Die nackte Zeit

  • Die nackte Zeit (1)


    Die nackte Zeit (2)


    Die nackte Zeit (3)


    Die nackte Zeit (4)


    Die nackte Zeit (5)


    Eine neue Geschichte von mir, und diesmal erlaube ich mir ausnahmsweise einige erläuternde Worte vorab.


    Die Geschichte erscheint zwar in fünf Teilen, und jeder einzelne erreicht auch einen gewissen Abschluss, doch ist "Die nackte Zeit" im Grunde ein geschlossenes Ganzes und als solches am besten zu verstehen.


    Um euch dabei nicht zu sehr auf die Folter zu spannen, erscheinen die Folgen diesmal auch im Abstand von jeweils ca. 5 Tagen.


    Ferner ist "Die nackte Zeit" auch ein sprachliches Experiment, und sollten darin Begriffe auftauchen, die dem einen oder anderen nichts mehr sagen, werde ich entsprechende Fragen gern beantworten.


    Und nun viel Spaß mit den wundersamen Erlebnissen von Ripold Heinrich Winkel! :]


    Nico S.

  • Das hat schon alles Format und Stil. Es macht dem Germanisten alle Ehre.
    Ob es aber auch HIER richtig einschlägt, das wage ich mal..., oh! Ich sage lieber nichts.
    Aber mir fielen da gleich solche kleinen weißen schillernden Klunkern ein, die man, einem allseits bekannten Sprichwort zufolge, nicht vor diese niedlichen rosafarbenen Schnitzellieferanten werfen sollte...
    Kann mich ja auch irren...
    Gruenspan

  • Ich bin von dieser Geschichte begeistert


    Sie ist sehr lebendig geschrieben, man kann sich herrlich in die Situation dieses "armen" Mannes hineinversetzen
    Außerdem ist sie absolut logisch aufgebaut und es sind keine offensichtlichen Wiedersprüche vorhanden, denn das Problem der Zeitverschiebung wurde - wie ich finde - sehr elegant mit einem unbekannten Gas umgangen.
    Ich freue mich auf nächsten Teile

  • Nico S erzählt seine Geschichte gekonnt und spannend. Dabei geht ihm die Sprache des Mannes aus dem 19. Jh. so selbstverständlich von der Hand, dass man sich in ihn so richtig hineinversetzen kann. Er hat eine ganze Menge Neues zu entdecken. Diese Vorstellung ist spannend. Da wir hier im SB sind, muss es natürlich auch schon im 1. Teil einseitige weibliche Nacktheit geben.
    Vielleicht gäbe es irgendeine Möglichkeit, einen Bereich im SB einzurichten, in dem Geschichten gepostet werden können, die einfach gut erzählt sind und die weibliche Nacktheit nicht als Mittel zum Zweck des Erscheinens im SB haben müssen.
    Die guten Bewertungen zeigen doch, dass es auch hier im SB offenbar genügend Leser gibt, die nicht nur vordergründig nackte Weiber wollen.
    Von mir ein großes Lob für diese Geschichte.

  • Der Schreibstil erlaubt ein intensives Folgen der Storyline, und die Hauptcharaktere sind alle so intensiv beschrieben, dass man meint in ihnen drin zu stecken.


    Auch die Grundidee ist erfrischend neu. Zwar darf bezweifelt werden, ob nach 120 Jahren Kälteschlaf noch alle Gehirnfunktionen voll funktionstüchtig sind, trotz unbekannter Gase, aber das hier ist ja schließlich keine Wissenschaftsseite, und somit ist dieser Punkt "primär", um Hans Krankl zu bemühen.


    Woraus man vielleicht noch mehr hätte machen können ist der sprachliche Unterschied. Zwar wurde an einige Stellen schon ganz gut der Wandel der deutschen Sprache im Laufe der Jahrhunderte dargestellt, aber das "sprachliche Experiment" hätte vielleicht noch etwas mutiger gestaltet werden können, sodass die sprachlichen Differenzen zwischen damals und heute noch mehr zur Geltung kommen.


