Herzlichen Dank, Nico!
Deine Komplimente waermen mich sogar in der voroesterlichen Toskana.
Ich hoffe, auch in Zukunft kurze Sonnenaugenblicke einfangen und weitergeben zu koennen!
baer
Herzlichen Dank, Nico!
Deine Komplimente waermen mich sogar in der voroesterlichen Toskana.
Ich hoffe, auch in Zukunft kurze Sonnenaugenblicke einfangen und weitergeben zu koennen!
baer
Ich nehme an, Du meinst den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt.
Wie sich dessen Links betreffend Saumagenrezepten mit dem Thread hier vereinbaren lassen, hat mir Kopfzerbrechen bereitet.
Wer weiss, ob jemand, der s-pitzer S-tein sagt, sich ueberhaupt vorstellen kann, wo er Saumagen als Delikatesse findet?
Saluti della Toscana!
baer
"Veritas filia temporis nec autoritatis" heisst:
"Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit, nicht der Macht."
Das bedeutet, dass sich "die Wahrheit" im Lauf der Zeit aendern kann, so wie der Tenor der Kritik sich wandelt und es nicht darauf ankommt, von wem die Kritik stammt und wieviel Macht (Autoritaet) er (zB Reich-Ranicki) hat.
baer
Interessanter Thread!
Die damals schon Beteiligten wird das jetzt vielleicht langweilen, aber so ein zweiter oder dritter Versuch (möglichst mit Zustimmung des Autors oder wenigstens nicht gegen sein ausdrückliches Verbot) hat schon seinen Reiz.
Auch könnte ein Kritiker seine "Verbesserungsvorschläge" gleich in die Tat umsetzen und sich dann der Leserschaft stellen.
baer
Schön, daß Dich eti zum Schmunzeln bringt, beware.
Ich finde allerdings, daß es einen großen Unterschied macht, ob die eingefügten Texte zum Thema passen und dieses erläutern oder sogar erst verständlich machen oder ob bloß zitiert wird, um sich zu "schmücken".
Kritiker im RL leben oft gefährlich (siehe Hans Weigel in meinem Beispiel), hier geht es doch vergleichsweise harmlos zu.
Das beste an der Geschichte ist aber, daß sich die Künstler am liebsten ihre Kritiker selbst wählen würden und denen zudem noch einen Maulkorb verpassen wollen.
Ich denke, die Parallelität zu uns ist augenfällig!
Dabei geht es hier (wie bereits geschrieben) nicht um die RL-Existenz, sondern "nur" um die Reputation im Forum.
Lassen wir Schreiber/Leser/Kritiker und hier durch Äußerungen über eigene Werke beeinflussen?
Sind Nur-Leser/Kritiker objektiver?
Gibt es auch in SB Seilschaften?
baer
Peu à peu versteh ich auch ein wenig von dem Text!
Und sowas kommt nicht nur bei Euch öfter vor. Der Volksmund ist gewiß auch ein scharfzüngiger Kritiker.
zb:
"Das dem alten AKH angeschlossene und unter Kaiser Joseph II. errichtete „Tollhaus“ (der Narrenturm, im Wiener Volksmund auch „Gugelhupf“ genannt) brachte zwar die erste Anerkennung des „Irrsinns“ als Krankheit. Aber erst mit der Niederösterreichischen Landesirrenanstalt am Brünnlfeld begann das gezielte Behandeln von Geisteskranken."
"Die im Volksmund auch Mahü genannte Straße besteht aus der inneren und äußeren Mariahilfer Straße. Diese nicht offiziellen Bezeichnungen werden dennoch umgangssprachlich, aber auch von den Medien sowie bei Verkehrsdurchsagen oder U-Bahn-Stationsaufgangsbeschriftungen verwendet."
Aber auch Literaten und Schauspieler bemühen den Volksmund zur Kritik.
Legendär: Prozeß des Kritikers Hans Weigel gegen die Schauspielerin Käthe Dorsch 1956
Zitate:
'"Auf der Anklagebank sitzt nicht nur Frau Dorsch, auf der Anklagebank sitzt schon das Burgtheater", resümierte am vergangenen Donnerstag der Wiener Rechtsanwalt Dr. Christian Broda' (späterer Justizminister)
'Dorsch hatte ... Hans Weigel vor seinem Stammcafé "Raimund" aufgelauert und ihm - "ich finde es an der Zeit, daß Sie etwas auf Ihr ungewaschenes Maul bekommen" - einige Male mit großer Kraft ins Gesicht geschlagen. "Das", kommentierte sie anschließend, "haben Sie dafür, daß Sie gesagt haben, ich markiere."'
