Nette Frage, aber bitte ins Café Eros verlegen. Oder unter Alltag / Andere. Da wird es auch eher mal gesehen als hier im Thread zu einer einzelnen Geschichte.
Nico S.
Nette Frage, aber bitte ins Café Eros verlegen. Oder unter Alltag / Andere. Da wird es auch eher mal gesehen als hier im Thread zu einer einzelnen Geschichte.
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6
Warum versucht Nico nicht, sie in einem Sammelband seiner Erzählungen als Buch zu veröffentlichen.
Weil es so mehr Spaß macht, jedenfalls vorerst. Außerdem ist Schreiben für Geld immer mit mancherlei Kompromissen und anderem Ärger verbunden. Doch mal schaun, was die Zukunft noch so bringt ...
Nico S.
Mir hat die Story auch gefallen. Die niedrige Bewertung dürfte sich vor allem durch den Mangel an nackter Weiblichkeit in jeder Form erklären, ein wenig vielleicht auch dadurch, dass sie halt eben doch sehr kurz ist.
Dennoch eine schöne Idee und sehr gut umgesetzt.
Nico S.
So neu wie du hier bist, sollest du vielleicht nicht vorschnell urteilen.
Allgemeine / OT Diskussionen aber bitte im Café Eros.
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6
Nico, Du hast in allem ganz gewiss Recht, und ausserhalb dieser Erzählung gibt es das gewiss auch alles, was Du anführst. Den Blick durchs Schlüsselloch und so und so. Aber ich hab eben ganz bewusst und so gradlinig wie möglich hier alles auf den direktesten Weg zum Ziel, - dem ersten sexuellen Schlüsselerlebnis, reduziert. Wer das nicht mitmacht und was Anderes erwartet, ist natürlich nicht befriedigt. Ist mir klar. Aber für das, was Du Nico hier vermisst, gibts ja in SB Hunderte von Stories, warum soll ich die Hunderteinste schreiben?
Na dann ist ja alles gut. Du schreibst deine Story und jemand anderes eine Kritik dazu, und alle sind glücklich.
Ach so - nimms nicht zu schwer ja? Marcel Reich-Ranicki sagte mal:
"Was interessiert mich der Autor? Meine Kritiken schreibe ich für die Leser!"
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6Aber HIER in dieser Erzählung gibt es eben DIESE MÄDCHEN, die hauptsächlich an Sex denken.
Eben. In dieser Erzählung. Von nichts anderem spreche ich - eine für meinen Geschmack zu sehr konstruierte ... und darum eben nicht reizvolle .. Konstellation, die keinen anderen Zweck hat als Erregung bzw. eben den finalen Geschlechtsakt.
Wenn wir hier Ich-Geschichten aus weiblicher Sicht zu lesen bekommen, ist der Blick durchs Schlüsselloch interessant, der Blick aufs geheimnisvolle, ewig Weibliche, nicht die plakative 1:1 Darstellung vollbusiger, fickgeiler Männerphantasien. Männer sind wir ja meist selbst, und die reine Fleischbeschau ist auf die Dauer halt gnadenlos langweilig.
Nico S.
... von der großen inneren - oft nach außen überdeckten - Unsicherheit ganz zu schweigen.
Wenn dieses Ich tatsächlich eine Frau wäre, dann eher eine über 40. Selbst- und zielbewusst, sich ihrer sexuellen Möglichkeiten sicher und ohne Angst, dass der Schuss nach hinten los geht. Möglicherweise sogar noch etwas älter und teilweise von einer gewissen, leichten Torschlusspanik getrieben.
Um auf die Geschichte zurückzukommen: Ein paar einfache Zwischentöne, ein kleiner Zweifel hie, ein Gedanke da hätten es deutlich authentischer gemacht.
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6
Nico, versetz Dich mal in so ein Mädchen, das noch nichts erlebt hat, während ihre Mitschülerinnen mit ihren Sexabenteuern prahlen. Da läuft es dann in ihr doch gradlienig auf das erste Erlebnis dieser Art hinaus. Ist doch sonnenklar. Was soll man denn noch Ausschmückendes dazu schreiben. Das bringt doch nichts. Der Sex-Trieb ist auch in dem Alter am stärksten und beherrscht das ganze Denken und Fühlen. Ist doch real und aus dem Leben gegriffen, find ich.
Das ist in keiner Weise aus dem Leben gegriffen. Vielleicht gibt es Mädchen, die nach außen so drauf sind, doch die Ich-Perspektive der Erzählung erlaubt es nicht, diesen Schein aufrecht zu erhalten. Selbst Mädchen, die sich sehr aufreizend aufzäumen, haben dabei gerade in diesem Alter ganz andere Gedanken als die, die deine Ich-Erzählerin da vorträgt. Vor allem stört die fundamentale Sicherheit, mit der die junge Dame ihre Selbstentblößung vorantreibt. Diese "Sicherheit" ist die Selbsttäuschung der Männer, die eine entsprechend zurecht gemachte Frau sehen, nicht die Haltung einer Frau selbst.
