Mein neues Leben

  • Ja, Leseratte, handelt sich nun also - wie Du meinst - um eine "Fantasie" oder nicht. Als Fantasie hätte diese Story ihre Daseinsberechtigung, wie so viele andere ähnliche.


    Ist es aber kein Fantasieprodukt sondern sozusagen der Report über etwas Selbst-Erlebtes, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann kommt nämlich so etwas wie Menschenwürde ins Spiel. Und diese wird verletzt und in den Schmutz getrtetzen durch Afterfiguren wie den Protagonisten hier.


    Es handelt sich dann, schlicht gesagt, um einen Mord, die Seele betreffend. Der Körper zwar wird "nur" geschändet, aber der Mensch an sich fürs Leben gezeichnet. Die Psychotherapeuten hätten dann eine harte Arbeit vor sich.

  • *Schmunzel*
    Eigentlich wollte ich mich nicht groß auf eine Diskussion hier einlassen, aber da kann ich doch noch schnell drauf antworten ^^


    Erstens: ja, ich halte es für eine Fantasiegeschichte - wobei ich mir allerdings über das Geschlecht des Urhebers gar nicht mal so sicher bin... es gibt "in der Szene" durchaus auch einige einfühlsame Männer ;)


    Der Unterschied zwischen einer Fantasiegeschichte und einer realen Erzählung ist für den Verbraucher effektiv gar keiner, da er als Leser wiederum das beschriebene in seiner Fantasie erlebt (so er sich drauf einläßt).


    Der Unterschied für die Autorin (so es eine ist), hängt von ihrer Gesamtkonstitution ab. Ich kenne so einige, die in ähnlichen Verhältnissen freiwillig leben und damit glücklich sind...


    Ein Unterschied ergibt sich allerdings in der zweiten Bewertungsschicht:
    Wenn es eine Fantasiegeschichte ist, dann ist der Mann, der alte Arsch, letztlich gesehen das Opfer ihrer Fantasie, denn in dieser ist er dieses Arschloch :D muss es sein, damit es "funktioniert" ;)



    In einem Punkt allerdings will ich dir unumschränkt beipflichten: NÖTIG ist das (in unserer Gesellschaft (noch)) nicht, was zumindest klar macht, dass es sich (sollte es eine wahre Begebenheit beschreiben) um künstlerische Ausschmückung, oder absolute Dummheit handelt, was die beschriebenen Umstände und Beweggründe angeht. Von Letzterem ist gehe ich allerdings weniger aus ;)

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


    So lange diese wandelnde Beleidigung hier sein Unwesen treibt, bin ich hier weg!
    Ciao

  • Ja, ich ging ja auch in meiner ersten Annahme davon aus, dass es sich hier um einschlägige Männerphantasien handeln müsse. Eine Frau schildert derartige Perversitäten nicht in dieser drastischen Diktion .... meistens jedenfalls.


    Wenn also ein männliches Wesen als Urheber ausgemacht würde, sähe die Sache und deren Berurteilung anders aus.


    Dann müsste man in nuce von vorne an denken und fühlen.

  • Tja.. ICH hingegen sprach von einer durchaus gängigen Frauenfantasie ;)
    Deine Aussagen sind teilweise schon derart überzeichnet klischeehaft, dass man fast den Eindruck haben könnte, als persiflierest du das Klischee deines eigenen Geschlechts... Garniert mit Schagworten wie "Perversitäten", "drastische Diktion"... Eine Frau tut sowas nicht .. drollig :D
    Aber der Mann als solches ist halt ein Schwein und deswegen ist es auch völlig normal, dass er sowas von sich gibt... passt sehr gut zur verbreiteten Androphobie der User hier ^^
    Ich weiß, dass ihr Männer noch weniger von eurem Geschlecht haltet als ich, aber muss man es denn gleich soo deutlich sagen? :D

    Hier gibt es Leute, die im Namen der political Correctness ehrliche Menschlichkeit vernichten um sich zu profilieren.


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    Ciao

  • Tja, Leseratte, in dieser Story ist nun mal der Mann und nicht die Frau der Perversling. Ist halt so geschrieben. Und daher die logische Schlussfolgerung.....Eben.


