Beiträge von NicoS

    Das Gute zuerst: Wie gewohnt sauber und ordentlich geschrieben, flüssig zu lesen und angenehm anregend, ohne in Stammtischsprache oder Schlimmeres abzugleiten.


    Doch was soll dieses Bröckchen, das nach schätzungsweise anderthalb Manuskriptseiten mitten im Geschehen aufhört? Selbst wenn begeisterte Leser hier manchmal drängeln: Ich denke nicht, dass jemand ernsthaft sauer ist, wenn sich ein Autor Zeit lässt und dann eine runde Story oder Folge abliefert.


    Spannend wird es auf diese Weise jedenfalls nicht, denn bei dem "Ende" ist der Inhalt der Fortsetzung zu vorhersehbar. Und falls es wirklich massiv an Einfällen für die Sex-Choreographie fehlte, hätte es ein wenig Atmosphärenschilderung oder zum Beispiel eine Beschreibung der eingeladenen Freundinnen auch getan (was nicht zuletzt auch die Spannung erhöht hätte, die so beschriebenen dann in der nächsten Folge in heftiger Aktion zu erleben).


    Schade drum.


    Nico S.

    So frisch und lebendig der Rap ohne Titel daher kommt, so gerät das Konzept in diesem Gedicht aus den Fugen, geht unter im beschaulichen Manierismus. Wenn von Sieben Siegeln und Äonen die Rede ist, muss ich an den Kommentar meines Deutschlehrers in den 1970er Jahren zum Klassenaufsatz eines Mitschülers denken: "Ja sicher ist das schön geschrieben, nur leider 150 Jahre zu spät."


    Dunkel bleibt der Rede Sinne, und mir scheint, vor lauter schöner Worte, Bilder und Gedanken geht da irgendwo gewaltig der Faden verloren. Mag sein, dass es einem "Kenner" im Sinne des persönlichen Hintergrundwissens etwas sagt, doch dies ist nunmal eine öffentliche Plattform, wo diese Personen doch recht rar sein dürften.


    Sorry, aber in diesem Fall hält sich meine Begeisterung in Grenzen, und die Note 4 Komma etwas spiegelt etwa auch meine Einschätzung wider.


    Nico S.

    So was ... ein Gedicht im SB. Ein Rap-Text auch noch! Na, das muss ja zu Unverständnis führen. "Thema verfehlt" würde Jochen aus der Bilderwelt schreiben. Note 3 Komma irgendwas. Nicht wert, bewahrt zu werden, oder etwa nicht?


    Das sind immer solche Dinge, bei denen ich dann doch etwas genauer hinschaue. Zumal die Autorin ja bekanntlich eine ist, die nicht zum ersten Mal in die Tasten greift. Da könnte doch was dran sein ...


    Und siehe da! Genaueres Lesen macht doch Freude. Nein, weibliche Nacktheit findet hier nicht im Tittenschwinger- und Mösenblitzersinne statt. Eher schon in der Offenheit. Jedenfalls geht es um Sex an, mit oder gegen Frauen. Und es ist - bis auf das verstümmelte Ende - wirklich gut geschrieben.


    Ich kenne mich mit Rap überhaupt nicht aus. Doch ich spüre beim Lesen, dass das Stück Rhythmus hat, im Sprechgesang gut laufen könnte. Eine 8 oder 9 würde ich dem Titellosen auch nicht geben. Aber in der 3 irgendwas steckt eine ganze Menge "kenn ich nicht, will ich nicht", und das hat wenig mit einem Qualitätsurteil zu tun, vor allem wenn man bedenkt, dass selbst flachste Dummficktgutstorys von keiner ganzen Textseite Länge es oft leicht auf Note 5 schaffen.


