Schamgefühl kann, muss aber kein Leid bedeuten.
Es gibt durchaus Menschen, die ihr eigenes Schamgefühl in bestimmten Situationen sogar erotisiert und somit als luststeigernd empfinden.
Beim Betrachter der sich schämenden Person kann es Ähnliches hervorrufen und hat mit einem sadomasochistischen Effekt bzw. dem der Beschämung nichts, aber auch rein gar nichts zu tun.
Ein Schamgefühl ist übrigens nach meinem Empfinden "gesund", wenn es nicht übersteigert und damit als Leid auftritt und "natürlich", wenn es nicht künstlich aufgesetzt wird, nur weil es in igrendwelchen Sadomasokreisen erwünscht sein soll.
Du magst sadomasochistische Effekte oder Sadomaso generell gerne als natürlich bezeichnen, für mich sind sie sexuelle Devianzen, die man von mindestens zwei Gesichtspunkten her durchleuchten sollte. So kann Sadomaso nämlich sowohl eine sexuelle Präferenz, aber auch eine behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens, eine sogenannte Paraphile sein.
Letzeres nämlich genau dann, wenn sexuelle Befriedigung ohne sadomasochistische Methodik eingeschränkt bis unmöglich ist. Und dann wären wir auch schon beim Leid der Menschen, bei denen eine Störung der Sexualpräferenz, sprich eine Persönlichkeits- und Verhaltensstörung diagnostisch angezeigt ist.