    Ich jedenfalls kenne kein Beispiel, in dem eine Frau ähnlich verfährt mit einem Mann. Daher muss wohl was dran sein, an der Annahme, dass Männer eine grössere Affinität zu derartigen Spielchen haben.


    Dafür gibt es ja auch X Beispiele in der LIteratur. Diese Erkenntnis beinhaltet keinen Männerhass, ist nur eine biologische Spezifikation.-

  • Zu: Mein neues Leben (6)


    Also, im Unterschied sicher zu den meisten Lesern hier, kann ich dieser Sado-Maso-Slave-Story nur Eines abgewinnen, Ekel und Abscheu.


    Warum. Da wird ein übles, sexuelles Abhängigkeitsverhältnis geschildert, getreu nach dem alten, total ausgelutschten, Rollenmuster Herr und Sklavin. Und das hat nun, meiner Meinung nach, in unserem aufgeklärten Jahrtausend echt keinen Platz mehr. Nirgendwo und schon gar nicht in meinem Gehirn.


    Solche ekligen, unappetitlichen Machotypen sollten in den Ruhestand der Nichtbeachtung versetzt werden, oder, als Sklave ihrer Gelüste in virtuellen Sexghettos dahin vegetieren.


    Und Frauen, die sich, willig und voll geheimer Lust, auf sowas einlassen, sind, nach längerer derartiger Praxis, letztlich wohl kaum mehr empfänglich für jede echt schöne und lustbringende erotische Zweisamkeit - ganz ohne Highheels, Tampon und Peitsche.


    Aber die Tatsache, dass derartige Master-Slave--Stories hier in SB gehäuft anzutreffen sind, zeigt, dass wohl ein Bedarf bestehen muss. Was ich traurig finde. Bestätigt es doch das alte, abgebrauchte, heute noch in Saudi-Arabien gepflegte, Rollenbild des: Ich will Dein Herr sein, Du meine Dienerin. So sieht sich dann der graue Bürohengst - beim lesen derartiger Ergüsse - als omnipotenter, peitschenschwingender Sklavinnenhalter. Tja.

  • Hallo Columbo,


    dass diese Geschichten hier ihren Raum finden liegt zumindest daran, dass es beim Einstellen von Geschichten eine Rubrik Macht / Ohnmacht gibt. In diese Kategorie reiht sich diese Geschichte ein und hat damit ihren Platz hier. Aufgrund der Anzahl der Bewertungen lässt sich - glaube ich - auch noch kein Rückschluss auf die Allgemeinheit bei SB ableiten.


    Deine persönliche Meinung verstehe ich gut. Die handelnden Personen grundsätzlich zu verurteilen fällt mir allerdings schwerer. Beide scheinen freien Willens entscheiden zu können.


    Was mir bei den Personen auffällt ist, dass er durchgängig und konsequent beschrieben wird und so handelt. Bei ihr fallen mir jedoch Ungereimtheiten auf. So scheint sie prinzipiell sich selbst und ihren Körper zu schätzen und darauf zu achten. Allerdings spricht sie dann auf einmal selber in Gedanken von ihrer Möse. Das passt aus meiner Sicht nicht zusammen, was auch daran liegen kann, dass das Wort Möse bei mir negativ belegt ist. Aber auch ansonsten scheint mir die Zerrissenheit zwischen dem wie sie war und dem wohin sie sich entwickelt zu wenig ausgeprägt zu sein. Wenn es eine reale nacherzählte Geschichte ist, kann dies natürlich daran liegen, dass die alten Gedanken und alten Werte schon zu stark verdrängt wurden und das Gefühl zu dem früheren Leben zu stark verblasst ist.


    Insofern bin ich bezüglich der handwerklichen Qualität sehr unentschlossen. Ich muss an der Stelle auch erwähnen, dass ich lediglich den 6. Teil und nicht die vorigen Teile gelesen habe.


    Einen schönen Feiertag noch
    Joda

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
    [SIZE=1]Soren Kierkegaard[/SIZE]

  • Hallo Joda,


    nachdem ich Deinen Beitrag las, war ich mir noch unsicherer, ob es sich bei "bigi" um ein weibliches Wesen handelt. Diese hier feilgebotenen, einschlägig primitiven, Phantasien kenne ich sonst nur aus spätpubertärer männlicher Feder. Selbst eine Charlotte Roche kommt da nicht mit.

