"Von einer Heiligen zur Hure" von daisy2

  • Hier ist der Link


    Eine gut konzipierte Geschichte mit bekannter Grundidee: Reiche, etwas ältere Frau ist mit mit ihrem Mann verheiratet und hat ihr Sexleben noch nicht entdeckt. Das ändert sich, als sie einen charmanten Kellner trifft.


    Der Text ist durchdachte und detailfreudig, mir fehlten aber die Gefühle. Ich fand das sehr schade, weil es etwas hölzern wirkte.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Von einer Heiligen zur Hure - Teil 2 von Daisy2


    Eine wunderbare Geschichte, erotisch, spannend, perfekt formuliert.
    Mir wäre zwar eine unerfahrene 24-jährige Protagonistin lieber, aber ... :P


    Herzlichen Dank und bitte weiter so!
    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von baer66 ()

  • Lieber baer66,
    recht herzlichen Dank für dein Lob. Es hat mich unheimlich gefreut. Motivation pur.
    Ich hoffe, dass Dir die nächsten Folgen genauso gut gefallen, auch wenn die Protagonistin leider nicht jünger wird... .

  • Liebe Daisy,


    eine spannende, anregende und erregende Geschichte hast du uns beschert, gut geschrieben, lustvoll und detailreich ausgeführt. Ich denke auch nicht wie Baer, dass die Protagonistin jünger sein sollte. Das sexuelle Erwachen einer reifen Frau, gehemmt durch ihre konservativ-kirchliche Erziehung und gefangen in einer lust- und lieblosen Beziehung, ist für mich durchaus schlüssig und nachvollziehbar. Vielleicht passen solche Frauen nicht mehr in die heutige Zeit, in den 50er und 60er Jahren waren sie nicht selten.


    Ich freue mich auf eine Fortsetzung.


    Liebe Grüße


    Verena

  • Eine Geschichte, deren erste beiden Teile ich regelrecht verschlungen habe. LaVie, baer66 und Verena haben meine Eindrücke eigentlich bereits hervorragend wiedergegeben, da fällt mir kaum noch zusätzlich etwas ein. Mir gefällt allein schon die Idee hinter der Geschichte, aber selten wurde eine derartige Verwandlung so liebevoll und detailreich dargestellt. Ich freue mich schon sehr auf weitere Fortsetzungen, das war und wird ein echter Lesegenuss!

  • Die Gefühle sind gut dargestellt und auch der Kontrast zum Ehemann. Sprachlich könnt es noch etwas feinfühliger sein, ich finde die Sprache etwas... plump.


    Als Leser finde ich es nicht gut, dass sie sich unterwirft. Erst, indem er sie zwingt, "Fotze" auszusprechen - kann ja sein, dass sie andere Wörter mehr antörnen, aber sie törnt mehr an, dass ihn das antörnt. Dann, indem er sie zwingt, die Pille zu nehmen. Sich für einen Mann mit Hormonen vollzuknallen, das kann ich nicht verstehen. Als ob der Sex deswegen besser wird bzw. als ob es nicht tausend Dinge gibt, die man unabhängig vom Kondom machen könnte... Außerdem: Was ist, wenn die Pille nicht vertragen wird oder es Monate dauert, bis sie die richtige gefunden hat? Er kann ja auch was gegen mögliche Kinder tun....


    Von diesem Standpunkt aus: Eigentlich ist sie keine Hure, sondern eine Freierin. Sie bezahlt mit ihren persönlichen Grenzen für Sex.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Ja, die Frauen ab 40, die sind recht würzig.
    Sage ich ja immer, da ich diese Erfahrung, das Frauen ab 40 erlebnishungrig und genusssüchtig sein können, auch schon gemacht habe.
    Insofern eine Geschichte, die zwar literarisch überhöht, sonst aber mitten aus dem Leben gegriffen ist.


    Der Satz: "Na du geiles Luder, soll ich dich mal wieder richtig durchficken?" hätte vor ihrem 40-igsten ein paar Backpfeifen zur Folge gehabt, jetzt jedoch einen liebevollen Griff ins Gemächt und die Antwort: "Hast du geiler alter Bock denn schon nachgeladen?"


