Verliebt in Vanessa

  • Manchen kommen diese Geschichte oder zumindest der Titel des ersten Kapitels vielleicht einfach nur irgendwie bekannt vor, und sie meinen sich erinnern zu können, so was doch schon mal hier gelesen zu haben?


    Bei anderen mag es bereits bei dem im Titel der Geschichte vorkommenden Namen der Hauptperson, zusammen mit dem Namen der Autorin, "klick" gemacht, er sich dann aber vielleicht gefragt haben: "Wie bitte? Noch mal ganz von Anfang?"


    Wieder andere kennen vielleicht sogar die "Meta-Geschichte" dieser Geschichte, deren letzter Stand ja war, dass ich meine Ideen und meine Figuren zu treuen Händen eines anderen Autors abgegeben hatte, damit dieser sie überarbeitet und zu Ende erzählt, weil ich seit Jahren nicht mehr recht weitergekommen war.


    Um also alle sich zu dieser Veröffentlichung möglicherweise ergebenden Fragen zu beantworten, hier noch einmal ein Abriss der Hintergründe und Entwicklungen von Oktober 2008 (!) bis heute:


    Es begann eigentlich nur mit einem Bild in meinem Kopf - einem Szenario, einer Situation - das ich zu einer Geschichte für Schambereich verarbeiten wollte. Daraus entstand in längerer, weil immer wieder unterbrochener, aufgeschobener, abgebrochener, neubegonnener, neukonzipierter usw. Arbeit schließlich meine Erzählung Hinter der Badezimmertür. Eigentlich als abgeschlossene Geschichte gedacht, die ganz für sich stehen sollte. Veröffentlichung war vor fast genau sechs Jahren, im Oktober 2008.


    Bald merkte ich jedoch, dass meine für diese Geschichte geschaffenen Figuren und die Hintergrundgeschichte des eigentlichen, in der Geschichte geschilderten Ereignisses mir über die lange Bearbeitungszeit längst ans Herz gewachsen waren und mich nicht mehr so einfach losließen.


    Und so entstand die Idee, auch für andere Situationen, die mir gefielen und über die ich gerne schreiben wollte, meine beiden für Hinter der Badezimmertür geschaffenen Figuren zu nutzen, so dass sich aus einzelnen Szenen schließlich eine Fortsetungsgeschichte ergeben würde.


    Nach zwei Fortsetzungen wurde meine Schreibtätigkeit jedoch wiederum für längere Zeit unterbrochen, als ich sie wieder aufnehmen konnte, gefielen mir meine Figuren und Ideen zwar nach wie vor, meine erste drei Geschichten mit ihnen aber nicht mehr wirklich.


    Also unternahm ich einen Neuanfang, mit einer überarbeiteten Fassung der nun von Anfang an als erstes Kapitel einer Fortsetzungsgeschichte angelegten ersten Geschichte, und erweiterten und überarbeiteten Fortsezungen. Mit wiederum längeren Unterbrechungen kamen insgesamt zwar sieben Kapitel zusammen, aber verlor ich über die Zeit auch den Überblick, den roten Faden und das Ziel vor Augen, bis ich mich schließlich selbst in einer erzählerischen Sackgasse wiederfand.


    Ziemlich ausgebrannt und frustriert traute ich mir einen weiteren Neuanfang nicht mehr zu, wusste die ziemlich verfahrene Geschichte aber irgendwie auch nicht mehr in die Spur und schlüssig zu Ende zu bringen.


    Also hatte ich ja über dieses Forum nach einem neuen Autor gesucht, der diese Aufgabe für mich übernehmen wollte. Ich erhielt auch eine Bewerbung mit wirklich sehr guten und aufmerksamen Analysen der Geschichte und Ideen, wie diese noch besser und diesmal wirklich von Anfang bis Ende funktionieren kann. Also vergab ich den Auftrag, führte regen Schriftwechsel mit dem Autor über Ideen, Überarbeitungen und Entwürfe - aber letztlich hat er leider aus Zeit- und Motivationsgründen dann doch auch kapituliert und den Auftrag wieder zurückgegeben.


    Tja, dann stand ich nun also wieder mit meinen geliebten Figuren und ihrer Geschichte, die es endlich verdient, vernünftig und bis zu Ende erzählt zu werden. Und sagte mir: "Mach es endlich fertig, bevor es dich fertig macht!"


