchte Prahlerei zu hinterfragen und zu diskutieren.

  • Ist dir nun besser?

    Nur ein Dummer macht zu allem seine Bemerkungen, ohne das Wesentlche zu erkennen, worum es eigentlich geht.

    naja, wenn ich den Initialpost richtig verstanden hab, dann geht es nicht darum Wikipedia zu diskutieren sondern die Frage, ob es wirklich Menschen gibt, die ein "nacktes Leben" führen.


    Die Definition von Exhibitionismus find' ich jetzt gerade nicht so erhellend, aber auch darum geht's ja nicht, oder?


    Wobei ich den letzten Punkt aus dem Wikipedia-Artikel dann doch ganz interessant finde.

  • So wissenschaftlich erklärt vergeht einem ja gleich der Spaß daran.:(

    find' ich nicht.

    Ich bin in der Sache eher bei Laila.

    24/7 nackt halte ich für extrem unrealistisch.

    Ich zieh' mich ja auch dem jeweiligen Anlass angemessen an.

    Und wenn ich zu Hause bin, dann reiß' ich mir auch nicht gleich alles vom Leib obwohl ich mich nackt eigentlich am wohlsten fühle. Oft ist mir auch einfach zu kalt dafür. Und um meine Wohnung auf kuschelige 25 Grad zu heizen ist mir mein Geld zu schade.

    Dann lieber 18° und anständige Klamotten.

  • Zitat

    Exhibitionismus – was ist dran an den Erzählungen von dauernder Nacktheit

    Ich trenne das.


    Als Exhibitionismus ist mir sowieso nur der strafrechtliche Aspekt bekannt, also die sexuelle Befriedigung durch Masturbieren vor zufällig ausgewählten und unbekannten Frauen.

    Wenn jemand einfach nur dauernd nackt rumläuft, dann ist das für mich kein Exhibitionismus, weil derjenige ja nicht eine sexuelle Befriedigung durch das Zeigen und Gesehen werden erfährt.


    Dauernde Nacktheit ist anscheinend eine gelebte Freiheit oder vielleicht auch nur eine Macke.


    Zitat

    Die hier kursierenden Erzählungen von Menschen, die zu Hause (oder auch anderswo) immer nackt sind, konnte ich nie so recht glauben.

    Mir erscheint das unrealistisch.

    Mir nicht. Ich bin auch immer nackt wenn ich kann und wenn es warm genug ist.

    Ich bin aber nicht immer nackt, schon gar nicht wenn Besuch da ist.


    Ich habe aber auch schon mal ein FKK-Verein besucht, bei dem man wirklich tagelang nackt sein konnte. Kein Problem und gut besucht.

  • Das ist in der Tat ein Problem bei SB. Nicht der Inhalt eines disbezüglichen Beitrages - die Person des Autors steht dann hier zur Disposition.

    Und der kann dann nur noch seine Konsequenzen daraus ziegen -

    Nichts ist nachhaltiger als selbsstgemachte Erfahrungen -

  • Als Exhibitionismus ist mir sowieso nur der strafrechtliche Aspekt bekannt,

    Exhibitionismus ist ein relativ klar definierter Begriff.


    Die strafrechtlich relevante Form ist begriffsetymologisch nur ein eher kleiner Teil eines weiten Spektrums.

    FKK ist auch eine Form von Exhibitionismus, genauso wie Modeln (egal ob nackt oder bekleidet) und sogar Musiker, die es lieben auf einer Bühne zu stehen (man bezeichnet sie landläufig gerne als "Rampensau") kann man im Sinne des Begriffs als Exhibitionisten bezeichnen.


    Meist wird der Begriff jedoch eher sexuell konnotiert verstanden. Diese Einengung habe auch ich hier zugrunde gelegt.

  • Ich hab das ja eher am Anfang der Pubertät bemerkt, dass ich Lust hab mich zu zeigen.

    Also im Gegensatz zu anderen in dem Alter.

    Das ging mir in meiner Jugend auch so.

    ... ist, glaub' ich ein bisschen länger her als bei dir :D


    Aber diese Lust am Zeigen von Körperpartien, die allgemein als schambehaftet betrachtet werden und in unserer Gesellschaft verhüllt zu sein haben, die kenne ich auch.


    Worum es mir hier geht, sind die immer wieder hier geäußerten Behauptungen man selbst oder die eigene Frau oder auch alle Frauen der Familie seien immer nackt – Variationen dieses Themas habe ich hier schon extrem viele gelesen.


    Wie realistisch ist das?
    Gibt es das wirklich?

    Liegt es an mir und meiner behüteten Kindheit, dass ich mir das nicht vorstellen kann?


    Ich halte es einfach für nicht durchführ- und durchsetzbar, wenn soetwas behauptet wird.


    Ich würde dem gerne auf den Grund gehen.

