Ausgefallene Nackt-Bücher

  • Bücher und Geschichten über Erotik und Sexerlebnisse gibt es massenhaft, da herrscht kein Mangel. Ganz anders sieht es allerdings beim Thema Nacktheit aus.


    Wenn FKK in Geschichten auftaucht, dann leider meist wieder nur als Aufhänger für eine erneute Sex-Story. Das Nacktsein als solches wird dabei leider fast nie eingehender besprochen.


    Bücher, die das Nacktsein an sich behandeln, sind selten und oft schwer zu entdecken, weil sie meist nicht über die übliche "Erotikschiene" verlinkt oder katalogisiert sind. Ich bin zuletzt auf folgende Titel gestoßen:
    "1, 2, Frei! Das Nackt-Aktiv-Buch" von Anita und Wolfgang Gramer, 2005, wo mit vielen Abbildungen und praktischen Tipps ein nacktes Alltagsleben beschrieben wird. Sehenswert, aber strenggenommen wenig Neues enthalten.


    Dann meine Neueste Entdeckung: "Der Flokati" von Henriette Staudt, 2010; ein Roman, der in den 1970ern spielt und in dem die Kinder aus normalbürgerlichen Familien allmählich das Hippiedasein um sie herum mitbekommen und schließlich anfangen, mit Begeisterung selber heimlich als Nackedei herumzutoben, erst im Haus und schließlich auch draußen in freier Wildbahn. Habe selten eine Geschichte gelesen, in der die jugendliche Freude am Nacktsein so überzeugend beschrieben worden ist, zumal sich die handelnden Kinder sehr präzise Gedanken über ihr Nacktsein machen - sie also darüber nachdenken, warum ihnen das eigentlich so gut gefällt. Ich kenne derzeit kein anderes Buch, in dem Nacktheit so vielseitig und auch so positiv beschrieben wird (sonst kommt Nacktheit in Romanen leider meist nur in Form von Strafe oder Demütigung vor).


    Falls jemand hier noch andere Buchtitel in eine solche Richtung kennt, würde mich das sehr interessieren. Es würde sich auch bestimmt für viele Gleichgesinnte lohnen, Titel zu sammeln und eine Liste zusammenzustellen. Es gibt zwar schon einige solcher Listen, aber meist eben mit Nacktheit in Verbindung mit Sex oder Demütigung. Ich meine Buchtitel, in denen Nacktheit / FKK als ein lustiges, durchweg positives Erlebnis vorkommt und auch etwas genauer beschrieben wird. Diese Geschichten muss man sich sonst nämlich immer mühsam aus einem riesiegen Wust aus meist eher öden Sexgeschichten raussuchen.


    Bin für jeden guten Buchtipp (u.u. auch Filmtipp - die allseits bekannten Klassiker kann man dabei aber auslassen) dankbar.


    Gruß an alle...

  • Hallo gnomeregan,


    Vor noch nicht all zu langer Zeit startete in den USA der Film "Act Naturally". Leider ist er im deutschen, bzw. europäischen Raum noch nicht erhältlich sondern reist in den USA und Canada von Kino zu Kino (laut deren Facebook Seite). Ob er je in die europäischen Kinos kommt wage ich zu bezweifeln, doch hoffe ich, dass man irgndwann die DVD kaufen kann.


    Von den Gramers gibt es noch weitere Bücher. Schau dich einfach mal auf deren Seite um.


    Ansonsten muss ich dir leider Recht geben, dass das Thema FKK meist für Sex-Stories missbraucht wird.

    Nacktheit ist weder Sex noch Pornographie. Es ist die menschliche Form, visuell reduziert auf seine ursprünglichste Art: Unzensiert und unverdorben.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Holzratte ()

  • Hallo Holzratte,


    danke für die Antwort.
    Um hier nicht falsch verstanden zu werden, wollte ich generell noch hinzufügen: ich hab nichts einzuwenden gegen eine gute, nette Sex-Story, und ich will hier auch keinen künstlichen Gegensatz zwischen Nacktheit und Sex aufbauen. Es ist eben nur leider so, dass sehr viele Geschichten recht vielversprechend beginnen (z.B. mit guten FKK- oder anderen Nackt-Szenen) dann aber ziemlich schnell in einer maßlos übertriebenen Sex-Orgie regelrecht "absaufen". Das ist immer so richtig schade, scheint mir aber bei solchen Kurzgeschichten eine Art Standardproblem zu sein. Der ganze Aspekt "Nacktheit" verkommt dabei zum reinen "Vorspiel", obwohl man daraus sehr viel mehr machen könnte. Richtige, eigentliche Nackt-Geschichten sind - wie gesagt - selten (und wohl auch etwas schwieriger zu schreiben - Eine Vermutung).


    Gruss, Gnomeregan

  • Zitat

    Original von gnomeregan
    Es ist eben nur leider so, dass sehr viele Geschichten recht vielversprechend beginnen (z.B. mit guten FKK- oder anderen Nackt-Szenen) dann aber ziemlich schnell in einer maßlos übertriebenen Sex-Orgie regelrecht "absaufen".
    […]
    Der ganze Aspekt "Nacktheit" verkommt dabei zum reinen "Vorspiel", obwohl man daraus sehr viel mehr machen könnte. Richtige, eigentliche Nackt-Geschichten sind - wie gesagt - selten


    Ich habe hier ein Verständnisproblem: Was ist für dich eine „gute FKK-Szene“ oder eine „richtige, eigentliche Nackt-Geschichte“?


    Könntest du da bitte konkreter werden?

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Hmm, wie soll ich das erklären... für manche ist Nacktheit und Sex quasi identisch, andere trennen da sehr stark und gehen so weit zu sagen, dass "wahre Nacktheit" mit Sex absolut nichts zu tun hat (was ich selber aber für übertrieben halte).


