Postkoitales - Gedicht von LaVie

  • Link zum Gedicht


    So einfach geht das. Es darf kommentiert werden. ;)


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    <<Dein Gedicht ist sicher sehr persönlich.


    Mich erreicht es nicht.
    Vielleicht ist mir die Form zu modern. Mal Reim, mal nicht. Mal klingt es, mal nicht.
    Die Metaphern sind mir für schöne Lyrik zu banal.
    Über "Bretter" musste ich allerdings etwas nachdenken. Und dann grinsen.
    Die Vagina und das Pornowort schließlich fand ich unpassend, im Verhältnis zur restlichen Wortwahl.
    Bei mir summt da nix. Tut mir leid.


    Hauptsache ist ja, Dir gefällt es ;)>> (Beware)


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    <<Anstelle von „durchgefickter Vagina“ würde ich schreiben „durchgefickter Möse“. Das passt besser zusammen. Ansonsten: Hut ab vor diesen Gedichten.


    Bin kein guter Kenner der Poesie, aber besitze trotzdem ein Buch mit Goethes erotischen Gedichten - Kostprobe daraus:

    Und doch kann dich nichts vernichten,
    Wenn Vergänglichem zum Trotze
    Willst dein Sehnen ewig richten,
    Erst zur Flasche, dann zur Fotze.


    Das gehört natürlich nicht in den Schulunterricht zum größten deutschen Dichter. :D>> (Erpan)


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    <<Danke, beware! Ich habe es bewusst etwas brachial gehalten, das Metrum sollte zwar stimmig sein, aber ich wollte Brüche einbauen, um mich über das System aufzuregen - dass wir Begriffe brauchen, dass wir sie missbrauchen, umdeuten, dass... wir aus schönen Dingen etwas... Provokantes machen.


    Die Reime fliegen mir zu, wie sie kommen - aber ich mag sie :P


    Aber gut zu wissen, in welche Richtung ich gehen kann :-)>> (LaVie)


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    <<Gedichte im SB?


    Wenn es darum geht, ob eine Rubrik für Gedichte eingerichtet wird, ist dieser Thread, die Frage "Was tun mit Gedichten?" hier absolut richtig.


    Was ist mit Interesse gemeint? Das Interesse am Thema ob/wie verfahren wird? Oder wirklich an dem Gedicht, oder Gedichten allgemein?


    Sollte es hier dauerhaft um LaVies Gedicht gehen, wäre ein gesonderter Thread im entsprechenden "Geschichten- Forum" sinnvoll.
    Denn das Gedicht ist ja auch unter den Geschichten zu finden. Es wird sich sicher ein geübter und mutiger Threaderöffner finden.


    Ob eine eigene Rubrik notwendig ist, kann man doch in Ruhe entscheiden. Es ist ja jetzt nicht so, dass hier massenhaft Gedichte aufgeschlagen sind.


    Das Thema, der Bedarfswunsch wurde grade erst geäußert. ^^


    Kann natürlich sein, dass die Moderatoren/Admins hier sehr wenig zu tun haben. Dann stünde dem ja nichts entgegen.>> (Beware)

  • Sehr verdienstvoll, lieber mausbacher, daß Du diesen Thread hier eröffnet hast!
    Hier paßt das aber auch nur bedingt her.
    Darum wollte ja LaVie auch keinen Thread im Geschichtenteil.
    Bilder sind ja auch woanders!


    baer


    P.S.: Und Witze??? ;)

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Sehr verdienstvoll, lieber mausbacher, daß Du diesen Thread hier eröffnet hast!
    Hier paßt das aber auch nur bedingt her.

    Doch - Gedichte sind ja auch Geschichten. In verdichteter, d.h. komprimierter Form.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Ich habe ja so meine Probleme mit erotischer Dichtung, insbesondere wenn sie sich hier und da reimen tut.
    An diesen Stellen komme ich einfach nicht umhin, eine gewisse unfreiwillige Komik zu entdecken.
    Ansonsten ist das halt der typische, leicht pornografische, leicht lyrische, aber stets knallhart-direkte LaVie-Stil, der mir immer so ein bisschen vorkommt, als wäre Elfriede Jelinek Mitte zwanzig und trainierte gerade für "Lust"


    lg klaas ;)

  • @Klaas - Elfriede Jellinek wird oft für Vergleiche rangezogen - ist das positiv oder negativ?


