Heißes Verlangen


  • "Heißes Verlangen" ist keine schlechte Geschichte! Kaum zu glauben, daß der Autor als langjäriger SB-User hier noch nichts veröffentlicht hat.
    Das Selbstgespräch ist eine der schwierigsten Stilformen. Alles spielt sich im Kopf des Erzählers, hier der Ich-Erzählerin, ab und der Leser muß sich hineinversetzen und identifizieren können.
    Auch wartet auf männliche Autoren, die die Gedanken einer Frau nachvollziehen wollen, eine besondere Herausforderung. Mal sehen, ob weibliche Leser die Story als glaubwürdig einstufen?


    Sprache und Rechtschreibung sind tadellos, die Idee nett, Handlung naturgemäß wenig.


    baer


    P.S.: Thema 3333 (Erotische Zahl!)

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Heißes Verlangen (von Queenkilla)


    Ein mit sensibler, quälend verlangender, sehnsüchtiger und liebender Hand geschriebener Brief an mich, ihrem Partner, der sich schon beim umsichtigen Öffnen des Couverts nichts wehmütiger wünscht, als alle beruflichen Zelte abzubrechen, alles stehen und liegen zu lassen, SIE zu fühlen, zu riechen, verzaubert zu werden allein durch ihre Anwesenheit, ihre Nähe, ihre Stimme . . . um schließlich diese Déclaration d'amour lesen zu dürfen.


    Ein erotisches Vergnügen der ganz besonderen Art - mein Kompliment!


    Wenn nicht schon geschehen, lass die Wortwiederholungen und fehlenden Kommata exakt so stehen, zieh den neuen Badeanzug an, lass dein Smartphone Selfies und einen deiner Finger "send" klicken, betöre ihn in Wort und Bild – jetzt!


    :thumbup:



    Nachtrag (Link, s.o.)

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



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  • Es ist gut geschrieben, aber, wie Bear sagte, auch sehr schwierig. Das Problem ist hier, dass es nur ne Sexszene ist. Es passiert nix und das hat mich irgendwann gelangweilt.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Wirklich gut geschriebene Geschichte. Mir haben die detaillierten Beschreibungen gefallen.


    Bei der Bewertung habe ich mir noch eine Wendung erhofft, die ein bisschen unvorhergesehen kommt. Leider ging es straight durch. Mir sind beim Lesen wirkliche Gedanken gekommen, warum er nicht da ist, oder was noch passieren könnte. So eine kleine Poente hätte ich mir gewünscht.


    So fand ich es, wie von LaVie beschrieben, zum Ende etwas langweilig. Deshalb hat es bei mir nur zu Guten und nicht zu Höchstwertungen gereicht.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Ja, wie schon von LaVie und Vigo richtig bemerkt, die entscheidende Pointe fehlt (auch mir).
    Dennoch haben wir hier endlich einmal wieder eine Geschichte, die eine Wertung im oberen Bereich verdient.
    Es ist eine Geschichte, die inhaltlich mal was Neues bietet, in gutem Stil, schöner Wortwahl und gutem Deutsch geschrieben ist, und die zumindest einen guten Teil Erotik enthält.
    Dass die Erotik letztendlich nicht wirklich stattfindet, nichtmal in Form einer sich langsam aufbauenden Selbstbefriedigung - etwa vor dem Spiegel oder in dem neuen Badeanzug -, ist m.E. der Schwachpunkt.
    Wertung von mir: klar über der Mitte.

  • Tatsache, kein Fanfarenzug und keine klingelnde, peitschende Überraschung.
    Nicht mal der Page bringt einen Buffettwagen mit Käsewürfeln.
    Keine erwähnte, eingeschobene Selbstbefriedigung.
    Nicht mal praktiziertes CMNF.


    Aber:
    Eine simple, realistische Momentaufnahme.
    Ein kurzer Einblick in eine intime Gedankenwelt.
    Mentale Sehnsucht und Verführung.


    Kurze schöne Sätze. Geschrieben an dich. Mein Liebster.
    Und hätte ich nur ähnliches Talent, so täte ich dir diese Zeilen schreiben.


    Gäbe es ein erotisches Liebesgedicht. Es würde klingen wie dieses.

  • Eine Geschichte die sich denjenigen besonders erschließt, die sich darauf einlassen können und wollen. Ich finde sie regt dazu an, sich weitere Gedanken zu machen. Die eigene Phantasie spielen zu lassen, wie zum Beispiel es aussieht, wenn er zurück kommt. Sie bietet viel Spielraum für die eigenen Ideen.