'... unternahmen die Burgschauspieler etwas, was im Wiener Volksmund einen alten Witz aus den Zeiten des Dritten Reiches wieder aktuell machte: "Jüdischer Hausierer beißt deutschen Schäferhund." In einer eilig einberufenen Vollversammlung beschlossen die Burgschauspieler nämlich, sich schutzsuchend "an den Herrn Unterrichtsminister zu wenden, damit er die Mitglieder des Hauses gegen den Mißbrauch der Kritik durch Herrn Weigel schütze".'
'Raoul Aslan forderte:
- Kein Kritiker dürfe mehr in Wien über
Schauspieler urteilen. Das dürfe in Zukunft für alle Zeitungen nur ein turnusmäßig alle vier Monate zu bestimmender Schauspieler tun.
- Das Wiener Burgtheater, die Oper, die Universität und der Stephansdom seien Institutionen, die nicht angegriffen werden dürften. Wer es dennoch wage, müsse unverzüglich aus Österreich ausgewiesen werden.
- "Weigel hat es sogar gewagt, ein Wortspiel zu machen: 'Ein feste Burg fühlt unser Rott.' Dieser Mann hat nicht einmal Respekt vor Gott, er würde die Todesstrafe dafür verdienen."
- Weigel müsse aus Österreich ausgewiesen werden, "und es ist zu erwarten, daß sich die deutsche Regierung mit der österreichischen darüber einigen wird, um ihm auch in Deutschland das Leben und das Schreiben unmöglich zu machen. Ein Gesetz ist in Vorbereitung ..."'
'Max-Reinhardt-Witwe Helene Thimig...: "Wenn sich das einbürgert, daß man für schlechte Kritiken Ohrfeigen verteilt, so sind die Folgen unabsehbar. Da werden dann Schauspielerinnen für gute Kritiken dem Kritiker eben Liebesnächte schenken müssen."'
na brack, oida!
baer
"Der kleine Unterschied und seine großen Folgen"
Danke für den Vorschlag, Erpan.
Hab das mal probiert!
Schaut dann etwa so aus:
"Was nützen mir teurer Goldschmuck und seltener Pelz? Kaum bedecken sie meinen Körper. Amor und seine Gefährten schmeicheln mir zwar. Allein ich weiß um die Vergänglichkeit aller Schönheit! 'Sed fugit interea, fugit irreparabile tempus' . - Aber inzwischen entflieht die Zeit, entflieht unwiederbringlich , wie der Dichter Vergil klagt. Und wo bleiben meine Geliebten? Wo ist Mars, wo Anchises, wo Adonis?
Ach, Adonis, der mich voller Verwunderung ansieht. Ich bin so schön und meine Gestalt strahlt eine unnachahmliche Würde aus, die nur eine Göttin verströmen kann. Die Göttin der Liebe! Er muß nachdenken. Ich umfasse und küsse ihn. Er wehrt mich ab. Ich bin hin und her gerissen zwischen Wut und Trauer. Nie geahnte Verzweiflung steigt in mir hoch. Mit einem kleinen Seufzer sinke ich in eine tiefe Ohnmacht. Nun, da meine Sinne schwinden und ich so vor ihm ausgestreckt daliege, da steigt auch in ihm ein großes Verlangen auf. Verlangen nach diesen süßen Lippen, die ihn noch vor kurzem so fordernd liebkost haben. Verlangen nach der schlanken Taille, die er so gerne umfassen will. 'Göttin ... holde Venus ... Herrin, hört Ihr mich? Bitte öffnet Eure Augen! Tut einen Atemzug! Bitte!' Aber ich rühre mich nicht. Obwohl ich meine Ohnmacht schon längst überwunden habe, halte ich es für schlauer, weiterhin so zu tun, als ob ich nicht wach bin. Ach, wie ich die Liebkosungen des Jünglings genieße!"
