Beiträge von NicoS

    Grundsätzlich hängt es wohl weniger am Schauplatz an sich als an der Ausgangsidee insgesamt: Wie und weshalb entsteht (im Alltag / spontan / durch ein Missgeschick etc.) die Nacktheit? Die meisten tun sich dabei einfach schwer - nicht mit ungewöhnlichen Schauplätzen, sondern mit den Situationen.

    Zitat

    Original von eti
    Strand, Park, Baggersee, Disko, sturmfreie Bude, Club, Hotelzimmer, Badezimmer, Segelyacht, Auto, Umkleidekabine - und viel mittelalterlich-Antikes -
    Möge sich jeder aussuchen, was ihm mundet.


    ... das sind eben die Plätze, an denen die Träume und Phantasien der meisten Menschen spielen - vor allem da ja der verbreitete Wunsch besteht, nicht nur weibliche Nacktheit , sondern auch sexuelle Handlungen in die Geschichte einzubauen. Man darf eben nicht vergessen, dass hier mehrheitlich keine Erzähl-Profis schreiben. Die Methode von baer, sich bei historischen oder sagenhaften Motiven zu bedienen, ist sicher ein guter Weg, da ein wenig wegzukommen davon.


    Dahinter liegt aber noch ein anderes Phänomen: Wenn man sich sowohl die Votings als auch die Beurteilungen hier im Forum anschaut, so besteht die Gesamttendenz, dass vor allem solche Storys gern geschrieben und gelesen werden, in denen Nacktheit und Sex aus einer greifbaren, nachvollziehbaren, in sich schlüssigen und weitgehend realistischen Situation entstehen. Die Leser (und wohl auch die meisten Schreiber) mögen das Gedankenspiel mit etwas, das mit ihrem normalen Leben zumindest theoretisch zu tun haben könnte. So sind ja auch die Rahmen"handlungen" von 98 % aller Pornofilme gestrickt (sofern es überhaupt sowas wie Handlung gibt dabei). Abweichungen in Genre und Form werden kaum positiv bewertet, seien dies Drehbuch bzw. Gedicht oder Ausflüge in Fantasy etc.


    Ich möchte in dem Zusammenhang auch auf diesen Thread und die darin angesprochenen Konzeptansätze verweisen. Vielleicht finden sich dort ja Anregungen für Neues ... :D


    Nico S.

    Dafür ist der Forumslink jetzt ganz oben und ohne Scrollen erreichbar. :D


    Durch den Wunsch der Nutzer, auch die Kategorien (und dazu einige neue) ins Hauptmenü aufzunehmen, ist es einfach zu lang geworden, um auch noch Dubletten zu behalten. Ich hätte sogar noch etwas mehr Punkte rausgenommen, aber so ist es jetzt erstmal ein Kompromiss.


    Wir werden das jetzt mal eine Weile testen und schau'n, wie sich die neue Struktur nach einer Zeit der Gewöhnung anfühlt. Am Anfang musste sogar ich umdenken, obwohl der Entwurf von mir kam. ;)


    Nico S.

    Das war nicht beabsichtigt. Wir haben das Hauptmenü umgestellt und gestrafft, u. a. um logisch zusammenhängende Unterthemen auch räumlich zusammenzuführen. Wer zur Zeit im Chat ist, sollte aber weiterhin unten angezeigt werden. Ich werd das auch nochmal weitergeben.


    Nico S.

    Wer's noch nicht bemerkt hat:


    Wir haben das Hauptmenü auf der Startseite neu geordnet. Einige Punkte wurden zusammengefasst bzw. in einen logischen Zusammenhang gebracht (z.B. die externen Links). U. a. ist der Link zum Forum jetzt auch oben an prominenter Stelle statt wie bisher unten unter Ferner-liefen.


    Viel Spaß damit!


    Nico S.



    P.S. Die Erweiterung des Geschichten-Durchsuchens auf Wortgruppen wird geprüft/ist noch in Arbeit.