    Man kann allerdings mit dem Thema Nacktheit sehr schöne feinfülige und ungemein erotische Geschichten schreiben (wie in dem von mir anfangs erwähnten "Flokati", wo das sehr gut gelungen ist, wie ich finde - eine hocherotische Kindergeschichte, aber eben ohne Sex; sehr selten so etwas). Bei so einer Story würde dann plötzlich auftauchender "echter" Sex voll stören. Und bei solchen Forums-Kurzgeschichten (nicht nur hier) hatte ich öfters das Gefühl, dass Geschichten ziemlich gut anfangen, durchaus realistisch, gut geschrieben und mit dem nötigen Feingefühl, und plötzlich wird dann losgerammelt, was das Zeug hält, was dann einfach nicht mehr zu dem Anfang der Story passt.
    Wenn man gleich von Vornherein voll loslegt, dann ist das ja ok, dann passt das. Aber sehr oft rutschen Storys nach einem moderaten Anfang plötzlich ins total Vulgäre ab, und dass passt dann eben nicht richtig zusammen. Das hab ich mit "Absaufen" der Geschichten gemeint, wenn man den Eindruck hat, als hätte plötzlich mittendrin der Autor gewechselt. Ein solch extrem uneinheitlicher Eindruck aber ist fatal für den Gesamteindruck, den eine Story beim Leser hinterlässt.


    Ich wollte hier mal einen eigenen Versuch einer Geschichte posten, aber das hat technisch nie hingehauen. Die Links gehen alle nicht, ich komme immer wieder nur auf die Startseite, ganz egal, was ich auch anklicke. Auch lesen kann ich die hier geposteten Geschichten seit über einem Monat nicht mehr (und meine Rechner sind eigentlich in Ordnung). - Weiß nicht, was ich da falsch mache. Oder liegt das daran, dass ich "Beobachter" und nicht "Mitglied" bin? Wo ist da der Unterschied?

  • Hey, mit der Ausrede der nichtfunktionierenden Seite hättest du ein paar Tage früher kommen müssen... da funzt nämlich inzwischen alles wieder - auch als Gast ;)


    Zitat

    eine hocherotische Kindergeschichte,


    HÄ?
    Au waia....

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich daran erinnern, dass


    - es auf dieser Website um einseitige weibliche Nacktheit geht; "Kindergeschichten" sind weder mit noch ohne Erotikfaktor erwünscht;
    - dieser Thread sich dem Namen nach um Bücher dreht; eine allgemeinen Diskussion über die im SB veröffentlichten Stories hier zu "verstecken" ist sinnlos, da die meisten an dem Thema interessierten Leser/Nutzer das übersehen werden.


    Im übrigen war der Zugang zum SB-Content übers vergangene Wochenende für ca. 48 Stunden gestört. Wenn du andere technische Probleme hast, ist a) dies ebenfalls das falsche Unterforum, b) müsstest du im Kritiken-Forum oder per PN mal genau schildern, mit welcher Ausrüstung (Betriebssystem, Browser etc.) du diese Probleme hast und wie die genau aussehen. So bist du ja offenbar als Nutzer gnomeregan bereits angemeldet, also kein Beobachter.


    Nico S.

  • Nach wie vor, gnomeregan, sprichst du in Rätseln. Warum sagst du nicht einfach, was für dich eine „gute FKK-Szene“ oder eine „richtige, eigentliche Nackt-Geschichte“ wäre? Beschreibe bitte in wenigen Sätzen eine FKK-Szene bzw. ein Geschehen, das nach deiner Meinung eine richtige Nackt-Geschichte ergeben würde.


    Und, NicoS, wen kümmert‘s, ob diese Beiträge unter einem „falschen“ Threadtitel stehen und sie deswegen wenige lesen werden? Ich finde, Diskussionen muss man führen, wo sie entstehen - ob in einem Kritikthread zu einer Geschichte oder zu den Büchern oder anderen Ereignissen, spielt doch keine Rolle. Niemand muss Beiträge schreiben noch lesen.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend


  • Bei allem Respekt für die Regeln dieser Community und Einsicht in ihre Notwendigkeit: der von gnomegeran angesprochene Roman Der Flokati: Das Nackedasein von Henriette Staudt ist in Deutschland frei verkäuflich, so z. B. auch bei Amazon erhältlich (ich setze sicherheitshalber lieber keinen Link als Beleg, es ist aber gleich der erste Treffer bei Google).


    Und über Bücher, die jeder Buchhändler in Deutschland - selbst in Kinderaugenhöhe - ins Regal stellen darf, darf hier doch hoffentlich noch gesprochen werden?


    Zumal in einem Unterforum, zu dessen Beschreibung auf der Startseite der Begriff Small Talk erscheint, was impliziert, dass die Gesprächsthemen hier sich nicht streng an das Thema der Plattform halten müssen?


    Ich habe in dieser Diskussion nichts davon gelesen, dass irgendwer hier "Kindergeschichten [...] weder mit noch ohne Erotikfaktor" auf Schambereich einstellen will, deren Einbezug in das Thema der Plattform vorschlägt oder fordert, Links zu Pädophilenseiten erfragt o. ä.


    Zunächst einmal hat gnomeregan einfach eine Diskussion über das Thema Nacktheit in der Literatur angestoßen. Und eine Frage aufgeworfen, die ich schon aus eigenem Interesse sehr interessant finde: muss jede erzählerische Beschreibung von Nacktheit immer nur die Einleitung bzw. der Aufhänger einer sexuellen Orgie sein?


    Und er hat als Gegenbeispiel einen - aller Pädophilen- und Kinderpornohysterie zum Trotz - in Deutschland frei verkäuflichen Roman angesprochen, der davon erzählt, wie Kinder in den sexuell libertären 1970-er Jahren die Nacktheit für sich entdeckt und erforscht haben.


    Wie sehr es daneben geht, gegen diesen Roman die Pädophilenkeule zu schwingen, zeigt schon eine Auszug aus einer der Rezensionen bei Amazon: "Ansonsten werden sich vor allem die Leser, die heute in den Vierzigern sind, in diesem Roman wiederfinden und dabei über ihre eigene damalige Kindheit in den 1970ern ins Grübeln geraten."


    Es geht eben weder gnomeregan mit seinem mutig gewählten Begriff der "Kindererotik", noch dem von ihm angesprochenen Roman darum, sich an Beschreibungen nackter Kinder oder daraus erwachsender, von einer erwachsenen Sexualität geprägten Fantasien zu erregen.


    Es geht beiden gerade darum, Nacktheit einmal bewusst anders zu sehen, denn nur als Stilmittel und technische Notwendigkeit einer auf effektive im Sinne erschöpfender Befriedigung. Sondern als ein sinnliches Erlebnis für sich, anstatt dem Weg zur "Entladung" (Orgasmus).


