Wer von euch musste auch eine starke Frau sein?

  • Ja, es gibt diesen einen legendären Satz, der mich seit Jahrzehnten begleitet.

    Einen Satz, der zunächst echt bewundernd klingt... und gleichzeitig wie eine unsichtbare Tonnen schwere Last auf meine Schultern drückt...


    „Du bist so eine starke Frau.“


    Viele Frauen würden innerlich regelrecht erstarren, wenn sie ihn hören. Nicht, weil der Satz falsch wäre.

    Sondern weil er meistens genau dann gesagt wird, wenn man eigentlich überhaupt gar keine andere Wahl hatte, als stark zu sein.


    Ich kenne diesen Widerstand.

    Ich kenne ihn so gut!!

    Ich kenne dieses innere „Bitte nicht schon wieder!“.

    Ich kenne das Gefühl, gleich endgültig eine klinische Nierenschale zu brauchen (… um… ihr wisst schon…) weil dieser Satz dann nahezu Übelkeit verursacht und so weit weg ist von dem, was ich tatsächlich erlebt habe...


    Denn, welche Option hatte ich?

    Wer (wie ich, eigentlich viel zu früh) Verantwortung übernehmen musste… für sich selbst, für Geschwister, für ein bröckelndes System, für mittelalterliche Strukturen… der musste stark werden, um nicht unterzugehen.


    Doch Stärke war da doch keine Entscheidung!

    Sie war ein Überlebensprinzip!


    Und genau deshalb löst dieser Satz bei mir oftmals keinen Stolz aus, sondern eine schreckliche Müdigkeit.

    Weil er eine fatale Illusion erschafft...

    Als wäre Stärke etwas Leichtes... ein Talent... eine Wahl...


    Dabei war genau diese Stärke in Wahrheit oft das komplette Gegenteil!!

    Stärke als Schutzpanzer... als Antwort auf Chaos... weil niemand sonst die Verantwortung übernommen hat oder übernehmen konnte.


    Der Begriff „starke Frau“ ist somit ein Etikett, das gleichzeitig Bewunderung und Blindheit transportiert.

    Bewunderung für die Fassade.

    Blindheit für den (eigentlich sehr hohen!) Preis.


    Ich sage gerne, das es genau zwei Seiten derselben Medaille gibt.

    Ja, starke Frauen haben etwas Außergewöhnliches in und an sich...

    Eine (oft absolute!) Klarheit, eine Intensität, eine Widerstandskraft.


    Sie halten Familien zusammen, tragen Systeme und überleben (!) Dynamiken, an denen andere zerbrechen würden.


    Das ist die EINE Seite.


    Die andere ist die, die leider kaum jemand sieht...

    Diese Stärke kam oft zu einem Preis,

    der nie benannt, nie anerkannt, nie gehalten wurde... weil die allermeisten es gar nicht gesehen haben, oder es nicht sehen wollten!


    Starke Frauen hatten selten die Option, schwach zu sein. Weil alle längst daran gewöhnt waren, das SIE die Verantwortung tragen!


    Stärke wurde dadurch zu einer Rolle,

    aus der man kaum bis gar nicht mehr herauskam. Selbst dann nicht, wenn man längst maximal erschöpft war.

    Welche Alternative hatte ich denn?!?


    Und oft dachte ich dann...

    „Nenn mich nicht stark, wenn du meine Geschichte nicht kennst!!“


    Und Gleichzeitig habe ich den Satz, selbst bewusst verwendet.


    Weil viele sog. „Überlebensleistungen“, systemisch genau das doch zeigen...

    das ich stark war, lange bevor (!) jemand mir diesen Namen gegeben hat!

    Und weil ich weiß, wäre ich schwach gewesen, dann wäre doch gar nichts mehr gegangen!!


    Was bleibt…

    Stark zu sein ist kein Makel.

    Aber es ist eben auch kein Orden.

    Es ist eine Lebensleistung, die nicht romantisiert werden darf.


    Es ist Fluch und Segen.

    Last und Geschenk.

    Licht und Schatten.


    Und es ist, wie alles Systemische, eine Frage von Herkunft, Rollen, Funktionen und unausgesprochenen Loyalitäten, die ich irgendwann übernommen habe und nie wieder ablegen durfte.


    Die Wahrheit, die oft fehlt…

    Stärke bedeutet nicht und bedeutete nie, das ich unverwundbar war.

    Stärke bedeutet, das ich trotz allem weitergegangen bin!!

    Mit Wunden, mit Brüchen, mit einem Nervensystem, das mehr getragen hat als jeder Außenstehende überhaupt ahnt!!

    Stärke bedeutet nicht, dass ich jemals weniger gefühlt habe als andere... sondern dass ich trotzdem gehalten habe!!


