Gelten eigentlich die
Regeln für Geschichten im Schambereich
Von NicoS
(5. Januar 2011, 21:02)
noch und wer ist für die Überwachung der Einhaltung zuständig?
baer
Gelten eigentlich die
Regeln für Geschichten im Schambereich
Von NicoS
(5. Januar 2011, 21:02)
noch und wer ist für die Überwachung der Einhaltung zuständig?
baer
Es fängt mit der Beschreibung an. Manche Autoren gehen sogar so weit, die Körpergröße und andere Maße in cm anzugeben.
Meist liegt das daran, daß sich der Schreiber selbst ein Bild von seiner Hauptfigur machen möchte.
Die andernorts schon ausführlich besprochene Wahl des Namens, Kleidung, Herkunft etc., alles das dient zur Erfüllung einer Figur mit Leben.
Da kann es natürlich Erzähler geben, die das Ganze einfach mit der Nennung einer passenden Darstellerin (Filmstar, Model usw.) vereinfachen.
"Meine Lisa sieht aus wie Paris Hilton...". Nicht gerade elegant, aber u.U. wirkungsvoll.
Gute Schriftsteller, wie beware, haben so etwas natürlich nicht nötig. Fantasievolle Leser auch nicht!
baer
P.S.: Mir gefällt die Verfilmung von Büchern, die ich gern gelesen habe, meist auch nicht so gut wie das ursprüngliche Werk, weil ich mir die Darsteller ganz anders vorgestellt habe.
Leider hat man mit Themen, die die Kunst betreffen, hier einen eher schweren Stand!
baer
Kleiner Tip
Nudin(chen) schrieb vor langer Zeit auch:
[443] Neues von Nina IV - Der Geburtstag von Schambereich
[439] Neues von Nina III von Schambereich
[438] Neues von Nina II von Schambereich
[437] Neues von Nina - Wieder zu Hause von Schambereich
baer
Kunst eben!
baer
Hier gilt's der Kunst!
Ohne Muse könnt ich überhaupt nichts schreiben ...
baer
Der Ring des Nibelungen ist zwar ein Musikdrama und kein Gedicht, scheint aber trotzdem gut zu tun!
baer
Eine solche Umfrage bedarf einer gewissen Professionalität, derer ich mich aber nicht bedienen kann. Hier sollten Meister ihres Fachs tätig werden.
baer
Ach deswegen . . .
Was hättest Du erst geschrieben, wenn der 1000. Beitrag in meinem Thread erschienen wäre ...
baer
Mein Zitat hat eben nur die Rezension der Geschichte zitiert!
Aber nett, daß du mir beim Zitieren hilfst, mausbacher!
baer
Wie wär's mit einer Kostprobe?
baer
(P.S.: 1000. Beitrag in dieser Rubrik)
Vivamus, mea Lesbia, atque amemus,
rumoresque senum severiorum
omnes unius aestimemus assis.
soles occidere et redire possunt:
Lass uns leben, mein Mädchen, und
uns lieben,
Und der mürrischen Alten üble Reden
Auch nicht höher als einen Pfennig achten.
Sieh, die Sonne, sie geht und kehret wieder:
nobis, cum semel occidit brevis lux,
nox est perpetua una dormienda.
da mi basia mille, deinde centum,
dein mille altera, dein secunda centum,
deinde usque altera mille, deinde centum.
Wir nur, geht uns das kurze Licht des
Lebens
Unter, schlafen dort eine lange Nacht durch.
Gib mir tausend und hunderttausend Küsse,
Noch ein Tausend und noch ein Hunderttausend,
Wieder tausend und aber hunderttausend!
dein, cum milia multa fecerimus,
conturbabimus illa, ne sciamus,
aut nequis malus invidere possit,
cum tantum sciat esse basiorum.
Sind viel tausend geküsst, dann
mischen wir sie
Durcheinander, dass keins die Zahl mehr wisse
Und kein Neider ein böses Stück uns spiele,
Wenn er weiß, wie der Küsse gar so viel sind.
Übersetzung: E.Mörike, 13
Kann denn hier nicht trotzdem mal jemand (figo, baer66, klaas) eine entsprechende Umfrage starten? Bitte!
Aber bitte anonym, nicht wie in baers Umfragen.
Wieso nicht Du, mausbacher?
baer
Mit einem Anflug eines Lächelns bemerke ich, daß Dir, lieber mausbacher, jetzt schon eine meiner Umfragen einen eigenen Thread im Café Eros wert ist.
Dabei wollte ich doch bloß den Geschichtenteil nicht überfrachten. Nathalie!
Deine Argumente im Einleitungsposting teile ich größtenteils. Meine Frage war jedoch, ob der Autor nach Ansicht der SB-Leser gut daran tut, seiner Fantasie durch ein bekanntes Gesicht Ausdruck zu verleihen.
