In der Stadtverordnetenversammlung ging es hoch her. Wie üblich wurden die jeweils anderen Fraktionen, der Bürgermeister, sowie die Amtsleiter für das Desaster verantwortlich gemacht.
Nur die Frage, wer denn nun schuldig ist und die Verantwortung übernehmen muss, konnte nicht geklärt werden.
Immerhin gab es einen Einwurf vom Bürger Horst Lehmann, das es doch wenig sinnvoll ist einen Schuldigen zu suchen, sondern es sinnvoll wäre eine Lösung zu finden.
Das darauf folgende Schweigen tat schon fast weh. Aber man sah es allen Stadtverordneten an, wie intensiv sie nachdachten. Natürlich kannten sie schon die Initiative von Frau Daupenfeld-Müller und auch von dem Spielenachmittag der Bunten Liste, aber die Vorstellung selbst nackt im Schwimmbad zu schwimmen erzeugte bei den meisten eine Gänsehaut. Niemals würden sie der Frau Daupenfeld-Müller folgen, die vermutlich eine exhibitionistische Veranlagung hatte.
Und der Vorschlag der bunten Liste war schon deshalb nicht mehrheitsfähig, weil er von der Bunten Liste war. Also ganz klar Unfug.
Der Stadverordnetenvorsteher Heiner Leutenglöckchen sagte daraufhin die folgenschweren Worte: "Ja meine Damen und Herren, wir sollten unsere Verantwortung wahr nehmen und nach Lösungen suchen, wobei es keine Denkverbote geben darf. Alles darf und muss gesagt und diskutiert werden. Der Schaden den die Politik und unsere Demokratie sonst nehmen würde wäre so groß, das man sich die Folgen gar nicht ausmalen möchte."
Die Stadtverordneten stimmten deshalb über den Vorschlag ab und einstimmig wurde beschlossen, dass alle Fraktionen bis zur nächsten Versammlung Lösungen zur Vorlage bringen sollten. Anschließend ging es zufrieden in den Ratskeller.