"O Göttin auf dem Thron! 'Venus pudica', Du Schamhafte, die Du mit der einen Hand den wogenden Busen, mit der anderen Hand die köstliche Scham zu bedecken versuchst. Du kokettierst mit mir, denn das halb Bedeckte ist zugleich das halb Enthüllte! Der prunkvolle Pelzbesatz Deines Gewandes bedeckt die Scham und bildet dochzugleich das Schamhaar im Rundbogen anspielungsreich nach. 'Sed modo dilectam scelus est odisse puellam.' -Ein Mädchen aber zu hassen, das man gerade noch geliebt hat, ist ein Verbrechen. Halte es doch lieber mit Ovid! Wie sollen Dich andere lieben, wenn Du es selbst nicht mehr kannst?"
"Ringe, Reifen, schwere Ketten aus Gold, alles eitler Tand! Kein Jahr meiner Jugend, keinen einzigen glücklichen Augenblick vermögen sie mir zurückzurufen! Was nützt mir alle Eitelkeit und der kindische Stolz? Billigen Schönheitszauber wird man nach mir benennen! 'Erwecke die Göttin in Dir!' , wird es heißen. Schonungslos zeige mir mein wahres Ich!"
"Drum ist der Österreicher froh und frank, trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden, beneidet nicht, lässt lieber sich beneiden! Und was er tut, ist frohen Muts getan. `s ist möglich, dass in Sachsen und beim Rhein es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen; Allein, was not tut und was Gott gefällt, der klare Blick, der offne, richt`ge Sinn, da tritt der Österreicher hin vor jeden, denkt sich sein Teil und lässt die anderen reden!"
Franz Grillparzer, König Ottokars Glück und Ende
Da sieht man, was vaterländische Dichter oft für Illusionen haben. Als gelernter Österreicher muß Grillparzer gewußt haben, daß das ganz und gar nicht stimmt.
Darum kommen die schärfsten Kritiker ja auch aus Österreich (Karl Kraus und Eduard Hanslick wurden ja schon genannt).
Ich hätte allerdings gern diese Gelassenheit des "denkt sich sein Teil und lässt die anderen reden"!
baer
"Habt Acht! Uns dräuen üble Streich: -
zerfällt erst deutsches Volk und Reich,
in falscher wälscher Majestät
kein Fürst bald mehr sein Volk versteht,
und wälschen Dunst mit wälschem Tand
sie pflanzen uns in deutsches Land;
was deutsch und echt, wüsst keiner mehr,
lebt's nicht in deutscher Meister Ehr."
Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg, 3.Akt, 5.Szene
Alles relativ, lieber eti!
Für manche war schon der italienische Einfluß (in der Musik) bedrohlich.
Aber: „Être Prussien est un honneur, mais pas plaisir.“
„Dienst ist alles, und Schneidigkeit ist nur Renommisterei. Und das ist alles, was bei uns am niedrigsten gilt. Die wirklich Vornehmen gehorchen nicht einem Machthaber, sondern einem Gefühl der Pflicht. Was uns obliegt, ist nicht die Lust des Lebens, auch nicht einmal die Liebe, die wirkliche, sondern lediglich die Pflicht. Es ist dies außerdem etwas speziell Preußisches. Wir sind dadurch vor anderen Nationen ausgezeichnet, und selbst bei denen, die es nicht begreifen und übel wollen, dämmert die Vorstellung von unserer daraus entspringenden Überlegenheit.“
Theodor Fontane, der Stechlin
Also: Haltung! Laß Dich von Kritik und Bewertung nicht irre machen, mein Lieber!
(Womit ich hoffentlich die Kurve zum Thema gekratzt habe )
baer
Aprilscherz
April fools' day
Poisson d'avril
Wie wär's mit ein paar saisonal passenden Beiträgen?
Erotische Aprischerze, selbsterlebt oder in der Literatur gefunden?
baer
Angeblich bat an einem 1. April ein sechzehnjähriges Mädchen, dessen Name unbekannt ist, Heinrich IV., König von Frankreich in den Jahren 1589–1610, der sich jungen Damen geneigt zeigte, schriftlich um ein heimliches Rendezvous in einem diskreten Lustschloss. Als Heinrich zu dem Tête-à-tête erschienen sei, habe ihn überraschend der versammelte Hofstaat begrüßt, vorgestanden von seiner Gemahlin Maria von Medici, welche ihm untertänigst dafür gedankt haben soll, dass er ihrer Einladung zum „Narrenball“ gefolgt sei.