Du solltest vielleicht versuchen, echte Geschichten von echten Frauen zu erzählen statt dem männlichen Publikum hier vermeintlich nach dem Munde zu schreiben.
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6
Und lustig find ich ja, dass das ausgerechnet eine männliche Sicht sein soll, wo wir ja nur in ihr sind und fast nicht auf ihm.
Es wirkt - um es noch etwas genauer zu sagen - wie die männliche Phantasie einer weiblichen Sicht.
ZitatOriginal von Eva6
Und entschuldige, aber "Fickgeschichte" ist das doch nur ganz am End.
Es geht von Anfang an ausschließlich um körperliche Reize. Die Ich-Erzählerin ist lediglich scharf darauf, dem Superhengst Thomas ihren Körper optimal zu präsentieren. Von anderen Interessen, Zielen oder Motiven keine Spur. Nicht mal ein ganz allgemeiner Beziehungswunsch. Und bereits im Einstieg wird erwähnt, dass sie mit Thomas vor allem ihr Defizit hinsichtlich Sex auszugleichen wünscht:
"Ich hatte noch keine Erfahrungen mit Jungen aus meiner Klasse, was ungewöhnlich war, denn die meisten meiner Mitschülerinnen berichteten mir in der Gemeinschaftsdusche viel von ihren sexuellen Abenteuern. Sehr oft fiel da auch der Name eines gewissen Thomas. Das musste ein ganz toller Hengst sein, den Erzählungen der Mädchen nach. Ich war dann immer etwas mitgenommen, weil ich so gar nicht mitreden konnte, und ausser ein paar Petting-Abenteuern, nichts zu den schlüpfrigen Schilderungen der anderen Mädchen beitragen konnte. Also überlegte ich mir, ob ich nicht auch diesen Thomas irgendwie rumkriegen könnte."
Das ist - ob mans gut oder schlecht findet - zunächst mal sehr gradlinig (man könnte auch sagen "eindimensional") aufs Ficken ausgerichtet, und zwar von Anfang an.
Wie gesagt - unterhaltsam, aber nicht umwerfend.
Nico S.
Ein Erstling, zumindest im SB, und recht ordentlich geschrieben. Da mag ich mich gar nicht so recht draufstürzen. Dennoch ...
... für mich liest sich die Story von der ersten bis zur letzten Zeile wie die Phantasie eines Mannes. So stellt ein Mann (und nicht mal jeder) sich vielleicht vor, verführt zu werden. Dies erkennt man bereits daran, dass die Hauptfigur ohne jeden Gedanken an die sonstigen und sozialen Folgen ihrer Aufmachung in der Schule agiert. Gerade so, als sei die Hauptfigur für den Rest der Mitschüler und sämtliche Lehrer unsichtbar. Selbst wenn man berücksichtigt, dass es heute Mädchen gibt, die mit recht aggressiver Freizügigkeit zu Werke gehen - eine so völlige Vernachlässigung des Umfelds wirkt einfach in höchstem Maße unweiblich.
Davon abgesehen ist die Story zwar nicht völlig reizlos - der Einfall, dass Thomas ne Niete ist und der Handwerker ran muss, ist ein ganz witziger Dreh - doch insgesamt eben eine recht platte Fickgeschichte ohne echtes Lesevergnügen.
Nico S.
ZitatOriginal von Leseratte
Würde es in "Qualitäts-Porno" einsortieren.
Na, das ist doch schon mal was!
Ich stimme dir jedenfalls völlig zu.
Nico S.
ZitatOriginal von Eva6
So einen Schmarrn hab ich zuletzt bei Karl May gelesen, nur ohne nackte Frau natürlich. Und überhaupt kann ich mit arabischen Märchenprinzen nichts anfangen. Und mit Sklavenjägern im Jahr 2009 (!) noch weniger.
Mich hat die Story auch ein wenig an Karl May erinnert - nur ist das in meinen Augen noch kein Negativpunkt. Ich hab erst vor kurzem mal wieder einige meiner alten Karl May Schmöker gelesen und fand sie besser geschrieben als manches, was sich heute zeitgemäß schimpft.
Sklavenjäger in dieser eher romantischen Form gibt es heute vermutlich nicht mehr. Dennoch müssen heute mehr Menschen in sklavereiartigen Verhältnissen als man für möglich halten möchte. Und gerade wenn es um Frauen/Mädchen und Versklavung für sexuelle Dienste geht, sind die Sitten nur mit Attributen wie brutal und grausam zu bezeichnen.
