• Endlich beschenkt uns der Altmeister Nico wieder einmal mit einer neuen Geschichte! In gewohnt elegantem und flüssigem Stil entführt er uns zu einer skurrilen Sklavenauktion, konzentriert sich aber ganz auf das Objekt seiner Begierde. Ich bin schon sehr gespannt, was wir noch alles über die 6 Monate Sklavendienst erfahren werden!

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • wirklich eine sehr schöne Geschichte mit viel Möglichkeiten für die - hoffentlich kommenden -Fortsetzungen.
    Was mich anfangs störte war die schnelle Vertrautheit die der Herr seiner Auserwählten zubilligte - aber das ist vermutlich das Ergebnis einer dieser selten vorkommenden Gefühle, die zwei bisher unbekannte Personen manchmal verbinden.
    Aber nicht nur von der Handlung hat mich die sehr gut geschriebene Geschichte angesprochen, insbesondere die Passage zur Ehrlichhkeit " Ehrlichkeit ist echte Ehrerbietung ... und echtes Vertrauen" hat mich genau in meiner Einstellung getroffen.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

  • Seit langer Zeit wieder eine geschichte mit "klassischen" Einrückungen! Ich bin sehr beeindruckt. Beim Inneren des Textes bin ich unschlüssig. Ich habe einige Dinge gefunden, die mir gefallen haben, aber auch Punkte, die man besser machen könnte.


    Die Dialoge gefallen mir gut. Amir erinnert mich an einen Zirkusdirektor und die Umgangssprache finde ich schön. Der Ton ist jovial und elegant, hätte an einigen Stellen noch etwas stärker sein können, aber ich fand es erfrischend.


    Der Charakter der Hauptfigur gefällt mir ebenfalls gut. Joren ist weder der typische Sklavenhälter, der sein Eigentum benutzt wie Dreck, noch ist er der liebevolle Retter. Joren hat Ansprüche und das war gut. Wenn auch die guten Bad Guys in YA-Romanen so ehrlich wären, einer Sub ihre und seine Grenzen aufzuzeigen, wäre die Welt ein Stück weiter... Ich konnte Joren schwer einschätzen und hätte gern mehr gesehen.


    Der Wendepunkt kam völlig unerwartet, bringt die Geschichte weg von einer möglichen Liebesgeschichte hin zum Kriminalroman und bietet genug Feuer für ein Ende mit Punkt. Außerdem greift der Autor das motiv der starken Frau auf, das er in seinen Geschichten oft verwendet.


    Die Einleitung fand ich sehr verwirrend, weil die Pointe im ersten Satz erwähnt wird und es danach einen Rückblick gibt. Ich hatte erwartet, dass die Zeit gerafft wird, stattdessen zieht sich die Szene bis zu Marias Entdeckung als Junge ca, 1,5 Seiten hin.


    Der Erzählstil ist nicht so geschmeidig wie bei früheren Werken. Es fehlt an Zeit.


    Die Dramaturgie ist der größte Faktor, aufgrund dessen mich die Geschichte nicht überzeugt. Obwohl die Geschichte einen neutralen und nicht geilen Blick auf das Thema wirkt, wirkt es nicht genügend ausgeführt. Ich hätte gern mehr vom Sklavenmarkt gesehen und mit mehr Zeit hätte man die Geschichte ausführlicher erzählen können. So schön der Wendepunkt ist, er wirkt nur wenig (Marias Biografie) ins Vorherige integriert.


    Fazit: Die Stimmung betreffend ist die Geschichte eine willkommene Ablenkung. Aber in der Ausführung gab es bereits bessres.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Danke für das Lob und die positive Wahrnehmung meiner kleinen Geschichte! Die ausführlichen Kommentare von LaVie fand ich sehr interessant und die Kritik zutreffend. Es ist sehr gut, jemanden hier im Forum zu haben, die sich so differenziert mit den Texten auseinandersetzt.


    Tatsächlich ging es mir in der Geschichte vor allem um den einen Moment, an dem die "willige Sklavin" zur aktiv Handelnden wird, dramaturgisch verstärkt durch den Krimi-Aspekt. Damit wird vielleicht auch klar, weshalb ich vorerst keine "Fortsetzung" plane: Die übliche Erziehungs- und Unterwerfungsstory ist mir als Erzähler schon zu oft behandelt worden. Ich werde euren Wunsch bzw. den Gedanken aber im Hinterkopf behalten. Vielleicht laufen mir ja Maria und Joren noch mal über den Weg ...


    Nico S.