Beiträge von baer66

    Wollen wir das wirklich?


    Petzen ist ein negativ konnotiertes vor allem in der Kinder- und Schülersprache gebräuchliches Wort für „verraten“ oder „ausplaudern“, gelegentlich auch „zutragen“, „preisgeben“, umgangssprachlich auch „auspacken“.


    Das Wort ist in dieser Bedeutung bereits vor dem 18. Jahrhundert nachweisbar. Die Wortherkunft ist umstritten und wird teilweise auf niederdeutsch inpetzen mit Ursprung im mittellateinischen impetere zurückgeführt, andere sehen die Herkunft in der Studentensprache, auch ein Ursprung aus der Gaunersprache zu hebr. p¡z¡ wird nicht ausgeschlossen. In der Schülersprache wird damit das Melden unerwünschten Verhaltens an eine Autoritätsperson, etwa einem Lehrer oder den Eltern bezeichnet. „Petze“ (seltener Petzer zu einer „männlichen Petze“) als Ausdruck für jemanden, der petzt , ist ein gebräuchliches (meist situativ angewandtes) Schimpfwort.


    Das Verraten -vermeintlicher- „Verfehlungen“ wird auch als „Verpfeifen“ oder „Anschwärzen“ bezeichnet. Johann August Eberhard formulierte in seinem Synonymischen Handwörterbuch der deutschen Sprache 1910:


    „Das Verleumden und Verunglimpfen ist ein Anschwärzen, wenn es um des eigenen Nutzens und Vergnügens willen und aus gehässiger Gesinnung in der Absicht geschieht, gegen jemand bei gewissen Personen Verdacht und Mißtrauen zu erwecken.“


    – Johann August Eberhards - Synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache 1910[5]


    (T%C3%A4tigkeit)


    Lassen wir uns doch nicht so auseinanderdividieren!
    In der Ruhe liegt die Kraft! :)


    baer

    Die Männer müssen ja den Mädchen jetzt ihre Wünsche erfüllen... ;)


    Danke für die positive und einfühlsame Kritik, beware!
    Dein Lob freut mich besonders!


    baer

    Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehn
    und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn.
    Da erscheint sofort ein Pfeil
    und da drücken sie dann drauf
    und schon geht die Tube auf.


    Mike Krüger


    Viel Spaß bein Drücken, mausbacher! ;)


    baer

    Das Wort eines Christen soll etwas wert sein. Da ist kein Platz für Tricks, Lügen oder einen falschen Eid. Jesus wendet sich hier in diesem Vers der Bergpredigt gegen eine gängige Praxis einiger Rabbiner. Sie erklärten bestimmte Schwüre für absolut bindend. Andere dagegen, wenn sie nicht auf Gottes Namen abgelegt wurden, durfte man brechen. Als Vorbild haben wir das klare Wort Gottes. Sein Wort ist für alle Menschen bindend, ändert sich nicht und ist absolut zuverlässig. Auch die Worte Christi waren klar und führten niemanden hinters Licht. Ein Christ hat sich also zu überlegen welche Worte seinen Mund verlassen.



    Bedenke, was das heißt, verehrter eti!

    Lieber eti!


    Eigentlich bin ich meist Deiner Meinung, was viele grundsätzliche Dinge der Moral, Ethik und Sexualität betrifft.


    Wieso machst Du es mir nur so schwer, Dir einfach zustimmen zu können. Etwas mehr Gelassenheit und weniger Konfrontation wären mir so viel lieber!


    baer

    Wer kannt den Autor des Zitats?
    Wer die verrissenen Dichter?


    Die deutschen Dichter hatten weder Halt, Stand noch Ansehn. Lebensgewandte Edelleute, wie H., stattliche Bürger, wie B., entschiedene Gelehrte, wie H., erschienen unter den Ersten der Nation. Zur Abwechslung wird K. nun wieder gelobt. Alles traf in K. zusammen. Er war, von der sinnlichen wie von der sittlichen Seite betrachtet, ein reiner Jüngling. Ernst und gründlich erzogen, legt er, von Jugend an, einen großen Wert auf sich selbst und auf alles, was er tut, und indem er die Schritte seines Lebens bedächtig vorausmißt, wendet er sich, im Vorgefühl der ganzen Kraft seines Innern, gegen den höchsten denkbaren Gegenstand. Nun tritt er selber auf: Die Tätigkeit jener Männer stand in ihrer schönsten Blüte, als wir jungen Leute uns auch in unserem Kreise zu regen anfingen. Der gutmütige Polterer H., der sich in S. tapfer mehreren Operationen am Auge unterzieht, macht dem jungen Dichter mit seinem Widerspruchsgeistedas Leben schwer. H., mehr geneigt zu prüfen und anzuregen, als zu führen und zu leiten, zieht W., der die Zeit in hunderterlei Tätigkeitenzersplittert, immer mal auf. W. wird vorsichtig. Geschickt verbirgt er vor H. gewisse poetische Gestalten. H., der bloß Gehalt und Formbeachtet, der auf W. eine magische Gewalt ausübt, zieht Jung-S. den anderen jungen Poeten vor. Aber W. lässt sich durch H.s Schmähreden keineswegs irre machen.


