Franzi Teil 1 - soll ich weiter schreiben ?

  • Um mal eine krasse Gegenmeinung zu bringen: Nein. Lass es.


    Wenn deine Frage darauf zielte zu wissen, ob du gut genug bist, dann ein klares: Nein.
    Grundsätzlich sollte sich die Frage aber nicht stellen, denn jeder Autor sollte schreiben, wenn er das möchte - Schreiben ist eine Passion, und wenn es einen treibt, etwas aufzuschreiben, dann sollte man sich von niemandem daran hindern lassen.


    Aber ich finde die Geschichte verwirrend. Es gibt keine richtige Einleitung, weil nach einem Absatz ein Flashback einschließlich Alter folgt, dazu Tippfehler, Gedanken, die nicht gekennzeichnet sind, ein naiver Schreibstil...


    Du bist nicht schlecht, aber deine Geschichte braucht erzählerische Dichte, ein Gefühl für die Realität und den Duden-Korrektor.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Nicht gut genug - Nicht schlecht
    Da gibt es nicht unbedingt einen Widerspruch!


    Die Frage ist eben, ob die Leser hier eine Entwicklung fördern wollen (Schreibwerkstatt).
    Die Bewertungen (über 6) sind jedenfalls ermutigend.


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Nicht gut genug - Nicht schlecht
    Da gibt es nicht unbedingt einen Widerspruch!


    Wenn da kein kleiner Widerspruch erkennbar ist, will ich kein Prof. mehr sein!



    "Soll ich weiter schreiben?"


    "Nein. Lass es" --> Hopfen und Malz wäre da verloren!


    "Du bist nicht schlecht" --> Du hast grundsätzlich Talent, solltest aber noch an dir und deinen Geschichten etc. arbeiten.

  • Ja, mit der Sprache kann man differenzieren, wenn man das beherrscht:


    Das ist aber ein wenig widersprüchlich.
    Da gibt es nicht unbedingt einen Widerspruch!
    Wenn da kein kleiner Widerspruch erkennbar ist...


    Nein. Lass es. Du bist nicht gut genug.
    Du bist (andererseits) auch nicht schlecht, die Geschichte braucht...


    Die Frage ist doch hier gerade, ob der Fortschritt durch Üben im SB erzielt werden soll oder
    grundlegend anders geschrieben werden muß, nachdem man die guten Ratschläge beherzigt hat.


    Vielleicht kann der Herr Professor ja ein wenig helfen? ;)


    baer

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  • Da sind wir doch mal wieder auf einer Wellenlänge. Siehe auch meine Kommentare in den letzten knapp zwei jahren. 8)


    Nichtsdestoweniger ging es mir in meinem Posting aber um den kleinen Widerspruch und natürlich auch darum, eine solche Entmutigung zu hinterfragen. ;)

  • Lieber Professor!


    Ich bin enttäuscht, dass ihnen die Provokation in meiner Antwort entgangen ist, da die Meinung der Leser - stellenweise ähnlich pauschal - durchschnittlich eine positive Antwort favorisiert. Dem wollte ich widersprechen. Sollte man mich als Leserin tatsächlich vor diese Wahl stellen, würde ich das 'Nein' bestätigen. Als Korrekturleserin, Autorin und Förderin von Kunst sage ich 'Mach es!' - denn es besteht Hoffnung, dass es besser wird.


    'Du bist nicht schlecht' stellt daher meine Meinung als Kritikerin dar - verglichen mit anderen Geschichten, deren Stil noch naiver und deren Fehlerquote höher ist, ist diese immerhin im (unteren) Mittelfeld angesiedelt. Dennoch hat es der Autor erfolgreich geschafft, mich auf den ersten Absätzen schon zu Wegrennen zu bewegen, weil viele Klischees aufgegriffen werden.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Aber junge Frau, wie kommem Sie denn darauf, mir wäre da irgendwas entgangen? *tztztz* Ich weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, eine Antwort gegen Strom kann oder muss manchmal sogar auch eine Art Provokation sein, auf jeden Fall aber ist eine solche immer mit Courage und Mut verbunden. Aber nun hab ich das erreicht, was ich mit meinem verzweifelnd fragenden "das ist aber ein wenig widersprüchlich" auch erreichen wollte: Sie haben sich erklärt, Sie mussten sich erklären! Und das ist auch gut so! :)


    Dummerweise jedoch musste ich dafür einen sehr hohen Preis bezahlen, das tat ich allerdings sehr gerne!