    Meines Erachtens muss es, aller politischen Korrektheit in der Sexualität bewusst zum Trotz, einem Erwachsenen schon noch erlaubt sein, sich mit seiner eigenen Biographie und seiner charakterlichen und emotionalen Entwicklung, auch hinsichtlich der eigenen Sexualität, zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.


    In Erinnerungen zu schwelgen, Erinnerungen wiederzuentdecken, Erinnerungen zu analysieren und einzuordnen. Und dabei Erkenntnisse zu gewinnen, zum Beispiel über den Wert und die Bedeutung der Nacktheit für die eigene Persönlichkeit, Sozialisation und Sexualität.


    Kinder sind sowohl der eigenen, als auch fremder Nacktheit gegenüber von Natur aus uneingeschränkt positiv eingestellt. Das wird heutzutage zwar politisch bestritten, diese Gegenrede ist aber wissenschaftlich in etwa so relevant wie der Kreationismus.


    Und das nicht, weil sie asexuelle Wesen sind, sondern gerade weil sie sexuelle Wesen sind. Die Sexualität gehört zur menschlichen Persönlichkeit, sie begleitet den Menschen vom Beginn seines Seins bis zum Tod (und je nach metaphysischer Überzeugung auch darüber hinaus, aber das würde nun zu weit führen).


    Kindliche Sexualität ist eben "nur" anders als erwachsene Sexualität. Und genau darum stehen sexuelle Handlungen von Erwachsenen an oder mit Kindern ja unter Strafe - sie können weder gleichberechtigt, noch für beide Teile erfüllend sein, denn dazu sind die Beteiligten in ihrer jeweiligen Persönlichkeit, ihrem Empfinden und ihren Bedürfnissen zu verschieden.


    Sexuelle Handlungen von Erwachsenen an oder mit Kindern schaden Kindern gerade deshalb, weil sie eine eigene Sexualität haben. Wäre dem nicht so, läge die einzige schlüssige Begründung für den strafrechtlichen Schutz von Kindern vor sexuellen Handlungen Erwachsener an oder mit ihnen darin, gesellschaftlich unerwünschte Formen der Sexualität zu bekämpfen.


    Die Logik zivilisatorisch primitiver Kulturen: man verbietet Masturbation, Homosexualität und Empfängnisverhütung, weil gesellschaftlich nutzlos und schädlich. Erlaubt aber die Verheiratung weiblicher Personen bereits ab der Geschlechtsreife, weil gesellschaftlich unbedingt nützlich, wenn auch sicherlich nicht für die Betroffenen gewinnbringend.


    Es kommt ganz auf den Kontext an: gnomeregan fragt sich (und auf der Suche nach einer Antwort die Community), ob nicht schon Nacktheit für sich einen besonderen Wert als etwas Wohlgefühl erzeugendes und glücklich machendes hat, oder wirklich erst im Zusammenhang mit - zugespitzt - dem Orgamus durch Penetration.


    Und erwähnt in diesem Zusammenhang ein Buch, das seine These - Nacktheit ist bereits an sich etwas schönes, befriedigendes und erfüllendes - stützt. In diesem Buch geht es um die Entdeckung der Nacktheit durch Kinder.


    Warum darf uns das nicht ansprechen? Muss es uns nicht eigentlich sogar ansprechen? Waren wir schließlich nicht selbst einmal Kinder? Ist es nicht eine Tatsache, dass es auf dem Weg unseres Heranwachsens zu Erwachsenen zwar vielfältige und tiefgreifende Entwicklungen in unserem Denken und Fühlen gab, aber keinesfalls einen Schritt von jemand anderem hin zu uns selbst? Was wir als Kinder gedacht, gefühlt und erlebt haben, waren das nicht zweifellos und unbestreitbar wir selbst?


    Hat Nacktheit uns nicht schon als Kinder beschäftigt und fasziniert? Haben wir uns nie mal selbst angeschaut und angefasst, mit Geschwistern oder Freunden nackt im Planschbecken gesessen oder "Onkel Doktor" gespielt? Und war das für uns damals nicht schön, hat es uns nicht glücklich gemacht?


    Müssen wir das heute leugnen oder verdrängen, uns mindestens aber dafür schämen und nichts mehr davon wissen wollen?


    Oder dürfen wir uns nicht vielleicht doch gerne daran zurückerinnern, ohne gleich pädophil oder sonst "krank" zu sein?


    Sondern vielmehr einfach etwas wiederentdecken, das uns mit der Zeit verloren gegangen ist, ja eigentlich aberzogen wurde? Nämlich die Faszination für die Nacktheit als Teil unseres Lebens und unserer Persönlichkeit, als Teil unseres Menschseins unter Menschen. Und als Teil unserer Sexualität, die mehr ist als die Jagd nach physischen Superlativen und entkräftender Befriedigung, sondern Ausdruck unseres Selbst und unserer Beziehungen zu anderen Menschen.


    Ich fände es jedenfalls endlos traurig, wenn solche Diskussionen hier abgewürgt würden, weil "das hier eine Plattform für Erotik Marke CMNF ist, und außerdem Leute, die sich für nackte Kinder interessieren pädophil sind, und Pädophilen der Schwanz abgeschnitten gehört, jawohl!"


    Etwas mehr Offenheit, Sensibilität und Differenzierungsvermögen wünsche ich mir in einer Community, die sich um ein erotisches Thema dreht, eigentlich doch...

  • Ha, was ein Aufwand!


    Meine Anmerkung hinsichtlich der Kinder war zum einen für die stillen Mitleser gedacht, vor allem die selbsternannten Kinderschützer und Hexenjäger im Netz.


    Zum anderen finde ich es aber auch ermüdend, wenn sich für Diskussionen um die (schriftliche) Darstellung weiblicher Nacktheit nur ein Buch mit dem Schwerpunkt Kinder als Aufhänger eignet.


    Was die Themenzuordnung zu einem bestimmten Forenteil betrifft, solltet ihr vielleicht nicht immer nur von eurem eigenen Surf- und Leseverhalten ausgehen, Erpan und Kimberly. Viele Nutzer, die sich z.B. für Geschichten und deren Dramaturgie interessieren, schauen nicht lange in andere Foren und lesen erst recht nicht jeden Thread mit in der Hoffnung, dass dort irgendwann mal das Thema Geschichten auftaucht.