Klingt für mich ein wenig nach "Nozze di Figaro", oder?
Wäre aber ein gutes Thema für eine SB-Geschichte. Vielleicht möchte ja jemand anderer einmal eine historische Story schreiben? Von mir aus darf er sich auch absatzweise in der Literatur bedienen!
Manchmal werden die Medien selbst in den April geschickt. 2008 entpuppte sich eine in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) für den 1. April angesetzte „erste Nacktlesung“ in einer Buchhandlung als Scherz. Zur groß angekündigten Vorstellung eines Buches über FKK in der DDR meldeten sich mehr als 30 Rundfunk- und TV-Stationen an.
Aprilscherz: Erotik-Hotline ein voller Erfolg
3. Mai 1997 I Antonio Pachis I Amüsantes, Print-Archiv
Telefonsex-Agentur entpuppt sich als Pizza-Bringdienst.
Der Ausspruch “Sex sells” hat sich innerhalb der Werbebranche zu einem geflügeltem Wort entwickelt. ... so zielte unser alljährlicher Aprilscherz diesmal auf die niedersten Triebe. Die Falschmeldung, dass sich eine Telefonsex-Agentur in Helmstedt niedergelassen hat, war an sich schon recht glaubwürdig verpackt ... konnten wir den Calabria Pizza Express dazu überreden, sich an dem Spaß zu beteiligen und mit einer fingierten Werbeanzeige zu flankieren. Und tatsächlich: Der Slogan “lassen Sie sich von uns verwöhnen” und das leichtbekleidetet Girl aus dem Schulz! Archiv lockten sage und schreibe 4.000 Anrufer hinterm Ofen vor.
Diese staunten nicht schlecht, als sich statt der Erotik-Hotline ein Pizza-Bringdienstmeldete. Die meisten legten verstört auf, während einige hartnäckig blieben und gefälligst ihren Telefonsex wollten. Calabria-Inhaber Simon Amati konnte in diesen Fällen nur sein Bedauern ausdrücken, schließlich beschränken sich seine Dienstleistungen auf kulinarische Genüsse. Auch mit einer “scharfen” Pizza konnte man hier niemanden locken. Besonders bemerkenswert bei dieser Aktion war der extrem hohe Anteil von liebeshungrigen Anruferinnen, der ca. 70 % ausmachte. Spekulationen über die Gründe verkneifen wir uns mal, möchten aber noch bemerken, dass wir jede Minute dieses Scherzes genossen haben.
Wie wär's mit einer lustigen Story dazu?
Meanwhile "The Daily Mail" has what it bills as a 'Royal picture exclusive' of Prince Charles and Prince Harry shopping for sexy undies. The pictures show Royal look-alikes examining bras and knickers at what is described as an exclusive lingerie shop near Windsor Castle. Prince Charles was said to have been torn between a white bodice and a racy scarlet one from the shop's "la premiere d'Avril" range.
Dazu gäbe es doch Spezialisten unter uns!
Une boutique érotique dans le Vieux-Limoilou
Publié le 1 avril 2011 par Arnaud Bertrand
Monlimoilou.com a appris qu’une boutique d’accessoires érotiques verrait finalement le jour dans l’ancien local du Vidéo-Éclair au coin du chemin de la Canardière et de la 3e Avenue.
Enfin une vocation pour ce local laissé vacant depuis plusieurs mois. Une grande chaîne de Québec devait y implanter son restaurant, mais l’entente n’a finalement pas été conclue, nous explique le propriétaire de l’immeuble.
01 avril 2010
1er salon de l'érotisme à Avranches (50) les 1er et 2 mai 2010
Si on ne m'avait pas envoyé le visuel de l'affiche (1), je ne l'aurais jamais cru.
Un salon de l'érotismeà Avranches? quelle bonne blague!
Avranches, la prude, la bien convenante accueillant une exposition «du charme et du bien-être», je n'en reviens pas encore.
Il est vrai que les choses bougent dans notre belle ville, lentement mais surement. Au niveau culturel, politique, ...
Mais quand même!