    LadyWalk, wenn du das mit dem Ende korrigieren willst, sag Bescheid, dann nehm ich die aktuelle Version raus. :)


    Nico S.

    ich finde die Story nach wie vor erfrischend, gut geschrieben und auch mit witzigen Einfällen erzählt. Besonders positiv zu vermerken ist, dass der 2. Teil nicht abrutscht, sondern in eine in der Situation überraschende, aber nicht unmögliche Wendung mündet. Ich würde gern auch noch einen 3. Teil lesen! :D


    Nico S.

    Ich kann mich meinem Vorredner nur teilweise anschließen. Ich finde die Storyline zwar nicht atemberaubend ungewöhnlich, aber pfiffig, und über solche kleinen Logikfehler lese ich in einer ansonsten ansprechenden Story ohnehin weg.


    Der einzige störende Punkt ist für mich der Abschluss: eine Aufzählung des weiteren Geschehens im Zeitraffer, das der eigentlichen Story nichts hinzufügt, recht unlebendig zu lesen ist und am Ende nur das Gefühl übrig lässt, dass da eine Art Pflichtübung absolviert wurde.


    Für mich wäre es ok gewesen, die Story nach dem Nach-Hause-Fahren mit etwas wie "... doch ich hörte nie wieder etwas von ihr." enden zu lassen. Ansonsten wäre das ja die Steilvorlage für einen 2. Teil, und nachdem man beim ersten so viel Freude hatte, ärgert man sich regelrecht, dass einem dieser mögliche 2. Teil entgeht.


    Nico S.

    Zitat

    Original von romanowsky
    Nein, ganz so einfach möchte ich es mir nicht machen. Ob es Frauen erregt, wenn sie den Riesenpimmel eines Hengstes sehen, kann ich nicht beurteilen.


    Ich hatte in zarter Jugend mal eine kurze Zeit lang Reitunterricht und kann dir bestätigen, dass das auch jenseits aller sodomistischen Vorstellungen (die meine Vereinkameradinnen wohl kaum hatten) einen recht ... ähm ... starken Eindruck macht.


    Nico S.

    Hallo qwertzu


    das meiste, was du anführst, ist ja - wenn ich's recht lese - eine Zusammenfassung bereits geäußerter Punkte. Ich lass das einfach jetzt so stehen - es ist deine Meinung, und ich finde es wie andernorts geschrieben ja gut, wenn auch meine Storys mal kritisch betrachtet werden ... selbst wenn mir manches daran dann verwunderlich erscheint. Ich habs mir inzwischen sowieso (fast) abgewöhnt, bestimmte Reaktionen zu erwarten - ich liege damit oft falsch, aber das ist vermutlich auch normal. 8)


    Nur zu den "Großereignissen" noch dies: Natürlich finden heute auch kleinere Großereignisse in irgendwelchen Kanälen eine Resonanz - sei es im Internet oder Regionalmedien. Aber bedenke folgendes: Die Demo in Berlin hatte 1.000 Teilnehmer und vielleicht das 10fache an Zuschauern und sonstigen Besuchern. Der CirCon hat 3.000 Teilnehmer. Ein gewöhnlicher Christopher Street Day in einer Stadt wie Hamburg, Frankfurt oder München hat einige HUNDERTtausend Teilnehmer, die in Köln oder Berlin weit über 1 Million. Aber wieviel davon bekommst du mit, wenn du nicht gezielt nachschaust? Ich habe die Größe der beiden Ereignisse schon bewusst so gewählt, dass sie klar unterhalb der Schwelle für "bundesweite mediale Aufmerksamkeit" liegen.


    Aber um die Frage vollständig zu beantworten: Familie und Klassenkameraden bekommen nichts mit, weil Valeria vorsichtig ist. Und der Auftritt im Umkleideraum hat ihr gereicht, um noch vorsichtiger zu werden. Sie zelebriert ihr Doppelleben an entlegenen oder weit entfernten Orten (wie auch in ähnlich gelagerten realen Fällen oft üblich).


