Zitat
Original von NicoS
Das Grundkonzept des Schambereich, das freies Einstellen von Geschichten ohne redaktionelle Vorkontrolle erlaubt, wird nicht geändert. Punkt.
Danke für dieses klare Statement. Damit bleibt schambereich.net eine der wenigen Seiten im Netz, die auf .de enden und trotzdem keine Vorzensur betrieben.
Die Geschichte selbst ist mit ihren vielen Übertreibungen fast als surrealistisch zu bezeichnen. Sie ist auch nicht ohne Humor und zuweilen gibt es auch ein wenig Gesellschaftskritik. So z.B. hier:
„Unsere kleine Schlampe hier benötigt noch etwas Erziehung, damit sie das Alter achtet“ erklärte Herr Müller den Greifs. Aus der Wohnung von Herrn Müller waren jetzt auch seine Kumpels gekommen. Sie wollten sich das Schauspiel nicht entgehen lassen. „Das ist das Problem bei der heutigen Jugend, sie weiß nicht, was sich gehört“ stimmte Frau Greif Herrn Müller zu.
Natürlich ist diese Szene absurd, aber der Dialog passt haargenau. Auch Sätze wie dieser, verfehlen ihre Wirkung nicht:
„Und jetzt wisch‘ Dir Deine Augen trocken und hör auf zu schniefen, was sollen denn die Leute denken?“
Köstlich - wenn man bedenkt, was unmittelbar davor passierte.
Aber ansonsten geschieht in der Geschichte wenig. Sie enthält nichts als Wiederholungen des immer Gleichen: Herr Müller führt die Protagonisten einer Meute vor, die ihren Spaß an ihr haben darf. Und auch dieser Spaß ist immer der gleiche: Anschauen, untersuchen, befingern, Kette einführen, wichsen. Immerhin kommt dabei auch die Protagonistin auf ihre Kosten. Widerwillig willig. Was im realen Leben zwar selten vorkommt, aber eben vorkommt. Niemand kann sagen, so etwas gäbe es nicht. Oder: So etwas darf es nicht geben, weil es verboten ist.
Verboten ist Vieles, darunter auch Mord, und trotzdem wird uns Mord im Fernsehen allabendlich dargeboten, so dass wie meinen könnten, Nötigungen, Vergewaltigungen und Leichen sind fester Bestandteil des Lebens von uns allen. Real ist das nicht, real ist eher das Gegenteil. Deutschland hat geringere Kriminalitätsrate als viele andere Industriestaaten. Mit einer Ausnahme: Japan. Warum dem so ist, streiten sich die Gelehrten, aber eine der Möglichkeiten ist der dortige lockerere Umgang mit Sado-Maso-Publikationen. Ich will das hier nicht weiter vertiefen, aber Nachdenkens wert ist das schon.
Noch ein Wort zur Sprache in der Geschichte: Ich finde sie dem Geschehen und dem Personal angemessen. Lateinische (Penis, Vulva) oder gar englische Wörter (Pussy) zu benutzen wirkte hier unfreiwillig komisch. Ich weiß ohnehin nicht, was man gegen Fotze, Möse und Schwanz hat – es sind doch alle schöne deutsche Wörter. Na gut, schön sind sie vielleicht nicht, aber ist Penis besser als Schwanz, bloß weil damit absolut das Gleiche (Schwanz) auf Lateinisch gesagt wird? Aber auch das sollte man nicht hier klären, sondern ein Extra-Thread aufmachen – wer anderer Meinung ist.
Abschließend kann ich sagen: Die Geschichte mangelt es nicht nur an richtiger Rechtschreibung und Grammatik (vor allem Interpunktion!), sondern auch an Fantasie. Mit der Szene mit den Greifs auf der Treppe wurde schon fast alles gesagt - insofern kann ich diejenigen schon verstehen, die sie nicht zu Ende gelesen haben. Dennoch ist sie besser als viele, viele andere hier. Denn sie hat Humor, hat Mut zur Übertreibung bis zum Absurden. Sie ist, ich sagte es schon, surreal.