Lieber eti!
Du hast es jetzt mehrmals versucht, Deine alten originellen Geschichten hier wieder einzustellen. Du hast sogar das Geheimnis Deiner Identität gelüftet.
Das gefällt neuen Lesern bestimmt.
Hast Du damit nicht eigentlich Dein Ziel bereits erreicht?
Und die Ratings? Was kümmert es den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen? Steh einfach über den Dingen!
Ich wünsche Dir eine schöne und friedliche Osterzeit!
baer
Danke, lieber mausbacher, für die aufschlußreiche Erklärung!
Ich glaube, ich muß mich für einen unglaublichen Fauxpas entschuldigen. Beim Googeln Deines rätselhaften Textes kommt man auf: "MUNDARTFREUNDE DÜSSELDORF e.V. - Mer spreche Platt". Das wäre wohl fast so schlimm, wenn ich armer Süddeutscher Kölsch mit Alt verwechselt hätte.
Dein Liebäugeln mit dem Proletariat halte ich für Koketterie, wenn ich mir Deine Ausdrucksfähigkeit und Bildung ansehe. Darum bist Du auch ein scharfzüngiger Kritiker mit feiner Ironie! Chapeau!
Ich freu mich noch auf viele "besserwisserische" Beiträge von Dir!
baer
Also mein Beitrag war noch nicht O.T.
Hans Sachs als Spruchsprecher ist doch wohl Kritiker.
Mich wundert eher, daß die Überschrift keine Reaktion hervorgerufen hat! Das war auf die "typisch deutsche" Autoritätsgläubigkeit gemünzt. Auch nicht O.T., sondern auf die Frage welche Autorität beurteilt, was an Kritik schwer ist.
Bei dem Köllschen kann ich das nicht beurteilen, weil ich außer "Kölle" kaum ein Wort verstehe.
baer
Lieber "Oberlehrer-Stelvertreter"!
Eine typisch deutsche Antwort! Aber eher weniger rheinländisch
baer
SACHS
Euch macht ihr's leicht, mir macht ihr's schwer,
gebt ihr mir Armen zu viel Ehr.
Soll vor der Ehr ich bestehn,
sei's mich von euch geliebt zu sehn.
Schon grosse Ehr ward mir erkannt,
ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt.
Und was mein Spruch euch künden soll,
glaubt, das ist hoher Ehren voll. -
Wenn ihr die Kunst so hoch schon ehrt,
so galt es zu beweisen,
dass, wer ihr selbst gar angehört,
sie schätzt ob allen Preisen.
Ein Meister, reich und wohlgemut,
der will heut euch das zeigen:
...
Darum, so hört, und stimmt mir bei:
die Werbung steh dem Dichter frei.
Ihr Meister, die ihr's euch getraut,
euch ruf ich's vor dem Volke laut:
erwägt der Werbung seltnen Preis,
und wem sie soll gelingen,
dass der sich rein und edel weiss
im Werben wie im Singen,
will er das Reis erringen,
das nie, bei Neuen noch bei Alten,
ward je so herrlich hoch gehalten,
als von der lieblich Reinen,
die niemals soll beweinen,
dass Nürenberg mit höchstem Wert
die Kunst und ihre Meister ehrt!
Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg, 3.Akt, 5.Szene
Ich habe ja bereits weiter oben geschrieben, lieber mausbacher, daß wir hier Amateure sind, als Autoren und Kritiker. Daher sollte man das Ganze lockerer sehen!
Meine Ideen zur Vermengung der persönlichen Vorlieben mit der Kritik, zur Ablehnung des Inhalts, zu persönlichen Angriffen, etc., kennst Du ja auch schon.
Also: "liebevoll und etwas gemein, gütig und vielleicht ein bisschen bösartig, aber auf jeden Fall sehr klar und deutlich."
Klingt doch gar nicht so schwer, oder?
baer
„Wir werden über Bücher sprechen, und zwar, wie wir immer sprechen: liebevoll und etwas gemein, gütig und vielleicht ein bisschen bösartig, aber auf jeden Fall sehr klar und deutlich. Denn die Deutlichkeit ist die Höflichkeit der Kritik der Kritiker.“ (Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett am 18. März 1993)
Vielleicht sollten wir uns doch daran halten?
baer