„Dass von den Künstlern (und vom Publikum) jedoch gerade jene Geschichten aufgegriffen wurden, in denen der Mann als solcher immer weniger greifbar ist, die Frau dagegen in voller Pracht daliegt, ist natürlich ein gefundenes Fressen für die feministische Kunsttheorie.“
Auch heute noch tut sich so mancher schwer, wenn es um männliche Nacktheit geht, wusste Almuth Spiegler zu berichten: Im Zuge der Recherchen zu ihrem Buch machte sie sich auf die Suche nach einem riesigen steinernen Phallus, den André Heller in einer Antiquitätenhandlung entdeckt und ihr empfohlen hatte. „Er hat aber nicht mehr genau gewusst wo, und so habe ich die Dorotheergasse abgeklappert. In der dritten Galerie bin ich fündig geworden.“ Allein: Der Galerist wollte ihr das Modell nicht zeigen. Das Buch zeigt: Stoff genug hatte sie auch so.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2013)