Beim Überfliegen dieser in durchaus angenehmer Sprache verfassten Story (Teil 1) will zumindest bei mir keine allzu große Freude aufkommen. Sie wirkt bislang wie ein konstruierter Urlaubsbericht aus der heutigen Zeit; die Sichtweise des Ich-Erzählers scheint jedoch angesiedelt zu sein irgendwo in Zeiten zwischen Ludwig Erhard und Kurt-Georg Kiesinger.
Zahlreiche Flüchtigkeitsfehler unterbrechen außerdem immer wieder jäh den Lesefluss, was auf eine schlampige oder gar fehlende Korrekturarbeit schließen lässt.
Die Einleitung der Geschichte ist schnell erzählt. Studentischer Mittelmeerurlaub geplant und durchgeführt von zwei Pärchen nebst weiblichem Single. Ansonsten eher schüchtern – zumindest Marie, die Partnerin des Erzählers – entschließen sich die drei Freundinnen zur ungewohnten Freizügigkeit, Marie läuft nach dem Duschen ab jetzt einfach nackt durch die Wohnung, sie bräunen sich schon mal auf Balkonien im Bikini vor, gehen trotz oder wegen knappen Geldes wochenlang shoppen, Marie zeigt schlafend auf der Autofahrt zufällig für eine Stunde die linke oder rechte Brust, ziehen sich schließlich in der südfranzösischen Wohnung vor den gierigen Augen des Protagonisten ganz belanglos und fast nackt um, er bekommt gar einen "zurecht geschnittenen Streifen Schambehaarung" seiner Marie zu Gesicht und gehen schließlich zum Flanieren und Essen ohne Unterwäsche ins Städtchen.
Nun ja, die Mädels wollen "nicht unbedingt nackt durch die Gegend laufen, lediglich den Urlaub etwas interessanter machen" und für Überraschungen sorgen.
Ich würde mir dies auch für die Fortsetzungen wünschen und bin überzeugt, der Autor könnte es schaffen.