Der Regelverstoß von tonemarit

Dem schließe ich mich jetzt mal ohne weitern Kommentar an.

@fuzzi

Persönlich macht mich die Geschichte auch nicht an, und sie gehört auch sicher nicht zu den guten ihrer Art.

Aber jetzt mal von Geschmacksfragen abgesehen: Seit wann ist das hier eine Seite, auf der es nur um Softerotik gehen darf/sollte?

Es gibt - unter anderen - ganz eindeutig die Kategorie "Macht/Ohnmacht", und auch wenn ich selbst darin vermutlich nie etwas veröffentlichen werde, würde ich anderen Autoren doch zugestehen, dass sie diese Kategorie ausfüllen, wenn sie's denn unbedingt müssen. Fans der Art von Geschichten finden sich ja ebenfalls genug.

So ist auch der Hinweis auf den Tierschutz völlig überflüssig, denn bei den meisten Dingen, die hier in den SB-Storys beschrieben werden, wäre es strafbar, wenn man es mit Tieren täte.

Nico S.

Zitat

Original von Fuzzi2
Jetzt hab ich mich sehr weit aus dem Fenster gelehnt, doch mir fehlt der Bezug zu dieser Szene völlig.

Wenn ich von einer Szene - wie du hier selbst zugibst - absolut nichts verstünde, dann hielte ich meinen Mund.

Selbst wenn du meinst, Fuzzi2, zu allem und jedem deinen Senf dazu geben zu müssen, bitte ich dich hiermit um mehr Zurückhaltung - wir wollen hier nicht schwätzen, sondern mit Argumenten überzeugen.

@fuzzi

Es ist dem Autor sicher vorzuhalten, dass er das grundsätzliche Einverständnis der "Sklavin" stillschweigend voraussetzt. Ebenso empfinde ich es als irritierend, dass die Beschreibung der Demütigung im rein Mechanischen verharrt. Der Herr tut dies und jenes, aber ob das Mädel dabei die beabsichtigte Erregung oder überhaupt etwas empfindet, bleibt offen. Damit ist aber erst die Geschichte schlecht, nicht das Thema.

Dass du nun mit dieser Art Erotik nichts anfangen kannst, ok! Wie gesagt, es geht mir kaum anders. Dennoch akzeptiere ich, dass es Menschen gibt, die in der extremen Demütigung und im Schmerz Lust empfinden, denn es gehören eben auch eine extreme Hingabe und ein extremes Vertrauen dazu, also eigentlich sehr positive Dinge. Nebenbei gesagt finde ich es sehr schade, dass von den "einschlägigen" Autoren gerade diese Aspekte so selten beleuchtet werden, es vielmehr wie bei tonemarit meist an der Oberfläche des Mechanischen bleibt.

Nico S.

Zitat

Original von Fuzzi2
Reicht als Argument?

Nein, denn deine bisherigen Postings sprechen eine andere Sprache:

- Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau an so was Lust empfinden kann.
- mir fehlt der Bezug zu dieser Szene völlig.
- Doch was hier so zu dem Thema abgeladen wird, hat, denke ich, damit aber nicht viel zu tun.
- Wird aber die Frau zum reinen Objekt, die nur erdulden muss, ohne Möglichkeit der Flucht, ist das nichts, was m.M. nach Spaß macht und tolerabel ist.

Was du dir persönlich nicht vorstellen kannst, ist bei einer Textkritik über ein SM-Thema völlig irrelevant, und wenn du dich im Thema nicht auskennst, ist das jede Äußerung von dir zum Thema ebenfalls. Ganz zu schweigen von Aussagen, was zu tolerieren ist oder nicht.

Es sei dir gesagt: Es gibt Menschen, die zeitweise gern als Objekt behandelt werden, d.h. sich ganz einem anderen überlassen. Die Gründe dafür sind manigfaltig, eines davon ist, sich gehen zu lassen und Dinge zu tun, die sie gern machen würden, sich das aber aus moralischen Gründen nicht trauen. In dem sie die Entscheidung darüber anderen überlassen, enthebt sie das der Verpflichtung, moralisch zu handeln, denn sie werden dazu ja "gezwungen".

Und: In einer SM-Beziehungen bestimmt grundsätzlich der anscheinend Leidende, was geschieht. Wenn der "Sadist" die Grenzen des "Masochisten" nicht beachtet ist er die längste Zeit ein solcher gewesen.

es mag sein, dass viele sich dies beim besten willen nicht vorstellen können, was in der geschichte abgeht. tatsache ist, dass es frauen gibt, die sich dies durchaus so vorstellen können, wie in der geschichte beschrieben - und auch so erleben wollen.

tatsache ist, dass es frauen gibt, die als objekt behandelt werden wollen. sie finden darin ihre befriedigung.

wer sollte etwas dagegen haben?

zählt jetzt die eigene vorstellung oder gilt es menschen zu akzeptieren, die eben anders sind.

ich finde die geschichte sehr sehr gut. ich wünsche mir eine fortsetzung.

hoffentlich hat der autor den mut dazu.

