Eine Fortsetzungsstory in 14 Folgen stellt einem schon vor eine gewisse Herausforderung, und ich gestehe, dass ich nun erst alle älteren Teile überfliegen musste, bevor ich mich fit fühlte, zu dieser neusten Folge etwas zu schreiben.
Ich fand die ersten zwo bis drei Folgen ja recht sympathisch, doch zwischendrin ist mir irgendwo der Faden verloren gegangen. Interessanterweise gewinnt die Sache aber wieder, wenn man sie wirklich am Stück liest. Aus einem Sammelsurium einzelner Episoden mit teilweise banalem und für den SB bestenfalls durchschnittlichem Inhalt wird doch ein Gesamtbild, das eine interessante Entwicklung der Hauptfigur zeichnet und auch die wichtigeren Nebenfiguren recht gut zur Geltung bringt.
Dies alles vorweg gesagt, erscheint mir das Arbeitskonzept des Autors das größte Hindernis, dass daraus eine wirklich erstklassige Geschichte wird.
Zunächst ist da die reine Menge Text und Inhalt - inzwischen sicher zu viel, um sie einfach eben so im Kopf zu behalten, und kaum ein Leser macht sich jedesmal die Mühe, X Folgen nacheinander nochmal zu lesen. So verpufft die eigentliche Stärke der Story, die allmähliche Entwicklung der Hauptfigur. Leider kommt dann noch dazu, dass die einzelnen Episoden recht kurz und meist keine abgeschlossenen Teilhandlungen mehr sind. Diese beiden Faktoren wirken auf ungünstige Weise zusammen und tragen sicher einiges zu der niedrigen Bewertung der aktuellen Folge bei.
Rein handwerklich sind die Storys ordentlich geschrieben. Eine gewisse Übung setze ich also voraus, wenn ich vorschlage, hier nach Ende der Party nun einen Break ähnlich dem bei der Trennung von Lene zu machen, und dann einen neuen Handlungsbogen anzusetzen: Dieser sollte vor Veröffentlichung der ersten Folge schon fertig durchdacht sein, und auch eine größere dramaturgische Geschlossenheit der Einzelfolgen wäre wünschenswert. Dabei empfehle ich, nun auf zusätzliche Handlungs- und Spannungselemente jenseits der rein sexuellen zu setzen - das Herunterziehen von Badekleidung oder die mutuelle Masturbation sind als Gag wohl ausgereizt.
Eine besondere Erwähnung verdient m.E. nach der ganz spezielle Umgang mit dem Thema Sex. Was in der Wahrnehmung einer einzelnen Folge vielleicht etwas eigenartig wirkt, gewinnt in der Gesamtsicht der bisherigen 14 Folgen einen, wie ich finde, sehr sympathischen Zug. Da ist mal eine männliche Hauptfigur, die nicht gleich in übermenschlicher Hyperpotenz aufs Ganze geht, sondern sich erst nach und nach aus ihren natürlichen Hemmungen etc. herauswinden muss. Interessant ist auch der Versuch, eine durchaus erotisch gemeinte und empfundene Nacktheit doch immer wieder auf den Aspekt der simplen Befreiung von einengender Kleidung hin zu führen und sie nicht nur als dürftigen Vorwand für ausufernde Sex zu benutzen. In diesem Zusammenhang wirkt die Haltung von Kathrin zwar immer noch etwas künstlich, doch mit einem akzeptablen bis durchaus reizvollen Gesamteffekt.
Fazit: Eine im Grunde sehr sympathische Geschichte, die sich aber noch ausbauen und deutlich aufwerten ließe. Also - nur Mut und weiter so! 
Nico S.