  • Die besten fiktiven Geschichten sie die, denen man ihre Künstlichkeit nicht ansieht. Und diese Geschichte ist so eine. Und das nicht nur, weil sie konsequent und ausschließlich in der Ich-Form erzählt ist, sondern weil alle handelnden Personen nicht perfekt sind, keine Schwarz-Weiß-Malerei stattfindet, und vor allem das Geschehen die ganze Zeit im Rahmen des real Möglichen bleibt. Mehr kann man von einer Geschichte – egal welches Genres! – nicht verlangen.


    Ab der Folge 2 ist die Rechtsschreibung einwandfrei, die Sprache den Akteuren und dem Milieu angemessen. Auch fehlt es nicht an Humor und überraschenden Wendungen. Man merkt, dass da ein Könner bzw. eine Könnerin am Werk ist, und es wäre schön, wenn auch die Folge 1 diesbezüglich in Ordnung gebracht würde – die alte könnte man dann löschen.


    Dass die Geschichte gut ist, zeigt auch die Diskussion über ihre moralische Komponente – niemand würde eine solche Diskussion führen, wenn die Geschichte erkennbar jenseits des Realen empfunden würde.


    Dazu nur zwei Sätze von mir: Dieser Mann (der Name Müller ist gut gewählt!) kauft Ware Sex wie andere Männer auch, schließlich haben Deutschlands Huren 1 Million Kunden täglich. Darunter sind auch solche, die mehr als nur ficken wollen, wofür es auch spezialisierte Damen bzw. Studios gibt, und diejenigen, die sich hier darüber mokieren, sind vom gleichen Typus wie Menschen, die vor nicht allzu langen Zeit mit Zeigefinger auf die Homosexuelle gezeigt und „pervers“ wenn nicht geschrien, so doch gedacht haben und wahrscheinlich immer noch denken, dass alles, was sie selbst nicht praktizieren, widernatürlich sei.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Das mag ja alles so sein, wie Du es ausführst, Erpan, aber wozu muss es denn auch noch aufgeschrieben werden. Das interessiert doch im Grunde keinen Menschen mit normalem Sexualleben.


    Es ist genauso weg vom Fenster, wie die Erlebnisse von Transvestiten oder Sodomiten. Das sind Randfiguren, Rand-Ereignisse, deren Schilderung sich an eine ganz spezielle Leserschaft richtet.


    Ich, für meinen Teil, langweile mich bei sowas ebenso stark, als wenn ich eine Sitzung des Kaninchenzüchtervereins beschrieben sähe.


    Eine gute erotische Erzählung sollte den Touch haben, dass sie beim Leser ein gewisses Prickeln auslösen könnte. Davon ist "mein neues Leben" meilenweit entfernt. Das ist meine Meinung.

  • Zitat

    Original von columbo01
    Das mag ja alles so sein, wie Du es ausführst, Erpan, aber wozu muss es denn auch noch aufgeschrieben werden.


    Weil es Menschen gibt, die daran Gefallen finden.


    Zitat

    Original von columbo01
    Das interessiert doch im Grunde keinen Menschen mit normalem Sexualleben.


    Kannst du eine Definition des „Menschen mit normalem Sexualleben“ geben, die für alle Leser dieses Forums gültig wäre? Ich fürchte, das wird dir nicht gelingen.


    Zitat

    Original von columbo01
    Eine gute erotische Erzählung sollte den Touch haben, dass sie beim Leser ein gewisses Prickeln auslösen könnte. Davon ist "mein neues Leben" meilenweit entfernt. Das ist meine Meinung.


    Gut, das ist deine Meinung, andere denken anders darüber. Und selbst du findest, die Geschichte hätte ihre Daseinsberechtigung, wenn sie „nur“ eine Fantasie wäre - was veranlasst dich zur der Annahmen, dass dem nicht so ist?


    PS: Danke für den Hinweis, Fantaskus2.

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

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  • Ja, apropos "normales" Sexualleben. Dazu fällt mir unter anderem ein: Menschen mit einem solchen lassen sich nicht von sabbernden Lustmolchen für Geld körperlich und seelisch mißbrauchen. Und Menschen mit einem intakten Sexualleben finden Stories, die (Fantasie oder nicht) einen solchen MIßbrauch detailliert schildern, stocklangweilig.