    Dazu müsste man den Namen des Autors aber kennen, was bei Rückerinnerung an ältere Geschichten und wenig bekannten Autoren kaum der Fall ist.


    Ich habe die Frage einer Suche nach ganzen Wortgruppen nochmal intern gestellt - vielleicht gibts ja eine Lösung.


    Nico S.

    Link zur Story


    In "Die neuen Schuhe" wird nun schon zum 2. Mal im SB die Story aufgegriffen, die vor ca. 2 Jahren durch die Werbung der Handwerksinnung in die Phantasie des geneigten Publikums gerückt ist: Künstlich hergestellte Dinge zerfallen, übrig bleibt eine nackte Menschheit in mehr oder weniger natürlichem Zustand.


    So anschaulich und unterhaltsam sich das anfühlt, so schwierig ist es, den Gedanken umzusetzen. Der Autor dieser Version geht einen etwas anderen Weg, weicht sozusagen von der Vorlage ab: bei ihm ist es offenbar nur weibliche Kleidung (sowie sämtliche Kosmetika und Körperpflegeprodukte), die sich verflüchtigen. Eine Erklärung wird keine angeboten, die Figuren seiner Story nehmen die Veränderung mit leichter Irritation, doch ohne Panik zur Kenntnis. Kurz, hier wird ein surrealistischer Wunsch- bzw. Alptraum geschildert, und das wiederum macht die Story wohl so sperrig: zu künstlich inszeniert, um wirklich unterhaltsam zu wirken, und zu kurz, um eine eigene Dynamik zu entwickeln. Angesichts des jähen Endes mit seinem Ansatz sexueller Handlungen, also erzählerischer Dutzendware, wird es schwer, der Story wirklich mehr als die gute Absicht zuzusprechen.


    Und eine gute Absicht besteht durchaus. Eine massiv ungewöhnliche Situation wird recht anschaulich und einfallsreich geschildert; erzählerische Fähigkeiten sind zweifelsohne da. Dennoch - oder gerade deshalb - wäre es zu wünschen gewesen, wenn sich der Autor nicht allein von seiner Freude am geschilderten Bild hätte davon tragen lassen, sondern Aufbau und Entwicklung mit etwas mehr Ruhe und Sorgfalt reflektiert hätte. So bleibt der Gesamteindruck einer der Unvollständigkeit, eher ein paar Kleckse Farbe als ein Bild - wobei man betonen muss, dass diese Kleckse wirklich hübsch anzusehen, sprich zu lesen sind.


    Die Andeutung einer Fortsetzung gibt es nicht, und das ist vielleicht auch gut so, denn spätestens in einer 3. Folge (wenn man davon ausgeht, dass sich die 2. noch mit Wivola-artigem füllen ließe) wären wohl komplexere Ansätze nötig, um die Handlung weiter zu tragen.


    Mein Fazit: ein interessanter und in sich durchaus lesenswerter Versuch, doch das beste wäre, wenn der Autor diese Skizze beiseite legte und sich mit vollem Ernst auf einen weniger verwickelten, neuen Stoff konzentrieren würde. Eine realistische, durchdachte Story, in gleicher Weise wie "Die neuen Schuhe" sorgfältig und anschaulich erzählt, wäre sicher ein Genuss!


    Nico S.

    Durchsuchen - Eingabe: +die +roten +Schuhe


    Ergebnis: 90 Treffer


    Geschichten dieses Titels werden in der Liste ziemlich am Anfang angezeigt. Es stimmt aber, mehrteilige Wortgruppen lassen sich mit der Suche nicht identifizieren.


    Nico S.

    Zitat

    Original von baer66
    "Du sollst nicht bei Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel."



    3. Mose 18, 22


    Wie schön, dass wir das nun doch hinter uns haben. :D


    Übrigens möchte ich daran erinnern, dass es dem TE nicht um Sex zwischen den beteiligten Männern ging.