    Ansonsten freue ich mich definitiv auf die weiteren Teile, und ich hoffe nicht, dass sich Nico über die ein oder andere schlechte Bewertung aufregen wird, die Tendenzen einiger Leser hier sind ja mittlerweile bekannt, auch wenn ich das Ganze weniger tragisch sehe und jeder hier seine Meinung frei äußern sollte, egal ob in Form von kleinen Zahlen zwischen 1 und 10 oder ausführlichen Kommentaren.

  • Ich tu mich ja immer ein bisschen schwer damit, mehr zu schreiben, als dass mir eine Geschichte gefallen hat ...
    Diese Geschichte sprengt in ihrem "Sprachexperiment", in der Idee, der Anlage der Handlung und in der Ausgestaltung den Rahmen eines Laienforums, in dem allzu oft plumpe WiVoLas produziert werden.
    Schon die Gartenzaunreiterin und die letzte Serie auf Erozuna waren fantastisch, aber hier wirst du richtig, richtig gut. Die Erotik spielt nur ganz am Rande eine Rolle, die Figur des Rip wird lebendig, seine Situation fasziniert und der Leser wird förmlich in die Geschichte hineingezogen. Es erinnert ein wenig an Jules Verne ...


    Das Sprachexperiment hätte tatsächlich noch mutiger ausfallen können, aber gerade weil es so dezent ist, fasziniert es umso mehr, es wirkt nichts aufgesetzt, es liest sich völlig stimmig.
    Auch die Figur der Ärztin ist glaubwürdig und lebendig, gewinnt an Form und Kontur. Für mich hätte die graphemische Umsetzung des Akzents nicht sein müssen, aber das ist Geschmackssache.


    Ich bin sehr gespannt auf den Fortgang der Geschichte, bin neugierig, ob meine Ideen auch deine sind und freue mich auf die Fortführung des Sprachexperiments.


    Wann erscheint die erste Sammlung deiner Geschichten? ;-)


    Beste Grüße
    tom

  • Sehr schöne Idee, auch im Bezug auf das Thema der Seite hier! Was die Sprache angeht, kam mir das Amerikanische oft etwas übertrieben vor - allerdings kann ich verstehen, dass es schwer ist die Akzent-bedingten Nuancen in der Aussprache im geschriebenen Wort beizubehalten.
    Nur mal ein Post um zu zeigen, dass es auch hier Leute gibt die gerne gute Geschichten lesen die sich nicht wie das Drehbuch eines B-film/Porno crossovers anhören :)

  • Coole Geschichte. Muss nicht immer gleich in die Vollen gehen. Hier ist ein klasse Gleichgewicht zwischen Erotik und Spannung. Man kann sich da sehr gut reinversetzen, ist erfrischend angenehm zu lesen.


    Lob für den Mut, das hier bei SB mal zu versuchen. Ob das hier passt, darüber kann man streiten, aber ich freu mich auch auf die nächsten Teile.


    Weiter so ! 8)

  • Link zum zweiten Teil im 1. Beitrag des Threads!


    Nun ist der 2. Teil on, und ich danke euch allen für das große Lob, das Ihr mir da aussprecht! :D


    Zu den Punkten, die angesprochen wurden:


    Der Vorschlag, einen eigenen Bereich für besondere Storys einzurichten, ist im Prinzip nicht schlecht. Allerdings steht dem die ganze Struktur des SB entgegen, in der es ja durchaus schon ein Themenraster gibt. Dieses Themenraster halte ich für recht ungeeignet, doch es gehört wie so vieles zu den Grundstrukturen, die man nur mit einer völligen Neuprogrammierung verändern könnte - wofür ich keine Kapazitäten sehe.


    Zur Sprache: Es wäre sehr schwierig geworden, noch "mutiger" zu werden. Zum einen stoße auch ich da ehrlich gestanden an die Grenzen meiner Möglichkeiten. Zum anderen ist ja das Ende des 19. Jahrhunderts durchaus nicht mehr so weit weg von unserer Art zu schreiben. Schon Heine, der gut zwei Generationen vor meinem Ripold Heinrich Winkel lebte und schrieb, klingt in seiner Prosa und den Sachtexten streckenweise wie ein Autor unserer Zeit.