    Es gibt für mich aber noch einen grundsätzlicheren Aspekt: Die "Nackte Elfe" hört etwa da auf, wo Helena anfängt. Eine Positiv-Version der Folge-Ereignisse wäre leicht zur Helena-Doublette geworden. Und Negativ-Storys zu schreiben (Valeria kommt nach Hause, Mutter macht Riesenaufstand, Mobbing in der Schule etc.), hab ich ganz offen gesagt keine Lust. Die kann man leider - mit anderen Hintergründen - zu oft im Fernsehen, Radio oder sonstigen Medien sehen/hören.


    Nico S.

    Hallo Fuzzi,


    danke für deinen Kommentar!


    Bunte Haare, Szenen etc.: Wenn du damit nix am Hut hast, ist das wohl so. Doch gerade was das SB Thema (einseitige) weibliche Nacktheit betrifft, entgeht dir da was ... :]


    Klientelbefriedigung: Ich will gar nicht abstreiten, dass ich da auch ein Auge aufs Publikum hatte, vor allem bei Kapitel 8. Im Großen und Ganzen hatte ich aber einfach Spaß daran, die Figur Valeria sehr differenziert auszuarbeiten und die im Werkstattbericht erwähnte Entwicklung zu schildern.


    Was ich aber nicht verstehe (auch bei anderen nicht, die das schon mal da und dort angesprochen haben): Wieso Teil 1 bis 3? Die Romanfigur "Naked Elvin" kommt nur in Teil 1 und 2 vor. In Teil 3 ist Valeria bereits selbst Naked Elvin ... nicht anders als später in Berlin und dann in Leipzig.


    Knecht Ruprecht ... ja, da bin ich auch mal gespannt. ;)


    Nico S.

    Reaktionen der Umwelt: Das könnte natürlich spannend werden. Doch ich habe jetzt eine ursprünglich auf 3-5 Folgen angelegte Story schon auf 9 gebracht ... mehr hätte echt nicht sein müssen.


    Ich werde mal drüber nachdenken, ob ich auf Valeria und/oder Naked Elvin nochmal zurück komme. Momentan sind jedoch dafür weder Zeit noch Ideen vorhanden.


    Auf jeden Fall aber Danke für deinen Kommentar! :)


    Nico S.

    Theoretisch müsste ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Geschichten gelöscht werden; das ist soweit richtig.


    Diese Aufgabe hat uns Alexander aber nicht übertragen (und er will einen solchen Kahlschlag auch nicht). Wir haben uns um die neu eingestellten Geschichten zu kümmern und können als Mods z.B. auch nur frisch eingestellte Geschichten bis etwa zur Nummer 30 löschen.


    Für alles übrige ist Alexander dabei, eine andere Lösung zu finden. Ich möchte nicht zu weit vorgreifen, aber wir werden das Problem in der jetztigen Form in absehbarer Zeit nicht mehr haben.


    Ich hoffe, das hilft der Diskussion jetzt etwas weiter. :D


    Nico S.

    Zitat

    Original von Erpan
    Ein 15-Jähriger ist kein Kind mehr. Und von wegen Traum: ich selbst habe meine erste reale Erfahrungen mit einer Frau gemacht, die so 25 oder 26 Jahre alt war. Gesetzt den Fall, ich würde ýmein erstes Malý in einer Story beschreiben und hier veröffentlichen wollen, wäre das nach deiner Meinung hier nicht möglich, oder?


    Zudem: Die meisten von uns haben ihr erstes Mal in einem Alter von unter 18 Jahre erlebt und das darf in einer Story nun nicht mehr beschrieben werden, außer man ändert das Alter auf 18 und älter? Das ist nichts anderes als verordnetes Lügen ý so wird Scheinheiligkeit erzeugt.


    Hallo Erpan,


    in der Sache hast du natürlich recht. Nur sieht das der Gesetzgeber in Deutschland anders. Wir müssen uns hier, denke ich, nicht darüber lange streiten, dass bei der Bekämpfung echter Auswüchse dabei in deutscher Gründlichkeit das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde. Doch weder deine noch meine noch Meinung ist in diesem Fall ausschlaggebend.


    Nico S.