    Also habe ich doch noch einmal einen Neuanfang gewagt, mit Genehmigung meines zwischenzeitlichen Co-Autors auch Berücksichtigung seiner Analysen und von ihm entwickelter Ideen.


    Die ganze Prämisse der Geschichte, wie sie im ersten Teil geschildert wird, ist nun eine deutlich andere, was ihr aber eine ungleich stimmigere und logischere Atmosphäre gibt. Auch in folgenden Teilen habe ich gestrafft, überflüssige Verwicklungen gestrichen, und mich wieder ganz auf einen konsequenten Fortgang der wirklich wichtigen Ereignisse fokussiert.


    An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür an meinen zwischenzeitlichen Co-Autor, der namentlich ausdrücklich ungenannt bleiben möchte, mir aber doch für viele Fehler die Augen geöffnet hat!


    Abschließend bleibt mir nur noch zu hoffen, dass euch die mittlerweile dritte und diesmal wirklich endgültige Fassung der Geschichte von der heimlich in ihre Nachhilfelehrerin Vanessa verliebten Gymnasiastin Laura und ihrem sehnlichen Wunsch, diese wenigstens einmal nackt sehen zu dürfen, gefällt ... ;)


    (Hinweis: Die weiteren Kapitel folgen jeweils im Abstand einiger Tage! Wie viele es sind, wird nicht verraten, damit nicht anhand des Standes der Ereignisse nach Kapitel x von y vielleicht erraten werden kann, wann und wie es ausgehen wird! ;) )

  • Verliebt in Vanessa - Kapitel 1 von KimberlyCaliente


    Eine Meistererzählung in neuem Gewand!


    Obwohl ich die Geschichte schon kannte, was normalerweise mein Interesse am genauen Weiterlesen recht bald zum Erliegen bringt, und trotz der Länge des Kapitels habe ich die neue Fassung sofort verschlungen. Offenbar sind mir die beiden Mädchen in der neuen Schilderung auch ans Herz gewachsen. Hinderlich kommt noch hinzu, daß mich diese Situation zwischen einer 15-Jährigen und einer 19-Jährigen eigentlich überhaupt nicht erregt.


    Das beweist, daß die Erzählkunst von Kimberly einen hohen Grad an Perfektion erreicht hat und die Sprache selbst zum Aphrodisiakum werden kann!


    Dia Dialoge sind lebendig, natürlich und abwechslungsreich, die Atmosphäre dicht und der Aufbau logisch. Formale Gliederung und Konzept ausgezeichnet, was nach mehreren Überarbeitungen und Beratung durch den kongenialen Koautor nicht verwundert. Der Vergleich mit der letzten verfügbaren Version beweist das: Hinter der Badezimmertür (Laura und Vanessa I) von Schambereich
    Auch der neue Titel gefällt mir besser.


    Details (nagelneuer Golf III) führen zu einer zeitlichen Einordnung. Beim Lesen ist einem, wie wenn man Laura und Vanessa schon lange kennt. Das war bei der ursprünglichen Geschichte nicht immer so. Ich habe sogar immer wieder die Protagonistinnen verwechselt. Zugegebenermaßen beim schnellen Durcharbeiten des Mehrteilers, aber dennoch!


    Das (vorläufige) Ende ist süß. Zwischen Mann und Frau ist das auch in diesem Alter nur schwer vorstellbar. Stört da noch irgendjemanden, daß es hier nur CFNF gibt?


    Ich verneige mich in Hochachtung und warte gespannt auf die nächsten Kapitel!


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Ja, auch ich kannte die ursprüngliche Fassungen schon, doch waren die so gut gelungen, dass ich neugierig auf das Ergebnis der Neufassung war.
    Kimberly Caliente - vor diesem Synonym verneige ich mich. Das ist echte Erzählkunst!
    Man(n) kann sich in die Situation einer 15-jährigen hineinversetzen, Kann ihre Gefühle nachvollziehen. Das ist meisterhaft gelungen. Diese Neufassung verdient die Höchstpunktzahl. Nicht Sex oder Zurschaustellung werden hier dargeboten. Es ist subtiler CFNF, ohne dass etwas im eigentlichen Sinne einer Zurschaustellung oder sexuellen Handlung passiert. Doch so meisterhaft wie es beschrieben wird, kommt wohl kaum einer auf die Idee, dass hier das Thema verfehlt wurde. Mein Glückwunsch zu dieser Fassung, die den SB bereichert.