Die These:
Die Auswahlmöglichkeiten von "Geil bis Störend" sind jedenfalls
bezeichnend. Ich denke, der Umfrager möchte entweder polarisieren oder
sucht eine Bestätigung für sein eigenes Leseverhalten.
erheitert mich zwar, es ging mir aber eher um das Verhalten anderer Leser als um meines. Bestätigung suche ich weniger, da ich ja bekanntlich nicht so genau lese!
baer
Die Geschichte kriegt die Kurve oder auch nicht?
Ich finde, man merkt, daß dieser Schluß erst viel später entstanden ist.
baer
Alles anzeigenMan erkennt dadurch aber auch welch professionelles Werk sich hinter der zunächst einfach wirkenden Story verbirgt.
Es kostet den einen oder anderen vielleicht etwas Überwindung oder Mühe, aber es lohnt sich die Geschichte mehrfach, eventuell sogar ganz zu lesen.
Erst dann offenbart sich einem die Essenz.
Geschickt täuscht der Autor eine einfache Sprache an. Sie vertritt quasi uns alle, das gemeine Volk.
Die Protagonistin lebt, arbeitet oder erledigt nicht einfach. Nein, sie hat. Sie hat!
Durch solche minimalistisch vergangene Aussagen wird uns Lesern klar gemacht, wie klein wir eigentlich sind.
Sprache ist eben ein aussagekräftiges Mittel, besonders, wenn man sie beherrscht.
Äußerst kritisch und mutig lässt er uns weiter auf die verwerfliche Gegenwart blicken.
Noch immer arbeiten Studentinnen in minderwertigen Jobs als Messehostess, Kassiererin oder Kellnerin!
Nicht selten werden die jungen hilflosen Frauen hier als Freiwild angesehen.
Der Autor bemängelt das direkt und bezieht so eindeutig Stellung.
Die Sehnsüchte der Studentin - man könnte meinen der Name ist absichtlich an die überdurchschnittlich intelligente Lisa Simpson angelehnt - scheinen tatsächlich brachial.
Aber sie versinnbildlichen gekonnt das Sein im Besonderen und natürlich auch im Allgemeinen. Schließlich ist das beiläufig erwähnte Buch "50 Shades..." nicht nur in den USA ein Renner.
"Die Geschichte der O", ebenfalls handwerklich professionell in die eigentliche Handlung eingewoben, steht hier für das Vergangene. Und trotzdem wirkt es so gar nicht altbacken.
Wahrscheinlich, weil es sogleich in eine bevorstehende lebendige Aktivität einbezogen wird.
Ich wünsche mir, vermutlich im Namen vieler Leser, dass auch andere Autoren sich dieses Mittels bedienen würden, Herr Vorragend.
Das Gedankenspiel der Dominanz und Unterwerfung ist ein schönes Bild für das ewige Auf und Ab, für Leben und Tod, Jing und Jang, Alt und Jung.
Weltpolitische Zusammenhänge werden hier geschickt umschrieben. Sowas darf natürlich nicht fehlen.
Präfinal tritt das freche Früchtchen den heiß ersehnten Job an. Das Ende ist nah.
Und der Fotograf und Inhaber empfängt und lässt sich, entgegen aller Vermutungen, von der Studentin führen, leiten, verleiten.
Man sieht, dass eine Profession eben auch menschlich ist. Das muss nicht konstruiert wirken!
Der in Aussicht gestellte Job, die Verwechslung, also die Schlusspointe sind eine so geistreiche Metapher für all das, für das Leben, dass man wirklich sagen kann:
Diese Geschichte ist als Gesamtwerk eine Erleuchtung.
Das bisher vermutlich gelungenste und authentischste Werk des Meisters.
Schließlich bin ich froh, dass der Autor als Ende ein Ausrufezeichen setzt, welches besser als jeder Schlusspunkt nachhallt.
Bei so einer Rezension bin ich wirklich platt!
Falls die Antwort nicht das gleiche Niveau aufweist bzw. nicht alle ironischen Feinheiten gebührend würdigt, liegt das ausschließlich daran, daß ich mir mit dem (genauen) Lesen bekanntlich etwas schwer tue.
Die Story sollte nicht nur einfach wirken, sie ist einfach nur einfach!
Essenzen verstecken sich mE nicht darin.
Sprache als Werkzeug, gar beherrscht durch meine Wenigkeit! Ich erröte, Frau(en)lob!
Gegensätze ziehen (einander) an, das muß nicht immer anziehend wirken.
Aber politische und philosophische Hintergedanken? Bei dieser Geschichte nicht (bewußt)!
"Das bisher vermutlich gelungenste und authentischste Werk des Meisters."
Darüber muß ich nachdenken!
Ausrufezeichen mag ich einfach!!!
baer