    Darin liegt auch der Schlüssel zu dem Farbwechsel im Text, der jeweils das Auftreten der nackten Hauptfigur signalisiert: Was scheinbar als Geschichte auf zwei Ebenen begann, war es nie und sollte es nie sein. Es war immer nur eine Geschichte, und der Titel lieferte gewissermaßen den Schlüssel. Valeria ist ... obwohl ich die ganze Story hindurch ihre subjektive, träumerische Selbstidentifikation als "Naked Elvin" beibehalte ... nicht identisch mit der Romanfigur der Jetago-Elfe. Dennoch nähert sie sich ihr immer weiter an ... zuerst in der Imagination des Lesens, dann in der Traumwelt des Waldes und schließlich in realen Kämpfen für die gute Sache. Es ist dabei Valerias großes Dilemma, dass sie bei all dem doch in ihrer ... der realen Welt ... gefangen bleibt, allenfalls die "Nackte Elfe" und niemals wirklich Naked Elvin werden kann.


    Die "Nackte Elfe" ist eine Coming-of-Age-Story, die Geschichte einer ... zumindest teilweisen ... Selbstfindung. Trotz aller sexuellen Obertöne ist Valeria im Wald immer noch ein Kind, völlig gefangen in der Imagination, zu der nur Kinder in diesem Umfang fähig sind. Dennoch ist sie bereits alt genug, dass ein Teil von ihr da auch heraus will ... und sie findet in der Circonia-Welt und der Figur der Naked Elvin nicht so sehr ein Mittel, aus der Realität zu fliehen, als vielmehr einen Weg, sich - auch als Außenseiterin - in der realen Welt zurecht zu finden!


    Klafft zu Beginn der Story noch eine deutliche Lücke zwischen trübem Alltag und fantastischer Romanwelt, finden wir im Abschlusskapitel beide Welten vereint: Die Fantastik der Wirklichkeit - in Form des CirCon - und ihr eigener Mut arbeiten zusammen, und in dieser beflügelnden geistigen Umgebung gelingt es ihr nun auch, ihre Sexualität zu erkennen und dazu zu stehen ... einschließlich jenes Exhibitionismus, den man in Subkulturen (bei Valerie einer erfundenen und einer echten) häufig in recht ausgeprägter Form findet.


    Nico S.

    Nachdem nun der Abschluss der Story erschienen ist, möchte ich auf ein paar Punkte eingehen, die ich bei meinen früheren Kommentaren bewusst offen gelassen habe oder die durch die wöchentliche Erscheinungsweise offenbar doch zu stark verzerrt wurden.


    * * *


    Schon seit den Helena-Storys war es meine Absicht, Geschichten zu finden, die "öffentliche weibliche Nacktheit" in einem möglichst realistischen, aber dennoch ungewöhnlichen Rahmen darstellen. Der grundsätzliche Kniff dabei ist, ein zumindest einigermaßen glaubhaftes Vehikel zu finden, das es ermöglicht, die Gesetze des Alltags wenigstens ein klein wenig zu Gunsten meiner Story zu beeinflussen. Eine sehr simple - und für mich reizlose - Lösung wäre zum Beispiel ein Nudistenclub. In der ersten Helena-Staffel habe ich dazu die relativ abgeschlossene Gemeinschaft des winzigen Wendlandweilers gewählt (den es übrigens tatsächlich gibt, wenn auch ohne Nackte auf der Dorfstraße), in der zweiten war es das Geld von Albert Kandermann.


    Für Valeria wollte ich nun die Schraube noch eine halbe Drehung fester anziehen; der Realismus sollte noch greifbarer werden. Dazu brauchte ich zunächst eine geeignete Hauptfigur. Die auf eigenwillige Weise selbstbewusste Tochter einer alleinerziehenden Zuwanderer-Mutter schien mir dazu besonders geeignet.


