Scheinheiliges Model-Busineß



  • Die Siegerin der US-Show "America's Next Topmodel" muß ihren gerade erst gewonnenen Titel wieder abgeben, weil sie zuvor schon als Escort-Girl gearbeitet hatte.


    Man kann natürlich die Meinung vertreten, selber schuld, so sind eben die vertraglichen Bestimmungen bei derartigen Shows. Sie hätte es wissen müssen!
    Aber welchen (moralischen) Wert hat die Scheinheiligkeit? Ist ein Escort-Girl weniger geeignet als Topmodel? Haben ihr ihre Erfahrungen außer der Unschuld auch noch die Schönheit und Eignung für Cover-Fotos geraubt?


    Ich wünsche ihr, daß sie ihren Millionen-$-Prozeß gewinnt!


    Was meint Ihr dazu?


    baer

    Lector, intende,
    laetaberis!
    (Lieber Leser, paß auf, Du wirst Deinen Spaß haben! – Apuleus)

  • Dabei geht es schlicht und ergreifend um Geld. Man sucht ja das Model um Sie vermarkten zu können (neben den Einnahmen aus der Show). Wenn Sie dann ein schlechtere Image hat, verliert Sie nun einmal an Marktwert. Außerdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass irgendjemand Nacktaufnahmen oder Ähnliches von Ihr im Schrank hat, womit viele einnahmenstarke Shootings sinnfrei wären.


    Ich kann die Macher der Show verstehen. Sie schreiben dies ja nicht umsonst in die GBs.

    Irgendwann bin auch ich ein geiler alter Sack ohne jegliches Schamgefühl. Ein toller Gedanke.

  • Ich glaube, es geht um Reinheit. Den schönen amerikanischen Traum vom Tellerwäscher, der es, moralisch correkt, zum Millionär schafft. Zu zeigen, dass man mit Escort--Service, notgedrungen, seinen Lebensunterhalt bestreiten musste, beschädigt das Bild. Deswegen wird gezetert.

    Kommentatorin aus Leidenschaft :-)

    Frei nach Erich Kästner (Theorie) und Klaus Mann (Praxis):

     Schreibe nur über Dinge, die du selbst erlebt hast. Aber pass auf, dass sich keiner wieder erkennt :P

  • Den Ausführungen von Figo kann ich mich voll und ganz anschließen. Da ein Veranstalter im Vorfeld nicht alles überprüfen kann, muss er bei nachträglichem Bekanntwerden von Verstößen gegen die AGBs mit Ausschluss reagieren - mit Scheinheiligkeit hat dies überhaupt nichts zu tun.


    gelinchen



    Wir haben dann, ääh, einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär, ääh, und dem Problembär. Ääh.
    (Edmund Stoiber)

  • Eben.
    Ein Vertrag dient normalerweise beiden Seiten.
    Da sollte man nicht mit zweierlei Maß messen.
    Es geht um viel Geld.
    Aber wem sag ich das. :D :D


    Scheinheilig wäre, wenn der Boss der Model Agentur vorher selbst mit ihr ausgegangen wäre. :D