  • Gewiss, die Autorin stellt wieder einmal ihr zweifelsohne vorhandenes Talent unter Beweis. Und wer die alten Fassungen der Fortsetzungsgeschichte kennt, wird kein CMNF erwartet haben. Bis weilen, will man denn eine Kategorisierung vornehmen, ist es jedoch allenfalls ein mentales CFNF, eine sich zunächst einseitig anbahnende Liebesgeschichte zweier junger Frauen bzw. Mädchen im Alter von 15 und 19 Jahren mit – so von Kimberly gewollt - offenem Ende und einer Vanessa, die hinter verschlossener Badezimmertür eben nicht beobachtet wird, sondern sich lediglich nackt duscht und ebenso frisiert (CFCF).


    Wie schon damals gelingt es mitunter durchaus, in Lauras gefühlte und detailliert beschriebenen Gedanken, in die Geschichte selbst einzutauchen. Prinzipiell betrachtet hat sich jedoch in diesem ersten Teil nichts Neues ergeben. Die seinerzeit durchaus vorhandene, zwischenzeilige Erotik bleibt mir in der überarbeiteten Version leider im Verborgenen.


    Mit ein Grund dafür sind sicher die spärliche Dialogführung und die im Gegenzug dazu sehr langatmige Erzählweise Lauras – eine wenig sinnlich beschriebene Informationsflut, deren Verarbeitung der Leser kaum in der Lage ist zu bewältigen. Es fehlt an Lebendigkeit, ich werde nicht mitgenommen und warte vergeblich, vielleicht doch lieber einen Blick ins Badezimmer werfen zu wollen.


    Laura wird sich ihre Vanessa vorgestellt haben, auch nackt. Warum kann ich das nicht fühlen, sehen, Vanessas Körper riechen, erahnen, ihre Mimik und ihre Gestik wahrnehmen während Laura sinniert?


    Die krampfhaft unterschiedlichen Dialogausdrücke (sage ich, erwiderte ich, sage ich, strahlt Vanessa, frage ich, entgegnet sie, gebe ich zurück etc.) wirken unbeholfen und stören den Lesefluss, ziehen mich raus aus meiner Fantasie.


    Laura und Vanessa könnten mit unverwechselbaren „Stimmen“ sprechen - es besteht ein Altersunterschied von immerhin vier Jahren – und die Dialoge sich in den Szenen selbst begründen. Lass Laura rumlaufen, sich bewegen, nuscheln, schüchtern oder verlegen stottern, gib ihr einen untergebenen Ton, eine abgehackte Sprache, eine andere Wortwahl als Vanessa oder wie auch immer. Du kennst die beiden, kannst dir vorstellen, wie sie klingen, sich ausdrücken, was sie niemals sagen würden. Laura ist in Vanessa verliebt, nicht umgekehrt – man wird sie beim Lesen auseinanderhalten können.


    Um es ganz offen zu sagen, ich bin enttäuscht, habe mir von der im Vorfeld propagierten Überarbeitung mehr versprochen, wesentlich mehr. Auch frage ich mich, warum Laura immer noch 15 Jahre alt sein muss?! Natürlich ist die Story weit jenseits jedweder JuPo-Problematik, es finden ja nicht einmal andeutungsweise Sex geschweige denn irgendwelche sexualisierte Szenarien statt. Aber ein kleiner bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem. Das dies Ansichtssache ist, mag ich gelten lassen. Nach meiner Ansicht haben 15-jährige Protagonistinnen auf einer erotischen Adult-Plattform insofern nichts zu suchen, als sie mich nicht erotisieren können.


    Wir werden sehen, wie es sich fortsetzt - auch in erotischer und/oder sexueller Hinsicht. An der übrigens auch wenig authentischen Dialogführung sollte bitte dringend gearbeitet werden.

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



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  • Mir ist bewusst, die Geschichte von Laura und Vanessa ist aus einer Reihe von Gründen "speziell" - was hier wertneutral bzw. wertungsoffen gemeint ist. Man kann sie auf Grund ihrer gewissen Eigenheiten gerade besonders mögen, oder insbesondere ihretwegen eben nicht mit ihr warm werden. Das hängt ganz von den individuellen Interessen und Vorlieben des Lesers ab.