    :D

  • Auch der 3.Teil gefällt mir sehr gut. Zunächst die Begegnung mit der Frauenärztin, MMN sehr gut geschrieben, wie es einer verklemmten, konservativ erzogenen Dame geht, wenn sie etwas aus ihrer Sicht Anrüchiges von einer Bezugsperson haben möchte. Dann geht es in kleinen Schritten weiter, und wir erfahren erfreulicherweise, dass sich die neue sexuelle Freiheit auch sehr positiv aufs Gemüt der Protagonistin schlägt. Der gemeinsame Hotelaufenthalt bringt dann den zu erwartenden Sprung nach vorne. Wenn heiße Outfits im Spiel sind, hat mich eine Geschichte ohnehin meist schon eingefangen, hier schafft es Daisy2 auch hervorragend, die Gefühle der Trägerin zu beschreiben. Der Sexshopbesuch und der Cliffhanger sind sowieso der Hammer. Gratuliere auch diesem Teil und danke fürs Veröffentlichen!

  • Als Leser finde ich es nicht gut, dass sie sich unterwirft. Erst, indem er sie zwingt, "Fotze" auszusprechen - kann ja sein, dass sie andere Wörter mehr antörnen, aber sie törnt mehr an, dass ihn das antörnt. Dann, indem er sie zwingt, die Pille zu nehmen. Sich für einen Mann mit Hormonen vollzuknallen, das kann ich nicht verstehen. Als ob der Sex deswegen besser wird bzw. als ob es nicht tausend Dinge gibt, die man unabhängig vom Kondom machen könnte... Außerdem: Was ist, wenn die Pille nicht vertragen wird oder es Monate dauert, bis sie die richtige gefunden hat? Er kann ja auch was gegen mögliche Kinder tun....



    Naja zwingen ... das entsprechende Zitat lautet folgendermaßen:


    „Es freut mich, dass es dir gefallen hat, Carina. Und damit du oder besser wir, es noch intensiver und vielfältiger genießen können, lässt du dir bitte die Pille verschreiben.“


    D.h. er bittet sie darum, keineswegs zwingt er sie. Er malt ihr aus, dass sie es dann noch besser genießen können. Die Wahl hat trotzdem noch sie. Und über mögliche Nebenwirkungen sollte sie die Frauenärztin aufklären, das ist deren Aufgabe. Wenn sie die Pille nicht verträgt, könnte sie es Marcel ja immer noch sagen. Und "tausend" Dinge gegen Schwangerschaft gibt es leider nicht - die Alternativen zur Pille haben entweder signifikante Nachteile oder arbeiten ebenfalls mit Hormonen. Sie "knallt" sich ja auch nicht "für den Mann" mit Hormonen voll, sondern weil sie selbst erfahren möchte, wie der Unterschied zum Sex mit Kondom ist.


    Ich sehe auch das Unterwerfen nicht wirklich. Für Carina ist es so, wie wenn man bspw. Schwimmen oder Skifahren lernt - auch da ist es ratsam, sich zunächst an das zu halten, was der Lehrer sagt. Marcel ist sozusagen Carinas Sexlehrer, und allein ihr Orgasmus beim ersten Mal, als sie es nach "seinen" Regeln trieben, lässt sie Vertrauen in ihn und seine Ideen fassen.


    Ausdrücke wie "Fotze" sind MMN symbolisch zu verstehen. Um Blockaden beim Sex zu lösen, muss bei Blockaden im Gehirn angesetzt werden. Und in der Welt, in der Carina aufgewachsen ist, gab es Denk- und Redeverbote. Das Wort muss man nicht mögen, aber alleine es auszusprechen ist ein großer Schritt für Carina (wie im Text auch gut beschrieben ist), der ihr neue Horizonte eröffnet. Sie hat Jehova gesagt und nicht gesteinigt worden, im Gegenteil. Marcel zeigt Carina Schritt für Schritt, was möglich ist. Der Schlussstein dieser Entwicklung sollte natürlich idealerweise sein, dass Carina selbst artikuliert, was ihr gefällt. Aber um das tun zu können, sollte sie zunächst möglichst viel kennenlernen. Natürlich darf man gespannt sein, wie Daisy2 die Entwicklung zu einem Ende führt - wird Carina zu einem willfährigen Spielzeug Marcels oder zu einer selbstbewussten, scham- und tabulosen Frau, die genau weiß was sie will.





