Hallo Nico, danke für diese konstruktive Kritik.
Es stimmt, dass die Geschichte teilweise etwas „oberflächlich“ ist und dass ich hier vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas mehr hätte herausholen können.
Aber ich muss auch zugeben, dass ich gerade beim „in die Tiefe gehen“ so meine Probleme habe.
Die Geschichte in mehrere Teile aufzuteilen, wäre mir auch nur schwer möglich gewesen, weil sie eben nicht linear Aufgebaut ist. Ich wollte und musste den Kreis also in einem Teil schließen.
Hier spielt sicher auch die Entstehung der Geschichte eine Rolle.
Die Idee dazu hatte ich, als ich – ich glaube, es war hier – ein Bild mit so einem Brautkleid sah und mich fragte wie eine Braut wohl reagieren würde, wenn sie so ein Kleid tragen soll.
Die der Teil der Hochzeit war also zuerst da, alles weitere wie es dazu kam ist erst später nach und nach entstanden.
Und außerdem wollte ich den Leser ja auch etwas „fesseln“, „Anja konnte es kaum fassen. Nein, das können sie ihr doch nicht antun. Sie fühlte, …“ und nicht gleich oder erst fast gegen Ende verraten was nun der Grund dafür ist.
Bei einer linearen in vormöglich noch mehreren Teilen Erzählung wäre das so ja nicht unbedingt möglich gewesen.
Aber, falls es noch einen weiteren Teil geben sollte, werde ich bestimmt (zumindest versuchen) auch noch auf Anjas Gefühle weiter eingehen. Auch hier kann es ja wieder rückblenden bis in diesen Teil geben. Ein paar Ideen sind schon vorhanden, es wird nur wieder schwierig, diese in eine Geschichte zu verpacken. Mal sehen wie sich das entwickelt …
Ach ja und …
Zitat
Welche junge Frau würde sich solchen Ritualen bis hin zur Brandmarkung ohne die geringste Frage vorab unterwerfen?
Die Sache ist natürlich die, dass sie das alles gar nichts wusste.
Vorher war das alles für sie nur ein „Spiel“ ein paar Streiche, Mutproben ihrem Marco zur liebe.
Sie wusste ja gar nicht, wo Marco sie langsam und schritt für schritt führte.
Die eigentliche „Bombe“ platzte ja erst bei der Hochzeit.
Wirklich (bewusst) unterwerfen könnte sie sich hier ja noch gar nicht, das beginnt ja erst jetzt, wo sie „ihm gehört“ und Teil dieser Familie ist.
Wenn wir das z.b mal die O betrachten, sie wurde ja auch erst schrittweise dahin geführt.
Sie unterwirft sich also immer wieder neu, weil sie aus liebe immer wieder bereit ist einen Schritt weiter zu gehen, anstatt zu sagen "Schluss jetzt".
Ich denke das ganze hätte einfach nicht funktioniert, wenn er gleich zu Beginn gesagt hatte, was auf sie zukommt. Darauf würde sich wahrscheinlich wirklich niemand einlassen.