    Zu den Eigenwilligkeiten der Geschichte gehört sicherlich an erster Stelle das Fehlen einer tragenden männlichen Figur. Sie dreht sich nun einmal ganz um die Verliebtheit eines jugendlichen Mädchens in ein - in den ersten beiden Versionen noch gleichaltriges, diesmal nun etwas älteres - anderes Mädchen.


    Die übergroße Mehrheit der Leser von Geschichten auf Schambereich sind Männer, und vielen von ihnen fehlt dadurch vermutlich irgendwie eine handelnde Figur, mit der sie sich identifizieren und vermittelt über die sie an der Geschichte teilnehmen können. So was kann, je nachdem, wie man Geschichten gerne liest, schon eine Barriere sein.


    Auch der "Kunstgriff", die Ich-Erzählerin Laura eben nicht als Personifikation des Lesers zu begreifen, sondern eben wirklich (nur) als Erzählerin, die ihm als sozusagen dritte Hauptfigur wie durch die vierte Wand hindurch von ihren Erlebnissen berichtet, funktioniert nicht für jeden. Denn nicht jeden interessiert, was ein weiblicher Teenager ihm von seiner ersten Verliebtheit zu erzählen hat.


    Für so manchen Leser ist dieser eigene Lebensabschnitt zeitlich schon zu weit weg, er hat sich charakterlich wesentlich weiterentwickelt und ist auch in seiner Sexualität reifer und erfahrener geworden. Teenager haben Probleme, an die er sich vielleicht noch schemenhaft, halb augenrollend und halb augenzwinkernd, erinnern kann. Aber sie berühren ihn eben nicht mehr wirklich, weil er mit seinen Erfahrungen eines gereiften Erwachsenen sowohl andere Bedürfnisse als auch Probleme hat.


    Darüber kann man den Bogen zum nächsten "Stoßpunkt" schlagen: (Einseitige weibliche) Nacktheit ist in dieser Geschichte nicht Mittel oder Weg, sondern überhaupt erst das Ziel! In der wohl deutlichen Mehrheit der Geschichten auf Schambereich sind die weiblichen Hauptfiguren - salopp gesagt - entweder "willig" oder einem unsausweichlichen Zwang ausgesetzt. Die Hüllen fallen schnell, zumeist ist das überhaupt erst Voraussetzung für die Entwicklung der weiteren Handlung.


    Hier will die Geschichte von Laura und Vanessa den Leser ganz bewusst einmal in eine andere Richtung entführen: Was, wenn es mal gar nicht so einfach ist, die weibliche Hauptfigur (dazu zu bringen sich) auszuziehen? Wenn sich die Frage nach "spektakulärer" Enthüllung, Befriedigung oder - was bei vielen Kommentatoren ein schon wieder mindestens umstrittenes Thema ist - Erniedrigung gar nicht erst stellt, weil überhaupt erst das Ausziehen die Schwierigkeit und Herausforderung ist?


    Auch den Reiz daran muss nicht jeder nachfühlen können. Manch älterem, dadurch reiferem und erfahrenerem Leser mag das sogar kindisch und albern erscheinen. Für die noch sehr junge Protagonistin Laura, die gerade neugierig ihre bewusste Sexualität entdeckt und erkundet, ist das hingegen eine aufregende Sache.


    Und da im Mittelpunkt der Geschichte eben ihr Wünschen und Hoffen, Träumen und Sehnen steht, während an äußerer Handlung eigentlich nicht viel und insbesondere nichts "Spektakuläres" geschieht, ist diese eben in erster Linie ein innerer Monolog der Erzählerin über ihre Gedanken und Gefühle.


    Inwiefern es mir gelingt, die innere Welt einer 15-Jährigen glaubhaft zu schildern, darüber mag man natürlich diskutieren. Ich bin immerhin auch schon 33, nehme aber für mich in Anspruch, noch durchaus präsente und lebendige Erinnerungen an meine Teenagerzeit zu haben. Und ein bisschen vom Autor steckt immer in seinen Figuren, egal wie anders gestrickt als er selbst ist er sie schildern will. Vielleicht ist Laura eben etwas "intellektuell frühreif", wie man es mir immer nachgesagt hat, und erzählt ihre Geschichte darum so, wie sie sie nun mal erzählt. ;)

  • Die Erlebnisstudie einer Jugendlichen unter die Leserschaft einer überwiegend von Männern besuchten CMNF-Plattform zu bringen, dürfte in aller Regel ein erfolgversprechendes Unterfangen sein, vorausgesetzt ausgestattet mit einer Handlung, in die der Leser versinken und an ihr teilnehmen kann.


