• Wahrhaft nackt von AbsurbiaMe75


    Eine im doppelten Sinne sehr ungewöhnliche Herangehensweise an das Thema "einseitige weibliche Nacktheit":


    Keine Geschichte im Sinne der Beschreibung einer Handlung, sondern eine Meditation über das Gefühl der Nacktheit.


    Und Nacktheit dabei nicht im physischen Sinne, sondern als Metapher dafür, sich fallen zu lassen, aus sich heraus zu gehen.


    Ein Gefühl, das im einen Moment noch Stärke und Überlegenheit bedeuten kann, im nächsten Augenblick dann Schutzlosigkeit und Verletzlichkeit.


    Verpackt in eine surreale, fast metaphysische, kurze, aber prägnante Beschreibung.


    Eigenwillig, psychologisch statt erotisch, aber sehr raffiniert, gefühlvoll und subtil konstruiert


    Auf seine ganz eigene Weise bemerkenswert, und dabei durchaus schön.

  • Hallo ... Kim, eti und baer
    nein, ich bin eine Frau und ich bin Sängerin.
    Und ich habe kein Profil, weil ich noch ganz neu hier bin.
    Vielen Dank für Eure Kommentare.

  • Ein sehr einfühlsamer Text.


    "Ja, die Musik ist die Sprache der Seelen; ihre Melodien sind sanfte Brisen, die auf den Saiten unserer Empfindungen spielen; sie sind zarte Finger, die an die Türen unseres Gefühls klopfen..."
    Khalil Gibran



    Klingt toll, absurbiame75.
    Wie ein Rausch.

  • Guten Abend, absurbiame....


    Dein Gedicht erinnert mich an etwas. Meine letzte Frau ist eine wunderschöne Geigerin. Ich habe mit ihr einen Film gedreht, in dem sie nackt Geige spielt. "Die nackte Geige". Sie spielt Vivaldi.

  • Wenn ich singe, egal ob auf einer Bühne oder in mitten von Menschen, dann gebe ich mehr als nur den perfekten Ton von mir. Ich zeige all meine Emotion und nackter also wahrhaftiger kann sich ein Mensch kaum zeigen. Allerdings fühle ich mich verletzlich zur gleichen Zeit. Manchmal fällt mir das sehr schwer und trotzdem macht es mich süchtig es immer wieder erleben zu wollen. Und mit Sicherheit erlebt dies jeder Künstler, wenn er in seiner Kunst aufgeht. Aber am meisten solche, die es vor Publikum präsentieren, denke ich.

  • Es soll Theater-Regisseure geben, die der Verletzlichkeit ihrer Darstellerinnen dadurch entgegentreten, indem sie sie völlig nackt ihren Probe-Text vortragen lassen. Was man davon halten soll, bleibt jedem selbst überlassen.


    Ich erkenne in dieser einfühlsamen Aneinanderreihung der Gefühle zwar keine sofort auf mich wirkende Erotik, aber ein solches Verlangen der Autorin selbst:


    Zitat

    Wer kann mich berühren? Wer findet mich an dem geheimen Ort? Und wenn er dort ist sieht er mich wirklich, rein, nackt und verletzlich. Wer könnte dies schaffen? Womit dringt er in mich, durchdringt die Barriere? Wann? Der Teil der zu mir passt, der meine Wunden heilt? Der mich beschämt, ob seiner Wahrhaftigkeit? Seiner Nacktheit? Seiner Vollkommenheit? Er?


    Ihre guten schreiberischen Fähigkeiten setzt absurbiame ein, um uns teilhaben zu lassen an ihrer Verletzlichkeit, an dem emotionalen "Sich-Ausziehen" vor dem Publikum. Wer einmal bei einem Vortrag, Vorsingen, Vorspielen wirklich aus sich raus gehen musste, weiß, was sie damit meint.


    Aber was will sie uns damit sagen?


    Ich sehe dort Sehnsüchte, auch erotische, aber doch mehr solche, die ich fast als Verlangen bezeichnen möchte, nämlich das Verlangen, von einem Mann, dem Mann, ihrem Traummann endlich erreicht zu werden. Sie möchte explodieren, in seinen Armen, aus sich heraurausgehen wie auf der Bühne, sich ihm öffnen voll und ganz . . .


    Eine Erotik, die mich erst spät erreichte. Mir gefällt dieses Gefühlskino sehr gut. Ein kleiner Makel bleibt jedoch, das Korrekturlesen.

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von mausbacher ()

  • Leider ist ja SB nun keine Bühne, und die Umsetzung vom rauschhaften Real-Erlebnis vor und zwischen Menschen, in vergleichsweise dürre Worte, ist natürlich ungemein schwierig. Wie wäre es, wenn SB für solche und ähnliche Fälle noch eine Art Cinema angliedern würde……