  • Na dann wissen wir ja nun endlich, was normales und intaktes Sexualleben ist und was die Vertreter dieser Spezies stocklangweilig finden. Nichts dagegen einzuwenden - jedem nach seinem Geschmack und seinen Werteempfindungen. Aber man sollte dabei schon akzeptieren und respektieren, dass es auch -zig Leute gibt, die anders denken und empfinden. Das, lieber Columbus, scheint dir jedoch eindeutig abzugehen. Das geht einfach nicht in deinen Bregen rein, das ist für dich keine Realität. Schade. Du sollltest nicht so egoistisch sein, und nur deine Meinung, deine Empfindungen für allgemeingültig halten.

  • columbos Einstellung ist leider ein weiteres Beispiel dafür, dass sich einige Leute in Deutschland immer noch anmaßen bestimmen zu können was normal und was unnormal ist. Man sollte nur mal in die Geschichtsbücher schauen, da findet man in Deutschlands Historie genug Beispiele wohin sowas führen kann. Sexueller Mißbrauch bis hin zu körperlichen Qualen kann einigen Leute eine gewisse sexuelle Befriedigung geben, und ob du es glaubst oder nicht, diese Leute sind im Alltag in der Regel nicht von den

    Zitat

    Menschen mit einem intakten Sexualleben

    zu unterscheiden.

  • Oho!! Hier wird also kräftig den Sexual-Folterern und Vergewaltigern die Stange gehalten. Weil: "Sexueller Mißbrauch bis hin zu körperlichen Qualen kann einigen Leute eine gewisse sexuelle Befriedigung geben...."


    Wenn es nach dieser Logik geht, warum dann nicht auch die Kinderschänder und Lustmörder mit einbeziehen, denn auch diesen Individuen verschafft ihr Tun eine gewisse sexuelle Befriedigung.


    WER aber denkt an die OPFER dieses Mißbrauchs, wer denkt an deren jahrelanges körperliches und seelisches Leid, das bis zum Selbstmord führen kann.


    Ob es nun "willige" Frauen wie in dieser Story sind, oder zufällig vom Wegrand Entführte, - auch Kinder.


    Wer so, wie hier, Täter in Schutz nimmt und ihre offenbare sexuelle Befriedigung als Rechtfertigung für schändliche Handlungen anführt, der stellt sich eigentlich auf eine Stufe mit denen, steht damit allerdings in einer jahrtausende-alten Tradition - siehe u.a. die Inquisition mit ihren Folterverliesen, oder etwa Abu Graib.

  • Äh, lieber Columbo, Dir ist aber schon klar, daß hier von der sexuellen Befriedigung der "mißbrauchten" (meiner Ansicht nach ein im Zusammenhang konsensualen Geschlechtsverkehrs eher unglücklicher Begriff) bzw. körperlich gequälten die Rede war?

  • Zitat

    Original von columbo01
    Oho!! Hier wird also kräftig den Sexual-Folterern und Vergewaltigern die Stange gehalten.


    Du hast anscheinend nichts verstanden. Um dir ganz deutlich zu sagen: Beim Sadomasochismus geht es Menschen, die beim Schmerzen/Erniedrigungen zufügen oder ertragen Lust empfinden.


    In dieser Geschichte hier haben sich zwei solche Menschen gefunden – was hast du gegen deren Verhalten, die nur ihrer Lust dient, vorzutragen? Ich meine, außer „was der Bauer nicht kennt …“?

    In Kleinigkeiten wundern wir uns nicht über die Geschmacksunterschiede. Aber sobald es sich um die Wollust handelt, geht der Lärm los. - Marquis de Sade in Justine oder die Leiden der Tugend

  • Was ich dagegen habe.... Es ist nur ein kleiner Schritt von diesen SM Szenen hin zu triebgesteuerten Steigerungen, als da sind Vergewaltungen ohne das Einvedrständnis des Opfers, sexuelle Folter an Wehrlosen - letzte Station, der Lustmord, wie er täglich in der Zeitung steht. Wehret den Anfängen, lasst derartige Scheusale nicht auf die Menschheit los.