    :evil:

    Das ist mir auch schon aufgefallen, eti!
    Entweder bist Du voll des Lobes oder du kannst absolut nichts Gutes an der Sache finden.
    Ein klarer Standpunkt! Respekt!


    Hier schreiben aber Amateure (also Liebhaber ;) ). Ich finde, das sollte man berücksichtigen.
    Der gute Wille zählt fürs Werk!

    Die Debatte erinnert mich an Goethes Wahlverwandtschaften. Dort ist der Erzähler bekanntlich allwissend und kann sich in alle Personen perfekt hineinversetzen. ;)


    "Die Romanhandlung wird von einem allwissenden Erzähler vorgetragen, der das Geschehen ebenso wie die Gefühle und Gedanken der Personen wiedergibt und kommentiert. Er bedient sich dazu einer „Sprache von äußerster Präzision und Klarheit, die durch souveräne Überschau und Weltkenntnis gesichert zu sein scheint.“ Das Romangeschehen berichtet er aus einer Distanz, die ihn von den tragischen Verwicklungen und dem Leid der Personen unberührt bleiben lässt; er notiert seine Beobachtungen sachlich-nüchtern wie ein auf Erkenntnis bedachter Wissenschaftler."


    Karl Otto Conrady: Goethe – Leben und Werk, Zweiter Band: Summe des Lebens, S. 345.

    Lieber eti!


    Der Autor hat seine Geschichte löschen lassen.
    Da finde ich schon, daß man ihn einbeziehen sollte.
    Du wolltest nicht einmal alte Einträge in Threads zu vorigen Versionen zulassen, wie ich mich erinnere.


    baer

    Jetzt ist sie also wieder ausgegraben, die Geschichte von Peter! Wollen wir doch den Autor fragen, ob er weiter darüber diskutieren will.


    baer

    Das Wort Maske bedeutet nicht nur den vor das Gesicht gehaltenen Gegenstand sondern u.a. auch (pars pro toto) deren Träger.


    vgl. Duden


    Mas|ke


    Bedeutungsübersicht


    1.
    a.vor dem Gesicht getragene, das Gesicht einer bestimmten Figur, einen bestimmten Gesichtsausdruck darstellende [steife] Form aus Pappe, Leder, Holz o.Ä. als Requisit des Theaters, Tanzes, der Magie
    b.maskierte, verkleidete Person
    c.mithilfe eines Gipsabdrucks hergestellte Nachbildung eines Gesichts; Gipsmaske; Totenmaske
    ...


    Im Italienischen zb "Signori mascheri" in Verdi, Un Ballo in Maschera.


    "Die nackte Maske" anstatt etwa "Die maskierte Nackte"habe ich gewählt, um das Geschlecht der Maskierten im Titel zu verschleiern.


    baer

    So viel Lob ist wirklich überwältigend, Kimberly!
    Ich habe mich sehr gefreut. Noch dazu, wo es von einer so erfolgreichen und sprachgewandten Autorin kommt! :]


    Eyes Wide Shut ist 1999 herausgekommen. Genau wie bei der Vorlage von Schnitzler bleibt die Handlung absichtlich dunkel. Das Buch ist aber subtiler und wirklich empfehlenswert. Sehr erotisch und von psychoanalytischer Treffsicherheit. Es gibt auch eine Volltextversion im www von der Gutenberg.de-Bibliothek.


    baer

    Die Stelle, die mich inspiriert hat:


    Nach wenigen Minuten, im Laufschritt, war er zu dem Eckhaus gelangt, das er suchte, läutete, erkundigte sich beim Hausmeister, ob der Maskenverleiher Gibiser hier im Hause wohnte, und hoffte im stillen, daß es nicht der Fall wäre. Aber Gibiser wohnte tatsächlich hier, im Stockwerk unterhalb der Leihanstalt, der Hausmeister schien nicht einmal sonderlich erstaunt über den späten Besuch, sondern, durch das ansehnliche Trinkgeld Fridolins leutselig gestimmt, bemerkte er, daß während des Faschings gar nicht so selten auch in solcher Nachtstunde Leute kämen, um Kostüme auszuleihen. Er leuchtete von unten aus so lange mit der Kerze, bis Fridolin im ersten Stockwerk geklingelt hatte. Herr Gibiser, als hätte er an der Türe gewartet, öffnete selbst, er war hager, bartlos, kahl, trug einen altmodischen geblümten Schlafrock und eine türkische Mütze mit einer Troddel, so daß er wie ein lächerlicher Alter auf dem Theater aussah. Fridolin brachte sein Begehren vor und erwähnte, daß der Preis keine Rolle spiele, worauf Herr Gibiser beinahe wegwerfend bemerkte: »Ich verlange, was mir zukommt, nicht mehr.«


    Er führte Fridolin über eine Wendeltreppe ins Magazin hinauf. Es roch nach Seide, Samt, Parfüms, Staub und trockenen Blumen; aus schwimmendem Dunkel blitzte es silbern und rot; und plötzlich glänzten eine Menge kleiner Lämpchen zwischen offenen Schränken eines engen, langgestreckten Gangs, der sich rückwärts in Finsternis verlor. Rechts und links hingen Kostüme aller Art; auf der einen Seite Ritter, Knappen, Bauern, Jäger, Gelehrte, Orientalen, Narren, auf der anderen Hofdamen, Ritterfräulein, Bäuerinnen, Kammerzofen, Königinnen der Nacht. Oberhalb der Kostüme waren die entsprechenden Kopfbedeckungen zu sehen, und es war Fridolin zumute, als wenn er durch eine Allee von Gehängten schritte, die im Begriffe wären, sich gegenseitig zum Tanz aufzufordern. Herr Gibiser ging hinter ihm einher. »Haben der Herr einen besonderen Wunsch? Louis Quatorze? Directoire? Altdeutsch?«


    »Ich brauche eine dunkle Mönchskutte und eine schwarze Larve, nichts weiter.«


    In diesem Augenblick tönte vom Ende des Gangs her ein gläsernes Geklirr. Fridolin sah dem Maskenverleiher erschrocken ins Gesicht, als sei dieser zu sofortiger Aufklärung verpflichtet. Gibiser selbst aber stand starr, tastete nach einem irgendwo versteckten Schalter – und eine blendende Helle ergoß sich sofort bis zum Ende des Gangs, wo ein kleines gedecktes Tischchen mit Tellern, Gläsern und Flaschen zu sehen war. Von zwei Stühlen rechts und links erhoben sich je ein Femrichter in rotem Talar, während ein zierliches helles Wesen im selben Augenblick verschwand. Gibiser stürzte mit langen Schritten hin, griff über den Tisch und hielt eine weiße Perücke in der Hand, während zugleich unter dem Tisch sich hervorschlängelnd ein anmutiges, ganz junges Mädchen, fast noch ein Kind, im Pierrettenkostüm mit weißen Seidenstrümpfen durch den Gang bis zu Fridolin gelaufen kam, der sie notgedrungen in seinen Armen auffing. Gibiser hatte die weiße Perücke auf den Tisch fallen lassen und hielt rechts und links die Femrichter an den Falten ihrer Talare fest. Zugleich rief er zu Fridolin hin: »Herr, halten Sie mir das Mädel fest.« Die Kleine preßte sich an Fridolin, als müßte er sie schützen. Ihr kleines schmales Gesicht war weiß bestäubt, mit einigen Schönheitspflästerchen bedeckt, von ihren zarten Brüsten stieg ein Duft von Rosen und Puder auf; – aus ihren Augen lächelte Schelmerei und Lust.