    @ Leseratte
    Du solltest mich langsam ein wenig besser kennen. "Liebesspiel" war milde Ironie. ;)


    Ansonsten stimme ich dir völlig zu. Sexualität ist ein Verhalten, das durch Gewohnheit und Möglichkeit geprägt wird. Dass die meisten Menschen sich in diesem Punkt relativ ähnlich verhalten (heterosexuell monogam), spiegelt kein "Naturgesetz" wider, sondern lediglich die Tatsache, dass sie eben in vorherrschend heterosexuell monogamen Umgebungen aufwachsen.


    Ekelgefühle und Abscheu kann auch ein heterosexueller Mann empfinden, wenn ihn die falsche Frau noch dazu auf unangenehme Weise angräbt (was zugegebenermaßen selten vorkommt). Nur wird dies dann anders eingeordnet: Man(n) betrachtet es als Einzelfall, nicht als typisches Beispiel eines grundsätzlich abzulehnenden heterosexuellen Verhaltens.


    Nico S.

    ... wobei wir den SB in seiner Gesamtheit getrost auch als Bestandteil der virtuellen Welt ansehen können. Wunsch und Wirklichkeit verschwimmen hier ja doch recht oft. :]


    Aber um mal auf das Ausgangsthema und den TE einzugehen: Ich könnte mir nur äußerst mühsam einen MMF-Dreier vorstellen, ganz einfach weil daran eine Person beteiligt wäre, nämlich der 2. Mann, zu der ich keinerlei Bezug aufbauen könnte. Nicht mal, dass mich davor ekeln würde. Es wäre einfach etwas Störendes im Liebesspiel.


    Realer Sex verläuft nunmal nicht so wie Darstellungen in Pornos, wo zwei Typen hübsch ordentlich und abgestimmt nach Regieanweisung an den verschiedenen Enden der Frau herumwerken. Ein 2. Mann (und seine durchaus berechtigten Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Befriedigung) würden für mich einfach den fließenden Ablauf stören - nicht viel anders, als wenn meine Partnerin mitten beim Sex plötzlich telefonieren oder nebenher einen Film gucken wollte.


    Nico S.

    Zitat

    Original von qwertzu77
    Interessant aber sicher auch "gefährlich".
    Ich meine immerhin kann Kleidung auch vor Verletzungen und Abschürfungen schützen.
    Und dann auch noch ganz ohne Sicherungsseil?


    Ich denke, dass die tatsächliche Praxis da etwas anders aussieht, als die Bilder das teilweise scheinen lassen. Insbesondere der Schwierigkeitsgrad (ich kenn mich beim Klettersport nicht aus, weiß aber, dass es da so eine Skala gibt) wird wohl der "Ausrüstung" angemessen bleiben.


    Nico S.

    @ mausbacher
    Wenn ich von "politisch" rede, im Speziellen von politischen Erwägungen bei Entscheidungen der besagten höchsten Gerichte, so spreche ich nicht von Parteipolitik oder einem aktiven Druck seitens der Regierungen, sondern davon, dass die Gerichte bei ihren Entscheidungen sehr wohl nicht nur rein rechtliche, sondern auch eben "die Gemeinschaft betreffende" (und nichts anderes bedeutet das Wort "politisch") Erwägungen einbringen - wenn sich derlei auf der Ebene des Verfassungsrechts überhaupt trennen lässt.


    Ich bin auch bereit, den EGMR zunächst mal außen vor zu lassen, doch weder steht unser Gesetzgeber außerhalb meiner Kritik noch das BVG. Um klar werden zu lassen, worauf ich meine Meinung stütze, verweise ich auf diese Quellen:




    Den § 175 hatte ich auch nur als ein Beispiel von vielen angeführt, und keineswegs als einzigen vergleichbaren Fall bezeichnen wollen. Wichtig daran sind mir auch nicht die Folgen der Änderung oder Abschaffung im positiven Recht, sondern die allgemeingesellschaftlichen Folgen der Revision einer vermeintlich tragenden Säule unserer sittlichen Grundordnung.