    An welchen Stellen musstest du schmunzeln?


    Ich rette mich mal damit, dass die Gedichte spontan entstanden sind - aber durch mehr Zeit keine Prise besser wären - es sind Impressionen. Und es geht noch schlimmer :P

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Elfriede Jellinek wird oft für Vergleiche rangezogen - ist das positiv oder negativ?

    Natürlich positiv, wie sich das für Literaturnobelpreisträgerin Jelinek gehört. Ihr gebührt die Ehre, Pornos gesellschaftsfähig gemacht zu haben – Zitat aus der Rezension der FAZ über Elfriede Jelineks 1989 erschienenes Buch – Lust:
     
    Elfriede Jelinek hat einen Porno geschrieben, was zunächst ja auch für Frauen erregend sein könnte. Die Handlung ist, wie bei diesem Genre zu erwarten, schnell erzählt; im Grunde ist es auf rund 250 Seiten eine Aneinanderreihung von Vorwänden, um von einer Stellung zur anderen, einem Abspritzen zum nächsten zu rattern.


    Im Jahr 1994 kam das Drama „Raststätte“ heraus, was Österreich, wie schon bei „Lust“, schäumen ließ und die Autorin veranlasste, für Österreich (zeitweise) ein Aufführungsverbot für alle ihre Werke zu verkünden.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Wie schon im ersten Beitrag geschrieben, sind die Reime ziemlich holperig und nicht immer vorhanden.
    Und auch ich habe meine Probleme mit Erotik in Gedichtsform.
    Ich bin aber auch nicht besonders erotisiert vom Inhalt.
    Daher musste ich diesen Beitrag leider mit einer Punktezahl aus dem unteren Bereich werten.

  • Kannst du mir sagen, wo die Reime holpern bzw. das Metrum nicht stimmt? Dann guck ich nochmal drüber. Gibt es Dinge, die dir gefallen haben?

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  • Na, dann versuche bitte mal die folgenden Endungen genau zu auf ihren Reim zu betrachten:
    Postkiotal


    fügt sich mein Bild in Sonnenstrahlen,


    mit meinen Kurven, die mal Bretter waren,


    und tausend kleinen Haaren


    die auf den Feldzug der Gelüste warteten.




    Postkoital


    glänzen Augen gelb und braun,


    spiegeln sich im herbstlich Laub


    wie deine, ohne Augenbrauen


    ich möchte immer wieder in sie schaun.



    "Strahlen - waren", "Haaren - warteten" ???
    "braun - Laub", -brauen - schaun" ???
    Selbst wenn man versucht jeweils sie Zeilen 1:3 und 2:4 auf passende Reime zu sprechen, bleibts holperig:
    "waren - warteten" ???
    "braun - -brauen" ???


    Soweit zu Reime-Beispielen, dann holpert es aber auch in der Rhythmik.


    Also, Du hast Mut gezeigt, etwas nicht alltägliches zu produzieren, hast Dir wahrscheinlich auch Arbeit gemacht, aber ich finde es nach wie vor nicht auf- und noch weniger erregend.
    Lass Dir den Mut nicht nehmen, und versuche es einfach ohne Gedichsform.


    LG

  • Hi, ich habe es überprüft: Die Reime sind unrein, aber sie passen lautlich. Auch die Rhythmik stimmt. Ich würde dir einen Tondatei aufnehmen, aber das geht nicht :)


    Und ganze ohne Metrum und Reime ... nee... das ist mir zu einfach. Bei manchen Autoren klingt es gut, aber... einen Text ohne Reim niederschreiben und ihn als Gedicht erklären, das kann jeder.


    Mir ist es wichtig, dass das Metrum zur Stimmung passt - daher der Haufenreim. Weil alles ineinander gleitet. Ernstes geht mit dem Kreuzreim besser, finde ich, weil man stetig Spannung aufbaut und löst.