    Von diesem Standpunkt aus: Eigentlich ist sie keine Hure, sondern eine Freierin. Sie bezahlt mit ihren persönlichen Grenzen für Sex.

    Das kann man durchaus so sehen! Ich glaube aber, dass der Begriff "Hure" nicht auf den Beruf, sondern auf das tabulose Verhalten gemünzt ist. Eine Hure kennt beim Sex relativ wenig Tabus. Natürlich könnte man dafür einen passenderen Begriff wählen, aber bspw. "Schlampe" kann man abwertend verstehen, "Vamp" ist zwar sehr positiv, drückt aber eine gewisse Dominanz aus.

  • Kater : Beim letzten Punkt stimme ich dir zu - es ist eher ein Symbol. Wenngleich ein ziemlich plakatives. Bei der Schwangerschafte meinte ich, dass einige Sextechniken nicht unbedingt Verhütung erfordern. Natürlich ist es immer die sicherste Sache, aber ein sexy Vorspiel kann man auch ohne genießen. Oder wenn Mann auf die kniende Frau "schießt"... Ich denke schon, dass mit der Bitte eine Forderung gemeint ist. Sie ist ihm emotional ergeben, weil er sie als Frau mit sex. Bedürfnissen sieht. Und als Leser wissen wir nicht, was er täte, wenn sie abgelehnt hätte. Denn Marcel ist ja nur der Sexlehrer. Eine andere Funktion hat er nicht.


    Viel Text in wenig Platz - das ist das Motto dieses Teils. Es passieren viele Dinge und alles wird kurz angesprochen. Dadurch wirkt vieles distanziert. Die Peinlichkeiten bei der Frauenärztin waren gedanklich nachvollziehbar, aber mir fehlte die Fülle. Auch beim Rest des Textes. Carina wirkt bei allem weit weg von sich und dem Leser. Sie definiert sich über ihre Vergangenheit, über die Zärtlichkeit und Achtung, die sie nicht hatte. Aber es gibt selten Momente, in denen man sie wirklich erlebt. Sie ist tatsächlich Marcels Hure und ihr Ziel ist es, alles zu nehmen, was er ihr gibt. Vielleicht ist das in dieser Situation normal. Aber ich finde das unschön.


    Und: Rosa Slip, weißer BH und schwarze Strümpfe ist eine farbharmonische Katastrophe.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Bei der Schwangerschafte meinte ich, dass einige Sextechniken nicht unbedingt Verhütung erfordern. Natürlich ist es immer die sicherste Sache, aber ein sexy Vorspiel kann man auch ohne genießen. Oder wenn Mann auf die kniende Frau "schießt"... Ich denke schon, dass mit der Bitte eine Forderung gemeint ist. Sie ist ihm emotional ergeben, weil er sie als Frau mit sex. Bedürfnissen sieht. Und als Leser wissen wir nicht, was er täte, wenn sie abgelehnt hätte. Denn Marcel ist ja nur der Sexlehrer. Eine andere Funktion hat er nicht.

    Naja, aber ich glaube nicht, dass sich Carina mit einem sexy Vorspiel zufrieden geben würde (Marcels Meinung lasse ich einmal beiseite, der ist ja "nur" der Lehrer), für sie wäre es - so wie ich die Geschichte bisher gelesen habe - ziemlich unbefriedigend, wenn es nicht zum richtigen Sex kommen würde. Das Vollenden des Akts auf dem Körper als coitus interruptus ist als Verhütung eher abzulehnen, viel zu gefährlich. Ist es anders gemeint (d.h. Spermaspritzen ohne vorherigen Vaginalsex), gilt das vorher geschriebene - das wäre für Carina sicher zuwenig.


    Aber Du hast Recht - wir wissen nicht was passiert wäre, wenn sie abgelehnt hätte. So wie es hier steht, sehe ich es aber eher als wohlgemeinte Bitte.

