Der Spaziergang

  • Eine wunderbare, einfühlsame Geschichte und ein schönes Gegenstück zu "Knecht Ruprecht"!


    Ein wenig enttäuscht war ich, als sich die ganze Sache am Ende als Wunschtraum entpuppte, doch dies ist ein persönlicher Eindruck und hat nichts mit der Qualität der Geschichte zu tun.


    Ich hatte gerade vor einigen Monaten ein Gespräch mit einem ehemaligen Kollegen, der zufällig erwähnte, er sei einmal kurze Zeit mit einer Prostituierten liiert gewesen. An das Ende seiner Geschichte musste ich denken, als ich die Gedanken und Vorstellungen von Jodas Protagoniosten las: Mein Kollege hielt es nicht aus. Denn die Frau, mit der er zusammen war, gehörte zu der Sorte, die den Job gerne machten (und sich ihre Freier auch nicht an zugigen Ecken suchen mussten; sie sah zudem wohl mehr als blendend aus). Sie gab ihren Job nicht auf. Es war nicht die konkrete Eifersucht, die meinen Kollegen zu der Trennung trieb, sondern einfach die Vorstellung, dass sie praktisch öffentliches Fleisch war, jederzeit von anderen an jeder Stelle berührt.


    Doch ich will mit dieser Einlassung Jodas Geschichte nicht entwerten. Sie zu lesen hat mir jedenfalls viel Freude gemacht.


    Nico S.

  • Momentan drückt joda36 seine Geschichten hier rein. Ob er z.Zt. besonders kreativ ist, oder ob er sein Archiv ausmistet, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall finde ich seine beiden letzten Veröffentlichungen gelungen.
    Da gibt es die Nutte, die keine billige Nummer verspricht, um das schnelle Geld zu machen. Nein, die Beziehung Freier- Prostituierte bekommt in Jodas Geschichte einen glaubwürdigen erotischen Touch. Dass es nur ein Traum gewesen sein soll, stimmt mich eher traurig. Von der Dramaturgie wäre das sicherlich nicht nötig gewesen. Aber Träume scheinen z. Zt. Im Trend zu liegen (siehe Lotte und Romanowsky) :P

  • Mein Archiv wächst mit jeder Geschichte, die ich hier einstelle. Erst seitdem ich hier bei SB bin habe ich angefangen all meine Träume und Fantasien, die sich seit vielen Jahren in meinem Kopf tummeln und wachsen aufzuschreiben.


    Dass es nur ein Traum ist, entschied sich am 11. Dezember 2007 durch die Wahl der falschen Straßenseite. Traurig ist es zweifelsohne. Ein neuer Strang der Geschichte kann jedoch erst entstehen, wenn Josie den Weg zur Spaßbremse findet :(

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
    [SIZE=1]Soren Kierkegaard[/SIZE]

  • Hallo joda 36,


    Leider fehlt uns in dieser Geschichte der Bezug zu dem Thema hier:


    Schambereich beschäftigt sich mit der Erotik in Situationen einseitiger weiblicher Nacktheit


    und da hat die Storie das Thema gänzlich verfehlt.


    trotzdem danke für die vielen guten Geschichten die du schon geschrieben hast. sehr gut fanden wir z.B.
    Mit dem Zug zur feier... und hoffen auf weitere so tolle Geschichten.


    exhi-paar

  • @exhi-paar:
    "... Thema gänzlich verfehlt ...": Na ihr seid aber streng, doch im Grunde habt ihr Recht. Josie hätte in dem Traum als Tänzerin noch einen schönen Lapdance oder Striptease hinlegen können / sollen. Da wäre der Themenbezug da gewesen, aber dann hätte ich die eigentliche Geschichte schwerer erzählen können.


    Für die nächsten Geschichten gelobe ich Besserung. Die zwei Geschichten, die ich aktuell schreibe (eine stockt allerdings schon seit längerem) sind wieder voll im Thema :D

    Leben kann man nur vorwärts.
    Verstehen kann man es nur rückwärts.
     
    [SIZE=1]Soren Kierkegaard[/SIZE]

  • Zitat

    Original von exhipaar
    Leider fehlt uns in dieser Geschichte der Bezug zu dem Thema hier:


    Schambereich beschäftigt sich mit der Erotik in Situationen einseitiger weiblicher Nacktheit


    und da hat die Storie das Thema gänzlich verfehlt.


    Diese in den Bildkommentaren immer wieder auftauchende Kritik halte ich nur für begrenzt auf Geschichten übertragbar.


    Im Gegensatz zur Fotografie kann im Text der (weibliche) Körper durchaus "entblößt" angesehen werden ... was ja auch fast immer die Perspektive des (meist männlichen) Autors ist ... selbst wo rein faktisch kein Quadratzentimeter Kleidung entfernt wurde. Nacktheit kann im Text sehr wohl auch als eine Metapher für Verfügbarkeit erscheinen und umgekehrt. Nicht grundlos gibt es ja auch die Redewendung "jemanden mit den Blicken ausziehen" - also eine Nacktheit, die allein in der Phantasie des Gegenübers liegt.