    Es fällt in vielen Diskussionen (und ich klammere jetzt Anwesende hier im SB explizit aus) um eine Streichung des § 173 jetzt auf, dass seine Befürworter außer dem Erhalt der strafrechtlichen Verfolgbarkeit keinerlei sonstige Perspektive anzubieten haben. Der Paragraph soll bleiben, und damit basta. Aus dieser Ecke wird auch auffallend oft das Argument gebracht, "weshalb überhaupt diese Diskussion?" etc. In dieser Abwehr wird eine Grundangst erkennbar, die lange Zeit auch einen Fortbestand von Regelungen wie dem § 175 geprägt hat: "Wenn der Paragraph fällt, bricht unsere ganze sittliche Ordnung zusammen!"


    Diese Angst ist vielleicht der wahre Kern des Konservativen (das ich ansonsten keineswegs grundsätzlich ablehne, wo es positiv in Erscheinung tritt). Ob man nun die Einführung des Frauenwahlrechts, die Frage des Umgangs mit Einwanderern oder Myriaden anderer Themen betrachtet - wie eben auch die Bewertung der Homosexualität (interessanterweise ja vor allem der männlichen; die weibliche wurde gesellschaftshistorisch kaum je als Bedrohung wahrgenommen): Es ist immer wieder der Irrtum, dass das Beharren auf Althergebrachtem, das Festhalten an tatsächlichen oder vermeintlichen Normen, oft romantisch als Kennzeichen einer "guten alten Zeit" verklärt, eine Gesellschaft stabilisieren.


    Dabei ist es genau umgekehrt: Die Gesellschaft ist schlussendlich die stabilste, die sich am wandelbarsten zeigt. Ein interessantes Beispiel aus einer völlig anderen Sphäre ist die Volksrepublik China: Während die Sowjetunion recht sang- und klanglos von der Landkarte verschwunden ist und die letzten altehrwürdig-stalinistischen Systeme am Existenzminimum herumkrebsen, hat China mit seiner geradezu rauschhaften Adaption kapitalistischer Ökonomiemethoden eine fast märchenhafte Entwicklung jedenfalls in wirtschaftlicher Hinsicht hingelegt.


    Ein weiteres Element der oben angeführten konservativen Angst ist, dass ein Abweichen von den "bewährten" Normen quasi zwangsläufig das Kind mit dem Bade ausschüttet. Auch diese Angst ist unnötig, und da nehme ich gerne das Beispiel des § 218 an: Nicht eine extensive Flut von Abtreibungen war die Folge, sondern das Einsetzen eines gesamtgesellschaftlichen Lernprozesses hin zu einem verantwortlichen und sachgerechten Umgang mit dem Thema. Interessanterweise fiel auch z.B. das Entstehen einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz der Homosexualität bis hin zur Wahl eines offen schwulen Vizekanzlers zusammen nicht etwa mit Orgien der Knabenverführung, sondern mit der Aufdeckung und beginnenden Aufarbeitung von Jahrzehnten des Missbrauchs von Knaben (und Mädchen) in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen.


    Um auf unseren Ausgangspunkt zurückzukommen: Ich denke, dass eine Streichung des § 173 und möglicherweise eine Revision weiterer, als überholt ansehbarer Sitten-Reglungen (wie z.B. des § 184 c, der uns hier im SB so viel Mühe macht) keineswegs zu einem Zusammenbruch der sittlichen Ordnung führen würde, sondern vielmehr ebenfalls zu einem Erlernen und Anwachsen (eigen-) verantwortlicher Verhaltensweisen.


    Nico S.

    Zitat

    Original von mausbacher
    Es ist sicher nicht einfach über eine Sache wie bspw. CS zu urteilen oder zu diskutieren, wenn man sie noch nicht in ausreichendem oder vielleicht nur einem für sich selbst unbefriedigenden Maße erfahren hat.


    Ob in einem normalen Chat oder in der Welt des SL, es entstehen hier andere, virtuelle Ebenen der Fantasie, auf die sich nicht jeder einlassen kann oder will. Es ist sicher nicht ganz vergleichbar mit der Hand unter dem Tisch beim Schreiben oder Lesen einer erotischen Story, aber es kommt dem ähnlich. Ob beide Hände nun auf der Tastatur bleiben oder nicht, oder ob man sich gar mit Voice und Cam real völlig frei bewegen kann, der Glaube und auch die Fantasie können Berge versetzen.