    Im übrigen finde ich es unnötig, mir jedesmal gleich den Vorwurf des "Abwürgens" oder anderer schändlicher Gewaltakte einzuhandeln, wenn ich - ohne jede Drohung oder Sanktion - auf einen kritischen Punkt hinweise.


    Und schlussendlich fände ich rasend interessant, hier tatsächlich etwas über Beispiele für das Thema weibliche Nacktheit in der Literatur zu lesen. Mir selbst sind so auf Anhieb keine geläufig, aber vielleicht lese ich ja auch die falschen Autoren ... :]


    Nico S.

  • Hallo nochmal,
    also kurz das Technische: das läuft wieder. Da haben sich wohl zufällig zwei Sachen überlagert. Vom alten Netbook (aus der Entfernung) hat's nicht gefunzt, und wie ich's dann am Hauptrechner probiert habe bin ich wohl zufällig prompt auf diese allgemeine Störung gestoßen. Erledigt und abgeschlossen - und sorry, wenn das hier nicht hergehört hätte.


    Dann vielen dank an KimCaliente, sie hat das besser erklärt, als ich das konnte. Ich will das hier auch gar nicht so sehr nur an diesen einen Roman festmachen, das war eigentlich nur ein Beispiel mit der anfangs verbundenen Frage, ob jemand noch vergleichbare Geschichten / Buchtitel nennen kann, weil mir das gut gefallen hatte. Und um das klarzustellen: um Pädophilie gehts da wirklich absolut nicht! (also Sex/Erotik zwischen Kindern und Erwachsene oder so) Es dreht sich um die Frage, warum macht es manchen Kindern/Jugendlichen so viel Spaß, nackt herumzutoben, obwohl sie eigentlich noch keinerlei Sexuelles interesse im engeren Sinne haben. Und das wird dort eben beschrieben und deckt sich in der Tat mit eigenen Erinnerungen. Denn auch als etwa zehnrähriger/-jährige ist man eben in Wahrheit schon ziemlich daran interessiert, jemanden vom anderen Geschlecht mal nackt zu sehen. Vielleicht war meine Ausdruck "hocherotisch" im vorherigen Beitrag etwas blöd gewählt - sorry.


    Zu Erpan: ich versuch's ja schon mich klar auszudrücken, ist aber nicht so leicht. Mir geht's um die Beschreibung der Faszination an der Nacktheit als solches; dass die Nacktheit selbst was ungemein Sinnliches sein kann, selbst dann, wenn sie in gewissen Situationen mit Sicherheit nicht in Sex münden wird, also eben keine "Vorspielfunktion" hat. Also Nacktheit als reine Ästhetik, als Spiel, als sinnliche Freude an der Sache selbst. Ich finde solche Texte ab und zu sehr angenehm, und sie sind meistens auch besser und sorgfältiger geschrieben, als wenn's übers Ausziehen immer nur direkt zum Ficken geht. Und nochmal: das ist kein generelles Plädoyer gegen eine gelunge Sex-Story. Mit gefallen diese anderen, "reinen Nacktgeschichten" aber eben auch sehr gut und ich stelle einfach fest, dass sie sehr selten und außerdem schwer zu finden sind (sowol als Buch, als auch als Forumsbeitrag); und dass Geschichten, von denen man anfangs glaubt, dass sie so sein könnten, dann urplötzlich in eine riesige, zum Anfang der Geschichte gar nicht passende Bumserei münden. Darauf bezog sich die Ursprungsfrage.
    Ich werd mal versuchen, etwas rumzuschreibseln, aber ein bisschen dauern wird's noch...


    Lezter Punkt: wenn sich die Diskussion so entwickelt, dass sie nun plötzlich besser an einer anderen Forumstelle hinpasst - wie wechselt man denn denn mitten in einer laufenden Diskussion wo anders hin?

  • Zitat

    Vielleicht war meine Ausdruck "hocherotisch" im vorherigen Beitrag etwas blöd gewählt - sorry.


    Genau darauf wollte ich hingewiesen haben, da es wohl das denkbar Ungünstigste ist, "Kinder" und "hocherotisch" in einem Atemzug rsp. Satz zu nennen...
    Erotik findet im Kopf statt... und zwar im Kopf von erwachsenen Personen.
    Sinnlichkeit ist da schon etwas ganz Anderes - auch wenn dieses Wort auch schon reichlich sexualisiert worden ist...


    Du fragst:

    Zitat

    warum macht es manchen Kindern/Jugendlichen so viel Spaß, nackt herumzutoben, obwohl sie eigentlich noch keinerlei Sexuelles interesse im engeren Sinne haben.


    Mach aus dem "obwohl" ein "weil" und du hast die Antwort ;)


    Ja, herzerwärmend, liebevoll, vielleicht auch wehmütig.. das wären Attribute, die ich mit diesen Geschichten verbinden würde... allerdings KANN eine Frage nach dieser Art Literatur in einem absolut sexualisierten Umfeld wie dem SB nur in den falschen Hals, oder an die falschen Leute geraten...

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Zitat

    Original von NicoS
    Ha, was ein Aufwand!


    Meine Anmerkung hinsichtlich der Kinder war zum einen für die stillen Mitleser gedacht, vor allem die selbsternannten Kinderschützer und Hexenjäger im Netz.


    Na na, das ist jetzt aber offen gesagt wenig überzeugend. ;)


    Diese Plattform geht sowieso schon zwei erhebliche Risiken ein: erstens, indem sie zehntausende erotische Fotos zeigt, von denen wohl weniger als 1% von den Uploadern selbst aufgenommen wurden oder unter einer Lizenz stehen, die es erlaubt, sie hier in dieser Form hochzuladen.


    Und zweitens, indem sie diese Fotos sowie tausende erotische Geschichten ohne jede Alterskontrolle jedem Besucher der Seite frei zugänglich macht.


    Warum vor diesem Hintergrund die Erwähnung eines Buches, dessen Inhalt manchem Zeitgenossen zwar den Schaum vor den Mund treiben mag, das aber nichts desto weniger in Deutschland frei verkäuflich ist, gleich einen energischen Hinweis auf das Verbot der Veröffentlichung von Geschichten mit Kindern als Protagonisten auf dieser Plattform notwendig macht, obwohl davon gar nicht die Rede war, erschließt sich mir zumindest nicht. ;)


    Zitat

    Original von NicoS
    Zum anderen finde ich es aber auch ermüdend, wenn sich für Diskussionen um die (schriftliche) Darstellung weiblicher Nacktheit nur ein Buch mit dem Schwerpunkt Kinder als Aufhänger eignet.