    Und ja, "dummerweise musste ich" und "ich tat es gerne" ist sowas von widersprüchlich, dass hoffentlich nicht nur mein baerchen es zwischenzeilig verstehen wird. ;)

  • Der erste Satz oder der Beginn einer Gesichte ist nicht unwesentlich. Er weckt Erwartungen an das Kommende, er soll gewissermaßen einleiten. Hier ist es mir zu wenig für einen Storybogen (Gesamtwerk). Aber mit der eigentlichen Erzählung ( Teil 2) hat es auch nix zu tun.




    Für eine ICH-Erzählung ist mir die Geschichte insgesamt zu emotionslos. An dieser Stelle wird es leider besonders deutlich:


    „Ich aber schob meine Hand an seinen Unterleib, griff sein Glied und führte es zu meiner Scheide. Er zog kurz zurück, stieß dann kräftig aber auch behutsam zu, so das ich zu ersten mal einen Penis in mir spürte.Er merkte wohl, das es neu für mich war. Er bwegte sich noch ein paar mal hin und her, zog ihn heraus uns legte sich auf den Rücken.“


    Das klingt leider nicht nach einer Entjungferung, sondern fast wie eine Art Gebrauchsanweisung. Sehr schade. Da wäre vieeeel mehr möglich!


    Wie fühlt es/er sich an? Warum tut sie es? Was denkt sie genau?Es ist ihr erstes Mal. Hat sie keine Angst? Tut es weh? Ist es erregend? Hat sie Skrupel? Will sie es wirklich? Warum will sie es doch/nicht? Ist sie wirklich so kühl? Und wenn ja, warum?


    Das alles wird nur, wenn überhaupt kurz angedeutet. Aber sachlich: Jetzt ist halt Mo nicht der Erste. Pech.




    Vielversprechend klingt dies:


    „Leicht stotternd erklärte Jonas mir, wie wunderschön der Schmuck an mir aussehe. Er küsste meinen Zeigefinger, dann mein Handgelenk. Er war mein Chef, aber ich spürte wieder das Gefühl, Glück und Macht zu gleich. Ich beschloss, das Spiel mit zu machen, wie damals bei Mo.“


    Ja, auch in Teil 1 wird das Machtgefühl der jungen Frau angedeutet. Das ist etwas anderes, mutigeres, als in den meist üblichen
    „Frau= Opfer, Frau = willig“- Geschichten.


    Aber auch irgendwie nicht wirklich deutlich herausgearbeitet. 
    Was geht da noch in ihr vor? Was plant sie mit dieser Macht? Wie steigert diese Macht sich?




    Vielleicht hast du ja den Mut das in weiteren Teilen vorzutragen.


    Ein Experiment in dieser vermutlich überwiegend männlichen Gemeinde.




    Wir Frauen wissen ja, dass Männer gerne das Zepter in der Hand haben. :D 

  • Es geht deutlich besser...


    Es geht aber auch deutlich schlechter...



    Um auf deine Eröffnungspostingfrage einzugehen: Schreibe wenn du möchstest. Wenn es dir Spaß macht. Wenn deine Schreibe anderen gefällt (und die wird es bei Sexgeschichten immer geben), umso besser. Es wird aber ebenfalls immer jene geben die Kritik üben, konstruktiv, niedermachend, whatever.


    Auf mich wirkt deine Frage fast schon aufmerksamkeitserheischend "Nun schaut mal alle, was ich vollbracht habe."



    Meine ehrliche Meinung: Deiner Geschichte würde es gut tun, wenn du mehr Emotionen reinbringst. Weniger wie ein "Ablauf", mehr welche Gedanken der Protagonistin durch den Kopf gehen, was sie fühlt, Ängste, Hoffnungen, Wut, Sorgen. Naja und ich persönlich mags eher ausführlich und mit mehr authentischer Rahmenhandlung. Das ein Mädel ein Mobbingopfer attraktiv findet, ihn mit nach Hause schleppt und dann recht schnell rumgeknutscht wird, naja, da muss ich zu meiner Schulzeit irgendwie was falsch gemacht haben. Hätte mich wohl doch mal mobben lassen sollen...