    So können Virtualität ins RL übertragen werden und dort für eine Bereicherung der Sinne führen. Es kommt, wie in der Realität, auf den Gesprächspartner an. Und, dies sollte nicht unterschätzt werden, es besteht ein hohes Suchtpotential für labilere Existenzen; eine solche Abhängigkeit oder gar ein Realitätsverlust können jedoch auch den SB oder dem Internet allgemein betreffend eintreten.


    Was uns schlussendlich - unter anderem - zu der Frage bringt, worin sich "Realität" eigentlich konstituiert.


    Ich will vorweg schicken, dass ich deinem Gedanken da ein gutes Stück weit folge. Die erfreuliche Erfahrung positiver Bestätigung durch "lebendige" Gegenüber kann dazu führen, dass Menschen mit Defiziten im realen Leben (Alter, Behinderung, schlechtes Aussehen, Schüchternheit etc.) einen CS-Kontakt vorzuziehen beginnen.


    Doch ich frage mich an dieser Stelle auch, ob es ein Leben ohne jede Form der Abhängigkeit überhaupt geben kann. Oder anders gefragt: Verhalten wir uns im "realen Leben" denn irgendwo wirklich anders? Sind Menschen, die manisch ihre Hobbys pflegen oder jede freie Minute im Sportverein zubringen, nicht ebenso "abhängig" von ihrer Occupation? Und ist ... einmal ganz ketzerisch gefragt ... nicht die Ergebenheit und Anhänglichkeit an einen realen Menschen (als die sich "Liebe" von außen betrachtet oft darstellt) ... von noch ungesunder wirkenden Formen der Partnerschaft wie jenen zahllosen innerlich toten Gewohnheitsehen oder rein wirtschaftlichen Zweckgemeinschaften einmal ganz zu schweigen ... auch nichts anderes als eine unfruchtbare Manie?


    Ich will nun gar nicht die menschliche Grundkonstante der Suche nach einem die eigenen Gefühle erwidernden Gegenüber in Zweifel ziehen. Doch von diesem Ideal ist das reale Leben der meisten Menschen heute meilenweit entfernt ... und es entfernt sich immer weiter davon, wie das traurige Ende in Form der Scheidungs- und Trennungsstatistik zeigt. Ich bin wirklich kein Fan von CS und SL; meine Haltung dazu habe ich oben schon einmal angeführt. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob das reale Leben sich denn heute noch sein Primat verdient, oder ob nicht vielmehr eine gleichsam virtuelle Existenz (neben allen unzweifelhaften Gefahren) durchaus nach und nach in den Rang des Gleichberechtigten wächst.


    Nico S.

    Eine Diskussion, in der die eine Seite der anderen jeweils Unsachlichkeit vorwirft, ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt.


    Faktisch zeigt das Beispiel zahlreicher Staaten und Gesellschaften, auch solcher, die von Haus aus eher zu konservativem Wertedenken neigen, dass die dem besagten Gesetz zu Grunde liegenden gesellschaftlichen, juristischen und sonstigen Überlegungen keineswegs als umfassend allgemeingültig zu betrachten sind.


    Scheinbar rein vernunftbestimmte Begründungen gab es auch lange Zeit für die Aufrechterhaltung des § 175 und ähnlicher Regelungen, die irgendwann ganz plötzlich und ohne jeden Schaden für die Gesellschaft oder auch nur eine irgendwo erkennbare, größere Zahl von Einzelschicksalen verschwunden sind.


    Dass ich zuweilen zum Mittel der polemischen Zuspitzung greife, ist kein Geheimnis - ebensowenig allerdings wie die Tatsache, dass das Verhältnis zwischen nationalen und supranationalen Institutionen in der EU zuweilen ein äußerst heikles ist und somit sehr wohl per se ein Politikum in der wortwörtlichen Bedeutung, also mit Blick auf die Gemeinschaft.