    Hier segelst du am Thema vorbei! ;)


    Gnomeregan fragte ja gerade nicht einfach nach irgendwelchen Büchern zum Thema Nacktheit bzw. in denen Nacktheit vorkommt.


    Sondern nach "Büchern, die das Nacktsein an sich behandeln." Bücher, in denen es nicht um Sex und Nacktheit in sexuellem Kontext geht, sondern um den eigenständigen Reiz und die Freude an der Nacktheit.


    Einer der wenigen Titel, die er zu diesem Thema kennt, ist eben Der Flokati: Das Nackedasein. Und er interessiert sich eben für auch andere Bücher, die sich um Nacktheit drehen statt um Sex.


    Zitat

    Orginal von NicoS
    Was die Themenzuordnung zu einem bestimmten Forenteil betrifft, solltet ihr vielleicht nicht immer nur von eurem eigenen Surf- und Leseverhalten ausgehen, Erpan und Kimberly. Viele Nutzer, die sich z.B. für Geschichten und deren Dramaturgie interessieren, schauen nicht lange in andere Foren und lesen erst recht nicht jeden Thread mit in der Hoffnung, dass dort irgendwann mal das Thema Geschichten auftaucht.


    Hier kann ich dir nicht ganz folgen: gnomeregans Frage hat nichts direkt mit den Geschichten auf Schambereich zu tun. Entsprechend hat er das Thema nicht im Geschichtenforum erstellt, sondern im Small-Talk-Forum. Was ist daran verkehrt?


    Zitat

    Orginal von NicoS
    Im übrigen finde ich es unnötig, mir jedesmal gleich den Vorwurf des "Abwürgens" oder anderer schändlicher Gewaltakte einzuhandeln, wenn ich - ohne jede Drohung oder Sanktion - auf einen kritischen Punkt hinweise.


    Hier bist du vielleicht oder nicht einfach Opfer gewisser erfahrungsgestützter Vorurteile geworden. ;)


    Moderatoren in deutschsprachigen Internetforen löschen, schließen, sperren, ermahnen und belehren nämlich einfach unheimlich gerne. Tut mir leid, das ist so, das muss ich als Ausländerin einfach mal sagen. Es ist aber wirklich nicht böse oder beleidigend gemeint, sondern wie gesagt nur eine erfahrungsbasierte tatsächliche Erkenntnis. :)


    Selbst in anderssprachigen Foren mit internationaler Mitgliederschaft erkennt man einen deutschen Moderator, so es einen gibt, meist sehr schnell. Und wer sich in Deutschland auskennt, fühlt sich im Umgang mit ihnen immer irgendwie an Hausmeister, Parkplatzwächter, Busfahrer u. ä. erinnert.


    Die sind so eklig, zu denen sind schon von vornherein nicht mal die Deutschen besonders nett. Und die meisten verdienen es auch gar nicht anders.


    Bitte fühl dich jetzt nicht angegriffen, sondern nimm es, wenn du möchtest, als Denkanstoß zur Verbesserung der Community hier. ;)

  • Noch so eine Tapete - was ein Glück, dass ich momentan so viel Zeit zum Lesen hab! ;)


    Inhaltliche lasse ich deine Aussagen jetzt einfach mal stehen, was nicht gleichbedeutend mit einem Einverständnis oder einer Zustimmung zu werten ist. Ich will nur einfach in diesem Thread keine endlose OT-Diskussion führen.


    Bemerkenswert finde ich nur, dass du bei aller Ausführlichkeit mit keinem Wort auf den letzten Absatz meines Beitrags eingehst. Die 2351. Diskussion über den richtigen Sex-Anteil in unseren Geschichten interessiert mich nämlich weitaus weniger als die Frage, wo Nacktheit in der Literatur (ohne oder mit Sex) denn sonst noch vorkommt. Ich bin die ganze Zeit am Grübeln, doch mir fällt beim besten Willen da nichts passendes ein, was sicher zu einem guten Teil daran liegt, dass ich in den letzten Jahren wenig dazu geeignete Genres bevorzuge.


    Nico S.

  • Zitat

    Original von Erpan
    Nach wie vor, gnomeregan, sprichst du in Rätseln. Warum sagst du nicht einfach, was für dich eine „gute FKK-Szene“ oder eine „richtige, eigentliche Nackt-Geschichte“ wäre?


    ... Ich versuch mich mal an einem konkreten Beispiel: Da gab/gibt es die Geschichte von Karen Wagner "Karen nackt in der Schule" (u.a. auch hier auf SB im Story-Bereich). Die Geschichte ist offenbar aus dem Englischen übersetzt, was hier aber nichts zur Sache tut.


    Die Geschichte mit dem Schulprogramm, in dem Schülerinnen turnusmäßig gezwungen werden, eine Woche nackt am Unterricht teilzunehmen, ist zwar völlig unrealistisch, aber sie fängt flüssig an und wirkt zunächst gut durchdacht. Es scheint darum zu gehen, dass Schülerinnen durch vorübergehende erzwungene Nacktheit mehr Selbstbewußtsein erlangen sollen - nette Idee und zuerst auch gut ausgeführt. Das Thema ist wirklich Nacktheit und dessen Auswirkungen auf das Verhalten, auf den Umgang usw. Man hätte aus dieser Ausgangsidee wirklich etwas Tolles machen können, zumal die zu Beginn gesetzten Parameter alle in sich stimmig waren und der Anfang auch schön zu lesen ist.


    Doch dann das Übliche: plötzlich wird aus der öffentlichen Nacktheit der Schülerin, die ihr zum Vorteil zwecks Abhärtung und gesteigertes Selbstbewußtsein verhelfen sollte, eine einzige, endlose Sexorgie. Das Mädchen wird zur öffentlichen Sexsklavin mit der Verpflichtung, sämtliche Schüler sexuell zu befriedigen, die dies haben wollen, was in völligem Gegensatz zur Ursprungsidee der ersten Seiten steht. Sprich: die Geschichte ist "abgesoffen", ist von der eigenen Autorin restlos versaut worden - insgesamt genommen nur noch Story-Müll, obwohl der Anfang wirklich gut war. Sehr bedauerlich, aber genau das gibt es leider viel zu häufig. Wäre die Autorin bei ihrem Ursprungsthema Nacktheit geblieben, hätte das eine echt gute Geschichte geben können. So hätte es z.B. interessiert, was denn passiert, wenn die Woche vorbei ist und die nächsten Schülerinnen an die Reihe kommen? Verhalten sich dann die, die schon dran waren anders, vielleicht verständnisvoller usw? Lauter vertane gute Möglichkeiten, stattdessen die Beschreibung einer öden Massen-Gang-Bang, öde, weil total unrealistisch, total daneben, total am Ursprungsthema und damit an den eigenen Vorgaben vorbei.