    Azubis gegenüber hat man eine besondere Verantwortung, als Ausbilder aber auch und letzten Endes als Chef. Das dieser so "mir nichts dir nichts" mal eben seine Fürsorgepflicht über Bord schmeißt wirkt auf mich realitätsfern. Natürlich gibt es viele Geschichten wo die süße Azubine vernascht wird. Natürlich ist das auch im realen Leben nicht abwegig. Aber damits glaubhaft wird, bräuchte ich eine plausible Konstellation, eine Erzählung drumherum. Vielleicht hat sich der Chef wieder besseren Wissens ja in die Azubine verliebt, vielleicht provoziert ihn die Maus und er kann letzten Endes als "auch nur ein" Mann nicht mehr wiederstehen. Möglichkeiten gibt es da viele. Man muss sie nur zu Papier... Verzeihung, zur Tastatur bringen.


    LG, Peter

  • Die Frage ist ja eigentlich nicht " soll ich weiterschreiben?" sondern "findet Ihr meine Geschichte und meinen Schreibstil gut?".
    Denn schreiben / weiterschreiben darf und kann hier jeder, wie oben schon mehrfach richtigerweise festgestellt.
    Wenn der / die Schreiber/-in danach mit schlechten Wertungen und negativen Komentaren leben kann, ist die Frage vollständig beantwortet.
    Denn dann soll er / sie weiterschreiben.
    Wie aber die Geschichte ankommt und bewertet wird ist eine andere Sache. Und ob die Mehrheit der Leser mehr davon lesen wollen bzw. werden, hängt meines Erachtens vom Inhalt, von der Erotik, vom Stil und ggf. von der Lesbarkeit (i.e. Rechtschreibung, Interpunktion usw.) ab.


    Meine Meinung zu der Geschichte:
    Teil 1 war mir zu kurz, zu holperig, zu sprunghaft und zu oberflächlich geschrieben. Den habe ich nur mit wenigen Punkten bewertet.
    Teil 2 gefiel mir deutlich besser und erhielt von mir eine mittlere Punktewertung. Hier war die Handlung etwas ausführlicher und stimmiger geschrieben. Wirklich sich entwickelnde Erotik fehlt mir aber nach wie vor noch.


    Ja, ich würde gerne weiter etwas von Dir lesen! Vielleicht steigerst Du Dich in Teil 3 wieder.
    Ich emfpehle, Situationen, Handlungen, Personen und Körper mit mehr Geduld und viel detaillierter zu beschreiben.
    Das könnte der Erotik sicherlich nachhelfen.

  • Also ich finde die Geschichte vom Ansatz her gut. Während Teil 1 mir zu abrupt endete, war nun der zweite Teil etwas länger. Also nun geht es ja etwas mehr ab und der Leser findet auch die Portion Erotik in der Geschichte, für die dieses Forum steht.


    Lasse dich von den negativen Einträgen hier nicht abhalten noch weitere Teile zu schreiben.
    Es wäre schön, wenn du die aufkommenden Gefühle der beteiligten Protagonisten noch etwas einarbeiten könntest.
    ich warte auf jeden Fall auf die nächsten Folgen. :D 

  • Wie fast jedes Mal, hat hier eine schöne Meta-Diskussion stattgefunden, in der sogar ich genannt wurde, obwohl ich in diesem Thread noch nichts geschrieben habe. :D Und wie ebenso öfters, gibt es wieder Bedenken moralischer Art.


    Das nur nebenbei, jetzt zum Text bzw. der damit transportierten Geschichte: Für mich ist die Protagonistin eine Frau, die Männer lockt, reizt und mit ihnen spielt. Sie ist sich ihrer Wirkung auf Männer sehr bewusst, tut aber so, als ob sie vom Tuten und Blasen! keine Ahnung hätte. Ihren Freund hält sie hin, aber ihren Onkel lässt sie ran. Der mögliche Grund dafür könnte in seinem Besitz von Schmuck liegen – als er ihr Armband, Ring und Kette gibt, gibt sie sich ihm. Was für die sprichwörtliche Käuflichkeit der Frauen spricht. :D


    Das spricht auch für eine ziemliche Realitätsnähe der Geschichte: Deswegen sollte sie fortgesetzt werden, wenn auch ich fürchte, der Titel ist Programm: Eine Folge von Männern wird von der Prot vernascht werden. Sei’s drum - wenn dafür nicht immer das gleiche Muster benutzt wird!


    PS: Die Geschichte ist in der Rubrik Macht/Ohnmacht gepostet, daher kann man hoffen, dass die Prot doch noch ihren Meister finden wird. Ich jedenfalls würde mich freuen. ;)

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • SweetFranzi läßt uns auf die angekündigten Fortsetzung warten.