    Der zitierte Satz von mir bezog sich auf eine ganz konkrete, vorhergehende Äußerung und ist somit hier ohne Belang. "Anarchisch" lasse ich mir übrigens gerne gefallen, der Rest ...


    ... weißt du, mausbacher, wir sind hier alle keine Juristen, schon gar keine Staatsrechtler oder Verfassungsspezialisten, sondern ganz normale Menschen, die zu diesem Thema Ansichten austauschen. Da ist keiner mehr wert oder weiser als der andere. Ich würde dich freundlichst bitten, dies nicht aus den Augen zu verlieren. :]


    Nico S.

    Zitat

    Original von nikkirk
    Eine Anregung hätte ich schon: vielleicht hilft es wenn wir die nur Konsumenten auch zum Voting zulassen sollten? Eine aktive Beteiligung führt vielleicht auch zur ersten Geschichte? Auf jedem Fall wird die Beurteilung aussagekräftiger, da nicht immer nur die selben 10-20 eine Beurteilung abgeben, sondern auch ein Vielzahl jener 2000 Leser die nicht angemeldet sind. Wer ist da noch dafür?


    Danke erstmal für deine Bereitschaft, hier bei uns aktiv mitzumachen und deine Geschichten zur Diskussion zu stellen!


    Mit dem Voting in seiner aktuellen Form (also nur für angemeldete Nutzer) versuchen wir, den Missbrauch durch Mehrfachvotings einzudämmen, der in der Vergangenheit zu einigem Ärger geführt hat. Das System ist gewiss nicht perfekt, doch immer noch besser als der Zustand, der vor der Umstellung herrschte.


    Im übrigen ist deine Vermutung (nur) teilweise richtig: Die Möglichkeit des Votings ist ein Element, Lesern eine - wenn auch minimale - Teilnahme zu bieten. Doch Selbst-Schreiben ist eine ganz andere Sache als Lesen und Voten. Und wer hier ein wenig regelmäßiger mitliest, weiß auch, dass die Votings mit ganz wenigen Ausnahmen nur sehr allgemeine Stimmungen widerspiegeln. Klar über 8 liegende Durchschnittswerte werden so gut wie nie erzielt; für einen Anfänger liegen in den meistens entstehenden, mittleren Werten von kaum Anreize.


    Nico S.

    Wäre das Verhindern der Geburt behinderter Kinder grundsätzlich eine staatliche Aufgabe, dann könnte man sich rein formal mit dem Paragraphen und der Urteilsbegründung zufrieden geben. Doch das ist heute nicht (mehr) der Fall. Folglich ist das kein Thema für eine gesetzliche Beschränkung, völlig unabhängig von irgendwelchen Einzelfällen. Der Schutz der körperlichen Unversehrtheit z.B. ist eine staatliche Aufgabe, und angesichts der Zahl verfügbarer Einzelfälle müsste nach dieser Logik z.B. das Führen von Kraftfahrzeugen ebenfalls verboten sein.


    Dass der EuGH sich da um eine eigenständige Entscheidung gedrückt hat und auf die nationale Zuständigkeit verweist, dürfte vor allem politische Gründe haben. Es sind z. Zt. mehrere Themen angängig (u.a. das der Vorratsdatenspeicherung), bei denen Deutschland und der EuGH in einer schwierigen Situation stehen miteinander. Ich denke, da wollte man einfach kein zusätzliches Fass aufmachen.


    Meine Forderung (wenn ich denn die Zeit und Lust hätte, das öffentlich zu machen), den Paragraphen 173 endlich abzuschaffen, würde sich auch an den Gesetzgeber richten - dieses Urteil bietet lediglich einen aktuellen Diskussionsanstoß. Zumindest gibt es im Moment bei uns eine Partei, die sich anschickt, solche alten Zöpfe endlich abzuschneiden.


    Nico S.

    Sex in Second Life stell ich mir etwa so angenehm vor wie, wenn man einem Hungrigen ein schön bebildertes Kochbuch in die Hände drückt ... :D


    Nico S.