Nackt wider Willen

  • Wenn ich da jetzt ernsthaft drüber nachdenken würde, würde ich die Geschichte selber schreiben, und das will ich nicht, ist schliesslich nicht meine :P


    Was ich mir vorstellen könnte ist aber z.b. daß sie vom Mann die Anzugjacke bekommt und damit erstmal sitzen bleibt, denn dann ist sie ja quasi angezogen, zumindest für andere in der Bar. Klamotten von ihr dürfen ihr nicht passen, sonst wäre das zu schnell zu ende. Keine Ahnung breiteres Becken oder so, irgendwas was halt nicht passt um sie zu retten. Naja und dann reden die Mädels über die Situation und im Zuge dessen müsste das Gespräch dann darauf kommen daß die Anwältin exhibitionistisch ist, da weiß ich aber nicht ob das noch in die Grundidee der Geschichte passt. Damit könnte man aber erklären warum dann beide nackt durchs Hotel laufen. Auf diese Weise könnte man sie sogar aus dem Hotel heraus in ein Auto locken um sie dann nach Hause zu fahren.


    Aber gerne auch irgendwas anderes, wie gesagt ich will mich da nicht reinsteigern, sonst schreibe ich die Geschichte im Kopf selber und das möchte ich nicht, denn dann könnte ich Bettinas Geschichte nicht mehr lesen ohne sie mit meiner Version davon zu vergleichen.

  • Hallo Bettina,


    Die Fortsetzung ist dir auf jeden Fall gelungen.
    Erfrischend fand ich vor allem, dass du gänzlich auf vulgäre Begriffe verzichtest.


    Wenn ich konstruktiv gemeinte Kritik äußern darf, es gibt immer noch ein paar "Ungereimtheiten", zum Beispiel, wenn das Auto aufgeschlossen ist, ist auch der Kofferraum eines Autos offen. Beim Lesen fallen noch diverse vermeidbare Flüchtigkeitsfehler ins Auge, aber vor allem die Zeitenwechsel.


    LG, Peter

  • Mir gefiel der 4.Teil, finde die Serie recht witzig. Sie gleitet ein wenig ins Absurde ab, wobei ich denke, das ist so gewollt.


    Irgendwie fehlt der Geschichte aber was. Die Protagonistinnen gleiten vom Regen in die Traufe, und von der Traufe in einen Wasserfall, usw. Kaum scheint Rettung nahe, geschieht durch neue Leichtsinnigkeiten weiteres Ungemach - aber irgendwie fehlt mir der Knackpunkt der Geschichte, an dem sich für die Beteiligten nachhaltig etwas ändert. Darauf warte ich, daher sah ich den 4.Teil irgendwie als Übergangsfolge.


    Den Titel fand ich im Übrigen auch nicht besonders gut gewählt; wenn nicht Du als Autorin aufgeschienen wärst, hätte ich die Story gar nicht angeklickt, weil "Nacktheit wider Willen" deutet aus meiner Sicht im besseren Fall auf eine BDSM-, im schlechteren auf eine Vergewaltigungs- oder sonstige Verbrechensgeschichte hin, und diese sind nicht nach meinem Geschmack. Umso mehr war ich positiv überrascht über die ersten Teile. Wie erwähnt, im Prinzip gefällt es mir ja bis einschließlich zur vierten Folge sehr gut, mit der oben erwähnten Einschränkung.

  • Mir zieht sich die ganze Scham- und Panikreaktion zu lang hin. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieses Gefühl sehr kurzlebig ist.
    Über einen längeren Zeitraum kann Frau dieses Gefühl erfahren (oder genießen ^^) wenn sich kurze Episoden von Anlässen aneinander reihen und danach wieder entspannen. Wer erst einmal nackt unter vielen Leuten wandelt - und sei es im Gedanken, dadurch endlich an Kleidung zu gelangen, fällt auch dann nicht mehr in Scham und Panik zurück, wenn klar wird, dass es doch zu nichts führen wird. Da macht sich dann eher eine Art Fatalismus breit.
    Den völlig surrealen Ausflug in lesbische Missbrauchsfantasien über die Aktion mit der Polizistin, hättest du dir meines Erachtens lieber sparen sollen... er führt das Ganze ad Absurdum, ohne dabei wirklich erotisch unterhaltsam zu sein.