    Selbst ohne Spektakuläres wäre mir die Protagonistin im noch immer jugendlichen Alter von wenigstens 16 lieber gewesen.


    Die durchaus einfühlsame, jedoch sehr langatmige Erzählung bezieht sich überwiegend auf die Aktionen von Laura und deren Vorstellungen – zu viel reine Kopfsache. Anstatt der ausgiebigen Beschreibung von Wasser- und Föngeräuschen hätte ich mir mehr Gefühl und 'Bilder' gewünscht. Zwischen mir und Vanessa im Bad bleibt immer der blickdichte Vorhang. Die Möglichkeit diese Passage erotischer zu gestalten, blieb ungenutzt.


    Bewegungslos mitwartend vor der Badezimmertür schleiche ich mich letztendlich als unbefriedigter Leser notgedrungen mit ins Wohnzimmer und frage mich, wie lange das 'Ziel' der einseitigen Nacktheit auf sich warten lassen wird.


    Ich hab mir nicht die Mühe gemacht, die ursprünglichen Fassungen zu lesen, allerdings diverse Posts im Forum und mir ist der ganze Hype um die Geschichte wenig verständlich.


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Die Vorlieben und Interessen des Lesers sind vielfältiger, als man es gemeinhin vielleicht annimmt; sie müssen jedoch geweckt werden, und das ist einzig und allein die Aufgabe des Autors. An ihm und seiner Schreibe liegt es, vermeintlich Uninteressierte in den Bann seiner Erzählung, seiner Protagonisten zu ziehen.


    Deine Laura hingegen soll als Ich-Erzählerin nicht personifiziert werden, als reine „Berichterstatterin“ in dritter Person auftreten. Genau das ist aber doch der Punkt! Es fehlen die Personen eins und zwei! Sie handeln nicht, werden zwar in den Mittelpunkt und durch leider nur mäßige, schulaufsatzartige Dialoge ab und an in Szene gesetzt, aber es fehlen aktive, selbstständig auftretende Protagonistinnen; sie können dem überlegenen Autor nicht aus der Hand gleiten, und der Leser sich bis zum bitteren Ende nicht mit ihnen identifizieren.


    Die Identifikation mit den Handlungsaktiven ist aber das A und O einer jeden guten Story.


    Natürlich kannst du gerne argumentieren, die übergroße Mehrheit der Leser im SB seien Männer, ihnen fehle eine tragende männliche Figur, entsprechendes Einfühlungsvermögen, und deine Geschichte sei nun mal auf die Verliebtheit eines jugendlichen Mädchens ausgelegt.


    Es fehlt eine Figur, ja, aber nicht die männliche, es fehlt die tragende, die es dem Leser ermöglicht, in Lauras Verliebtheit vorzudringen, an ihr teilnehmen, sie (er)leben zu dürfen. Männer wollen nicht immer nur das Eine, sie wollen auch Sex, ja, aber ein Tag hat 24 und eine Woche 168 Stunden, alle Zeit der Welt also, sich auch auf die literarische Verliebtheit eines jungen Mädchens einzulassen.


    Du lässt Laura aber erzählen und erzählen von ihren Erlebnissen, wie sie Vanessa kennenlernte, wie die beiden zur Bushalte gehen, wie sich das erste Treffen durch die anstehende Oh-Gott-Latein-Nachhilfe anbahnt und schließlich dann doch endlich stattfindet, mit ihr, ja (!) völlig unerwartet mit der geliebten Vanessa Richter, die wiederum zwar ein sehr freundliches, sympathisches, hilfsbereites Wesen besitzt, von ihren eigenen Klassenkameradinnen aber mehr oder weniger gemieden wird, weil sie sich aufgrund ihres möglicherweise bessergestellten Elternhauses und eines neuen Golfs III arrogant abhebt bzw. sich für etwas Besseres hält (ein Widerspruch in sich). Warst du mal auf einem Gymnasium? Arbeiterkinder sind dort nach wie vor in der Minderheit.