    Diese Mutter übrigens stammt aus der Ukraine, einem Land zwischen Europa und Asien, russischem und westlichem Denken, das ich schon einmal vor langer Zeit für eine gänzlich andere Art von Geschichte als Herkunftsland einer Hauptfigur genutzt habe. Valeria ist noch dort geboren; ihre Mutter ist erst nach Deutschland gekommen, als sie etwa 5 Jahre alt war. Die Mutter dagegen ist dort aufgewachsen und hängt noch vielen, bei uns inzwischen als überkommen geltenden Vorstellungen an. Doch gerade damit findet sie sich in Deutschland zwischen allen Stühlen wieder: Einerseits möchte sie die gute, alte Art des Familienlebens mit gehorsamen, anständigen Kindern. Andererseits schafft sie es nur sehr unvollkommen, sich ihrer neuen und selbstgewählten Heimat anzupassen. Ihr Privatleben ist ein Misserfolg, und sie füllt ihre Rolle als positives Vorbild mehr als mangelhaft aus. Schlussendlich ist sie allein viel zu schwach ... und in der fremden Umgebung auch verunsichert ... um ihre Tochter zu bändigen. So kann Valeria auch sehr leicht Freiräume finden und ausfüllen ... wie den Wald, die Gothic-Szene oder die Circonia-Fan-Community ... da die Mutter absolut keine Vorstellung davon hat, welche Umgebung und Folgen für Valeria dies hat bzw. haben könnte. So ist schon von der Herkunft her bei Valeria der Boden bereitet für die Eskapade - was ja wörtlich "Flucht" bedeutet - als Naked Elvin.


    * * *


    Den tatsächlichen Anstoß zu der vorliegenden Geschichte gab mir übrigens ein Ereignis, von dem ich durch einen eigenartigen Zufall erfuhr. Ich schaute in ein Stadtmagazin, das ich sonst nie lese ... und fand dort die Ankündigung eines "Cos-Player Treffens". Den Begriff hatte ich noch nie gehört, doch die Bilder sprachen eine deutliche Spache, und den Rest erfuhr ich durch Wikipedia: Cos-Player sind Jugendliche ... überwiegend weibliche, wie mir scheint ... die versuchen, durch Kostümierung, Make-up, aber auch Gestik und Haltungen Figuren aus japanischen Manga Comics so realistisch wie nur irgend möglich nachzuahmen. Dabei zeichnen sich übrigens einige der Kostüme vor allem für Mädchen auch durch einen sehr sparsamen Stoffverbrauch aus ...


    Da mir aber die Manga Comic Welt völlig unvertraut ist, habe ich den Rahmen für Valerias nackten Auftritt in eine mir selbst vertrautere Umgebung verlegt. Fantasy und vor allem Science Fiction haben mich schon immer fasziniert. So habe ich diese Starwars artige Mischung namens Circonia zusammengerührt ... ziemlich stümperhaft übrigens ... um Valeria ihre Bühne zu verschaffen.


    Damit hatte ich nun ein geeignetes "Vehikel" gefunden, also ein durchaus realistisch vorstellbares Element, das in einem gewissen Rahmen öffentliche Nacktheit ermöglichen konnte. Allerdings sind dabei nicht nur die exhibitionistischen Cos-Player-Kostüme mit der Vorstellung eines Trekkie-Treffens vermischt.


    Hineingemixt habe ich eine Anekdote aus einer weitaus größeren und sichtbareren Subkultur, der Mittelalter-Szene. Märkte, Turniere und sonstigen Treffen gibt es ja inzwischen in ganz Deutschland ... und wenn dann noch ein Bader mit auf dem Platz ist, kann man das Konzept des Schambereichs Realität werden sehen: Frauen ... und natürlich auch Männer ... die sich in aller bekleideten Öffentlichkeit ganz entspannt splitternackt ihrem Vergnügen hingeben. So dient z.B. die Milch, die dem Badewasser dort zugegeben wird, weniger der Körperpflege, sondern eher als Sichtschutz ...