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  • Schwer ist es ein erotisches Gedicht zu schreiben,
    zu schmal der Grat, auf dem der Dichter sich bewegt,
    schreibt man es dreist, als würden es die Tiere treiben,
    hat man den Mob zwar schnell von leichter Hand erregt,


    den Connaisseur jedoch mit Deftigkeit vertrieben,
    auch die Pudeurs der dichterischen Haute Volee
    verletzt, doch lässt man eher blümchenmäßig lieben,
    schläft mancher Leser schnarchend auf dem Canapee.


    Ob schmutzig derb, im Tenor wild und lüstern zotig,
    ob metaphorisch zart und sprachlich subkutan,
    der einen fehlt sublim fast jegliche Erotik,
    dem andern klingt es lahm und viel zu filigran.


    So ist’s beim Porno-Schreiben wie im wahren Leben,
    beim Sex kennt jeder seine eigne Art von Heil,
    Du kannst nicht allen gleiche Stimulanzien geben,
    ein scharfes Werk macht immer nur die Hälfte geil.


    Terrabella

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  • Die Reime sind teilweise unrein, rhythmisch holpert es nicht selten, erotisch sind nur einzelne Vokabeln. Aber ich finde sowieso, Gedichte und Erotik in Einklang zu bringen ist nicht leicht. LaVie gelang das leider nicht so recht.

  • Da die Rhyhtmik immer wieder diskutiert wird, habe ich euch mal ne aufnahme gemacht - ist nicht die beste, da ich keine professionelle sprecherin bin, aber man kann potential erkennen :P


    Postkoitales

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  • Da die Rhyhtmik immer wieder diskutiert wird, habe ich euch mal ne aufnahme gemacht - ist nicht die beste, da ich keine professionelle sprecherin bin, aber man kann potential erkennen :P


    Herzlichen Dank für die Rezitation, LaVie!
    Kompliment!


    baer

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  • Ok, hab's dann doch geschafft. :D


    Ich denke, man sollte dir das Tippen verbieten! Da kommt eh nix bei rum! ;)


    Sprich lieber so ein SoundCloud-Zeugs! :thumbup:


    Oh LaVie, du bist so verdammt rhythmisch und sowas von potenzial, ich weiß gar nicht, was die hier alle haben! ?(


    Ich werde mich baer anschließen, mich verstärkt um (d)eine eigene Rubrik einsetzen: SoundCloud-Gedichte


    Respekt junge Frau, du hast es geschafft - mich überzeugt sozusagen. :)

  • vor Deinem Mut das zu vertonen und hier einzustellen.
    Ich glaube das würde ich mich nicht trauen.


    Vorgetragen wirkt es etwas anders als gelesen. Ich nenne es mal ernsthafter.


    Dennoch bleibts für mich dabei, es holpert manchmal. Es reimt sich nicht an manchen Stellen.
    Da hilft auch Singen nicht.


    Eine klare Richtung würde diesem oder dem nächsten Werk vielleicht gut tun.


    Oder aber es ist einfach nicht mein Ding. Solls ja geben. :)

  • Die Richtung ist klar :P Mal gucken - dichterisch bin ich noch nicht dort angekommen, wo ich in der Prosa bin -muss auch nicht. Bei der Prosa bin ich zum Kompromissen zugunsten des Lesers bereit, bei Gedichten weniger. Dennoch bin ich für jede Anregung dankbar und werde sie irgendwie einbauen :-)


    Ernst.. ich denke auch, dass man es ernst oder schwärmerisch vortragen kann. Mir war nach 'ernsthaft' - leider kann ich nicht gut schwärmerisch lesen, das wirkt gekünstelt. Für mich ist sowas keine Überwindung, sondern Kunst - ich mach das gerne. Meistens erschließen sich dann neue Sichtweisen. Hier war es aber schwierig, weil die Gedichte nicht nur von euch, sondern auch dem Mann, dem sie gewidmet sind, heftige - bei ihm auch sehr einseitige und nicht differenzierte - Kritik bekommen haben. Das tut weh :)

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  • Mir als Mann ist es völlig unverständlich, wie man bei so einem süßen "Sächseln" bei "Postkoital" noch irgendetwas Kritisches sagen kann! :love:


    baer


    P.S.: Und "Postkoital" spricht sich offenbar auch noch leichter als es sich schreibt. :rolleyes:

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