Nico S.
Fortsetzung zum Thema: Sind Männer mittlerweile Lustobjekte der Frauen? - bitte dem Link folgen.
Nico S.
Der ursprüngliche Thread ist wieder geöffnet.
ZitatOriginal von sextus
Daher meine Bedenken wegen der Zivi-Patientinnen Konstellation bei Nico.
Hä? Meine einzige Patientin bislang ist Sabine in "Gescannt", und da gibts keinen Zivi weit und breit, sondern nur die bärbeißige Frau Pflaumenschneider. Du scheinst ein wenig verwirrt ...
Und dass du die Treppenhausszene in "Mondlicht" nicht verstanden hast, ist evident und bedarf keiner weiteren Erörterung, denke ich.
Im übrigen dürfte der Wahrscheinlichkeitsfaktor der Storylines hier im Durchschnitt eher bei 0,9 als bei 90 liegen.
Nico S.
ZitatOriginal von Leseratte
Also den Begriff "Fourierismus" habe ich bislang lediglich im Zusammenhang mit sozialistischen Gesellschaftsphilosophien gelesen...
Es ist Jahrzehnte her, ich glaube es war irgendwann an der Uni, und es ist gut möglich, dass das auch anders gemeint war. Jedenfalls schreibt Fourier irgendwo mal ganz fasziniert von lesbischer Liebe.
Nico S.
Sextus, dass dir diese Art der Konstellation nicht zusagt, habe ich (und wohl jeder, der mitliest) zur Kenntnis genommen. Und es ist, wie gesagt, für mich auch ein gerechtfertigter Standpunkt, den ich nur einfach nicht teile.
Doch worauf willst du nun eigentlich hinaus?
Es gibt stapelweise Erotik- oder Pornowerke, die sich eindeutig an ein heterosexuelles, männliches Publikum richten und dabei Sex zwischen Frauen als Standardelement beinhalten.
Und selbst wenn dies in reinen Zahlen immer noch nur ein kleiner Prozentsatz sein sollte: Was kümmert mich das?
Ich respektiere - ernsthafte und begründete - Kritik (wie in diesem Fall von dir), weil jemand mir damit zeigt, dass er sich mit meinem Geschreibsel auseinandergesetzt hat. Und weil manchmal auch in üblen, einseitigen Verrissen ein Körnchen Nutzen für mich steckt. Dabei ist mir völlig schnurz, ob er oder ich dabei zur Mehrheit oder eher zu einer Minderheit zählen.
Um übrigens deine Überlegungen noch etwas zu ergänzen: In meinen "Gartenzaunreiterinnen", die ich auf Erozuna veröffentliche, kommt auf 100 Manuskriptseiten neben dem Ich-Erzähler kein zweiter Mann vor, dafür Konstellationen mit zwei bis X Frauen am laufenden Band, und die Veröffentlichung erfreut sich den Leserzahlen nach bester Beliebtheit.
Du musst mein Zeug nicht mögen. Und du kannst es gerne auch kritisieren. Aber versuch doch nicht immerzu, deine eigene Position als "mehr" darzustellen als die anderer. Selbst wenn es stimmt und du damit Recht hättest - das Mehrheitsempfinden ist kein Argument in sich. Du entwertest damit lediglich deinen persönlichen Standpunkt.
Nico S.
Danke für die begriffliche Aufklärung.
Tatsächlich gibt es m.W. einen ziemlich selten verwendeten Fachausdruck für die männliche Faszination an lesbischem Sex: Fourierismus.
Da ich jedoch glaube, dass du meine Antwort dennoch sehr gut verstanden hast, will ichs nun dabei bewenden lassen.
Ich hab jedenfalls meine Freude an meinen Fantasien, und wenn du sie nicht teilst, ist das ja auch normal. Mir graust es hier auch bei mehr als der Hälfte der Storys - selbst wenn ich manche davon sehr gut ausgedacht bzw. geschrieben finde.
Nico S.
Das ist natürlich erstmal richtig: Eine Patientin würde wohl in der Realität von einer weiblichen Pflegekraft rasiert. Doch was für eine Art Argument ist das? Das ist in etwa so, als wolle man Tolkien vorwerfen, es gäbe ja gar keine Orks, Zwerge und Elben.
Es liegt einfach in der Natur der Sache, sprich dem Konzept des SB, das hier fast immer ein "Was-wäre-wenn" am Anfang steht. Wenn man den SB nach tatsächlich real glaubwürdigen Storys durchsuchen wollte, käme man vermutlich auf unter 1 %. Davon abgesehen gibt es Autoren bzw. Geschichten, die sich um eine möglichst realitätsnahe bzw. wahrscheinliche Weiterentwicklung bemühen - zu denen zählt Jodas Operation für mich gewiss.
Nico S.