    Die Grundidee des Ganzen gefällt mir allerdings sehr gut. Das Leben bietet allerdings so viele Anlässe für Missgeschicke, dass es nicht nötig gewesen wäre, diese so zu konstruieren, wie in dieser Geschichte.
    Das Missgeschick im Hotel: Perfekt - wie aus dem Leben gegriffen.
    Die Reaktion der Empfangsdame: An den Haaren herbeigezogen.
    Die Reaktion der Frau in der Bar: Spontane Schnapsidee, warum nicht.
    Die darauf folgende panische Flucht hinten raus: konstruiert, unglaubwürdig und unnötig. Es hätte auch ein dummes Missgeschick sein können.
    Die Reaktion der Frau im BMW: Aus Übermut und Selbstüberschätzung wäre es glaubhaft gewesen - als Solidaritätsakt einer derart verklemmten Person? Niemals!
    Die technische Erklärung für das Aussperren aller drei aus dem Auto: völliger Humbug... ein bisschen Recherche hätte hier nicht geschadet.



    Da ich weiß, dass ich es eigentlich mit einem schreiberischen Talent zu tun habe und du wissen dürftest, mit wem du zu tun hast, gehe ich mal davon aus, dass ich dir ein derart unverblümtes Feedback geben darf. Ich bin von dir einfach erheblich Besseres gewöhnt.

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Hallo Leseratte,


    auch ein solches Feedback ist schon in Ordnung, ich kann ja aus konstruktiver Kritik nur etwas lernen.


    Zur Geschichte an sich muss ich sagen, dass es ein wenig Neuland war, eine Geschichte, die hauptsächlich Nacktheit und immer neue Schamsituationen zum Gegenstand hat, zu konstruieren. Es sollte vor allem darum gehen, dass Personen ihre Kleider verlieren und dann keine Möglichkeit mehr haben, ihre Nacktheit zu beenden. Und je mehr sie es versuchen, um so mehr eskaliert die Situation und um so mehr Leute sehen sie nackt. Das war die Grundidee.


    Sicher, vieles mag konstruiert sein, und im Nachhinein erscheint mir der eine oder andere Kritikpunkt auch berechtigt, und einiges ist zu weit hergeholt.


    Es ging halt vor allem um die Frage, nachdem erst eine Person nackt war, wie bringt man dann auch andere dazu, nackt zu sein und das dann nicht mehr beenden zu können.


    Leider steht die Geschichte jetzt schon hier im Schambereich drin, kann also nicht mehr überarbeitet werden. Ich kann jetzt nur noch dem 5. Teil einen guten und glaubwürdigen Schluss geben.


    Oder, es könnte ab dem Punkt, wo Judith im Hotelschwimmbad ihre Kleider verloren hat, noch eine alternative Entwicklung geben.
    Mal sehen, was ich noch daraus machen kann...

  • Ich sagte ja: die Grundidee finde ich richtig gut :)
    Ich glaube nur, dass diese Geschichte hier, wie viele andere ihrer Art, an der Sichtweise der Kombination "Nacktheit+Scham" krankt.
    Auch exhibitionistische Menschen empfinden Scham... ich vermute sogar, dass gerade die Scham dem Lustgewinn dient.
    Im Umkehrschluss erfährt der nichtexhibitionistische Mensch durch die Scham keinen Lustgewinn.
    Genau hier kommt die Funktionsweise vor allem gut geschriebener Geschichten zum Tragen: Leser/innen versetzen sich in die handelnden Figuren -> sie empfinden, je nach Anlage der Protagonisten, Lust oder eben auch nicht.
    Von einer solchen Geschichte kann letztlich nur noch ein tatsächlich rein sadistisch veranlagter Mensch erotisch angesprochen werden, der Freude am Leid des Anderen hat... oder der "Spannertyp", dem es letztlich egal ist, hauptsache er kriegt was zu sehen...


    In deinen "Bettina und ihre Freundinnen"-Geschichten hast du die Sache besser umgesetzt, da alle Geschehnisse in sich komplett schlüssig waren. Vor allem die latente exhibitionistische Neigung aller Beteiligten machte jede Nacktsituation zu einem erotisierenden Erlebnis, egal wie "unangenehm" die einzelnen Begebenheiten im Augenblick ihres Stattfindens waren. Ein bisschen Trotz und das typische "jetzt isses auch schon egal" konnten die Situationen weiter befüttern, weil sie von den beschriebenen Personen glaubhaft waren.
    Und die Serie basierte ebenso hauptsächlich auf Nacktheit, lediglich mit gelegentliche Sexeinlagen garniert.. und schon beinahe deinem hier geplanten Konzept entsprechend: erst Eine (Bettina), dann noch eine, und so weiter ;)

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    Ciao