    Der Akzent der Ärztin: Das klingt etwas eigenartig, doch ich wollte es sozusagen bei einer einzigen, durchgehenden Markierung belassen. Hier ging es mir mehr darum, aus der Wahrnehmung von Rip heraus die Fremdheit der Gesamtsituation zu vertiefen als eine authentische Sprachfärbung zu simulieren.


    Nun wünsche ich weiter viel Vergnügen mit Rips Abenteuern in unserer nackten Zeit und freue mich auf eure Anmerkungen. :]


    Nico S.

  • Eigentlich ist alles Wesentliche schon gesagt, aber ich will's doch nochmal betonen:
    ich finde es großartig, dass hier in der ganz normalen irdischen Umgebung der üblichen SB-Geschichten auch mal etwas geistig Anspruchsvolles gewagt wird, und dann auch noch in hoher Qualität!
    Auch falls das nur eine Minderheit anspricht. Ich hab meine Freude dran; anders gesagt, ich bin 'slightly overwhelmed'.
    Und an NicoS.: chapeau!!! ;-)

  • Einfach grandios, wie im Teil 2 die Spannung aufgebaut wird. Wunderschön geschrieben und beschrieben. Ein echtes Highlight - oder wie heißt das noch mal auf deutsch?

  • Besonders gefallen hat mir die nochmalige Steigerung des Experimentierens mit der deutschen Sprache. Die Unterschiede zwischen den Ausdrucksweisen der beiden Protargonisten wurden noch deutlicher als wie im ersten Teil.


    Ja, auch die Fortsetzung wieder ein echtes Hochlicht ;)

  • Auch der zweite Teil ist sehr sehr gelungen - was mich besonders freut ist die in diesem Fall sehr angemessen hohe Bewertung. Offensichtlich überzeugt Qualität manchmal doch. Mal sehen, ob die Bewertung so hoch bleibt - immerhin ist auch der erste Teil noch immer bei relativ hoher Werterzahl bei fast 8.
    Schön wärs, wenns so bliebe!


    Beste Grüße


    tom

  • Hallo Nico,


    auch der dritte Teil ist wieder köstlich! Die Erwähnung des einzigen erhaltenen Hauses in der Altstadt von Ffm - einfach schön.
    Ein klitzekleiner Fehler: Im ausgehenden 19 Jahrhundert waren "Die Unaussprechlichen" für Frauen der gehobenen Schichten Pflicht aber ein typisches Zeichen der Unterschicht war "unten ohne". Herr Winkel hätte entsprechend reagieren müssen.


    Ich freue mich auf den nächsten Teil!
    Michael

  • Der dritte Teil der Serie war für mich nicht ganz so stark wie der zweite, da hier die Erotik etwas weniger ungewönlich erzeugt wurde, sondern eher nach einem Schema, dass auf dieser Seite bereits relativ bekannt ist.


    Aber vielleicht stelle ich ja einfach zu hohe Ansprüche und wenn, sollte Nico das wohl eher als Kompliment auffassen.


    Die Bissigkeit und die Gesellschaftskritik waren wieder einmal köstlich und das Einarbeiten einiger (leider) veralteten deutschen Worte hat Nico auch im dritten Teil gut hinbekommen.


    Dass der ein oder andere kleinere historische Fehler sich einschleicht, sehe ich nicht so tragisch und stört glaube ich auch die meisten Leser hier nicht.

  • Danke für die Aufklärung - das mit der fehlenden Unterwäsche war mir nicht bekannt. Allerdings erhebt sich die Frage, ob ein braver Bürger wie Ripold Winkel das so gewusst hätte ...


    Erotik: Ich schrieb ja eingangs, dass die 5 Teile wirklich Stücke EINER Geschichte sind. Und diese Geschichte soll schon auch ihren Anteil Erotik enthalten. :D


    Was mich an dem "bekannten Schema" meist stört, ist ja auch weniger das Thema an sich, als die einfallslose oder frauendiskriminierende Art, wie es leider oft in Szene gesetzt wird.


    Nico S.