    Viel Text in wenig Platz - das ist das Motto dieses Teils. Es passieren viele Dinge und alles wird kurz angesprochen. Dadurch wirkt vieles distanziert. Die Peinlichkeiten bei der Frauenärztin waren gedanklich nachvollziehbar, aber mir fehlte die Fülle. Auch beim Rest des Textes. Carina wirkt bei allem weit weg von sich und dem Leser. Sie definiert sich über ihre Vergangenheit, über die Zärtlichkeit und Achtung, die sie nicht hatte. Aber es gibt selten Momente, in denen man sie wirklich erlebt. Sie ist tatsächlich Marcels Hure und ihr Ziel ist es, alles zu nehmen, was er ihr gibt. Vielleicht ist das in dieser Situation normal. Aber ich finde das unschön.

    Du liest den Text als Frau wahrscheinlich anders als ich als Mann ;-).

    Und: Rosa Slip, weißer BH und schwarze Strümpfe ist eine farbharmonische Katastrophe.

    Da gebe ich wiederum Dir Recht, das hat mich eigentlich auch ziemlich gestört.

  • Kater : Welche Unterschiede siehst du speziell in dieser Geschichte zwischen der "weiblichen" und der "männlichen" Sicht des Lesers? Die Frage, was Männer und Frauen jeweils an solchen Geschichten reizvoll finden, besteht immer :P

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Kater : Welche Unterschiede siehst du speziell in dieser Geschichte zwischen der "weiblichen" und der "männlichen" Sicht des Lesers? Die Frage, was Männer und Frauen jeweils an solchen Geschichten reizvoll finden, besteht immer :P

    Ich sehe mich als Leser überhaupt nicht distanziert zur Geschichte, sondern weiß es zu schätzen, dass Carina uns Einblicke in ihr Gefühlsleben gewährt. Natürlich sind es keine seitenlangen inneren Monologe, deren Zeugen wir werden, aber die wichtigsten Gedankengänge sind erkennbar. Ich sehe Carina somit keineswegs weit weg von sich und dem Leser, sondern im Gegenteil sehr nahe. Ich finde, die Geschichte ist daher sehr gefühlsbetont. Dass Carina sich über ihre Vergangenheit definiert, sehe ich als in gewisser Weise logisch an, schließlich wurde sie jahrzehntelang in eine Richtung geprägt und sieht sich jetzt quasi mit einer völlig neuen Welt konfrontiert. Einer Welt, in der das, was sie früher als beschämend empfand, geradezu wünschenswert ist. Das ist der Kern der Geschichte, und darin wirkt mir die Erzählerin sehr nahe.


    Als Mann sehe ich diesen Einblick in die Seele Carinas als Geschenk. Ich nehme an, dass Du eine Frau bist, und vieles daher möglicherweise als selbstverständlich und oberflächlich siehst, was für mich als Mann schon ziemlich tiefgehend wirkt.

  • Das ist eine gute Frage... bin ich das einfach gewohnt?


    Erstmal: Ich finde die Geschichte auch gefühlsbetont, man merkt, dass sich der Autor in die Figur hineinversetzt, aber es wirkt brachial. Ich bekomme keine Verbindung zu ihr.


    Ja, für mich erklärt sich vieles von alleine, aber ich finde es auch toll, wenn ein Mann von seinen Gefühlen erzählt. Meine Erfahrung sagt, dass es nicht nur am Sex liegt. Das wäre zu einfach. Meistens ist man generell mit seinem Leben unzufrieden und projiziert das auf Sex.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Von einer Heiligen zur Hure - Teil 4 von Daisy2


    Wieder ein großer Lesegenuß! Danke Daisy!
    Mir gefällt, wie Du Dich in Deine Protagonistin hineinversetzt, oder sollte doch ein wenig Autobiographisches dabei sein?
    Rollenspiele finde ich ohnehin sehr aufregend! Und die gekonnte Entwicklung der Handlung gefällt mir auch!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Auch mir hat der 4.Teil sehr gut gefallen, er schließt nicht nur mit der Handlung, sondern auch in der Qualität nahtlos an den dritten an. Es ist sehr schön zu lesen, wie sich Carina Schritt für Schritt weiterentwickelt, zudem ist alles sehr anschaulich geschildert, und dabei höchst erotisch. Das Ende des vierten Teils markiert offenbar einen Wendepunkt; ich bin schon gespannt, ob Carina eine schwerwiegende Entscheidung treffen oder einfach so weitermachen wird.