    Interessanterweise hat sie ihre (rhetorische) Frage gestellt und dann den SB verlassen.
    Was die Diskussionsteilnehmer hier offenbar nicht weiter gekümmert hat.


    Die zwei heterogenen Teile waren eben Versuchsballons.
    Vielleicht findet sich ja jemand, der die Idee mit dem nackten Mädchen und dem Schmuck aufgreift?


    baer


    P.S.: Mir fällt dazu die Oper Cardillac von Paul Hindemith ein.


    Aus dem Inhalt:
    Eine Serie seltsamer Morde hat das Volk von Paris in Aufruhr versetzt.
    Allen Verbrechen ist gemeinsam, dass jedes der Opfer kurze Zeit vorher
    ein Schmuckstück bei dem angesehenen Goldschmied Cardillac gekauft hatte
    und dieses nun verschwunden ist. Ein Kavalier entdeckt in der Menge
    eine junge Dame, für die sofort sein Herz entbrennt. Um ihre
    Aufmerksamkeit zu erregen, erzählt er ihr von dem berühmten Goldschmied,
    dessen Arbeiten selbst bei Hofe die größte Bewunderung fänden. Die Dame
    verspricht ihm eine Liebesnacht, wenn es ihm gelingen sollte, ihr
    Cardillacs schönstes Schmuckstück zu besorgen.


    Aber Mord in Paris? Da hab ich schon schlechte Erfahrungen gemacht...

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • >>Was versteht man unter einer rhetorischen Frage?
    [i]In der Rhetorik, der Kunst des Redens, gibt es ein Stilmittel, das rhetorische Frage
    genannt wird. Obwohl diese wie eine normale Frage aufgebaut ist, hat sie
    doch einen anderen Stellenwert in der zwischenmenschlichen
    Kommunikation.
    [/i]
    Was ist eine rhetorische Frage
    Bei der rhetorischen Frage handelt es sich um eine Frage, auf die der Fragende keine direkte Antwort erwartet.
    Sie dient nicht dem Gewinn an Informationen wie beispielsweise die
    Frage „Wo befindet sich der Bahnhof?“, sondern dient dazu, eine
    indirekte Aussage zu machen. So soll die Frage „Bist du denn verrückt?“ eigentlich ausdrücken, dass der Sprecher meint, sein Gegenüber hätte den Verstand verloren.


    Dabei ist eine rhetorische Frage immer vom Kontext abhängig, da sie sich
    in ihrem Aufbau nicht von einer normalen Frage unterscheidet.


    Die
    rhetorische Frage ist ein Stilmittel, das heißt eine typische Technik,
    die von Rednern in ihren Vorträgen und Reden verwendet wird.

    Würde man zum Beispiel die Frage „Wo bin ich hier bloß rein geraten?“ ohne den Zusammenhang betrachten, könnte es sich dabei um eine normale Frage handeln, mit der man erfragen möchte, wo man sich befindet oder es könnte eine rhetorische Frage sein,
    die Fassungslosigkeit über eine Situation oder eine Umgebung ausdrücken
    möchte. Erst die möglichen anderen Aussagen oder Fragen machen
    deutlich, welche Intentionen der Sprecher mit der Frage verfolgt.

    Anwendung der rhetorischen Frage
    Die rhetorische Frage ist ein Stilmittel, das heißt eine typische Technik, die von Rednern in ihren Vorträgen und Reden verwendet wird. Dort dient sie zur Untermauerung von vorher genannten Argumenten oder soll das Interesse von Zuhörern wecken. Oft setzten die Redner auch darauf, mit bestimmten Fragen das Publikum zu provozieren. So werden unter anderem in Wahlkämpfen
    typische Fragen wie „Wollen wir uns das weiter bieten lassen?“ oder
    „Soll das wirklich alles sein?“ eingebaut, um beim Publikum eine
    Abneigung gegen ein bestehendes System oder andere Kandidaten im
    Wahlkampf zu erzeugen.

    In speziellen Redekursen, sogenannten rhetorischen Seminaren
    können Redner lernen, wie sie eine rhetorische Frage in einen Vortrag
    intelligent einbauen und mit unterschiedlichen Betonungen verschiedene Reaktionen beim Zuhörer auslösen
    kann. Dabei wird auch darauf geachtet, wo man die Fragen platziert, um
    unter anderem eine lange Rede zu strukturieren und aufzulockern.


    Da die rhetorische Frage ein Kernelement der Redekunst, auch Rhetorik genannt, ist, wird sie auch allgemein als ein rhetorisches Mittel bezeichnet>>
    () ;)