  • Jemand, der das Thema Nacktheit in mehreren seiner Geschichten eigenständig behandelt hat, wäre Nudinchen...
    Zwar gibt es auch in seinen Geschichten Sex, aber nicht als zwangsweise Konsequenz der Nacktheit.
    Das war einer der Gründe, warum Nudinchen zu meinen Lieblingsautoren hier auf SB zählte.
    Vielleicht kennst du ja die "Nina"-Serie, aber auch andere Geschichten aus der Feder entsprechen ziemlich diesem Muster... einfach mal den Geschichtenbereich durchsuchen...


    Ansonsten kannst du ja mal dein Glück versuchen, im www nach "Manuela Yasmina" zu suchen... Ihre Geschichten drehen sich zu einem großen Teil um die sexuelle Entwicklung junger Menschen. HIER hätten ihre Geschichten ganz sicher keinen leichten Stand. Ich finde sie jedoch so einfühlsam geschrieben, dass ich sie gerne lese.

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Zitat

    Original von gnomeregan
    Es scheint darum zu gehen, dass Schülerinnen durch vorübergehende erzwungene Nacktheit mehr Selbstbewußtsein erlangen sollen - nette Idee und zuerst auch gut ausgeführt. Das Thema ist wirklich Nacktheit und dessen Auswirkungen auf das Verhalten, auf den Umgang usw. Man hätte aus dieser Ausgangsidee wirklich etwas Tolles machen können, zumal die zu Beginn gesetzten Parameter alle in sich stimmig waren und der Anfang auch schön zu lesen ist.


    Okay, jetzt verstehe ich, was du meinst. Danke.


    PS: Das Problem, KimCaliente, sind nicht deutsche Moderatoren, sondern die deutsche Gesetzgebung, die sogar google.de zwingt, Ergebnislisten zu zensieren, d.h. Seiten nicht anzuzeigen, die bei BPjM auf dem Index stehen.


    Wen es interessiert: Gerade in diesen Tagen hat google wieder eine Halbjahresstatistik Januar-Juni 2011 herausgegeben, in der z.B. steht, dass kein Land hat von google mehr Inhalte entfernen lassen als Deutschland: 2064.


    So sieht es aus im Land, in dem die Blockwarte eine gewisse Tradition haben. :D

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • @ NicoS


    Beispiele für das Thema Nacktheit in der deutschen Literatur:


    Auf der Bühne in strahlendem Glanz ihrer jugendlichen Schönheit, splitternackt und vergoldet, die drei goldenen Mädchen, in edlen Stellungen zu Bronzekunstwerken sich formend. Ich will nur von der einen sprechen, die die Kunstwerke »Bacchantin« und »Wasserträgerin« darstellte. Es gibt absolut keinen vollkommeneren Frauenleib, und nur Gefühle der Rührung über dieses lebendige Kunstwerk Gottes kamen über uns alle. Da stand sie in ihrer adeligen Nacktheit und zeigte sich ohne Scheu dem ganzen, feierlich gestimmten Saale. Und zum Schlusse, als sie sich dankend tief verneigte, hatte man die Empfindung, daß alle sich vor ihr hätten verneigen sollen, der ersten wirklich ganz ganz tadellosen Frau, die sich als Kunstwerk öffentlich gezeigt hat in unserer Zeit. Ich möchte fast ein wenig pathetisch sagen, daß von dem goldenen Glanze dieser Haut ein Lichtstrahl ausgeht in die Dunkelheit der Welt und die Vorurteile aufscheucht wie Fledermäuse. Diese krankhafte Angst vor dem schönen Nackten, diese »reizbare Schwäche« unserer Welt! Man habe doch nur eine einzige Angst ... vor dem häßlichen Nackten! Ich habe es immer bemerkt, daß schöne Menschen weniger Schamgefühl besitzen als häßliche. Sie beleidigen eben niemand durch ihre Nacktheit und sie fühlen sich unbewußt im Einklang mit den idealen Plänen der Natur!
    Altenberg: Märchen des Lebens



    Sie war gebaut wie eine Gazelle. Seide und Sammt erhöhten nicht ihre Schönheit – – am schönsten war sie wahrscheinlich nackt.
    Altenberg: Wie ich es sehe



    Mein Leben war der unerhörten Begeisterung für Gottes Kunstwerk »Frauenleib« gewidmet! Mein armseliges Zimmerchen ist fast austapeziert mit Akt-Studien von vollendeter Form. Alle befinden sich in eichenen Rahmen, mit Unterschriften. Über einer Fünfzehnjährigen steht geschrieben: »Beauté est vertue«. Schönheit ist Tugend. Unter einer anderen:
    »Es giebt nur eine Unanständigkeit des Nackten – – – das Nackte unanständig zu finden!«
    Altenberg: Was der Tag mir zuträgt



    Sie sah die weltentrückten Damen des Burne Jones, welche gleichsam bereits auf der Erde bloss mit den Zehenspitzen standen, ferner wunderbare ganz schlanke nackte Leiber in Marmor, verschiedene Dinge in Elfenbein und getriebenem Kupfer, Reliefs in Stahl und Gold, unendliche satte Wiesen mit vereinzelten Baumriesen, Wasser und Erde an Regentagen, die Sonne durch schwarze Baumkronen hindurch Adieu sagend, Teiche mit kerzengeraden Schwertlilien, Jungfrauen splitternackt auf Pferden, Blumen aus Japan. Ein Bild hiess: »Dame, sorgenlos auf einer Bodentenne.« Eines hiess: »Ich gab – – –.« Ein kleines zwölfjähriges wundervolles ganz nacktes Mädchen und eine fertige, aus dem Leim gegangene Frau mit einem Säugling an den welken Brüsten. Sie hatte gegeben, der Zwölfjährigen die Schönheit, dem Säuglinge die Kraft. »Sie gab –«, behielt wirklich nichts zurück.
    Dann das Lieblingsbild: »Lady Godiwa.« Der Herr über Lady Godiwa sagte: »Ich will deine Armen in der Stadt vor Hungertod retten, wenn du nackt durch die Strassen der Stadt rittest!«. Lady Godiwa ritt splitternackt durch die Strassen der Stadt. Aber die englischen Bürger hatten sämmtliche Fenster und Thore geschlossen und verhängt und kein englischer Bürger erblickte die heilige Pracht ihres Leibes!
    Altenberg: Was der Tag mir zuträgt