    Ich lerne Vanessa nicht weiter kennen, sie wird lediglich beschrieben, und ich erfahre auch von Laura nichts wirklich Intimes, da sie nur berichtet und nicht handelt, in Gedankenspiele verfällt. Was fühlt sie, was geht in ihr vor, ist sie erotisiert von Vanessa oder nur verliebt, wie äußert sich das alles bei ihr?


    Du lässt mich die beiden nicht fühlen. Laura erzählt und erzählt und erzählt von vergangenen und gegenwärtigen Zeiten, geht mit sich als 15-Jährige ins Gericht, weil sie es wagte, durch ein Schlüsselloch zu linsen, sich jedoch gerade noch rechtzeitig zur Räson ruft, um nicht noch weiter in Vanessas Intimsphäre eindringen zu wollen. Dabei sorgte der Architekt seinerseits doch extra dafür, aus eben diesem Schlüsselloch heraus bestens den Voyeur machen zu können! Wie absurd ist ein solches Handeln eines Teenagers, der gerade aufbricht, das Leben und die Liebe zu entdecken? Hier erzählt nicht Laura, hier erzählt eine erwachsene, moralisch gefestigte Kimberly (mit vielleicht nicht mehr so präsentem Gedächtnis an die eigenen Mädchenjahre)!


    Du beschreibst Vanessa sehr ausführlich im Alter von ca. 15 Jahren (9. Klasse) – u. a. mit einem C-Körbchen. Gewiss mag das vorkommen und gewiss mag es auch vorkommen, dass junge Mädchen mit verhältnismäßig großen Brüsten auch zusätzlich noch schlank sein können, die Regel ist es allerdings nicht. Jetzt ist sie 19 und benutzt wahrscheinlich D- oder Doppel-D-BHs, ist schlank und rank?


    Ich denke, du unterschätzt den SB-Leser, kategorisierst ihn zu sehr ein. Er mag, wenn es knistert – insbesondere auch ohne Sex und noch mehr insbesondere auch die Vorphase des Nacktseins – aber dadurch, dass du Laura bislang nur erzählen und erzählen und erzählen lässt, liest du eigentlich mehr oder weniger - in schöner, angenehmer Sprache - nur aus einem Tagebuch vor.


    Wir sind hier eine erotische Community. Oder?


    Ich mag Grass, Hesse, Böll und Schiller, sogar hin und wieder BRAVO-Erfahrungsberichte, aber alles zu seiner Zeit, alles am passenden Ort.


    Du sprachst von einer Überarbeitung deiner Fortsetzungsgeschichte, von einem anderen Autor, einem Co-Autor, von Verbesserung und Perfektionierung. Die Erwartungen waren infolgedessen groß. Was ich las war allerdings eine gekürzte Fassung mit nahezu gleichem Text und leider auch denselben Dialogen – keine Weiterentwicklung der Autorin, keine in der Story.


    Warum dann dieses erneute Aufrollen?

    Die begehrenswerteste aller Frauen ist die, mit der ich weinen kann.



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  • Ich habe mir die Mühe gemacht, alle drei Teile zu lesen.


    Die Aufregung im Vorfeld ist mir nicht ganz verständlich.
    Ich sehe keine wesentlichen Veränderungen/Verbesserungen. Eigentlich gefiel mir sogar die ursprüngliche Fassung am besten.
    Inhaltlich schließe ich mich meinen beiden Vorrednern an.


    Ich bin übrigens kein Mann, mir fehlte also keine Figur der Identifikation. Und mein Vater hat mich nicht geschlagen.
    Trotzdem ist es einfach nicht mein Thema.
    Ich würde mir gegenseitige Toleranz anstelle dieses Schubladendenkens wünschen.

  • Alle drei Teile, beware? :S 
    In der neuen Version gibt es doch erst einen Teil, in der ältern im Archiv des Schambereichs allerdings 7! Und in der ganz alten wiederum 2.


    Oder meinst Du vielleicht alle 3 Varianten des ersten Teils "Hinter der Badezimmertür"?


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Alle drei Varianten dieser Erzählung.
    Also dreimal Teil "1".
    Sorry, aber mir fehlen da die Worte.


    Danke! :) 
    Dir fehlen die Worte? Das kann ich kaum glauben!


    Die neue Kapitelüberschrift könnte zur Unterscheidung beitragen.
    So hab ich es auch zweimal versucht, als ich neue Versionen eingestellt habe.


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)