  • Da an dieser Stelle eine Beweisführung nicht möglich ist, obliegt es dem Betrachter eine derartige Darstellung als gegeben anzunehmen oder im harmlosesten Fall anzuzweifeln.


    Kritisch wird es, wenn es nicht mehr um den Fakt geht und stattdessen die betreffende Person unmittelbar angegriffen wird. Was auch zu tiefst verletzend sein kann. Dabei können beide Seiten NICHTS beweisen.


    Niemand sollte hier irgendjemanden zu seiner Person Rechenschaft schuldig sein. Selbst das angegebene Geschlecht, Alter etc. ist ja nicht verbindlich.


    Vor einigen Jahren habe ich das noch anders gesehen und wollte meine Identität mit allen Mitteln beweisen. Wozu ich mich mit meiner Cessna mit drei User aus der Community treffen wollte. Ich war jeweils zum vereinbarten Zeitpunkt dort. Nur nirgends hat sich eine Person mir gegenüber zu erkennen gegeben. So dass ich nicht sagen kann ob sie dort waren und mich lediglich beobachtet haben. Ich war ja splitternackt und hätten mich dadurch erkennen müssen. Während ich keine Vorstellung über deren aussehen hatte. Ich habe jeweils 2 Stunden auf dem besagten Flugplatz verbracht, meine Cessna dann aufgetankt und bin weitergeflogen.

    Heute würde ich das nie mehr machen. Ich habe überhaupt keine Veranlassung meine Identität irgendjemanden zu beweisen. Die mich kennen, kennen mich, Und für alle anderen bin ich eben das für was sie mich halten.


    Wieso bin ich so wie ich bin?...mein persönliches Outing

  • FKK ist auch eine Form von Exhibitionismus, ...

    Ähhmmm, eher nein. Beim FKK zeigt man sich nicht, sondern man ist nackt.

    Ansonsten wäre z.B. ein Party-Abend auch eine Exhi-Veranstaltung, weil man sich ja dort auch "zeigt".


    Nackt sein hat mit sich nackt zeigen nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Sachen.

    Zumal die Freikörperkultur ja sogar noch einen ideologischen Überbau hat oder besser hatte, der weitgehend verloren gegangen ist. Da ist Nacktheit ein Ausdruck von Freiheit, von abgelegten Konventionen. Es geht bei der FKK nicht darum sexuelle Lust aus der Nacktheit zu befriedigen, sondern es geht darum frei zu sein vom Zwang Kleidung tragen zu müssen.


    Die bei warmen Temperaturen auch ziemlich sinnfrei ist, also die Kleidung.


    Aber das nur nebenbei. Dir geht es ja mehr darum, ob es wirklich jemanden gibt, der wirklich den ganzen Tag nackt ist. Was ich mir vorstellen kann, weil ich es auch gerne wäre.

  • Ich glaube bei diesem Thema muss man ganz stark differenzieren. Nacktheit, so oft wie möglich kommt einerseits aus der FKK-Ecke, einfach um "frei" zu sein, andererseits gibt es im BDSM-Bereich die Nackthaltung. Hier geht es um den sexuellen Part, die Lust durch den Anblick erregt zu werden bzw. die Lust jemand zur Nacktheit zu "zwingen". Es gibt aber auch noch eine weitere Art der sexuellen Erregung, die sich eher exhibitionistisch auswirkt. Die Lust sich zu zeigen um durch diesen nackten Anblick, der geboten wird, auf andere zu wirken.

    Für mich entscheidend ist demnach die Frage: wieso bist Du nackt?


    Fakt ist, dass egal in welcher Variante, immer im Hintergrund der Anlass oder die Gegebenheit steht. Es gibt genügend Anlässe bei denen eine Bekleidung vorgegeben ist, sei es aus praktischen, klimatischen oder gesellschaftlichen Gründen. Somit sehe ich eben eine zwangsweise Einschränkung dabei wirklich dauerhaft nackt sein zu können, völlig unabhängig von dem Willen nackt zu sein oder sein zu müssen

  • Ein nicht unerhebliches Problem um ständig nackt zu sein, ist die Menstruation.

    Ich habe aber auch keine Veranlassun hier zu schreiben wie wir das handhabe,

    Wo ist da denn das Problem?

    Oder kennst du keine Menstruationstassen?

    Ich verwend' nur noch die, auch wenn ich nicht "ständig nackt" bin, wie du ja von dir behauptest.

    Ist bequem, umweltfreundlich und hält fast ewig.

  • Wo ist da denn das Problem?

    Oder kennst du keine Menstruationstassen?

    Ich verwend' nur noch die, auch wenn ich nicht "ständig nackt" bin, wie du ja von dir behauptest.

    Ist bequem, umweltfreundlich und hält fast ewig.

    Wo ein Wille ist, findet Frau auch den Weg.

    Aber ich muss zugeben, von Menstruationstassen hatte ich bislang noch nichts gehört, kenne das absolut nicht. Mann lernt einfach nicht aus...