    Arm und kleiderlos war, als ich sie geworben, das Mädchen;
    Damals gefiel sie mir nackt, wie sie mir jetzt noch gefällt.
    Goethe: Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827)



    Die Pantoffeln warf ich von mir, und so eine Hülle nach der andern; ja ich fand es endlich bei dem warmen Tage sehr angenehm, ein solches Strahlbad über mich ergehen zu lassen. Ganz nackt schritt ich nun gravitätisch zwischen diesen willkommnen Gewässern einher, und dachte, mich lange so wohl befinden zu können.
    Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit



    Nacktheit ist kein Erotikum, sondern Sache des Anschauungsunterrichtes. Je weniger eine anhat, um so weniger kann sie der besseren Sinnlichkeit anhaben.
    Kraus: Anderthalb Wahrheiten


    In den Vasenbildern, diesen unvergeßlichen Erinnerungen aus einer großen Zeichenkunst, ist die Umgebung (Haus oder Straße) nur genannt, gleichsam abgekürzt, nur mit dem Anfangsbuchstaben angegeben, die nackten Menschen aber sind alles, sind wie Bäume, die Früchte tragen und Fruchtkränze, und wie Büsche, die blühen, und wie Frühlinge, in denen die Vögel singen. Damals war der Leib, den man bestellte wie ein Land, um den man sich mühte wie um eine Ernte und den man besaß wie man ein gutes Grundstück besitzt, das Angeschaute und Schöne, das Bild, durch welches in rhythmischen Reihen alle Bedeutungen gingen, Götter und Tiere, und alle Sinne des Lebens. Der Mensch, obwohl seit Jahrtausenden dauernd, war sich selbst noch zu neu, zu entzückt von sich, um über sich fort oder von sich abzusehen.
    Rilke: Aufsätze und Rezensionen


    Nackt willst du mich sehen? Das möchte mancher. Ich bin schön, wenn ich nackt bin.
    Schnitzler: Fräulein Else


    (zu Schnitzler gibt es noch viele Zitate. Einige werde ich wohl noch in Stories verwenden)


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Da hier ja nun schon verschiedene Zitate gebracht worden sind, und auch weil im Laufe dieses Beitrags mehrfach bemängelt wurde, dass nicht so recht klar sei was ich eigentlich mit "richtiger Nacktszene" meine, hier mal eine der Stellen, wegen der ich dieses Thema ursprünglich begonnen hatte (und es lebe OCR!). Auch für die Sammler aktueller Literaturstellen zum Thema "Nacktheit in der Kunst" von bear66.


    Aus: "Der Flokati" von Heriette Staudt.
    aus Kapitel 41. "Im Gewitterregen" (zur Hintergrundinfo: Annette ist 13 und Roland 14 Jahre alt, die Geschichte spielt im Sommer 1975, wo, also in welcher Stadt sie handelt, blieb für mich unklar.)
    --wie ich gerade feststelle ist der Abschnitt ein wenig zu lang und muss auf zwei Einträge verteilt werden; fortsetzung also im "nächsten Heft"


    (...) Einerseits konnten sie bei Annette zu Hause ungehindert Fesseln spielen und auch sonst ohne jede Einschränkung herumkaspern, andererseits war das Wetter einfach zu schön, um ständig nur in der Wohnung abzuhängen. „Ach, wenn wir doch wenigstens in den Garten gehen könnten“, jammerte Annette. „Wieso, können wir doch.“ – „Ja, aber doch nicht zum Fesseln, du Blödmann“, kicherte Annette und kletterte auf Roland drauf, wie es sonst die Zwillinge bei ihr und Heike taten, wenn sie auf eine kleine Balgerei aus waren. „Ist ja schon klar!“, scherzte der Junge zurück und kitzelte sein Mädchen, dass sie quietschend auf Abstand hopste. Also holten sie ihre Räder, Annette zog sich ein Hemd, den unmöglichen lila Faltenrock und ihre türkisfarbenen Flip-Flops an, und so radelten sie ziellos raus aus ihrer Siedlung in Richtung der Felder. Es herrschte eine drückende Hitze, und der Himmel sah nach einer Richtung hin recht dunkel aus. „Da braut sich was zusammen; na ja, das war überfällig, wir sollten lieber nicht zu weit fahren.“ Annette nickte. Sie verfolgten sich lachend über die Betonplattenwege und bogen schließlich in einen Feldweg ein, dessen Spuren von den Traktoren so tief ausgefahren waren, dass sie mit den Pedalen seitlich am Boden anstießen. Der Wind frischte auf, und es fing vorübergehend ernsthaft an zu tröpfeln, dann aber ließ es zunächst wieder nach. Die Luft war drückend schwül, ihre Hemden klebten ihnen am Körper, und es roch förmlich nach Gewitter; und der Weg war jetzt so sandig, dass sie zwischendurch sogar absteigen und schieben mussten. Da es bisher noch nicht gedonnert hatte, stellten sie sich, als es mit dem Getröpfel wieder losging, unter einem mächtigen Baum unter, der einsam und alleine am Feldwegrand stand. Rundherum waren nur freie, noch ungemähte große Wiesen.
     