    So haben wie es in dem Text von Joda mit dem imaginierten Vorstoß eines Mannes auf den verfügbarsten möglichen weiblichen Körper, nämlich den einer Prostituierten, zu tun ... folglich also mit der Auseinandersetzung eines Mannes mit einer speziellen, aber nicht ungewöhnlichen, nämlich der professionellen Form weiblicher Nacktheit.


    Es mag also sein, dass Joda mit seiner Story das SB-Thema nicht ideal oder allzu offensichtlich getroffen hat, doch "verfehlt" hat er es damit noch nicht.


    Nico S.

  • Hallo,


    dies ganze sollte eigentlich nur ein denkanstoß sein,
    keine Kritik an so tollen Autoren wie joda36, von diesen Autoren lebt diese Seite hier. dies sollten sich alle immer wieder vor Augen halten.


    Es gibt keine Seite die von Lesern allein lebt.


    aber es gibt viele Storie - Seiten im Internet, Sexstories, SM Geschichten, Schwule u.s.w. auf den meisten Seiten sind auch ein paar Stories die hier her passen würden laufen meist unter Exhibitionist & Voyeur Geschichten.


    Hier geht es aber um etwas anderes und zwar um die einseitige weibliche Nacktheit.
    Dies ist unser Hobby um nicht zu sagen unsere Leidenschaft. Ist im winter meisst schwer, und dann nur sehr begrenzt möglich, aber im Sommer ist vieles möglich. Es gibt hier wenig zu lesen was wir nicht schon gemacht haben, und wir haben schon viel gemacht von dem hier noch nicht zu lesen ist. (wer Vorschläge braucht darf sich gerne melden)


    Und manchmal haben wir das Gefühl das hoer immer mehr Sex Stories gepostet werden, die rein gar nichts mit dem Thema der Seite zu tun haben.


    Wir wissen nicht wie es anderen geht, aber wir freuen uns immer wieder über so Stories wie zB:


    Mit dem Zug zur Feier
     
    und würden uns dort auf einen 2. Teil freuen auch wenn er dann als WiVoLa dienen könnte.
    aber tun das nicht viele der Text hier? und ist das was schlechtes?


    viele liebe Grüße


    exhi-paar

  • Zitat

    Original von exhipaar
    dies ganze sollte eigentlich nur ein denkanstoß sein,


    So hab ich den Beitrag eigentlich auch aufgefasst, und meine Antwort richtete sich auch nicht an euch "persönlich", sondern ich versuche, auf die allgemeine ... und zunächst ja verständliche ... Kritik dieser Art einzugehen. :)


    Um noch einmal auf meinen Ansatzpunkt zu kommen und ihn vielleicht etwas klarer zu fassen:


    Natürlich gibt es Storys, bei denen die Sache in der einen oder anderen Richtung einfach liegt. Entweder sind dies jene Storys, in denen einfach Frauen aus welchen Gründen auch immer ihrer Kleidung verlustig gehen ... leider meistens nicht freiwillig ... oder es sind tatsächlich Rammelgeschichten, in denen einseitige weibliche Nacktheit als eigenständiges Thema wirklich keine Rolle spielt.


    Ferner ausklammern würde ich all die Storys, in denen einseitige weibliche Nacktheit zwar ein wichtiger Bestandteil, aber eben nicht die ganze Story ist.


    Jodas "Spaziergang" gehört für mich nun in eine gänzlich andere Kategorie: Im Mittelpunkt steht hier für mich die Nacktheit, oder genauer gesagt das Nacktwerden, der Frau als Gegenstand des Begehrens ... durch einen Mann (es könnte auch eine andere Frau sein). Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack und gewiss keine platte Darstellung "nackter Tatsachen", aber dennoch ist auch ein Traum und ein vergebliches Wünschen von Nacktheit eine legitime Methode, mit dem Thema literarisch umzugehen ...


    Und noch ein anderer Aspekt ist mir wichtig:


    Ich bin kein Dogmatiker. Eine strenge, "buchstabengetreue" Befolgung der SB-Spielregeln hielte ich für ein zu enges Korsett ... gerade wenn es sich um gut bis sehr gut geschriebene Geschichten handelt. Natürlich sollte man immer wieder auf das Grundthema hinweisen ( das tue ich selbst ja auch dann und wann ), doch eine zu strenge "Thema verfehlt" Kritik hat die gefährliche Tendenz, fruchtbare Impulse abzuwürgen und gute Autoren zu vertreiben.


    Es ist hier ja nicht so wie im Bilderarchiv: Dort wird meist fremdes Material mit einem Handgriff eingestellt, ohne Mühe oder allzu tiefe persönliche Beteiligung der Veröffentlicher. An einer guten Story kann der Autor dagegen schon mal ein paar Wochen sitzen. Natürlich zählt nicht nur die Mühe, sondern auch das Ergebnis. Doch ich denke, wer hier eine Story wie den "Spaziergang" veröffentlicht, hat sich dabei doch schon einiges gedacht und sollte nicht mit einem lakonischen "Thema verfehlt" abgestempelt werden (unabhängig von meinen oben zu Jodas Story gemachten Anmerkungen).


    Ich wiederhole es nochmal: Fühlt euch nicht persönlich angegriffen. Ich habe einfach das Stichwort von euch aufgenommen und dazu mal ein paar Gedanken zusammengesucht, die ich zu dem Thema schon seit längerem hege. :)


    Nico S.