    »Meine Herren«, rief Gibiser, »Sie bleiben hier so lange, bis ich Sie der Polizei übergeben habe.«


    »Was fällt Ihnen ein?« riefen die beiden. Und wie aus einem Munde: »Wir sind einer Einladung des Fräuleins gefolgt.«


    Gibiser ließ sie beide los, und Fridolin hörte, wie er zu ihnen sagte: »Hierüber werden Sie nähere Auskunft zu geben haben. Oder sahen Sie nicht sofort, daß Sie es mit einer Wahnsinnigen zu tun hatten?« und zu Fridolin gewendet: »Verzeihen Sie den Zwischenfall, mein Herr.«


    »Oh, es tut nichts«, sagte Fridolin. Am liebsten wäre er dageblieben oder hätte die Kleine gleich mitgenommen, wohin immer – und was immer daraus gefolgt wäre. Sie sah lockend und kindlich zu ihm auf, wie gebannt. Die Femrichter am Ende des Ganges unterhielten sich aufgeregt miteinander. Gibiser wandte sich sachlich an Fridolin mit der Frage: »Sie wünschen eine Kutte, mein Herr, einen Pilgerhut, eine Larve?«


    »Nein«, sagte die Pierrette mit leuchtenden Augen, »einen Hermelinmantel mußt du diesem Herrn geben und ein rotseidenes Wams.«


    »Du rührst dich nicht von meiner Seite«, sagte Gibiser und wies auf eine dunkle Kutte, die zwischen einem Landsknecht und einem venezianischen Senator hing. »Dieses entspricht Ihrer Größe, hier der passende Hut, nehmen Sie, rasch.«


    Nun meldeten sich von neuem die Femrichter. »Sie werden uns unverzüglich hinauslassen, Herr Chibisier«, sie sprachen den Namen Gibiser zu Fridolins Befremden französisch aus.


    »Davon kann keine Rede sein«, erwiderte der Maskenverleiher höhnisch, »vorläufig werden Sie die Freundlichkeit haben, hier meine Rückkehr abzuwarten.«


    Indes fuhr Fridolin in die Kutte, band die Enden der herunterhängenden weißen Schnur in einen Knoten, Gibiser reichte ihm, auf einer schmalen Leiter stehend, den schwarzen, breitkrempigen Pilgerhut herunter, und Fridolin setzte ihn auf; doch dies alles tat er wie unter einem Zwang, denn immer stärker empfand er es wie eine Verpflichtung, zu bleiben und der Pierrette in einer drohenden Gefahr beizustehen. Die Larve, die Gibiser ihm nun in die Hand drückte und die er gleich probierte, roch nach einem fremdartigen, etwas widerlichen Parfüm.


    »Du gehst mir voran«, sagte Gibiser zu der Kleinen und wies gebieterisch zur Treppe. Pierrette wandte sich um, blickte zum Ende des Gangs und winkte einen wehmütig-heiteren Abschiedsgruß hin. Fridolin folgte ihrem Blick; dort standen keine Femrichter mehr, sondern zwei schlanke junge Herrn in Frack und weißer Krawatte, doch beide noch mit den roten Larven über den Gesichtern. Pierrette schwebte die Wendeltreppe hinab, Gibiser ging hinter ihr, ihnen folgte Fridolin. Im Vorzimmer unten öffnete Gibiser eine Tür, die nach den inneren Räumen führte, und sagte zu Pierrette: »Du gehst augenblicklich zu Bette, verworfenes Geschöpf, wir sprechen uns, sobald ich mit den Herren oben abgerechnet habe.«


    Sie stand in der Türe, weiß und zart, und schüttelte mit einem Blick auf Fridolin traurig den Kopf. Fridolin erblickte in einem großen Wandspiegel rechts einen hageren Pilger, der niemand anderer war als er selbst, und wunderte sich darüber, mit so natürlichen Dingen es eigentlich zuging.


    Pierrette war verschwunden, der alte Maskenverleiher sperrte hinter ihr ab. Dann öffnete er die Wohnungstür und drängte Fridolin ins Stiegenhaus.


    »Verzeihen Sie«, sagte Fridolin, »meine Schuldigkeit...«


    »Lassen Sie, mein Herr, Bezahlung erfolgt bei Rückstellung, ich traue Ihnen.«


    Doch Fridolin rührte sich nicht vom Fleck. »Sie schwören mir, daß Sie dem armen Kind nichts Böses tun werden?«


    »Was kümmert Sie das, Herr?«


    »Ich hörte, wie Sie die Kleine vorher als wahnsinnig bezeichneten – und jetzt nannten Sie sie ein verworfenes Geschöpf. Ein auffallender Widerspruch, Sie werden es nicht leugnen.«


    »Nun, mein Herr«, entgegnete Gibiser mit einem Ton wie auf dem Theater, »ist der Wahnsinnige nicht verworfen vor Gott?«


    Fridolin schüttelte sich angewidert.


    »Wie immer«, bemerkte er dann, »es wird sich Rat schaffen lassen. Ich bin Arzt. Wir reden morgen weiter über die Sache.«