Man muss diese Geschichte nicht mögen - und sie hätte auch nach meinem Geschmack mehr Tiefe, Verspieltheit und einen anderen Stil vertragen können. Dennoch fällt es mir schwer, sie rundherum abzulehnen, geschweige denn eine Grundsatz-Diskussion gerade an ihr zu entzünden. Denn eigentlich verfehlt sie den Kern nicht so weit, wie es viele andere Geschichten zu diesem Thema leider immer wieder tun.

Im Grunde sagt die Überschrift, der erste Satz, die Einleitung doch alles. "Mein Herr hat mir klare Regeln gegeben..." - diese ersten Worte sind doch wohl eindeutig!? Und sagen nichts weniger aus, als dass es sich um eine freiwillige dom/dev-Beziehung handelt.
Des weiteren bricht sie diese vereinbarten Regeln. Zweimal und so offensichtlich, dass dahinter nichts anderes als das bewusste Provozieren einer Reaktion ihres "Herrn" zu sehen sein kann. Das zeigt, dass sie kein eingeschüchtertes Opfer ist, sondern dass sie ihre Grenzen und seine Konsequenz austesten will. Das mag paradox klingen, aber so etwas gibt es nun mal auch - oder gerade - in dieser Art Beziehungen, in der es eben nicht darum geht, nur stupide irgendwelche Dinge auszuführen, sondern das Gefühl - gerade beim "unterwürfigen" Part - eine extrem große Rolle spielt. Dass man dann in bestimmten Situationen gewisse Reaktionen herauskitzeln will, ist völlig normal, wenn auch in dieser Geschichte die Provokation wie die Reaktion etwas übertrieben ausgefallen sein mag und die Zwischentöne zu wenig deutlich erkennbar sind. Aber das ist letztlich auch Ansichtssache, der Kern jedenfalls ist durchaus nachvollziehbar.

Auch ist sie in diesem Sinne keine "Leidende". Sie setzt die Aktion durch den Regelverstoß bewusst in Gang, und sie sind in einem öffentlichen Einkaufszentrum, indem man sich durchaus bemerkbar machen können sollte, wenn es denn zu weit geht. Soviel müsste eigentlich auch jenen klar sein, die mit dieser Art Beziehungen eher nichts am Hut haben.

Ich gebe zu, dass vieles an dieser Geschichte auf den ersten Blick - grade weil es nicht so beschrieben ist, wie es vielleicht sein sollte - für Leser, die mit der Kategorie "Macht/Ohnmacht" nichts anfangen können, verstörend wirken kann. (Deswegen halte ich es auch nach wie vor für sinnvoll die Geschichten klarer den Kategorien zuzuordnen.) In jedem Fall aber finde ich die Empörung hier absolut übertrieben, zumal schon wieder die Tendenz entsteht, etwas verteufeln und verbannen zu wollen.

Welch ein Glück, dass sGirl all das, was mich auch bewegt, schon niedergeschrieben und damit meine Meinung zum Ausdruck gebracht hat. Schließe mich also voll an und erspare mir schweißtreibende eigene Formulierungsakrobatien...

Allerdings muss ich noch etwas loswerden: Angesichts der auf SB zunehmenden ziemlich schrägen, zum Teil absolut unqualifizierten und fanatisch intoleranten Kommentare sehe ich mich permanent verunsichert und abgeneigt, hier überhaupt noch etwas zu veröffentlichen. Ich vergöttere Storys wie Marie oder Helena und andere, die schon beendet bzw. abgebrochen worden sind. Sie erhalten von mir immer die ten points. Aber ich selbst kann so nicht schreiben und mir liegt beim Fabulieren (anders als beim Lesen) eine z.T. völlig andere, ja fast konträre Linie. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damit hier wieder Proteststürme oder zumindest abwertende, "Experten"-Kommentare iniziieren würde. Um mir das alles zu ersparen (wobei ich konstruktiver, hilfreicher Kritik gegenüber durchaus aufgeschlossen bin, aber das hat ja hier teilweise nicht mehr sehr viel damit zu tun), beschränke ich mich auf das Lesen und Genießen der Geschichten (so sie denn zu genießen sind) und biete neuen, noch unerfahrenen und allen anderen Autoren, die es möchten, weiterhin gern meine Hilfe beim Korrekturlesen an.