    Und deshalb ist dies der Punkt, der jetzt gesagt werden muss. Den ich, als sogenannte „starke Frau“ heute sage:


    Starke Frauen brauchen nicht weniger gesehen werden - sie brauchen MEHR...


    Als Mensch,

    als jemand, deren Stärke eine Geschichte hat, die selten jemand kennt!


    Und genau deshalb fühlen viele Frauen so einen inneren Widerstand gegen diesen Begriff. Nicht, weil sie nicht wirklich stark wären, sondern, weil sie sich nach etwas sehnen, das ihnen selten bis gar nicht zugestanden wird...


    Gesehen zu werden, jenseits dieser Funktion!


    Ela

  • Ich kann heute mit Fug und Recht sagen, das meine Mutter, die letztes Jahr im Alter von 87 Jahren von uns gegangen ist, eine starke Frau war. sie hat Kriegszeiten, Hunger und Armut erlebt in ihren jungen Jahren und zwei Geschwister durch Krankheit verloren. Dann hat sie meinen Vater kennen gelernt und eine Familie ist daraus gewachsen, mit vier Kindern und einem Mann der die ersten Zehn Jahre kaum Zuhause war, weil es die Arbeit nicht anders möglich machte.
    sie war immer für ihre Kinder da, hat alle nach den gegebenen Möglichkeiten versorgt und sich selbst an die letzte Stelle gerückt.

    Wenn sie mal wirklich entsannen wollte hat sie sich in ihren Lieblingssessel gesetzt mit einer Tasse Kaffee und Brocken darin und ein wenig gelesen. Nicht selten ist einer von uns bei ihr auf den Schoß gekommen, wurde gekrault und ist dabei eingeschlafen 😴 . Ein immer so offenes Herz zu haben ist auch eine Form von Stärke, was heute in Familien nicht mehr unbedingt immer so gelebt wird. Meine Mutter hat viel Entbehrung erlebt und viel zurückgesteckt zum Wohle anderer. Ich kann aus all dem was ich heute über sie weiß sagen, ja Mutter Du warst eine starke Frau.

    Dabei weiß ich aber auch wieviel sie dafür geopfert und entbehrt hat.

    Echter Nordhesse mit Hang zur Frauenheilkunde in der Schamsituation. ( persönliches Erlebniss hat mir gezeigt das es mich anmacht )

    Ich liebe und verehre euch Frauen und verwöhne Euch gerne mit meinen großen Händen Der Körper der Frau faszinert mich und wie er sich verändert im laufe eines Lebens und möchte ihn mit Euch erforschen. Was sind Eure Phantasien, Träume und Erlebnisse die Ihr mit mir teilen möchtet.

    Schreibt mir und lasst uns eregende geschichten und erlebnisse austauschen.

    Grüße vom Loewen14 (75)

  • Menschen, wie ich, tragen eine Stärke in sich, die auf andere auch schon mal einschüchternd wirken kann. Ich bin laut, klar, wirke manchmal unnahbar, als könnte mich nichts erschüttern. Doch hinter dieser Fassade liegt ein weiches, sensibles Herz, das gelernt hat, sich zu schützen.


    Ich denke tief, fühle intensiv und kämpfe still mit dem Chaos in meinem Inneren. Ich halte durch, zeige Haltung, funktioniere... doch in Wahrheit sehne ich mich nach Ruhe. Mein Mann und unsere Partnerin sind die einzigen, die unter die Oberfläche blicken dürfen. Sie sind diejenigen, die nicht nur die Stärke sehen, sondern auch die Zerbrechlichkeit dahinter erkennen.


    Die beiden sind nicht nur meine Retter, sondern auch Menschen mit Feingefühl... die zwischen den Zeilen lesen können. Die, die bleiben, wenn es still wird. Die Ordnung bringen, wo Gedanken toben. Die das Unsichtbare wahr nehmen... die Sanftheit, die Verletzlichkeit, die Sehnsucht nach echtem Verstanden werden.


    Doch unsere Liebe ist nicht aus Verpflichtung gewachsen, sondern aus dem tiefen Wunsch, gemeinsam frei zu sein. Die wahre Verbindung entsteht nur ohne Druck, ohne Erwartungen, ohne das Bedürfnis, den anderen einzuschränken. Sie schenkt Vertrauen, keinen Zwang. Sie lässt Raum zum Atmen und gibt Flügel zum Wachsen.


    Wenn zwei, oder in unserem Fall, drei Seelen einander wirklich begegnen, braucht es keine Kontrolle. Dann wird Nähe nicht zur Last, sondern zur Kraft. Und aus der Freiheit heraus entsteht etwas Echtes... etwas, das bleibt, weil es sich nicht gefangen fühlt...