    „Na, was ist, wollen wir schnell heimflitzen, bevor es richtig losgeht?“ Annette überlegte. Einerseits war sie, wie fast alle Mädchen, nicht gerade erpicht darauf, außerhalb ihrer sicheren vier Wände zu sein, wenn es draußen ungemütlich wurde; das war wohl so eine Art weiblicher Urinstinkt. Andererseits … „Och, ich würde lieber draußen bleiben. Außerdem hab ich eine Plastiktüte dabei – die klemmt immer unterm Sattel.“ – „Und damit willst du verhindern, dass du nass wirst? Willst du dich da vielleicht reinzwängen, oder sie dir über den Kopf ziehen?“ – „Sei nicht albern, außerdem darf man sich keine Plastiktüten über den Kopf ziehen, das ist gefährlich!“ Er sah sie fragend an, und sie kicherte: „Sei doch nicht so dumm! Das ist doch ganz klar: Ich stopfe einfach alle mein Kleider in die Plastiktüte, damit sie trocken bleiben.“ – „Aber, dann bist du ja nackt!“
     
    Einen Moment lang sah Annette Roland geradezu mitleidig an und überlegte, ob sie eine fiese Bemerkung über seine Begriffsstutzigkeit machen sollte; aber sie verkniff es sich. „Na sicher, und? Macht doch nichts! Das bin ich doch sonst auch meistens, wenn wir zusammen sind.“ – „Schon, aber dann sind wir bei dir im Haus, wo uns keiner sieht, und jetzt sind wir draußen, mitten auf dem Feld.“ Annette hob die Schultern. „Und wenn schon. Hier ist doch ebenfalls niemand, also sieht mich hier genauso wenig jemand wie daheim. Im Regen werde ich dann natürlich nass, aber das werde ich im Freibad ja auch.“ – „Aber da hast du einen Badeanzug an.“ – „Du lieber Himmel, da ist ja auch alles voll mit komischen Leuten, die sich sofort über alles aufregen. Hier ist dagegen weit und breit keine Menschenseele. Also brauche ich hier auch keinen Badeanzug, um nass zu werden.“ Sie ging auf ihren Jungen zu und umschlang ihn mit den Armen. „Zu Hause, unter der Dusche, da hab ich ja auch keinen an, wenn’s von oben runterregnet; also was soll’s?“ Roland lächelte und gab sich geschlagen. „Na, von mir aus, zieh dich aus. Ich hab bestimmt nichts dagegen, ich will nur nicht, dass wir auffliegen und Ärger kriegen.“ Annette lächelte zurück. „Das weiß ich doch, und das will ich ja selber auch nicht. Aber jetzt, wo es schon eine ganze Weile nach Regen aussieht, ist hier bestimmt kein Spaziergänger mehr unterwegs, und ich fände es total klasse und auch spannend, mich hier mitten auf der Wiese auszuziehen!“
     
    In Wahrheit tat Annette lässiger, als ihr zumute war. Es war schon etwas Besonderes, sich hier so mitten in freier Wildbahn, dazu in weithin sichtbarer Umgebung, splitternackt auszuziehen. Aber das war auch etwas, dem sie schon seit geraumer Zeit heimlich entgegenfieberte. Alleine hatte sie sich nie getraut, aber jetzt, mit Roland zusammen … und dazu bei schlechtem Wetter … das war eine gute Gelegenheit, einen ersten Versuch zu wagen. Also nahm sie die Tüte, zog rasch ihre wenigen Kleidungsstücke aus und stopfte sie hinein.
     
    Es war nicht so wie sonst, auch nicht so wie im Garten. Annette stand da in ihrer Blöße, weithin sichtbar am Rande des Feldwegs, und biss sich nervös auf die Unterlippe. Der frische Wind, der sie umwehte und ihre Haare flattern ließ, irritierte sie. Ihr Herz klopfte, und sie fühlte sich so wie damals an ihrem ersten Nackedeitag draußen am Wäscheständer. Auch Roland schielte verlegen zu ihr hinüber. Dass er sie innerhalb der Wohnung nun schon so oft nackt gesehen hatte, änderte nichts daran, dass dies hier ein recht außergewöhnliches Bild war, denn es wirkte irgendwie ganz anders, sein Mädel hier draußen als Nackedei herumstehen zu sehen. Annette trippelte mit angezogenen Schultern ein wenig herum und war fast versucht, sich ihre Hände vor Busen und Schoß zu halten, dann aber atmete sie tief durch und fasste sich wieder. Sie blickte sich um; es war definitiv niemand zu sehen, außer Roland natürlich. Der Vorteil der freien Lage war, dass man nicht nur gesehen werden, sondern selber auch weit gucken konnte. Sie standen hier, mutterseelenallein inmitten einer großen Weite, unter einem Baum an diesem sandigen Feldweg, wo der Wind nun immer zügiger über die Wiesen strich; und niemals würde es je jemand kümmern oder auch nur erfahren, dass sie hier und jetzt gerade nackt war. Annette fing an zu kichern, breitete ihre Arme aus und begann vergnügt, um den Baum herumzuhüpfen. Sie war aufgeregt, denn das hier versprach ein einmaliges Erlebnis zu werden. „Und ich?“, fragte Roland. „Mach, wie du denkst, aber zumindest dein Hemd können wir noch in die Tüte reinstopfen, dann wird’s allerdings knapp.“ Es war, als hätte sie selbst das Maß der Tüte passend vorausberechnet. Sein Hemd zog Roland gerne aus, doch sich seiner Hose zu entledigen, das widerstrebte ihm im Moment doch sehr.
     
    Es kamen ein paar heftige Windstöße, die sogar die Fahrräder von ihren Ständern warfen. Dann dicke, schwere Tropfen, ein Grollen war zu hören, und es folgte ein richtiger Gewitterplatzregen. „Unter Bäumen soll es bei Gewitter ja gefährlich sein, komm!“, rief Annette und rannte jauchzend und jubelnd durch die hohe, ungemähte Wiese, deren Grün ihr fast bis an den Bauchnabel reichte und sie beim Hinüberrennen zwischen den Schenkeln kitzelte. Roland kam ihr hinterher, und sie begannen ein munteres Fangen. Er jagte sie hin und her, sie quietschte und lachte, rannte und sprang durch die Wiese, während der Regen auf sie niederprasselte, als stünden sie unter einer voll aufgedrehten Dusche. Ach, war das toll! Von einem solchen Erlebnis hatte sie schon seit einer ganzen Weile geträumt. Sie spürte das schwere, nasse Gras an ihrem Körper entlangstreifen, spürte die Regentropfen auf Rücken und Brust aufschlagen; durch alle diese Berührungen wurde sie unentwegt daran erinnert, dass sie nichts anhatte, und noch nie zuvor hatte sie ihre völlige Blöße so wunderbar, so unmittelbar und bewusst fühlen können.
     
    --> Fortsetzung folgt