    Bei einem solchen Bader hörte ich dann auch die Geschichte von einer großen, kräftigen Frau, die ... nackt im Zuber sitzend ... von einem Touristen fotografiert wurde. Sie forderte ein Entgelt, doch er wollte nicht zahlen und dachte wohl, er könne er sich in der Menge verdrücken. Doch die Frau sei kurzerhand aus dem Zuber gestiegen, habe sich ihr Schwert geschnappt und sei, splitternackt wie sie war, dem Mann quer über den Markt nachgelaufen, habe ihn mit blankem Schwert und blankem Busen überrumpelt und ihm ein gehöriges Fotogeld abgeknöpft.


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    Eine Problematik, die ich allerdings von Anfang an bewusst in Kauf genommen habe, resultiert gewiss aus der wöchentlichen Erscheinungsweise. Ich verstehe jeden, der sich nach 2 oder gar 3 Wochen nicht mehr an die Einzelheiten der vorherigen Kapitel erinnert und so das Gefühl hat, der Story fehle es an Zusammenhalt.


    Doch ich wollte eine breiter angelegte Geschichte schreiben. Dabei ist die tatsächliche Handlungszeit relativ kurz. Sie spielt im Zeitraum von Mai bis Juli des Jahres, in dem Valeria 16 wird. Allerdings sind die Kapitel 2 und vor allem 3 im Wesentlichen Rückblenden. So wird zwar am Anfang von Kapitel 4 kurz auf den zeitlichen Zusammenhang zu Kapitel 1 verwiesen, doch dieser Link konnte offenbar die Distanz von dann 3 Wochen Erscheinungsabstand nicht ausgleichen: Viele hatten das Gefühl, hier beginne nun eine neue Geschichte, obwohl nach einer allerdings recht ausgedehnten Einbettung lediglich der Beginn fortgesetzt wird.


    Wer die Geduld dazu aufbringt, möge noch einmal den schwarzen Teil von Kapitel 1 und dann das Kapitel 4 in direktem Zusammenhang lesen; ich denke, dann wird klar, dass der Gesamtaufbau durchaus homogen ist.


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    Im Mittelpunkt der Story steht Valeria. Um sie allein geht es, und zwar in jedem Moment. Die Romanfigur Naked Elvin scheint zwar in den ersten beiden Kapiteln eine dominante Rolle zu spielen, doch tatsächlich befinden wir uns die ganze Zeit über in Valerias Kopf ... dem Kopf einer Sechzehnjährigen, in dem neben überraschender Klarheit und Kapazität auch einiges Chaos herrscht. Indem Valeria in ihrem Buch liest, folgen wir eigentlich nicht dem Text (den ich bewusst nicht sehr anspruchsvoll gestaltet habe), sondern ihren Gedanken.


    So bleibt konsequenterweise die Perspektive der Story fast durchgehend bei Valeria - einschließlich all ihrer fantastischen Vorstellungen, selbst Naked Elvin zu sein. Ihre Gedanken und Empfindungen sind es, die mich interessiert haben. Es mag den einen oder anderen überraschen: Der masochistische Zug kam sozusagen von alleine, aus der Figur selbst heraus und war von mir anfangs gar nicht intendiert. Valeria ist eine Außenseiterin, äußerlich wie innerlich ... und nur eine solche wäre wohl - bei Annahme höchstmöglichen Realismus - bereit, einen derart outrierten Plan zu fassen wie mit gerade mal 16 splitternackt vor dreitausend Leuten aufzumarschieren. Vor den konventionellen Wünschen und Träumen ihrer Altersgenossen gruselt sie sich. Gleichzeitig erlaubt ihr ihre sonstige Distanz zu herkömmlichen Vorstellungen und Prägungen, ihre Sexualität völlig unvoreingenommen und relativ hemmungslos zu erforschen. Da ist nun der Schritt zum Experimentellen, ja zum Extremen, kein großer mehr.


    Ich möchte das Nähkästchen nicht zu weit aufmachen, doch soviel sei noch dazu gesagt: Es gibt reale Vorbilder in meinem Bekanntenkreis. Sicher nicht in einer Person vereinigt, doch in Biografie und sonstigen Umständen dicht genug beisammen, um eine Valeria daraus zusammen zu "brauen".


    Kein Zufall ist natürlich auch Valerias Alter zum Zeitpunkt der Handlung. Nicht, weil ich speziell auf Sechzehnjährige abfahre ... regelmäßigen Lesern wird bekannt sein, dass meine weiblichen Hauptfiguren aus allen möglichen Altersgruppen stammen ... sondern weil 16 bei Mädchen bzw. jungen Frauen ein Alter ist, bei dem besonders vieles möglich scheint, was vorher nicht ging und danach unter dem Eindruck der fortschreitenden Sozialisation nicht mehr versucht wird, ein Alter des Auf- und Ausbrechens ... das natürlich oft genug unter dem Druck von Elternhaus, Freundeskreis oder schlicht fehlenden Möglichkeiten unerkannt oder ohne Folgen bleibt.


    * * *


    So haben wir nun alle Zutaten für eine Story beisammen, die zugleich die tangentiale Annäherung an eine realistische Welt versucht und dabei zeigt, wie fantastisch diese Welt selbst werden kann ... zumal im Kopf einer pubertierenden Außenseiterin.


    Um dies in Szene zu setzen, hätten am Anfang einige Erläuterungen gewiss gereicht. Wer sich die schwarzen Teile der Kapitel 1, 2 und 3 einmal als zusammenhängenden Text denkt, mag sich vorstellen können, wie dies gewirkt hätte. Doch ich wollte ja tiefer eindringen - vor allem in das Seelenleben meiner leicht desorientierten Sechzehnjährigen! Es ist nicht ungewöhnlich, dass Jugendliche sich ... ausgehend von Filmen oder Lektüre ... selbst in solche fantastischen Welten hineindenken und -träumen. Warum also nicht Valerias Alter nutzen und die Verbindung der beiden Welten ein wenig weiter treiben?


    (Fortsetzung in Teil II)

    Schriftgröße 14 in den Schreibfenster-Einstellungen wäre eine gute Lösung, ja. Ansonsten für Fuzzi: Ctrl und + ... dann wird die Schrift größer (ich brauch das auch bei diesem Augenpulver ;) ).


    Ansonsten: Schöne, gut geschriebene und erzählte Story, wobei mich der Mangel an Realismus wenig stört bzw. ich durchaus die Möglichkeit sehe, dass eine solche Untersuchung für wenige, einzelne Frauen auch etwas erregendes an sich hat (selbst wenn es nicht ganz bis zum Höhepunkt reicht).


    Als angenehm empfinde ich besonders die dramaturgische Zurückhaltung: Lena bekommt zwar ihren Orgasmus, doch der Autor verkneift sich das "Standardsexprogramm" mit Schwester oder Ärztin.


    Nico S.

    Ich schließe mich meinen Vorrednern an: ein nette, liebenswerte Story, die den Sex in eine sehr gut geschriebene, kleine Geschichte verpackt. Was mir daran besonders gefällt, ist der Eindruck, dass es dem Autor nicht nur um die möglichst gradlinige Herbeiführung des Sexualverkehrs geht, sondern dass er einige Gedanken und Sorgfalt auf das Drumherum verwendet (auch wenn dabei in Hinsicht auf das Solarium einige dichterische Freiheit waltet).


    Nico S.

    Ich bin momentan durch meinen Broterwerb extrem eingespannt, hoffe aber nach Weihnachten so etwas wie die wichtigsten Netiquette und sonstigen Regeln in einer vernünftig lesbaren Form im Ankündigungsbereich einstellen zu können.


    Eine automatische Information bei Anmeldung ... eigentlich keine schlechte Idee. Ich werde jedenfalls Alex fragen, ob zumindest ein Hinweis auf jene Info eingebaut werden kann.


    Nico S.